Forum: Haus & Smart Home Sicherungen Charakteristik Auslöseverhalten; Detailfrage


von David G. (Firma: 10.08.1985) (follow2000)


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Hallo Zusammen,

in folge einer Diskussion über das Auslöseverhalten von LS 
Sicherungsautomaten kahm eine interessante Frage wo ich keine Info´s zu 
finden konnte.

Folgender Zustand:

Eine Sicherung B16 wird mit einer LastStrom von 20 A Dauer belastet. Um 
es einfach zu halten handelt es sich um eine ohmsche Last. Die Sicherung 
löst nicht sofort aus sondern nach einiger Zeit aufgrund des thermischen 
Auslösers. Jetzt ist die Frage lässt sich mehr Energie (Wh) übertragen 
in dem man die Sicherung nach  dem einschalten immer wieder "reindrückt" 
oder kurze Pausen bei der Belastung einlegt z.B. mit einem Zeitrelais 
damit die Sicherung nicht immer "rausspringt" ?

Es wird sicherlich so sein das die Situtation wie der Automat eingebaut 
ist hier schon einflusss nimmt (eingereiht oder Freistehend auf der 
Hutschiene).

Unterlagen von Herstellern wo man das ableiten kann konnte ich zu der 
Frage nicht finden. Ich würde im zweifel mal einen kleinen 
Versuchsaufbau machen. Als Elektroniker finde ich die Frage mit blick 
auf den Brandschutz und Überlastung der Zuleitungen sehr interessant.

von Thomas R. (thomasr)


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Logisch daß es dazu keine Angaben der Hersteller gibt. Das wäre ein 
"nicht bestimmungsgemäßer" Gebrauch und als solcher nicht zu betrachten.

Wie du schon richtig bemerkt hast, hängt das sehr von der 
Einbau/Umgebungsituation ab. Und es ist auch wahrscheinlich, daß sich 
das Auslöseverhalten über die Zeit ändert, schließlich sind diese 
Biemetallauslöser nicht für das "Takten" gebaut. Die werden drastisch 
altern.

von Udo S. (urschmitt)


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David G. schrieb:
> Eine Sicherung B16 wird mit einer LastStrom von 20 A Dauer belastet.

Lass das einfach.

Wenn du 20A brauchst, dann bringe die Installation in den Stand dass sie 
20A verkraftet.

von David G. (Firma: 10.08.1985) (follow2000)


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Hallo Udo,

Bitte lese den Text richtig durch und interpretiere ihn richtig bevor du 
schreibst. Das ist keine Anlage die es gibt. Das war ist/eine 
theoretische Überlegung, nichts was man umsetzen will und sollte!

von Bauform B. (bauformb)


Angehängte Dateien:

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20A ist der 1.25-fache Nennstrom, also mitten in der Grauzone :)

von Achim H. (pluto25)


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David G. schrieb:
> Jetzt ist die Frage lässt sich mehr Energie (Wh) übertragen
> in dem man die Sicherung nach  dem einschalten immer wieder "reindrückt"
> oder kurze Pausen bei der Belastung einlegt z.B. mit einem Zeitrelais
> damit die Sicherung nicht immer "rausspringt" ?

Wenn sie dann irgendwann mal rausfliegt, lässt sie sich nicht sofort 
wieder Einschalten bzw fliegt sehr schnell wieder. Kurze Ruhepausen 
würden wenig helfen, da sie so schnell nicht abkühlt und bei längeren 
Pausen kann man gleich bei 16A bleiben.
Für mehr Energie müsste sie gekühlt werden. Abstand zu den anderen und 
ein PC-Lüfter könnten helfen ;-)
Dem 1,5qm sind die 20A egal solange es nicht auf einer Rolle ist :-)

von Thomas R. (thomasr)


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Achim H. schrieb:

> Dem 1,5qm sind die 20A egal solange es nicht auf einer Rolle ist :-)

Lieber Achim, wofür wurden dann wohl diese Richtlinien erlassen? Die 
Leitung wird bei längerer Überlast drastisch altern und es kommt zu 
Isolationsfehlern ("FI/RCD spricht an"). Merkt man natürlich nicht 
sofort aber in Laufe von Monaten/Jahren.

Und wenn du schon einmal die extrem heißen Kontaktstifte eines 
gewöhnlichen Schukosteckers nach einigen Stunden mit nur 3kW angefaßt 
hättest würdest du so nicht schreiben. Da wird ganz schnell klar warum 
es diese Grenzen gibt.

von David G. (Firma: 10.08.1985) (follow2000)


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Das ist genau das wo die Überlegung hingeht. Schafft man es einen 
größeren Schaden durch ständiges wiedereinschalten des Automaten zu 
erzeugen oder dadurch das der Verbraucher sich im richtigen Moment aus 
und wieder einschaltet. Das ist ja der Kern der Sache.

Ich wollte die Aussagen nur über die energiemenge treffen. Was ist 
schädlicher für die Leitung? Ich finde das auch immer sehr bedenklich 
wenn man mal den Stecker von einem Ladeziegel anfasst wenn z.b. ein 
e-Auto mit den Maximalen 16a über die schuko Steckdose fährt. Das ist 
für eine normale Steckdose schon Zuviel. Dann noch das Balkonkraftwerk 
dran an den gleichen Strompfad und dann fährt man schon über der 
Belastungsgrenze.

von Björn W. (bwieck)


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David G. schrieb:
> Ich finde das auch immer sehr bedenklich
> wenn man mal den Stecker von einem Ladeziegel anfasst wenn z.b. ein
> e-Auto mit den Maximalen 16a über die schuko Steckdose fährt.

Zugelassene "Einphasen Ladeziegel" lassen garnicht mehr als 10A zu.
Thema erledigt.

von HaJo (hajohausb)


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Thomas R. schrieb:
> Achim H. schrieb:
>> Dem 1,5qm sind die 20A egal solange es nicht auf einer Rolle ist :-)
> Die Leitung wird bei längerer Überlast drastisch altern

Ich würde 20A nicht als Überlast bezeichnen, egal ob die 1,5 
Quadratmeter Durchmesser oder Querschnitt sein sollen. ^_^

von Armin X. (werweiswas)


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Warum wohl fackelt ein Haus nicht gleich ab wenn eine 1,5mm² Leitung mit 
16,5 anstelle 16A belastet wird?

Wenn dem so wäre würde die maximale Belastbarkeit eben deutlich darunter 
angesetzt. Daher kann man Einzeladern auch gerne mit 20A absichern. Nur 
will das irgendwie niemand wahrnehmen. Dagegen darf man, weil man die 
Wärme nicht wegbekommt, eine zweiadrige Leitung in wärmegedämmten Wänden 
nur mit 13A absichern, bei höherer (dauer)Umgebungstemperatur als 35° 
sogar nur noch eine Stufe niedriger.

Will man den Bimetallauslöser überlisten indem man ständig wieder 
einschaltet muss man so blöd sein und neben der Sicherung stehen bleiben 
und alle paar Minuten wieder einschalten. Wartet man länger hat auch die 
Leitung länger Zeit abzukühlen.
Wäre das höchst bedenklich würden die Hüter der Normen sich kurzerhand 
dazu entschließen die Vorgaben zu deinen Ungunsten zu ändern.

Also pisst Euch nicht wegen solch hypothetischen Fragen ständig ins 
Hemd.

von Thomas R. (thomasr)


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Armin X. schrieb:
> Warum wohl fackelt ein Haus nicht gleich ab wenn eine 1,5mm² Leitung mit
> 16,5 anstelle 16A belastet wird?
>
> Wenn dem so wäre würde die maximale Belastbarkeit eben deutlich darunter
> angesetzt. Daher kann man Einzeladern auch gerne mit 20A absichern. Nur
> will das irgendwie niemand wahrnehmen. Dagegen darf man, weil man die
> Wärme nicht wegbekommt, eine zweiadrige Leitung in wärmegedämmten Wänden
> nur mit 13A absichern, bei höherer (dauer)Umgebungstemperatur als 35°
> sogar nur noch eine Stufe niedriger.
>
> Will man den Bimetallauslöser überlisten indem man ständig wieder
> einschaltet muss man so blöd sein und neben der Sicherung stehen bleiben
> und alle paar Minuten wieder einschalten. Wartet man länger hat auch die
> Leitung länger Zeit abzukühlen.
> Wäre das höchst bedenklich würden die Hüter der Normen sich kurzerhand
> dazu entschließen die Vorgaben zu deinen Ungunsten zu ändern.
>
> Also pisst Euch nicht wegen solch hypothetischen Fragen ständig ins
> Hemd.

Was war an den Herleitungen für 16A bei 1,5mm² so schwer zu verstehen? 
Eine überlastete Leitung ALTERT dramatisch ohne daß der Laie das 
bemerkt. Im Eigentum darfst du das evtl. noch selber ausbaden aber in 
Mietgebäuden gibst du den angerichteten Schaden einfach weiter.

DESHALB sind diese Werte gesetzt worden, NICHT weil man es KANN.

von Lu (oszi45)


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Thomas R. schrieb:
> 16A bei 1,5mm²

Rein theoretisch. Leitungslänge und Umgebung sollte man nicht vergessen.
https://elektroinstallation-ratgeber.de/kabelquerschnitt-berechnen/

von Armin X. (werweiswas)


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Thomas R. schrieb:
> Eine überlastete Leitung ALTERT dramatisch ohne daß der Laie das
> bemerkt.

Ok. Scheinbar kennst Du dich aus!
Kannst Du das Altern mal bitte beziffern? Geht es hier um 100 Jahre 
Lebensdauer anstelle 500 Jahren.
Oder nur 20 anstelle 100 Jahren und wie wirkt sich das Erwärmen bis nur 
70° aus.

von Roland E. (roland0815)


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David G. schrieb:
> Hallo Udo,
>
> Bitte lese den Text richtig durch und interpretiere ihn richtig bevor du
> schreibst. Das ist keine Anlage die es gibt. Das war ist/eine
> theoretische Überlegung, nichts was man umsetzen will und sollte!

Logisch bezrachtet: nein.

Der Schalter löst aus, wenn der eine Temperatur X erreicht. Bis dahin 
überträgt er die maximale Leistung.

Jede, noch so kleine Abkühlphase unterbricht also die 
Leistungsübertragung und begrenzt damit die erreichbare Kapazität.

Die meiste Kapazität ist erreichbar, wenn der Schalter nur infinitesimal 
kurz offen ist, um die Temperatur X zu unterschreiten.

Sieh es als eine PWM. Den Takt gibt die Erwärmungskurve vor, du 
bestimmst die Pausenlänge...

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