Hallo Forum, Zusammenfassung: ich bin auf der Suche nach einer einfachen Schaltung (Größenordnung: ein paar Transistoren, etc.) mit der bei Stromaufnahme eines batteriebetriebenen Geräts weitere Baugruppen zugeschaltet werden können. Was ich vor habe: Ich habe da so ein elektronisches Gerät (Musikinstrument), das aus vier AAA Batterien bzw. Akkus betrieben wird. Die saugt es immer ziemlich schnell leer. Außerdem fehlt dem Gerät eine Bluetooth Verbindung. Ich möchte daher die Batterien durch einen externen Akku höherer Kapazität ersetzen. Aus diesem Akku soll auch ein Bluetooth-Modul gespeist werden. Das BT-Modul soll zusammen mit dem Gerät ein- und ausgeschaltet werden. Da der Ein-/Aus-Taster des Geräts nicht zugänglich ist muss dessen Einschaltzustand über die Stromaufnahme erkannt werden. Im eingeschalteten Zustand zieht es ca. 180 mA bei 5V. Im ausgeschalteten Zustand ist der Strom vernachlässigbar. D.h. wenn -sagen wir- >100 mA ins Gerät fließen, soll die Spannungsversorgung des BT-Moduls eingeschaltet werden. Nebenbedingungen dabei: das Messen des Stroms soll möglichst verlustfrei sein, also nur minimaler Spannungsabfall, der Eigenstromverbrauch im Ruhezustand sollte im uA-Bereich liegen und das Ganze sollte aus einer einzigen 5V-Spannungsquelle betrieben werden können. Ich habe mit meinen (vielleicht etwas altmodischen) Kenntnissen eine Schaltung ausgedacht, die das tun müsste. Die Idee dabei ist, dass die am Shunt (0,1 Ohm) abfallende Spannung durch die beiden Spannungsteiler auf den zulässigen Eingangsspannungsbereich des Komparators runtergeteilt wird. Ich habe die Schaltung noch nicht probiert, denke sie könnte funktionieren, aber irgendwie erscheint mir das doch recht klobig und unelegant. Vielleicht weiß ja jemand hier eine einfachere Lösung oder ein IC, das schon alles bietet? Danke für Ideen und Vorschläge Rob
Bau dir ein Stromrelais: Einige Windungen Kupferlackdraht um einen Reedkontakt.
Es ist keine gute Idee, dem BT Modul die Masse wegzunehmen. Bau das besser um, so das das Modul über Plus geschaltet wird. Das ist einfach eine PNP Stufe statt deiner NPN Darlington Schaltung. Emitter des PNP an Dauerplus, Kollektor speist das BT Modul und die Basis über den Vorsiderstand an deinen Komparator. Da der PNP bei low an der Basis durchschaltet, tauschst du die beiden Eingänge des Komparators.
Danke für die Antwort! Die Idee kam mir inzwischen auch, zumal der Komparator anscheinend ein open-collector Ausgang hat, der besser nach Masse ziehen kann.
Das wäre zumindest nicht beabsichtigt. Dann sollte ich den Strom für das BT-Modul vielleicht besser vor dem Shunt abgreifen.
H. H. schrieb: > Bau dir ein Stromrelais: Einige Windungen Kupferlackdraht um einen > Reedkontakt. Interessante Idee! Kann das wirklich funktionieren? Gibt es da Erfahrungen? Wie viele Windungen würde man brauchen, damit 100 mA den Reed Kontakt schließen?
Für 100mA Erkennung wirst du da reichlich Windungen ums Reedrelais wickeln müssen. Ich sehe da keine Vorteile gegenüber der Shunt Methode. Das einzige Problem ist, das der Shunt einerseits wenig Spannungsabfall haben soll, damit das Gerät funktioniert, aber gross genug ist, um den Komparator sicher zu schalten. Das ist aber lösbar.
Matthias S. schrieb: > Das einzige Problem ist, das der Shunt einerseits wenig Spannungsabfall > haben soll, damit das Gerät funktioniert, aber gross genug ist, um den > Komparator sicher zu schalten. Das ist aber lösbar. Das denke ich eigentlich auch. Eine weitere Möglichkeit wäre noch, die Spannungsquelle (die in meinem Fall eine 3,7V Li-Ion-Zelle mit DC-DC Wandler auf 5 V ist) mit einer "Sense-Leitung" zu versehen, so dass sie den Spannungsabfall über dem Shunt ausregelt (so etwas hatte man früher mal bei den besseren Labornetzgeräten). Aber gibt es denn so etwas nicht fertig, als IC? Ich hätte gedacht, dass so ein Anwendungsfall öfter mal vorkommt.
Matthias S. schrieb: > Für 100mA Erkennung wirst du da reichlich Windungen ums Reedrelais > wickeln müssen. Deshalb nimmt man kein Relais, sondern einen nackten Reedkontakt. Und mit einem empfindlichen Reedkontakt werden 30 Windungen reichen.
H. H. schrieb: > Und mit einem empfindlichen Reedkontakt werden 30 Windungen reichen. Wären dann 3 Ampere-turns, gibt es sowas empfindliches?
Rob P. schrieb: > H. H. schrieb: >> Bau dir ein Stromrelais: Einige Windungen Kupferlackdraht um einen >> Reedkontakt. > > Interessante Idee! Kann das wirklich funktionieren? Gibt es da > Erfahrungen? Sicher funktioniert das. Mein Vater hat dem Blinkgeber in unserem 6V Wartburg damals eine "Lampe kaputt" Anzeige nachgerüstet. Bzw. zwei, eine für Hängerbetrieb, eine ohne. > Wie viele Windungen würde man brauchen, damit 100 mA den > Reed Kontakt schließen? Kommt auf den Reedkontakt an. Je kleiner, desto weniger Durchflutung (Strom × Windungszahl) ist nötig. Die recht großen Reedkontakte meines Vaters (die konnten 1A schalten) brauchten nur 4 oder 5 Windungen für die 21W Lampen. Ich würde sagen, fang mal mit 20 Windungen an.
Axel S. schrieb: > Ich würde sagen, fang mal mit 20 Windungen an Hmm, das könnte etwas wenig sein. Das Datenbuch [1] sagt ca. 17 AW (Ampere × Windungen) für 1mT. Das ist in etwa die Erregerspannung eines kleinen Reedschalters. Bei Meder finden sich auch Datenblätter. Da findet man für einen kleinen Reedschalter (12mm Glaskörper) 6 AW. Das wären dann 60 Windungen bei 100mA [1] https://standexelectronics.com/wp-content/uploads/SME_Reed_Technologie_Datenbuch_DE.pdf
Es ist anzunehmen, dass es einen Stützelko gibt, und einen damit verbundenen Einschaltstromstoß.
Axel S. schrieb: > Das wären dann 60 Windungen bei 100mA Die Größenordnung kommt in etwa hin. Ich hab's gerade mal fluxartig mit einem SMD-Reed-Kontakt (PMC-1001THY) ausprobiert. Bei 10 Windungen Cul. Draht (Durchmesser 1,5mm) schaltet der Kontakt bei 500mA. Für 100mA könnte man auch dünneren Draht (z.B. 0,5mm) mit entsprechend mehr Windungen nehmen.
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