Forum: Platinen Powerstecker auslöten mit Heißluft?


von Uli U. (ul11)


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Hallöchin,
Bei einem Austausch-Mainboard von einen Notebook fehlt der Powerstecker. 
Diesen möchte ich jetzt vom alten Mainboard tauschen. Ist dies mit 
Heißluft möglich oder schmilzt der Stecker. Wenn Ja mit welcher 
Temperatur und wenn nein wie sonst?
Er ist ca. 8mm lang.

von Kilo S. (kilo_s)


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Der wird dir schmelzen.

Seitlich vorsichtig mit dem Lötkolben lösen und danach die Pins 
großzügig verzinnen und mit einer großen Spitze möglichst gleichmäßig 
und schnell erhitzten.

Alternativ, aber mit Vorsicht zu genießen, die Platine von der anderen 
Seite mit einem großen Heißluftfön erhitzen bis der Stecker sich 
entfernen lässt.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Kilo S. schrieb:
> Seitlich vorsichtig mit dem Lötkolben lösen und danach die Pins
> großzügig verzinnen und mit einer großen Spitze möglichst gleichmäßig
> und schnell erhitzten.

Auch das wird kaum gutgehen, denn der Stecker ist mit sehr großen 
thermischen Lasten in der Platine verbunden. Da verschwindet alle Wärme, 
die man mit dem Lötkolben zuführt, in großen Kupferflächen im 
Platinenkern.

Da die Platine eh in den Schrott kommt: Platine zersägen, so daß nur ein 
kleines Platinenstück übrigbleibt, nur ein bisschen größer als der 
Stecker.

Dieses Platinenstück dann mit einem geeigneten Lötkolben (Heizplatte 
o.ä.) von unten erhitzen und den Stecker vorsichtig abheben.

von Flip B. (frickelfreak)


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heissluft nur zum vorwärmen, ganzen bereich grossräumig mit heizplatte 
oder heissluft ohne düse auf 130°C bringen. Dann mit viel frischem lot 
und flussmittel, zuerst den Keramikkondensator aus dem weg räumen und 
dann mit breiter spitze und reichlich zinne ein stück kupferdraht über 
alle pins verlöten. Dann erhitzen und stecker mit der Pinzette ohne 
gewalt abheben.

von Paul B. (paule201)


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Heißluftpistole von unten, sofern der Stecker keine Führungsnasen hat 
die nach unten durchschauen. Am besten draußen machen, es wird qualmen.

von Uli S. (uli12us)


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Ich würde erst die beiden seitlichen Lötflächen ablösen. Dazu mit nem 
Skalpell, Teppichmesser oder ähnlichem unter das Plastikteil und soweit 
abheben, dass etwas Luft ist. Anschliessend mit ner sehr breiten Spitze,
vielleicht reicht sogar das 6mm Messer die vielen Kontakte aufschmelzen 
und das ganze abheben. Wenn man das nicht hat, soll es ganz dünne 
Blechstreifen aus V2A Blech geben, die man der Reihe nach unter die 
Kontakte schiebt und dadurch die Verbindung trennt.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

vielleicht noch eine andere Idee, wenn es nur die Kontakte gibt die man 
sieht.
Alles mit Entlötpumpe an Zinn entfernen was möglich ist. Untere Kontakte 
einzeln erwärmen und jeweils Kapton-Tape drunterschieben. Oder anderes 
Hitzebeständiges. Wenn die oben l/r auch SMD Kontakte sind, könnte auch 
THT sein, dann auch Kapton-Tape drunter.

von Anton (antang)


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Vorhandenes Lötzinn mit Bismut-Lötzinn vermischen, um die 
Schmelztemperatur zu senken.

von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


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Uli U. schrieb:
> Bei einem Austausch-Mainboard von einen Notebook fehlt der Powerstecker.

Wieso eigentlich?

von Keks F. (keksliebhaber)


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Ist blöd. Du willst den ja ganz raushaben, gleichzeitig werden die Pins 
selber im Gehäuse dann lose.
Ich würde die Pads einzeln mit Niedrigtemperaturlötzinn benetzen, dann 
von unten mit Heißluft ablöten.

von Peter K. (chips)


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viel Unterhitze, Flußmittel,
an die beiden Laschen eine Lötpinzette Weller WMRT ansetzen und an den 
Pinreihen eine JBC C245-913 oder C245-914 ansetzen

von Uli U. (ul11)


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> Wieso eigentlich?

Das frag ich mich auch. Ein Freund hat beide vorbei gebracht. Ich schau 
mir sowieso zuerst das alte Mainboard an ob es einen Kurzschluss hat 
bevor ich mich an dem Stecker vergehe. Hab schon mal IC mit Heißluft 
getauscht, aber so einen Stecker noch nicht.

von Keks F. (keksliebhaber)


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Die werden beim Akkuwechsel gerne mal abgerissen.
Genau auf die Pads schauen.

Wahrscheinlich gibt es die Buchsen auch bei Ali.

Alternativ beim Notebookhersteller suchen (ASUS verkauft für seine die 
Buchsen einzeln).
Oder direkt bei ACES fragen:
https://www.acesconn.com/contact3

Ich habe keine Maße, die Buchse hier sieht anders aus, aber vom Layout 
doch erstmal gleich:
https://de.aliexpress.com/item/1005005692120692.html

Vielleicht gibt es den auch mit 1mm Abstand bei dem Händler.

: Bearbeitet durch User
von Stefan W. (stefan_w234)


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Wenn man das nicht hat, soll es ganz dünne
> Blechstreifen aus V2A Blech geben, die man der Reihe nach unter die
> Kontakte schiebt und dadurch die Verbindung trennt.

Dafür ist ein Fühlerlehrensatz ganz gut geeignet, gibt es im Baumarkt 
für mittlere einstellige Eurobeträge. Ich würde vorher alle Lötstellen 
mit verbleitem Zinn nachlöten, um den Schmelzpunkt abzusenken.

von Motopick (motopick)


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Ich habe schon mehrfach die Powerconnectoren aus alten/kaputten
Servermainboards ausgeloetet.
Werkzeug eine ganz normale Heissluftpistole 500/1000 W.
Wenn das Board heiss genug ist, kann man den Stecker ganz
einfach hetausziehen.

Ganz sicher kann man gehen, wenn man einen "mating" Stecker
vorher hineinsteckt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Keks F. schrieb:
> Die werden beim Akkuwechsel gerne mal abgerissen.
> Genau auf die Pads schauen.

Wenn das der Fall ist, bringt es nichts, den Stecker von der alten 
Platine herunterzuholen, denn die vermeintlich "neue" Platine ist 
kaputt, und den Stecker wird man da gar nicht mehr anlöten können.

von Keks F. (keksliebhaber)


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Wenn man selber die Pads nicht reparieren kann, ja.

von Uli S. (uli12us)


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Kommt drauf an, wenn die grossen Stützpunkte links und rechts noch da 
sind, spricht nix dagegen, eine Verbindung zur Platine mit CUL 
herzustellen. Ist halt ne ziemliche Fummelei.

von Keks F. (keksliebhaber)


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Wie viele Steckzyklen soll das aushalten? Wird halt draufgesetzt und im 
Zweifel verklebt o.Ä.

von Roland E. (roland0815)


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Boschfön von unten großzügig mit etwa 350°C. Stecker mit Pinzette 
abheben.

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