Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wer kann was zu dieser LED sagen?


von Georg (georgwa)


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Guten Tag zusammen,
ich hätte eine Frage an die Praktiker. Eine Reihe Bauteile, hinunter bis 
zu welchen aus den 60er Jahren, sind mir durch eine Erbschaft 
zugekommen, aber anders als der Erblasser bin ich nur interessierter 
Laie. Bei den meisten konnte ich anhand aufgedruckter Nummern im 
Internet herausfinden, was es genau ist. Nicht so bei den LEDs, von 
denen das Foto die Vorder und Rückseite zeigt. Keinerlei Aufdruck, nicht 
einmal die Polung. Die Schachtel war mit "UV-Dioden" beschriftet, aber 
eben auch keine Infos über nötige Spannung und maximalen Strom. Durch 
Vergleich des Aussehens mit Angeboten von Ebay und anderen Anbietern 
konnte ich sie nicht finden.
Ich möchte sie nicht gleich beim ersten Ausprobieren kaputt machen, 
darum meine Bitte um Auskunft, wenn möglich. Kennt jemand diese LEDs? 
Falls nicht, wie kann ich vorgehen, damit ich sie nicht durch falsche 
Polung oder zu hohe Spannung zerstöre?
Für Tipps wäre ich dankbar.

von Rainer W. (rawi)


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Georg schrieb:
> Kennt jemand diese LEDs?
> Falls nicht, wie kann ich vorgehen, damit ich sie nicht durch falsche
> Polung oder zu hohe Spannung zerstöre?

Wie du auf der Rückseite siehst, sind viele Bauteile nicht bestückt - 
lediglich die LEDs auf der Vorderseite.
Daher wird es keine gute Idee sein, unkontrolliert eine Spannung 
anzulegen. LEDs werden mit kontrolliertem Strom betrieben.

Die Verschaltung kann man Verbindung für Verbindung mit einem 
Durchgangsprüfer bestimmen. Für die Bestimmung der Polung der LEDs wäre 
ein erster Versuch, eine Spannung von nicht mehr als 5V über einen 
Vorwiderstand an eine einzelne LEDs anzulegen und zu guckt, bei welcher 
Polung sie leuchtet. Wahrscheinlich haben die LEDs eine Markierung am 
Gehäuse, so dass es reicht, nur eine zu messen. Wegen der Unschärfe im 
Bild lässt sich das so allerdings nicht zuverlässig sagen.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Georg schrieb:
> wie kann ich vorgehen, damit ich sie nicht durch falsche
> Polung oder zu hohe Spannung zerstöre?

Ein Hinweis ist, dass unter der Brücke oberhalb des Stecksockels ein "+" 
zu stehen scheint.
Wenn ja, mal die Verbindung zu den Stecksockelstiften durchmessen, ggf. 
hätte man damit schon einmal den positiven Anschluss.
Ansonsten schliesse ich mich erstmal dem Vorschlag von Rainer an.

: Bearbeitet durch User
von Georg (georgwa)


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Hallo Rainer, hallo Ralf

danke! Ich habe mir die LEDs mit einer Lupe noch einmal angesehen, und 
Ihr habt recht. Eine der jeweils vier Ecken ist minimal abgeflacht. Nur 
mit der Brille hatte ich da keine Chance, und um das ins Bild zu setzen, 
reicht meine Ausrüstung nicht.
Und auch das Plus steht unter der Brücke. Tut mir leid, ich habe wohl 
noch nicht realisiert, dass eine Brille nicht jede Sehschwäche 
ausgleicht. Mit einer Uhrmacherlupe ging es noch.
Wie sieht es mit dem Strom aus? Da es UV-Dioden sind, leuchten sie 
möglicherweise nicht allzu sichtbar hell (in der Schachtel lag noch ein 
Stück Papier mit einer Handschrift, die ich als 365nm entziffern würde). 
Ein Netzteil mit einstellbarem Strom ist vorhanden, aber wo mag die 
Höchstgrenze liegen?

von Ralf X. (ralf0815)


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Georg schrieb:
> Wie sieht es mit dem Strom aus? Da es UV-Dioden sind, leuchten sie
> möglicherweise nicht allzu sichtbar hell (in der Schachtel lag noch ein
> Stück Papier mit einer Handschrift, die ich als 365nm entziffern würde).
> Ein Netzteil mit einstellbarem Strom ist vorhanden, aber wo mag die
> Höchstgrenze liegen?

Es handelt sich um UV, sollte also violett (Geldscheinprüfer) leuchten, 
alles richtig beschriftet.
Den Strom würde ich anfangs auf ~20mA begrenzen, aber NICHT (nur?) 
über das LNG, sondern über zur Spannung passenden Widerstand.
Dessen Wert ist natürlich bei steigender Spannung mit erhöht werden!

Grund ist, das wir Dein LNG nicht kennen und wie gut oder schlecht 
dessen Strombegrenzung funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Arno H. (arno_h)


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Die Farbe des Phosphors deutet eher auf den Bereich um 3000K hin als auf 
UV-Dioden. 365nm kenne ich nur mit klarem Verguss.

Arno

von Markus M. (adrock)


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Interessant, ich kenne diese Dinger eigentlich nur als Ersatz für so 
kleine Halogenlampen z.B. in Badezimmer Spiegelschränkchen oder 
Herdabzugshauben, wo sie wimre mit 12V AC betrieben werden.

Bei dieser Version wurden wohl die Bauteile für die Gleichrichtung 
komplett weggelassen und einfach gebrückt, so dass eine 
Gleichspannungs/Stromversorgung notwendig ist.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Georg schrieb:

> danke! Ich habe mir die LEDs mit einer Lupe noch einmal angesehen, und
> Ihr habt recht. Eine der jeweils vier Ecken ist minimal abgeflacht. Nur
> mit der Brille hatte ich da keine Chance, und um das ins Bild zu setzen,
> reicht meine Ausrüstung nicht.

Wieso? Eine Lupe kann man auch zwischen Kamera und Objekt halten.

> Wie sieht es mit dem Strom aus? Da es UV-Dioden sind, leuchten sie
> möglicherweise nicht allzu sichtbar hell. Ein Netzteil mit einstell-
> barem Strom ist vorhanden, aber wo mag die Höchstgrenze liegen?

Ich würde mal mit 10mA anfangen. Das reicht normalerweise, um die
Funktion zu erkennen. Die Höchstgrenze kann man eigentlich nur mit
längeren Versuchen mit Temperaturmessungen feststellen. Achtung!
Du solltest nicht längere Zeit direkt in die Dioden gucken. Denn
dann werden Deine Augen dauerhaft noch schlechter!

von Arno R. (arnor)


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Das sind wohl keine UV-LEDs, sondern weiße. Die 15 LEDs könnten alle in 
Reihe, oder 3x 5 Stück in Reihe, oder 5x 3 Stück in Reihe und die Reihen 
alle parallel geschaltet sein. Das kann man an den Leiterzügen erkennen. 
Bei der Platinengröße würde ich als max. Leistung 0,5...1W ansetzen. 
Eine LED hat etwa 3V, der max. Strom hängt von der Verschaltung der LEDs 
ab.

Die Platine ist wohl eigentlich für AC-Betrieb gedacht, aber die 
Gleichrichterbrücke ist nicht bestückt und teilweise überbrückt, so daß 
nur DC-Betrieb möglich ist.

: Bearbeitet durch User
von Georg (georgwa)


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Danke, das war sehr hilfreich. Von vorne ist der Massepin rechts und bei 
knapp 10 Volt und Begrenzung auf 20mA leuchten sie schon ganz hübsch 
noch ohne warm zu werden. Allerdings in warm weißem Licht...
Ein schönes Wochenende wünsche ich Euch.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Rainer W. schrieb:
> Wie du auf der Rückseite siehst, sind viele Bauteile nicht bestückt -
> lediglich die LEDs auf der Vorderseite.
> Daher wird es keine gute Idee sein, unkontrolliert eine Spannung
> anzulegen. LEDs werden mit kontrolliertem Strom betrieben.

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