Forum: Haus & Smart Home Funkthermostat gesucht, den man sperren kann oder der keine Knöpfe hat


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Für die Anfrage eines Kunden (Museum) hinsichtlich elektronisch 
steuerbarer Heizkörper-Funk-Thermostate suche ich Modelle, die entweder 
gar keine direkt bedienbaren Knöpfe/Rädchen haben oder die man (von der 
Zentrale aus) deaktivieren kann.

Grund: Es gibt immer wieder Besucher (oder deren Kinder?), die an den 
Heizkörpern 'rummachen. Das Museum befindet sich zum Teil in einem 
historischen Altbau und z.B. ein Einhausen der Heizkörper ist nicht 
möglich bzw. scheitert an den Kosten.

Ich habe bereits von "Homematic IP" das Modell "Compact" gefunden, was 
aber sehr teuer ist, ca. 3x das eines "nomalen" Reglers. Wieso ist ein 
Modell ohne Bedienelemente eigentlich teurer als eines mit?

Kennt jemand noch andere Ventile oder Baureihen?

Ich weiss, man könnte auch irgend eine Art Kappe/Hülle drübermachen, 
z.B. in 3D-Druck, will aber erstmal sehen, was es sonst noch gibt.

Für eine entsprechede Google-Suche fehlen mir mal wieder die passenden 
Suchbegriffe. Eine Suche z.B. nach "Thermostat ohne Bedienelemente" 
fördert nur seitenweise Unfug zutage.

Danke für Tips.

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Die Fritz Dect Modelle 30x haben eine fernaktivierbare Tastensperre.
Gegen rumspielende Besucher die Batterien rausnehmen helfen nur das 
Behördenmodell von klassischen mechanischen Heizkörperthermostaten mit 
gesicherter Verschraubung.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wolf17 schrieb:
> Die Fritz Dect Modelle 30x haben eine fernaktivierbare
> Tastensperre.
> Gegen rumspielende Besucher die Batterien rausnehmen helfen nur das
> Behördenmodell von klassischen mechanischen Heizkörperthermostaten mit
> gesicherter Verschraubung.

Ok, DECT hatte ich garnicht auf dem Schirm, sehe ich mir an, danke für 
den Tip. Batterien klauen trau' ich den Besuchern jetz doch nicht zu, 
schaun' wir mal!

von Flip B. (frickelfreak)


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alle 60s aus der Zentrale den Sollwert hinschicken sowie ein kommando 
modus 'Auto'  wirkt effektiv wie eine Tastensperre.

von Michael B. (alter_mann)


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Wolf17 schrieb:
> Die Fritz Dect Modelle 30x haben eine fernaktivierbare Tastensperre.

Das ist richtig.
AVM gibt aber auch an, daß max. 12 Thermostate an 1 Fritz-Box angemeldet 
werden können. Ob das für das Museum reicht?
Zudem sind die Teile leider auch nicht gerade Schnäppchen.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die Dinger von AVM funktionieren sehr gut, und haben eine zentrale 
Tastensperre, aber man kann nur begrenzt Geräte via DECT anmelden, ob 
das reicht hängt vom Gebäude ab.
Zudem gibt es die Möglichkeit, mit den "Tastern" Temperatur und 
Feuchtigkeit zu messen und die Heizungen dementsprechend anzusteuern, 
aber die Dinger werden magnetisch auf eine Blechoberfläche gepappt, die 
sind ja nach 12 Minuten geklaut.

Ganz ehrlich: da gehören fest angeschlossene thermoelektrische Antriebe 
dran, die zentral geschaltet werden.
Das kostet vmtl. nur leicht mehr als irgendeine batteriebetriebene 
Funklösung, ist aber manipulationssicher. Es sei denn irgendein Gaffel 
schraubt das Betätigungselement vom Ventil ab.

How about hydraulischer Abgleich und außentemperaturgeführter Kessel mit 
immer offenen Ventilen?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Flip B. schrieb:
> alle 60s aus der Zentrale den Sollwert hinschicken

... ist bei Batteriebetrieb keine gute Idee. Da wird jedes Mal der 
DECT-Sender aktiv und braucht Strom.

von Thomas R. (thomasr)


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Frank E. schrieb:
>
> Ich habe bereits von "Homematic IP" das Modell "Compact" gefunden, was
> aber sehr teuer ist, ca. 3x das eines "nomalen" Reglers. Wieso ist ein
> Modell ohne Bedienelemente eigentlich teurer als eines mit?
>
Ich sehe da nur einen Preisunterschied von €60 zu €80?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Manfred P. schrieb:
> Da wird jedes Mal der
> DECT-Sender aktiv und braucht Strom

Daher synchen DECT-Geräte nur alle 15 Minuten.
Standardfunk auf 868MHz machts alle 2. In der Hinsicht war das 
ELV-System damals sehr viel besser.
Bei AVM dauerts immer bis zur nächsten "viertel"-Uhrzeit, bis die 
offenen Türen & Fenster registriert werden.

von Anton W. (antonwert)


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Auf EnOcean Technologie basierend, und damit noch ohne Batterie:
Eltako FKS-SV Klein-Stellantrieb Smart Valve für Heizkörper, batterie- 
und leitungslos (30000413)

Gibt es auch noch von anderen Herstellern, auch mit Batterie z.B. 
MD15-FtL-HE von Kieback&Peter

Ist halt eher Profi-Zeugs

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Anton W. schrieb:
> Auf EnOcean Technologie basierend, und damit noch ohne Batterie:
> Eltako FKS-SV Klein-Stellantrieb Smart Valve für Heizkörper, batterie-
> und leitungslos (30000413)
> Gibt es auch noch von anderen Herstellern, auch mit Batterie z.B.
> MD15-FtL-HE von Kieback&Peter

Technisch betrachtet ein Super-System, preislich indiskutabel, egal ob 
nun "Profi" oder nicht. So viel Energie kann man in hundert Jahren nicht 
sparen, um das rentabel zu machen.

von Matthias B. (turboholics)


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Hi!

Bevor du auf einen Schlag alles umrüstest, teste erstmal mit einer 
Handvoll Thermostate. "Bis zu xxx Thermostate steuerbar" bedeutet nicht, 
dass du diese Anzahl auch tatsächlich erreichst.

Habe in der Kundschaft ein Bürogebäude, die über 200 von diesen 
"smarten" Dingern nach 8 Wochen wieder rausgeschmissen haben weil die 
Gruppensteuerung nicht tat was sie sollte. Miese WLAN Abdeckung war nur 
einer der Schuldigen.

VG

von Anton W. (antonwert)


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Frank E. schrieb:
> Technisch betrachtet ein Super-System, preislich indiskutabel, egal ob
> nun "Profi" oder nicht. So viel Energie kann man in hundert Jahren nicht
> sparen, um das rentabel zu machen.

Das mit der Energie stimmt, bei den Systemen die ich damit kenne, war 
die Betrachtung der nicht nötigen Wartung das Thema.
In Gebäuden (wie hier mit 200 Punkten) will man nicht im Schnitt alle 
5-10 Tage eine Batterie wechseln. Dann doch alle nach 3 Jahren auf 
einmal, wobei auch die gewechselt werden die noch halbvoll sind.
Mit der Betrachtung verschiebt sich die Kostenrechnung etwas, auch wenn 
am Ende die Investition dennoch hoch ist.

von Musik og F. (musikog_f)


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Das Problem ist älter.

Die klassische Lösung ist "Heizkörpertermostat Behördenmodell"
Dieser ist mit Werkzeug zu montieren und hat Reiter mit der man die Wahl 
der Solltemperatur einschränken kann. Regelgüte bis auf 0,2K ist so kein 
Problem und quasi Wartungsfrei
Danfoss, Heimeier, ... younameit.

Wenn man als Gebäudebetreiber die Raumsolltemperatur senken will, kann 
man dies auch zentral indem man die Vorlauftemperatur absenkt.

von Thomas R. (thomasr)


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Naja in einem Museum wäre es gar nicht lustig wenn die Raumtemperatur 
macht was der spielende Mensch will. Das kann bis zu Schäden an 
Kunstwerken gehen.

Wenn denn nun gar keine Leitungen vorhanden sind ist wohl Funk die 
einzige Alternative zum ausgebildeten Museumswärter, der die Dinger 
wieder zurückstellen könnte.

Das Behördenmodell mit den Reitern scheint ja nicht gefragt zu sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Frank E. schrieb:

> Für die Anfrage eines Kunden (Museum) hinsichtlich elektronisch
> steuerbarer Heizkörper-Funk-Thermostate suche ich Modelle, die
> gar keine direkt bedienbaren Knöpfe/Rädchen haben

Die üblichen Elektronikthermostaten haben typisch ein Gehäuse
mit kleinen Bedienknöpfen. Wenn man das Gehäuse öffnet, kann
man die Knöpfe einfach rausnehmen. Die Löcher würde ich dann
zusätzlich mit Tesa o.ä. verschliessen.

von Thomas R. (thomasr)


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Bauen kann man vieles, z.B. alle "Knöpfe" durch Reedkontakte dahinter 
ersetzen. Einen Magneten wird wohl kaum jemand zum Spielen dabei haben.

Mache ich bei manchen Seniorengeräten so. Der Eingeweihte kann dann 
immer noch alles bedienen.

Oder alle Knöpfe im Gehäuse festkleben und mit kleinen Löchern versehen. 
Dann muß der Spieler schon eine Büroklammer mitführen und durch die 
Löcher die Taster bedienen zu können.....

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