Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welche USB-C Breakout Board Buchse für 5V 3A


von Mark B. (mark_r733)


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Hallo,
ich frage mich gerade welche USB-C Buchsen ich bestellen soll. Ich 
brauche eine USB-C Buchse zum Einbau in ein Gehäuse, die ohne Nachhilfe 
5V @ 3A anfordert.

Hat jemand Erfahrung welche von diesen USB-C Breakout Boards das klaglos 
machen?

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

wieviel Strom fließen darf legt die Beschaltung fest.

von Mark B. (mark_r733)


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Ja, darum suche ich eine Buchse, die schon für 5V@3A beschalten ist.

von Gustl B. (gustl_b)


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So eine Buchse gibt es nicht. Die Beschaltung ist immer auf einer 
Platine. Vielleicht gibt es Platine und Buchse kombiniert.

von Mark B. (mark_r733)


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Die USB-C Breakout Boards haben ja erkennbar Widerstände verbaut. Meine 
Frage ist ob jemand Erfahrung hat welches der Modelle (siehe Foto!) auch 
so funktionieren wie versprochen.

von Jens G. (jensig)


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Mark B. schrieb:
> Die USB-C Breakout Boards haben ja erkennbar Widerstände verbaut.
> Meine
> Frage ist ob jemand Erfahrung hat welches der Modelle (siehe Foto!) auch
> so funktionieren wie versprochen.

Und wo wird was versprochen? Guck doch einfach ins Datenblatt dieser 
Teile, dort sollte doch sowas drin stehen ...

von Mark B. (mark_r733)


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Ich scheine mich unklar auszudrücken, die Frage ist:
Welcher der auf dem Foto gezeigten USB-C Breakout Boards funktioniert 
zuverlässig für 5V 3A?

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Mark B. schrieb:
> Die USB-C Breakout Boards haben ja erkennbar Widerstände verbaut. Meine
> Frage ist ob jemand Erfahrung hat welches der Modelle (siehe Foto!) auch
> so funktionieren wie versprochen.

Das funktioniert so nicht, wie Du Dir das vorstellst.

Das Device signalisiert mit 5k1 an CC1 gegen GND und 5k1 an CC2 gegen 
GND, dass es Device ist und gerne mit Strom versorgt werden möchte. Der 
Host signalisiert über Widerstände an CC1 und CC2 gegen +5V, wieviel 
Strom er liefern kann und schaltet VBUS an. Das Device muss das erkennen 
und sich notfalls wieder abmelden, wenn das Stromangebot zu niedrig ist.

Dafür gibts Bausteine wie den STUSB4500L.
https://www.st.com/en/interfaces-and-transceivers/stusb4500l.html

Der hat zwei Pins RP1A5 (zeigt 1.5A an) und RP3A (zeigt 3A an). Wenn 
keiner der Ausgänge aktiv ist, hast Du nur den Default (500/900 mA). Du 
darfst nur anschalten (per Load Switch oder PMOS), wenn RP3A aktiv ist.

Und sowas ist bei Deiner Auswahl nicht dabei und gibt es meines Wissens 
auch nicht fertig.

Mehr Leistung bekommst Du dann mit dem digitalen Power Delivery 
Protokoll über CC1 und CC2. Bis 5V 3A wird das noch nicht benötigt, erst 
bei höheren Spannungen und Strömen. Das müssen dann natürlich sowohl 
Host als auch Device (bzw Source und Sink) können.

fchk

PS: Beim STUSB4500L sind die 5.1k Widerstände im Chip selber integriert 
und wahrscheinlich als Z-Dioden implementiert. Der Chip misst dann die 
Ströme durch die beiden Z-Dioden, um den zulässigen Strom über VBus zu 
ermitteln.

PPS: Dir sollte jetzt klar sein, dass Du nicht 5V 3A einfach so nur über 
Widerstände anfordern kannst und dann sicher sein kannst, dass Du dann 
auch wirklich 3A ziehen kannst. So funktioniert das nicht, das ist 
komplizierter.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Mark B. schrieb:
> Welcher der auf dem Foto gezeigten USB-C Breakout Boards
> funktioniert zuverlässig für 5V 3A?

Besorge die technischen Daten dazu. Am Foto kann man das nicht erkennen.

Was zum Lesen dazu: https://www.ti.com/lit/wp/slyy109b/slyy109b.pdf

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (mark_r733)


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Ich habe es jetzt gerade ausprobiert. 3A@5V scheint immer zu gehen, auch 
an der dummen Buchse. Von den vier USB-PD-Chargern, die ich ausprobiert 
habe, haben drei auch mehr als 3A gegeben, einer hat sich abgeschaltet.

So wie ich es verstehe werden Widerstände nur für USB 2.0 benötigt. USB 
PD 3.0 liefert immer 3A@5V und für alles darüber braucht man einen Chip.

von Harald A. (embedded)


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Mark B. schrieb:
> Ich habe es jetzt gerade ausprobiert. 3A@5V scheint immer zu gehen

Nun gut, hier prallen natürlich Welten aufeinander, professionelle 
Geräteentwickler vs. Ausprobieren.

Mag sein, dass die Chargerhersteller einen höheren Strom nicht 
unterbinden, dazu besteht meines Wissens nach auch keine Verpflichtung. 
Wenn es bei Dir funktioniert - schön. Konform ist es nicht.

von Mark B. (mark_r733)


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Steve van de Grens schrieb:
> Besorge die technischen Daten dazu. Am Foto kann man das nicht erkennen.
> Was zum Lesen dazu: https://www.ti.com/lit/wp/slyy109b/slyy109b.pdf

Super, da steht es auch so geschrieben, wie ich es vermutet habe:
Without USB PD, you can support up to 5 V at 3 A (15 W) with just USB 
Type-C alone.

Das gilt für USB PD 3.0 Charger und mit "without USB PD" ist gemeint 
ohne PD Protokoll.

von Christian R. (supachris)


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Mark B. schrieb:
> Ich habe es jetzt gerade ausprobiert. 3A@5V scheint immer zu gehen, auch
> an der dummen Buchse. Von den vier USB-PD-Chargern, die ich ausprobiert
> habe, haben drei auch mehr als 3A gegeben, einer hat sich abgeschaltet.

Am Ladegerät mag das gehen. An einem Laptop zum Beispiel, der ja auch in 
der Regel über USB C andere Geräte laden kann, sicher nicht. Meist kann 
man da im Bios sogar einstellen, ob er 7,5W oder 15W bereitstellen soll. 
Aber als Bastel Projekt was in bekanntem Umfeld eingesetzt wird, wird 
das okay sein.

von Frank K. (fchk)


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Mark B. schrieb:

> Without USB PD, you can support up to 5 V at 3 A (15 W) with just USB
> Type-C alone.

Da fällt mal wieder ein Dummer auf das "bis zu" rein. Genauso wie in der 
Werbung für eine Zahnzusatzversicherung vollmundig versprochen wird, 
dass bis zu 100% der Kosten übernommen werden.

fchk

von Björn W. (bwieck)


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Frank K. schrieb:
> Da fällt mal wieder ein Dummer auf das "bis zu" rein.

"Bis Zu" bedeutet "Auf gar keinen Fall, eher die Hälfte"

von (prx) A. K. (prx)


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Björn W. schrieb:
> "Bis Zu" bedeutet "Auf gar keinen Fall, eher die Hälfte"

Solche Sprüche mögen ab und zu zutreffen, etwa beim WLAN, werden dadurch 
aber nicht zur Regel. § 57 (4) TKG.

Bei USB Standards darf man davon ausgehen, dass deren Inhalte ernst 
gemeint sind. Ob das dann auf jedes Billigstnetzteil zutrifft, ist eine 
andere Frage.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich K. (elektroniker88)


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Bei USB-C kann ein Verbraucher keine 3A anfordern.

Eine Quelle kann mit je einem Rp (10k nach 5V) an CC1 und CC2 
signalisieren, dass sie 3A liefern kann. Siehe Tabelle 4-24 der 
USB-C-Spec, Release 1.4.

Das kann der Verbraucher durch Messung der Spannung am Teiler aus Rp der 
Quelle und einem seiner eigenen Rd an CC1 und CC2  (5k1 nach GND) 
feststellen (siehe Tabelle 4-25)
.
Nur einer der Rds des Verbrauchers liefert eine Spannung >0, da es im 
USB-C-Kabel nur einen CC-Draht gibt.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Ulrich K. schrieb:
> Siehe Tabelle 4-24 der
> USB-C-Spec, Release 1.4.

In der aktuellen Version der Spec (2.3, 202310) ist es Tabelle 4-27.

Die Quelle kann außerdem das Stromlimit jederzeit ändern, worauf das 
Gerät innerhalb von tSinkAdj (60ms) reagieren muss.

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