Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Shunt und Verstärker Dimensionierung


von Stefan (derzockermp)


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Hallo, folgende Schaltung im Dateianhang sollte für das Messen eines DC 
Stroms von bis zu 4A verwendet werden. Die Besonderheit ist dass ich mit 
dieser Schaltung auf 100µA genau messen möchte, wenn nicht sogar 10µA 
(was aber wahrscheinlich eher nicht funktionieren wird). Imon geht dann 
an einen ADC mit 2,5V Referenzspannung. Der verwendete Shunt besitzt 4 
Terminals und ist von Isabellenhütte. Der Krumme Wert liegt daran, dass 
ich diesen schon besitze.
Die Abweichung der Widerstände bzw. der Verstärkung sind eher nicht mein 
Problem, da dies Sowieso durch eine Softwarekalibrierung kompensiert 
werden soll. Eher die Offset Spannung der OPs und der 
Temperaturkoeffizient (25ppm) der Widerstände bereitet mir sorgen.
Mein Frage ist würde die Schaltung so in dieser Gebäulichkeit 
Funktionieren oder bzw. wäre die Anschaffung eines Größeren Shunts vom 
Vorteil. Hoffe auf Praxiserfahrung in diesem Gebiet danke. (;

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan schrieb:
> Der Krumme Wert liegt daran, dass ich diesen schon besitze.

22mOhm

Stefan schrieb:
> 100µA genau messen möchte

100 x 0.022 = 2.2 uV

'typ' hält der OpAmp das ein, aber nicht schlechtestenfalls.

Was auch immer R8 da macht.

Man sollte noch das Rauschen berechnen, das die Widerstände im 
Übertragungsfrequenzbereich einbringen.  Den schränkst du ja 
glücklicherweise ein.  Zum Rechnen bin ich aber zu faul.  Eine 
Verstärkung von 5 pro Stufe hält jedenfalls den Fehler klein.

Die 3.3V Z-Diode kannst du völlig vergessen, die verfälscht mit ihrer 
Kennlinie dein Ergebnis gleich um 50%. Entweder eine lowleakage Diode 
nach +3.3V, oder erst gar nicht mehr erzeugen.


> wenn nicht sogar 10µA

Eher nicht.

von Stefan (derzockermp)


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Michael B. schrieb:
> Was auch immer R8 da macht.

Der ist für eine Andere Schaltung und kann vernachlässigt werden.

Michael B. schrieb:
> Man sollte noch das Rauschen berechnen, das die Widerstände im
> Übertragungsfrequenzbereich einbringen.  Den schränkst du ja
> glücklicherweise ein.  Zum Rechnen bin ich aber zu faul.  Eine
> Verstärkung von 5 pro Stufe hält jedenfalls den Fehler klein.

Ok werde ich mal nachrechnen

Michael B. schrieb:
> Die 3.3V Z-Diode kannst du völlig vergessen, die verfälscht mit ihrer
> Kennlinie dein Ergebnis gleich um 50%. Entweder eine lowleakage Diode
> nach +3.3V, oder erst gar nicht mehr erzeugen.

Diese Diode sollte als Überspannungsschutz vor dem ADC diene, da die OPs 
mit +- 15V versorgt werden und es bei eventuellen Übersteuern den ADC 
zerstören könnte. Meinst du ich sollte sie weglassen oder Varistoren z. 
B. verwenden?

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


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Sowas macht man mit einem einzelnen RR-Out-OpAmp. zB einem MCP616, der 
hat 150uV max Offset. Ein 22mOhm shunt passt fuer 4A, machen 88mV. Fuer 
3.3V benoetigt man dann eine Verstaerkung von etwa 41. So wichtig ist 
das nicht. Aber nur mit 2 Widerstaenden. Und anstelle einer Zenerdiode 
nimmt man besser eine blaue LED.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan schrieb:
> DC Stroms von bis zu 4A verwendet werden. Die Besonderheit ist dass ich
> mit dieser Schaltung auf 100µA genau messen möchte,
Eine Dynamik von 4/0,0001 = 40000, also braucht man da echte 16Bit 
Auflösung.  Da hast du was vor dir.

Stefan schrieb:
> Diese Diode sollte als Überspannungsschutz vor dem ADC diene, da die OPs
> mit +- 15V versorgt werden und es bei eventuellen Übersteuern den ADC
> zerstören könnte.
Sieh dir einfach mal die Kennlinie der Zenerdiode an. Die 3V3 sind bei 
einem Strom von 5mA(!) spezifiziert.

Nimm die angesprochenen Low-leakge Dioden wie z.B. BAV99 und klemme 
damit den Eingang des ADC auf 3V3 und GND:
1
                 3V3
2
                  |
3
                  - 
4
                  ^ 
5
OP                |
6
   >-------270----o----1k------ ADC
7
                  |          
8
                  -
9
                  ^          
10
                  |          
11
GND --------------o------------- GND
12
13
Dioden: 2x BAS81  oder 1x BAV99


Purzel H. schrieb:
> Ein 22mOhm shunt passt fuer 4A, machen 88mV. Fuer 3.3V benoetigt man
> dann eine Verstaerkung von etwa 41.
Und bei 100µA sind das dann die angesprochenen 2,2µV/100mA.

> MCP616, der hat 150uV max Offset
Also schon 70x mehr als die gewünschte Auflösung. Hört sich spannend 
an...

von Stefan (derzockermp)


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Lothar M. schrieb:
> Eine Dynamik von 4/0,0001 = 40000, also braucht man da echte 16Bit
> Auflösung.  Da hast du was vor dir.

Ja 16Bit ADC kann man da eh schon vergessen da die letzten 2 Bit 
meistens Müll sind also wäre eh ein 24Bit ADC angedacht (AD5689)

Lothar M. schrieb:
> Sieh dir einfach mal die Kennlinie der Zenerdiode an. Die 3V3 sind bei
> einem Strom von 5mA(!) spezifiziert.
>
> Nimm die angesprochenen Low-leakge Dioden wie z.B. BAV99 und klemme
> damit den Eingang des ADC auf 3V3 und GND:

Dann werde ich das so machen.
Sollte ich den Tiefpass mit 100n raus machen?

Lothar M. schrieb:
> Purzel H. schrieb:
>> Ein 22mOhm shunt passt fuer 4A, machen 88mV. Fuer 3.3V benoetigt man
>> dann eine Verstaerkung von etwa 41.
> Und bei 100µA sind das dann die angesprochenen 2,2µV/100mA.
>
>> MCP616, der hat 150uV max Offset
> Also schon 70x mehr als die gewünschte Auflösung. Hört sich spannend
> an...

Sowiso Unfug....

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan schrieb:
> Meinst du ich sollte sie weglassen oder Varistoren z. B. verwenden?

Ich meine

Michael B. schrieb:
> eine lowleakage Diode nach +3.3V,

Varistor und LED sind jedenfalls genau so ein Murks.

Da dich bereits Spannungen über 2.5V nicht interessieren, geht auch ein 
OpAmp der mit -0.5V / +3.3V betrieben wird.

von Stefan (derzockermp)


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Michael B. schrieb:
> Da dich bereits Spannungen über 2.5V nicht interessieren, geht auch ein
> OpAmp der mit -0.5V / +3.3V betrieben wird.

Theoretisch ja Praktisch müsste ich dann diese Spannungen nochaml extra 
erzeugen. Bereits gebraucht werden +-15V und 5V die für andere Teile 
auch schon verwendet werden (Wird ein Labornetzteil). Deswegen möchhte 
ich nicht noch extra andere Spannungen erzeugen (höherer Aufwand und 
Kosten).

Edit: Könnte allerdings schon sein dass die +-15V auf 9V oder ähnliches 
heruntergesetzt werden.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Du könntest die vorhandene Betriebsspannung als Grenze wählen und dann 
mit einem entsprechenden Teiler an den ADC-Eingang anpassen.

von Purzel H. (hacky)


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Allenfalls koennte ich den AD7799 oder aenhlich empfehlen. Das ist ein 
24bit Wandler, welcher bis auf Null runter differentiell messen kann. 
Dabei wuerde sich ein Verstaerker eruebrigen.

von Andrew T. (marsufant)


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Stefan schrieb:
>
>> Und bei 100µA sind das dann die angesprochenen 2,2µV/100mA.
>>> MCP616, der hat 150uV max Offset
>>
>> Also schon 70x mehr als die gewünschte Auflösung. Hört sich spannend
>> an...
>
> Sowiso Unfug....

Nun, der Offset ist durch 2punkte Kalibrierung in SW rauszurechnen.

Die Offset Drift und die Drift der passiv Elemente sind eher ein Thema.

Wenn das ganze nur um 20...30 Grad Temperatur so genau sein muss, geht 
das.
24 bit adc gibt es günstige bei TI.com, da geht es wohl hin.

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