Hallo Ein Schaltnetzteil wandelt ja AC-Netzspannung in DC-Spannung um. Es tut dies, indem es diese zuerst gleichrichtet und dann durch einen PWM-geschalteten MOSFET jagt. Der MOSFET wird extrem schnell an und ausgeschaltet, sodass die durchschnittliche Ausgangsspannung dem gewünschten Wert entspricht... Den Rest kennt man ja hier. Wenn man aber statt einer DC-Spannung eine kleine AC-Spannung benötigt, muss man auf einen Transformator ausweichen. Diese werden aber ziemlich schwer und klobig, wenn man höhere Ströme brauch und haben viele Verluste. Hier jetzt also meine Frage: Wieso gibt es nicht einfach ein "Schaltnetzteil", das AC am Ausgang hat? So eine PWM-Schaltung eines ähnlich der eine Schaltnetzteils sollte doch bestimmt möglich sein mit AC, oder?? Was sind die Schwierigkeiten beim Bau von solchen Netzteilen? Ich bin neu hier btw. Ich freue mich auf Antworten.
:
Verschoben durch Moderator
Fabian schrieb: > Wieso gibt es nicht einfach ein > "Schaltnetzteil", das AC am Ausgang hat? Gibt es, noch, als Netzteil für 12V Halogenlampen. Ansonsten hängt halt einen Wechselrichter hinter das Netzteil.
Weil man nicht oft AC Kleinspannungen braucht. Was ist dein eigentliches Problem?
Fabian schrieb: > Wieso gibt es nicht einfach ein > "Schaltnetzteil", das AC am Ausgang hat? Gibt es. Die stecken beispielsweise in der gehobenen Kategorie von unterbrechungsfreien Stromversorgungen, etwa bei 100 KVA.
Fabian schrieb: > Der MOSFET wird extrem schnell an und > ausgeschaltet, sodass die durchschnittliche Ausgangsspannung dem > gewünschten Wert entspricht... Nein, so funktioniert das nicht. Hinter dem MOSFET kommt eine Spule, eine Diode und ein Kondensator. Informiere dich mal über deren Funktionen. https://de.wikipedia.org/wiki/Abw%C3%A4rtswandler > Wenn man aber statt einer DC-Spannung eine kleine AC-Spannung benötigt, > muss man auf einen Transformator ausweichen. Diese werden aber ziemlich > schwer und klobig, wenn man höhere Ströme brauch und haben viele Verluste. Auch das stimmt nicht. Die Transformatoren sind so klein, dass sie im Sockel jeder LED Lampe Platz finden. Oder schau dir mal Smartphone Netzteile an. Manche sind kaum größer als Euro-Stecker. Transformatoren müssen nur groß sein, wenn die Frequenz niedrig ist. Dass man auch ohne Ausgangs-Transformator kontrollierte Wechselspannung erzeugen kann, macht dir jede Audio-Endstufe vor. Die gibt es wahlweise mit viel Verlusten (Class A und B) und mit wenig Verlusten als Class D, welche prinzipiell wie Abwärtswandler funktionieren. > Wieso gibt es nicht einfach ein "Schaltnetzteil", das AC am Ausgang hat? Gibt es, diese werden unter Namen wie "Wechselrichter", "Inverter", "BLDC Motortreiber", "ESC", ... verkauft.
Fabian schrieb: > Was sind die Schwierigkeiten beim Bau von solchen Netzteilen? Nichts. Du musst nur nach den richtigen Begriffen suchen. Solche wie Wechselrichter oder Inverter.
Fabian schrieb: > Hier jetzt also meine Frage: Wieso gibt es nicht einfach ein > "Schaltnetzteil", das AC am Ausgang hat? Gibt es. Erst mal die billigen Halogenlampentrafos, die liefern aber mit 100Hz zerhackte 38kHz Wechselspannung, übel. Und dann die Wechselrichter, die aus Akkuspannung 230V~ machen, die müssen auch polaritätswechseln. Sind halt aufwändiger. Klar ist: es ist aufwändiger. Und wird sehr selten gebraucht.
H. H. schrieb: > Ansonsten hängt halt einen Wechselrichter hinter das Netzteil. Das ist ja Verschwendung! Interessant, dass man so was macht. Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt wie Halogenlampennetzteile. Wie sind die aufgebaut? Udo S. schrieb: >Was ist dein eigentliches Problem? Es gibt keins. Bei meinem Projekt habe ich mich bereits für eine DC-Versorgung entschieden, weil es auch damit funktioniert. Es hat mich einfach interessiert. Steve van de Grens schrieb: >Nein, so funktioniert das nicht. Hinter dem MOSFET kommt eine Spule, >eine Diode und ein Kondensator. Ich weiss. Ich dachte, dass ich hier nicht alles erklären muss, weil es hier viele schlaue Leute gibt. Entschuldigung für das Missverständnis. Smartphone-Netzteile sind meines Wissens nach AC-DC Netzteile mit Flybacks oder so drin. Danke für die vielen Antworten am Sonntag
Fabian schrieb: > Interessant, dass man so was macht. In früheren Zeiten hatte man dafür elektromechanische Schaltnetzteile. Wer in den 50ern beim Urlaub mit dem Auto seinen Elektrorasierer betreiben wollte, der hatte einen sogenannten Zerhacker dabei. Der Begriff passte, denn spätestens da waren alle wach, weil mörderischer Radau.
:
Bearbeitet durch User
Fabian schrieb: > Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt wie Halogenlampennetzteile. Wie > sind die aufgebaut? Wie ganz normale Schaltnetzteile (mit Trafo), nur ohne Gleichrichter am Ausgang. Fabian schrieb: > Smartphone-Netzteile sind meines Wissens nach AC-DC Netzteile mit > Flybacks oder so drin. Mit klitzekleinen Transformatoren (im Bild das orange/grüne Ding oben rechts).
Fabian schrieb: > Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt wie Halogenlampennetzteile. Wie > sind die aufgebaut? Siehe Anhang.
Steve van de Grens schrieb: > Wie ganz normale Schaltnetzteile (mit Trafo), nur ohne Gleichrichter am > Ausgang. Natürlich nicht. Dein Netzteil ist ein Sperrwandler (Flyback), das produziert nur eine Polarität. http://www.seekic.com/circuit_diagram/Power_Supply_Circuit/The_low_power_switch_power_supply_circuit_composed_of_UC3842.html Halogentrafos verwenden Gegentakt Royer, die erzeugen beide Polaritäten. https://320volt.com/en/electronic-transformer-circuit-schematics-12v-halogen-lamp/
Michael B. schrieb: > Halogentrafos verwenden Gegentakt Royer, die erzeugen beide Polaritäten. Ja OK, hast Recht. Für mich ist das auch eine "normale" Variante von Schaltnetzteilen. Aber man kann das gerne anders sehen, da diese Schaltung unter DC Netzteilen weniger verbreitet ist.
Die meisten AC/AC Schaltnetzteile existieren in Form von Frequenzumrichtern.
:
Bearbeitet durch User
Fabian schrieb: > Hier jetzt also meine Frage: Wieso gibt es nicht einfach ein > "Schaltnetzteil", das AC am Ausgang hat? Praktisch bei fast allen Schaltnetzteilen kommt "AC" raus und zwar direkt am Ausgang des eingebauten Trafos vor dem Gleichrichter. Allerdings beträgt die Frequenz dieses Wechselstroms typisch einige 10kHz. Ich vermute mal, das Du eher 50Hz willst. Das geht auch, ist aber deutlich aufwändiger und wird auch seltener gebraucht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.