Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 10k 5W Widerstand zwischen Multimeter und Messpunkt schalten


von Christian (dragony)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe manchmal das Problem, dass ich mit dem Multimeter überraschend 
unerwartet irgendwo eine Spannung messe, und deshalb nicht weiss, ob da 
jetzt auch "Wumms" hinter ist. Aus dem Grund kann ich da nicht einfach 
auf Strommessung umstellen. Daher möchte ich gerne unkompliziert einen 
10kOhm Lastwiderstand zwischen Multimeter und Messpunkt anschliessen. 
Derzeit ist das ein Gebastel. Gibts sowas nicht einfach als steckfertige 
Lösung für Bananenstecker zu kaufen?

Ich würde es ja noch besser finden, wenn die Multimeter von sich auch 
sowas könnten....

: Verschoben durch Moderator
von Lodda (Gast)


Lesenswert?

Christian schrieb:
> Ich würde es ja noch besser finden, wenn die Multimeter von sich auch
> sowas könnten....

Können sie, nennen sich Duspol.

von Marcel V. (mavin)


Lesenswert?

Lodda schrieb:
> nennen sich Duspol.

Ich glaube eher, dass er den 10k in Serie schalten will:

Christian schrieb:
> Daher möchte ich gerne unkompliziert einen 10kOhm Lastwiderstand
> zwischen Multimeter und Messpunkt anschliessen.

Das würde dann aber keine Verbesserung der Gesamtsituation ergeben!

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Christian schrieb:
> dass ich mit dem Multimeter überraschend
> unerwartet irgendwo eine Spannung messe

Erkläre das mal näher.
Entweder du willst Strom messen oder Spannung. Das sind zwei völlig 
unterschiedliche Dinge mit unterschiedlicher Verschaltung.
Und man muss zudem in den meisten Geräten die Prüfkabel umstecken.

Aus gutem Grund.

Wenn du das Problem hast dass du noch die Kabel auf Strommessung hast, 
auf Spannungsmessung umschaltest aber vergisst die Kabel umzustöpseln, 
dann hilft eigentlich nur ein Messgerät zu kaufen, dass das mechanisch 
verhindert oder zumindest ein Warnsignal ausgibt.

Generell gilt: wenn man misst überlegt man zweimal und checkt den Aufbau 
doppelt bevor man einschaltet.

von Lodda (Gast)


Lesenswert?

Christian schrieb:
> und deshalb nicht weiss, ob da
> jetzt auch "Wumms" hinter ist.

Das verstehe ich so, daß ein MM wegen seiner Hochohmigkeit zwar eine 
hohe Anzeige zeigt, ob das aber nur eine unbelastbare Spannung ist, oder 
ob die angezeigte Spannung tatsächlich auch eine Wirkgröße bietet.

Das Problem kennt eigentlich jeder, der ausschliesslich mit hochohmigen 
MM misst.

Deshalb benutzt der gemeine Elektriker einen Duspol. Mit diesem kann man 
eine Last zuschalten.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Christian schrieb:
> Ich würde es ja noch besser finden, wenn die Multimeter von sich auch
> sowas könnten....

Da das sowas von undifferenziert und unspezifisch ist, was Du so 
beschreibst, und das MM nun wirklich nicht weiß, mit wieviel Wums man so 
bei welcher Spannung rechnen muß oder soll, wird es das wohl auch kaum 
in einem MM zu finden sein.
Duspol wurde ja schon genannt, aber das ist ja nur für spezifische 
230V-Netze gedacht. Also spannungsmäßig nicht undifferenziert oder 
unspezifisch.

von Lodda (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> aber das ist ja nur für spezifische
> 230V-Netze gedacht.

Wenn du dich da mal nichgt gewaltig irrst!

Guckst du: 
https://www.benning.de/produkte/pruef-und-messtechnik/pruefgeraete-spannungspruefer/spannungspr%C3%BCfer-duspol.html

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Entweder du willst Strom messen oder Spannung. Das sind zwei völlig
> unterschiedliche Dinge mit unterschiedlicher Verschaltung.

Bitte meinen Beitrag vergessen. Jetzt habe ich auch verstanden was der 
TO will.

Christian schrieb:
> Aus dem Grund kann ich da nicht einfach
> auf Strommessung umstellen. Daher möchte ich gerne unkompliziert einen
> 10kOhm Lastwiderstand zwischen Multimeter und Messpunkt anschliessen.

Seltsame Formulierung. Aber offensichtlich meint er wirklich eine Last 
Parallel zur Spannungsmessung zuzuschalten um zu erkennen ob es wirklich 
eine niederohmige Spannungsquelle ist.
-> Duspol.

von Helmut -. (dc3yc)


Lesenswert?

Christian schrieb:
> ich habe manchmal das Problem, dass ich mit dem Multimeter überraschend
> unerwartet irgendwo eine Spannung messe, und deshalb nicht weiss, ob da
> jetzt auch "Wumms" hinter ist.

Frag doch mal bei Olaf Scholz nach, vielleicht hat der noch irgendwo 
einen übriggebliebenen Doppelwumms rumliegen?

von Christian (dragony)


Lesenswert?

Ich habe jetzt einfach 3k3 in Serie geschaltet und bei einem PoE PD 
tatsächlich 15mA gegen PE gemessen. Leerlaufspannung 50 Volt DC. Deshalb 
wollte ich wissen, was der Scheiss soll. Tatsächlich hat Mikrotik es 
irgendwie geschafft, die 50 V PoE direkt auf das Chassis zu lenken und 
zwar so, dass es über das S/STP Kabel zurück zum Gerät fliesst. Ich 
weiss noch nicht wie..... das ist bei PoE eigentlich unmöglich, wenn man 
sich auch nur ansatzweise an die Specs hält. Vor allem, weil das Gerät 
funktioniert, solange man das Chassis nicht erdet....

Das Gerät ist ein Mikrotik Wireless Wire Cube Pro.

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Ein hochohmiges Messgerät ist nicht dazu geeignet, die Spannungsfreiheit 
eines Schaltkreises festzustellen.
Wer das nicht weiß (und umgehen kann in dem er das korrekte Werkzeug 
nutzt) ist m.E. nicht qualifiziert an so etwas herumzubasteln.
Hört sich doof an aber: an sowas kann man sterben. Und andere auch!

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Christian schrieb:
> Gerät ist ein Mikrotik

Die meisten Dinger von MikroTik nutzen proprietäres PoE, nicht das was 
"alle" können.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


Lesenswert?

Der TO sucht eine begrenzte Strommessung, wenn ich das richtig verstehe. 
Das habe ich noch nirgends gesehen - je nach Spannungsbereich wird ja 
derbegrenzende Widerstand auch äußerst unterschiedlich ausfallen...

von Achim K. (achim67)


Lesenswert?

Eigentlich braucht man nur den Innenwiderstand des Meßgerätes künstlich 
verkleinern, um so die Meßstelle zu belasteten.
Da reicht ein Widerstand parallel zum Spannungsmesseingang des MMs.

Bei uns in der Firma hatten wir MMs, die hatten sowas als "AddOn" mit 
Taster in einem kleinen Gehäuse mit Bananenbuchsen direkt auf den 
Meßeingang des MMs gesteckt (wurden allerdings von unserer Bastelbude 
selber angefertigt).

: Bearbeitet durch User
von Christian (dragony)


Lesenswert?

Jens M. schrieb:
> Christian schrieb:
>> Gerät ist ein Mikrotik
>
> Die meisten Dinger von MikroTik nutzen proprietäres PoE, nicht das was
> "alle" können.

Richtig. Aber dieses hier wird mit "802.3af/at" beworben. Das Teil hat 
imho nicht das Recht, diesen Aufkleber zu tragen.

Die gleiche Shitshow mit den map lite. Wir auch hier beworben als 
"802.3af/at". Und dann, kein Witz, gibts hier 
https://wiki.mikrotik.com/wiki/Manual:TOC/MikroTik_POE_in_compatibility_table 
ein compatibility chart. Vielleicht ist der Chart auch ein Aprilscherz. 
Ich weiss es nicht. Kann beides sein.

Der Laden ist einfach nur ein Witz. Eher ein Fall für die Behörden.

: Bearbeitet durch User
von Christian (dragony)


Lesenswert?

Achim K. schrieb:
> Eigentlich braucht man nur den Innenwiderstand des Meßgerätes künstlich
> verkleinern, um so die Meßstelle zu belasteten.
> Da reicht ein Widerstand parallel zum Spannungsmesseingang des MMs.

Ja, so kann man es auch machen. In Serie und dann auf Strommessung gehen 
funktioniert aber auch. Ist etwas weniger fummelig, wenn man so schon 
kaum an das Gerät drankommt.

von Bruno V. (bruno_v)


Lesenswert?

Jens M. schrieb:
> Ein hochohmiges Messgerät ist nicht dazu geeignet, die Spannungsfreiheit
> eines Schaltkreises festzustellen

Genauer: Ein hochohmiges Messgerät ist nicht dazu geeignet, die 
Spannungsfreiheit  eines Schaltkreises bei *niederohmiger* Belastung 
> 1k festzustellen.

Genau dazu möchte der TO ja 10k/230V (P=U²/R)

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.