An einem Backofen soll die Pyrolysefunktion stillgelegt werden, da ihr Nutzen geringer als der Schaden durch versehentliches Aktivieren ist. Der Backofen hat einen Drehschalter mit 6 Positionen, eine davon ist die Pyrolyse. Der Drehschalter besteht aus einer Platine (siehe Bild), und einem Schleifer mit 3 Kontakten in einer Linie. Die 3 Kontakte des Schleifers verbinden jeweils die beiden Ringe und den Kontakt außerhalb. Beispiel: In Position 0 ist der äußere Kontakt des schleifers auf der Platine neben der '0', der mittlere auf dem Ring daneben, der innere auf dem inneren Ring. Jeweils in einer Linie, die auf die Mitte zuläuft. Es gibt die Positionen 0 (aus), 1 bis 4 (diverse Backfunktionen) und 11 (Pyrolyse). Andere Positionen sind nicht erreichbar (mechanische Begrenzung). Der Schalter ist mit dem Rest des Backofens nur durch die 3 Kontakte rechts unten auf der Platine verbunden. Was wären einfache Möglichkeiten, die Pyrolyse stillzulegen? Bisher erscheint es mir am naheliegendsten, das Problem mechanisch zu lösen, in dem ich versuche eines Stück Plastik oder Metall in den Schalter einzukleben, dass verhindert, dass der Schalter auf die Position für Pyrolyse gedreht werden kann.
Das ist kein Schalter, das ist ein Potentiometer. Die Schalterstellung wird über den Widerstand ermittelt. Das ist wohl eher nix mit elektrischem Stillegen. Nimm die mechanische Variante!
Bernhard R. schrieb: > Brücke zwischen 10 und 11, fertig. Dann verändert sich der Gesamtwiderstand und die Kiste geht schon auf Stellung 10 in Pyrolyse. Keine gute Idee.
Ausprobieren? Solange nur das Poti bekannt ist und keine Auswertelektronik, sind elektrische Lösungen try & error. Ansonsten: Mechanisch ist sicherer.
Wolfgang R. schrieb: > Bernhard R. schrieb: >> Brücke zwischen 10 und 11, fertig. > > Dann verändert sich der Gesamtwiderstand und die Kiste geht schon auf > Stellung 10 in Pyrolyse. Keine gute Idee. Stellung 10 ist ja schon mechanisch begrenzt. Aber die Aktion wird auch die anderen Positionen verschieben.
Bernhard R. schrieb: > Solange nur das Poti bekannt ist und keine > Auswertelektronik Die Auswerteelektronik wertet den Spannungsteiler am Poti aus und ermittelt mit genügend Sicherheitsabstand zwischen den Schritten die Schalterstellung daraus. Andere Unterteilung, andere Spannungen - nix geht mehr richtig...
Philipp Klaus K. schrieb: > Es gibt die Positionen 0 (aus), 1 bis 4 (diverse Backfunktionen) > und 11 (Pyrolyse). Andere Positionen sind nicht erreichbar > (mechanische Begrenzung). Zu dieser mechanischen Begrenzung schreibst Du nichts näheres, aber nachdem die Platine ja für bis zu 12 Positionen geeignet ist, könnte ich mir gut vorstellen, daß auch die mechanische Begrenzung grundsätzlich entsprechend flexibel konfigurierbar ist. Die solltest entsprechend auf 0-4 ändern. Andere Möglichkeit wäre wohl, auf Pos. 11 den Kontakt zwischen Schleifer und Schleifring (äußerer Ring reicht vermutlich bereits) zu verhindern, z.B. Kaptonfolie passend zugeschnitten draufkleben.
Dann mach halt ein Schräubchen irgendwo rein und nen mechanischen Anschlag dafür.
> Zu dieser mechanischen Begrenzung schreibst Du nichts näheres, aber > nachdem die Platine ja für bis zu 12 Positionen geeignet ist, könnte ich > mir gut vorstellen, daß auch die mechanische Begrenzung grundsätzlich > entsprechend flexibel konfigurierbar ist. Die solltest entsprechend auf > 0-4 ändern. Die mechanische Begrenzung ist nicht konfigurierbar, sondern eine Rille im Schaltergehäuse (anscheinend ein Spritzgußteil), die den erreichbaren Positionen entspricht; ich werde wohl irgendwas in die Rille kleben, um sie zu verkürzen.
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kann man über die Schleifbahn nicht einfach ein Tesafilm kleben und somit den Kontakt ganz verhindern?
Philipp Klaus K. schrieb: > ich werde wohl irgendwas in die Rille kleben, um > sie zu verkürzen. So mach das.
Jens K. schrieb: > kann man über die Schleifbahn nicht einfach ein Tesafilm kleben und > somit den Kontakt ganz verhindern? Noch einfacher wäre es die Netzleitung abzuschneiden.
Was ist mit "Schaden" gemeint? Ein Euro Stromkosten, ein pyrolysierter Kuchen oder gar ein Feuerwehreinsatz? Als Besitzer eines ganz simplen Backofens habe ich da keine rechte Vorstellung.
Michi S. schrieb: > Andere Möglichkeit wäre wohl, auf Pos. 11 den Kontakt zwischen Schleifer > und Schleifring (äußerer Ring reicht vermutlich bereits) zu verhindern, > z.B. Kaptonfolie passend zugeschnitten draufkleben. Je nach dem, was der Schaltungsdesigner auf dem nicht gezeigten Gegenstück der Potiplatine so an Sicherheitsbeschaltung vorgesehen hat, driftet bei in der Luft hängendem Schleifer die angegriffene Spannung möglicherweise gar irgendwo hin ... Durch die Stufe in der Gleitbahn ist außerdem mechanisches Ungemach vorprogrammiert.
> Als Besitzer eines ganz simplen Backofens habe ich da keine rechte > Vorstellung. Hier handelt es sich um ein älteres Modell von Brandt. Wie man schon an der Beschreibung des Schalters erkennen kann, erreicht man die Pyrolysestellung des Schalters leicht unabsichtlich, wenn man den Ofen mit etwas Schwung ausschaltet. Und sobald diese auch nur kurz erreicht wird, startet der Ofen die Pyrolyse: >500°C über ca 2 Stunden, mit verriegelter Tür. Ohne vorgesehene Möglichkeit zum Abbruch. Eine Rettung des Kuchens/Bratens/etc ist dann nur möglich, in dem man sofort zur Elektroverteilung rennt, die Sicherung des Ofens herausnimmt, und dann mit Werkzeug die Verriegelung des Ofens löst. Das mag akzeptabel sein, wenn der Ofen nur von jemandem genutzt wird, der sich mit dem Ofen gut und mit der lokalen Elektroinstallation wenigstens ein bischen auskennt, aber wenn auch Bekannte, Verwandte, Kinder, etc den Ofen verwenden, ist es ein Problem.
Philipp Klaus K. schrieb: > die Sicherung des Ofens herausnimmt, > und dann mit Werkzeug die Verriegelung des Ofens löst Ich kanns fast gar nicht glauben - so einen gefährlichen Unsinn baut man in Backöfen ein? Scheinen wirklich nicht die hellsten zu sein, diese Entwickler. Da ist der Name wohl Programm. Und ich dachte, die stellen nur Zwieback her... https://www.aldi-sued.de/de/p.brandt-zwieback--g.490000000000037988.html
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Matthias S. schrieb: > Und ich dachte, die stellen > nur Zwieback her... Andere Firma. https://fr.wikipedia.org/wiki/Brandt_(entreprise)
Philipp Klaus K. schrieb: > Eine Rettung des Kuchens/Bratens/etc ist dann nur möglich, in dem man > sofort zur Elektroverteilung rennt, die Sicherung des Ofens herausnimmt, > und dann mit Werkzeug die Verriegelung des Ofens löst. Ehrlich? Kann man etwas so bescheuert und gefährlich designen? Man muss doch eine Möglichkeit zum Abbruch haben.
Wolfgang R. schrieb: > Bernhard R. schrieb: >> Solange nur das Poti bekannt ist und keine Auswertelektronik > Die Auswerteelektronik wertet den Spannungsteiler am Poti aus und > ermittelt mit genügend Sicherheitsabstand zwischen den Schritten die > Schalterstellung daraus. Sehe ich auch so. Und das wäre dann auch mein Ansatz: welche Spannung liegt bei "Pyrolyse" am Schleifer an? Kann man durch eine kleine "Begrenzerschaltung" die Spannung auf der Schleiferleitung so "begrenzen", dass die Vorgabe für "Pyrolyse" nicht mehr erreicht wird?
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Was passiert, wenn man die Türe öffnet und versucht den Pyrolysevorgang zu starten ? Erkennt der Ofen die offene Tür und verhindert dann den Start ?
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an Philipp Klaus K.:
Danke für die Erklärung.
> ... Zwieback ...
Also für mich hat dieser Begriff nun eine erweiterte Bedeutung ...
Lothar M. schrieb: > Kann man durch eine kleine > "Begrenzerschaltung" die Spannung auf der Schleiferleitung so > "begrenzen", dass die Vorgabe für "Pyrolyse" nicht mehr erreicht wird? So, wie das Poti aussieht, ist die Spannung entweder recht groß oder recht klein, weil Stellung 11 ja am Ende der Kohlebahn liegt. Aber wenn ein wenig Epoxyharz am Knopf das Problem lösen kann, ist das für den Anweder vllt. sogar transparenter als die elektronische Lösung. Bei dieser vermutet der Anwender einen Defekt, während ein blockierter Knopf suggeriert, das es die Funktion nicht gibt.
Ohne jetzt nochmal an unserem Ofen und ohne alles gelesen zu haben behaupte ich, dass man einen Whlschalter UND den Thermostaten auf Pyrolyse stellen muss um das zu aktivieren... Der Rest ist Hirnsache.
Nein, auch auch unser Neff hat da eine Ein-Knopf-Bedienung. Aber kann das abbrechen.
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