Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Keramik/Porzellan Rohr/Hülse gesucht, d10,8 D22 h10


von Andreas (schocki123)



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Guten Tag,
bei meinem Schweißgerät (Elektra Beckum 200/35 ET turbo) sind bei der 
Demontage des Trafos/der Dioden manche Keramikisolatoren beim Öffnen der 
Schraubverbindung gesplittert/auseinandergebrochen.
Ich habe bereits mit verschiedensten Suchbegriffen versucht auf google 
und eBay etwas passendes, bzw. ähnliches zu finden, was leider nur bis 
Innendurchmesser 8mm etwas ergeben hat.

Wisst ihr wo ich so etwas finden könnte?

Innendurchmesser d 10,8mm
Außendurchmesser D 22mm
Höhe h 10mm


Die Maße können natürlich ein bisschen anders sein. d sollte aber 10,5mm 
nicht unterschreiten, D kann größer ausfallen und h ist relativ 
variabel.

Danke für eure Hilfe!

Güße Andi

von H. H. (Gast)


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Vulkanfiberscheiben (DIN 522) nehmen? Die sind bei dem Durchmesser meist 
1,5mm dick.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Waren "Keramikhülsen" und "Isolierperlen" unter den Suchbegriffen? 
(Edit: Und Distanzhülse und Stützisolator?)

Kann natürlich sein, daß man das in größer kaum noch braucht, weil zu 
zerbrechlich und dann modernere Materialien besser sind.

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von C. D. (derschmied)


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Wenn eine Zoohandlung in Deiner Nähe ist:

https://aquarium-pluederhausen.de/O14x15mm-Keramik-Ringe-Aquarium-Filtermaterial-AQUACIL

Das sind Keramik-Röhrchen zum Filtern aus der Aquaristik, könnten aber 
tatsächlich passen. Etwas unkonventionell, aber was soll's :-)

DerSchmied

von H. H. (Gast)


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C. D. schrieb:
> Keramik-Röhrchen zum Filtern aus der Aquaristik

Die sind offenporig und hygroskopisch. Für DC-Isolation nicht geeignet.

von C. D. (derschmied)


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H. H. schrieb:
> Die sind offenporig und hygroskopisch. Für DC-Isolation nicht geeignet.

GrummelMurmel... OK.

Alternativ:

https://www.ebay.de/itm/323859813051

Mit ner Drehbank wäre das in 10 Minuten geschehen.

von H. H. (Gast)


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C. D. schrieb:
> Alternativ:
>
> https://www.ebay.de/itm/323859813051
>
> Mit ner Drehbank wäre das in 10 Minuten geschehen.

Pertiknax gibts auch als Rohr.

von Andreas (schocki123)


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Wollvieh W. schrieb:
> Waren "Keramikhülsen" und "Isolierperlen" unter den Suchbegriffen?
> (Edit: Und Distanzhülse und Stützisolator?)
>
> Kann natürlich sein, daß man das in größer kaum noch braucht, weil zu
> zerbrechlich und dann modernere Materialien besser sind.

Ja, die Begriffe hab ich verwendet.

Welche Matrialien werden dort heutzutage verwendet? Bis 1000°C 
Beständigkeit braucht man an dieser Stelle eh nicht. Vermutlich werden 
die Dioden bis max. 180°C heiß. Da würde theroetisch ein technischer 
Kunststoff wie "Peek" in Frage kommen, oder sogar ein rundgedrehte 
"Pertinax"-Platte.
Im Gleichrichter sind die Dioden in 4er Paketen zusammengefasst und es 
werden daher insgesamt 24 Dioden verwendet (für die 
Drehstrom-Voll-Brücke).  Gehalten wird alles durch Aluplatten. Das Bild 
im Anhang hat zwar eine schlechte Auflösung, aber man kann sich so 
besser vorstellen wie der Gleichrichter aufgebaut ist. Mein 
Gleichrichter sieht aber etwas anderst aus.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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von Wollvieh W. (wollvieh)


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Beckum scheint mal eine eigene Keramikfabrik besessen zu haben so wie 
Tektronix sein Halbleiterwerk. :)

Vermutlich wurde seit dem Mauerfall nirgendwo mehr so ein Keramikteil 
hergestellt.

Bilder irgendwo im Netz geklaut. An den Stellen kann man doch Hartpappe 
oder zurechtgeschnittene Colaflaschen nehmen. :)

Eternit geht auch, das kann man gut mit Feile und Bohrer bearbeiten. ;)

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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H. H. schrieb:
> Teflonrohr:

Warum wird "man" wohl Keramik für die Konstruktion verwendet
haben ... ?  Vielleicht damit nix schmilzt?

von H. H. (Gast)


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Wastl schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Teflonrohr:
>
> Warum wird "man" wohl Keramik für die Konstruktion verwendet
> haben ... ?  Vielleicht damit nix schmilzt?

Versuch mal Teflon zu schmelzen.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Wastl schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Teflonrohr:
>
> Warum wird "man" wohl Keramik für die Konstruktion verwendet
> haben ... ?  Vielleicht damit nix schmilzt?

Weil das bis in die 70er/80er das etablierte Mittel der Wahl war für 
billig, temperaturbeständig und isolierend. Aber seit den 80ern sind 
selbst in 10kV-Stationen die Isolatoren aus Plastik.

: Bearbeitet durch User
von Wastl (hartundweichware)


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Wollvieh W. schrieb:
> Aber seit den 80ern sind
> selbst in 10kV-Stationen die Isolatoren aus Plastik.

Aber sicherlich nicht aus Teflon. Viel zu weich .....
Ja, man kann heute viele temperaturstabile Plasten machen,
siehe Verbrennungsmotoren.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Hab eine Explosionszeichnung gefunden (auf einer japanischen Seite in 
Rußland), offenbar ist Teil Nr. 209 die gesuchte Scheibe. Also womöglich 
hätte noch jemand die Ersatzteile.

(Edit: Wenn ich genauer schaue, sind das wohl bloß Metallteile, und die 
Keramik sitzt schon am Gleichrichter.)

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> offenbar ist Teil Nr. 209 die gesuchte Scheibe.

Offensichtlich nicht. Da gibt es nur den kompletten Gleichrichter als 
Nr. 204.

von H. H. (Gast)


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Wastl schrieb:
> Aber sicherlich nicht aus Teflon. Viel zu weich .....

Viel zu teuer.

von Andreas (schocki123)


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Das Teil wird bei 200A Schweissstrom schon gut heiß. Aber die Halbleiter 
werden sicher als Maximaltemperatur nur bis 180/200⁰C funktionstüchtig 
sein. Daher denk ich, dass Peek ausreichend sein wird. Peek ist ja ein 
hochtemperaturfester Kunststoff. Dieser ist Temperaturfest bis 240⁰C, 
kurzzeitigbis 300⁰C und der  Schmelzpunkt liegt bei 340⁰C.
PTFE (Teflon) hat den Schmelzpunkt auch bei 327⁰C, er ist aber nur bis 
50⁰C formbeständig. Bei Peek
sind es 150⁰C.

Quelle:
https://www.kern.de/de/technisches-datenblatt/polyetheretherketon-peek?n=1701_1
https://www.kern.de/de/technisches-datenblatt/polytetrafluorethylen-ptfe?n=1601_1

von H. H. (Gast)


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von Thomas R. (thomasr)


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Ferritringkerne? Gibt es in allen Größen und sind elektrisch nicht 
leitend.

https://www.ebay.de/itm/195672785398

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Ferritringkerne?

Ziemlich spröde.

von Carypt C. (carypt)


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Fliese ? Loch einschleifen, am Wasserschleifstein kleiner schleifen, 
oder Töpfern. Eventuell kann man auch Gips, Elektrikergips, oder besser 
Zement so formen. Faserverstärkt wäre gut, Glas wird ab ca 500°C 
leitend, Muschelgeld.
Dann gibt es noch ein isoliermaterial das der Spanplatte ähnelt , zb in 
Nachtspeicherheizungen, leicht, bröckelig, glitzernd körnig, gelbbraun, 
ich glaube Glimmer ist da drin, wird manchmal als lose Füllung für 
Chemikalientransportbehälter benutzt.  Und dann fiele mir noch ein, 
Schiefer und Speckstein. Leicht zu bearbeiten.

von C. D. (derschmied)


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https://kn-electronic.de/randshop2_5/themes/kategorie/detail.php?artikelid=867&kategorieid=114

Durchmesser passt, aber ums doppelte zu lang. Man müsste jetzt nur noch 
jemand kennen der sowas:

https://toom.de/p/fliesenschneidmaschine-classic-tc-tc-618/1490153

Sein Eigen nennt.

von H. H. (Gast)


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C. D. schrieb:
> Durchmesser passt, aber ums doppelte zu lang.

Naja, 10mm vs 16mm und 20mm vs 26mm.

> https://toom.de/p/fliesenschneidmaschine-classic-tc-tc-618/1490153

Damit gibt das nur Bruch.

von C. D. (derschmied)


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H. H. schrieb:
> Damit gibt das nur Bruch.

Nö, braucht nur Gefühl. Dat geht. Google mal nach Lufthammer, damit läßt 
sich eine Streichholzschachtel mit zwei Fingern gehalten genauso sachte 
zuschieben wie ein Axtkopf wie im Bilderbuch schmieden. Man muss nur 
wissen was man tut :-)

von H. H. (Gast)


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C. D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Damit gibt das nur Bruch.
>
> Nö, braucht nur Gefühl. Dat geht.

Es braucht eine Säge mit weniger Seiten- und Höhenschlag.

von C. D. (derschmied)


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H. H. schrieb:
> Es braucht eine Säge mit weniger Seiten- und Höhenschlag.

Du hast doch die hübschen Scheiben weiter oben verlinkt, die gleichen 
letzte Ungenauigkeiten aus. Gräbt sich ein was sich eingraben will.

von H. H. (Gast)


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C. D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Es braucht eine Säge mit weniger Seiten- und Höhenschlag.
>
> Du hast doch die hübschen Scheiben weiter oben verlinkt, die gleichen
> letzte Ungenauigkeiten aus. Gräbt sich ein was sich eingraben will.

Es geht darum, dass die Billigsäge so nur Bruch erzeugt.

von C. D. (derschmied)


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H. H. schrieb:
> Es geht darum, dass die Billigsäge so nur Bruch erzeugt.

Hm. Dann nimmt man vorm ersten Schnitt eine Steinzeug-Fliese her und 
schruppt die Scheibe bis zum Rundlauf herunter.

Aber stimmt schon, ab hier wird's absurd. Schade früher™ war das hier im 
Land Schüttgut, ohne Elektroindustrie aber mittlerweile nicht mehr 
verfügbar.

von Uli S. (uli12us)


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Nimm einfach Pom, das ist billig, leicht bearbeitbar und hält ebenso 
hohe Temperaturen aus. Peek jedenfalls willst du sicher nicht bezahlen.

von Gustav (ne-555)


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Vielleicht einfach einen Ring einer Diazed oder Neozed Sicherung 
abschneiden. Mit Schutzbacken in Schraubstock gespannt dann mit 
Winkelschleifer und Diamantblatt uuuund ruhiger Hand.

von Thomas R. (thomasr)


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H. H. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Ferritringkerne?
>
> Ziemlich spröde.

Na dann eine Kombination aus Ferritring und Vulkanfiberscheibe. Die 
Ferritringe sind jedenfalls in fast exakt seiner Anforderung als 
Schüttgut lieferbar.

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