Eine „Terminkollision“ zwischen den Arduino Days und der von TerInvest veranstalteten Amper sorgt dafür, dass keine Liveberichterstattung zu den Arduino Days möglich war. Deshalb eine Zusammenfassung der diversen Neuerungen, sowohl aus Hardware- als auch aus Ökosystemsicht.
Von der Struktur.
Fabio Violante sprach im Rahmen der Einleitung in das Event davon, dass Arduino großen Wert auf die Community legt - dies wirkt sich in der Praxis unter anderem dadurch aus, dass mehrere Dutzend lokale Events zur Feier der Arduino Day erfolgten. Der von Arduino selbst vorangetriebene Teil bestand aus rund 7 Stunden Video - als erstes ein für den Arduino „Pro“ vorgesehener Vortragskreis (Link https://days.arduino.cc/agenda-day-1), als zweites eine Vortragsgruppe zur Fortbildung (Link https://days.arduino.cc/agenda-day-2) und als drittes ein allgemeiner Tag, der sich an die Bedürfnisse von Makern und der Open Source-Community richtete (Link https://days.arduino.cc/agenda-day-3).
Tag eins: Der Partner im Mittelpunkt
Der professionelle Teil wurde von Seiten der Arduino im Zusammenspiel mit verschiedenen Hardwarepartnern bestritten - als wichtigste Ankündigung die Meldung einer „Vertiefung“ der Zusammenarbeit zwischen Arduino und AWS. Interessant ist dabei die Frage, wie AWS und die an sich „konkurrierende“ Arduino Cloud zusammenarbeiten.
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Das wichtigste Argument ist dabei, dass Arduino zur Realisierung der hauseigenen Cloud auf AWS-Dienstleistungen setzt: Für Endanwender mit großen Verbündeten bedeutet dies, dass die Hochskalierung sicherer von Statten geht. Vorteil Nummero zwei ist die Möglichkeit, „Legacy-Geräte“ - wie in Abbildung zwei gezeigt - unter Nutzung der Arduino Pro-Produktpalette in die Cloud zu bringen.
Ein von Blues Wireless „eingeladener“ Sprecher begann mit einer Vorstellung der „Sonderrolle“ des Arduino - er sprach davon, dass der Gutteil der Elektronik-Projekte heute zumindest mit Breakout Boards wie den MicroE-Platinen erfolgen dürfte, die ihre „Herkunft“ logischerweise auf das Arduino-Ökosystem zurückführen können. Die Überlegungen zur Geschichte des Arduino dienten als Überleitung in einen Vortrag, der das „Design“ hauseigener Carrier-Modulen für den Arduino Portenta zum Thema hatte. Als Interface kommen dabei die beiden in der Abbildung gezeigten Steckverbinder zum Einsazt.
Im Rahmen des Vortrags wurden auch die verwendeten Bauteile erwähnt, die sich wie in der Abbildung präsentieren.
Als „praktischen Beweis“ für die mit Arduino Portenta-Carriern erreichbare Leistung wurde danach der Pika Spark präsentiert - ein Board, das für Roboter verschiedene Interfaces exponiert. Der Vortrag von Finder - das Relais- und Großenergietechnik-Unternehmen war wichtiger Partner bei der PLC OPTA - nahm logischerweise ebenfalls am ersten Tag teil. Hier gab es eine Neuankündigung: Spezifischerweise Expansion Modules, die sich wie in der Abbildung gezeigt mit der Basis-PLC verbinden und dieser zusätzliche EA-Fähigkeiten einschreiben.
Spezifischerweise gibt es mehrere Erweiterungen: Erstens ein als Digital Input bezeichnetes System, das 16 Digital-Eingänge zur Verfügung stellt. Zweitens gibt es eine eine Analog-Variante, die wie in der Abbildung gezeigt (Nomen est Omen) auf die Verarbeitung von Analogsignalen spezialisiert ist.
Weitere Informationen, beispielsweise zu Preisen und Verfügbarkeiten der neuen Module, waren im Rahmen des ersten Arduino Days allerdings noch nicht zu bekommen. Ein weiterer interessanter Vortrag betrifft die Nutzung der Arduino Cloud im Business-Bereich: Die beiden gezeigten Abbildungen fassen die aus Sicht der Arduino SRL besondere Berücksichtigung verdienenden Features zusammen.
Als praktisches Beispiel für Erfolg bzw. Nützlichkeit der Arduino Cloud wurde danach das Unternehmen AMB Vapor vorgeladen: Ein amerikanisches Start-Up, das sich um die Abgasverwaltung kümmert und die Arduino Cloud zur „kostengünstigen“ Visualisierung der gesammelten Ergebnisse heranzieht. Im Rahmen des Vortrags sprach der Vertreter mehrfach darüber, wie kostengünstig die Nutzung der Arduino Cloud gegenüber einer hauseigenen bzw. durch einen Dienstleister erfolgenden Entwicklung eines Cloud Systems ausfiel.
Aber bitte mit Zephyr!
Schon in der am „Höhepunkt“ des Arduino-Bürgerkriegs abgehaltenen Veranstaltung Arduino Summit war mehrfach die Rede darüber, dass die Arduino-Boards ob der immer höher werdenden Komplexität der zugrunde liegenden CPUs zur Realisierung der Programmierschnittstelle mehr und mehr auf Echtzeit-Betriebssysteme setzen werden. Spezifischerweise hat sich die Arduino-Gruppe nun endgültig auf das von der Linux Foundation vorangetriebene Zephyr festgelegt. Spezifischerweise gilt, dass die Arduino-Gruppe seit letztem Jahr „Silver Member“ der dahinter stehenden Standardisierungsorganisation ist. Außerdem ist intendiert, alle Boards, die mindestens einen Cortex M4+-Mikrocontroller aufweisen, in das Ökosystem zu integrieren. Als einen der wichtigsten Vorteile der Integration avisiert man im Hause Arduino übrigens die einfache Implementierung von Polling gegen alle Arten von Sensor. Zur Demonstration der Möglichkeiten kam ein Arduino Nicla zum Einsatz, der eine „künstliche Nase“ realisierte.
Der Rest der Vorträge des ersten Tages konzentrierte sich auf die Vorstellung verschiedener Partner-Produkte wie beispielsweise dem Update-System Foundries.io.
Arduino-Day, Tag zwei: Alles im Interesse der Fortbildung.
Dass die Verfügbarkeit von Arduino-Boards die Ausbildung im Bereich der Mikrocontrollerprogrammierung geradezu radikal vereinfacht hat, dürfte hier keine besondere Erwähnung benötigen. Schon aus der Logik folgt, dass sich der zweite Tag - zumindest im Allgemeinen - um diese Thematik drehte. Besonders stolz zeigte man sich über zwei BETT-Awards: Neben einem für eine Implementierung eines Schulsystems gab es auch eine lobende Erwähnung für die Arduino Cloud, die im Education-Bereich das „einfache“ Vorführen cloudbasierter Systeme ermöglicht.
Neben einem - interessanten - Vortrag eines Makerspaces in Ghana, der die Arduino-Plattform zur Vermittlung von Elektronikkenntnissen nutzt, kam MicroPython zur Sprache. Der Fokus des von Ubi de Feo fehlgehaltenen Vortrags war erstens - siehe auch die Abbildungen - die Möglichkeit, in MicroPython Timer zur einfachen Realisierung von nebenläufigem Programmverhalten zu erzeugen.
Die erste wirkliche Neuerung ist die Arduino Runtime: Sie ermöglicht, wie in der Abbildung gezeigt, dass „en Bloq“-Importieren häufig benötigter Elemente. Sinn davon ist, dass für der für Anfänger stressige Kampf mit dem Importieren der erforderlichen Submodule ersatzlos entfällt.
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Außerdem findet sich - analog zum C-System - die Möglichkeit, ein Programm auf Basis einer setup- und einer Loop-Funktion zu realisieren.
Ein weiterer Vorteil der Arduino-Runtime ist die nach folgendem Schema aufgebaute Clean Up-Methode.
Neben der Zur-Verfügung-Stellung eines „zentralisierten“ Punkts zum Abtragen von Timer und Co. ist die Methode aus dem Grund interessant, weil sich Kadetten so zu einer sauberen Kodierung erziehen lassen.
Zum als Alvik bezeichneten Roboter gab es ebenfalls Neuigkeiten: Teilnehmer des Videostream konnten sich das Vehikel beim „Herumfahren“ ansehen. Außerdem würde Integration in die blockbasierte IDE M-Blocks angekündigt.
Neu war die in der Abbildung gezeigte Ankündigung mit Verfügbarkeitsinformationen.
Interessant war der Vortrag zum Science Kit - als intendierten Anwendungszweck avisieren Massimo Banzis Mannen die Vermittlung verschiedenster technischer bzw physikalischer Konzepte durch Hands on-Experimente.
Einen weiteren Schritt in den Fortbildungs-Markt unternehmen die Arduino-Jünger mit einem als PLC Starter Kit bezeichneten Produkt.
Sein Existenzzweck ist - logischerweise - die bessere Etablierung der hauseigenen SPS im Ausbildungsmarkt.
Tag drei: Auftritt von Big M!
Der als Community Day bezeichnete dritte und letzte Teil der Arduino Days begann mit einem persönlichen Auftritt von Massimo Banzi. Big M grüßte kurz aus dem Olivetti-Museum.
Der danach sprechende „Head of Open Source“ erwähnte unter anderem den hauseigenen Project Hub, der eine „Arduino-Alternative“ zu GitHub, Hackaday-Projekthosting und Co. darstellt. Als nächstes erfolgte eine Kurz-Vorstellung der Arduino Cloud, die die Arduino-Gruppe als Komplettlösung für alle Probleme der Arduino-Entwicklung avisiert.
Der Sprecher erwähnte unter anderem, dass der neue Code Editor wohl bis Mitte Mai den alten komplett ersetzt - wer bisher noch nicht umgestellt bzw. umgewöhnt hat, sollte dies nun unter Druck nachholen. Im nächsten Schritt betonte man die Verfügbarkeit „universeller“ Konnektoren, die - wie in der Abbildung gezeigt - das Anbinden von beliebigen Dritthersteller-Geräten in die Arduino Cloud ermöglichen.
Radikale Neuerung eins ist die Integration zwischen Google Home und der Arduino Cloud - wie in der Abbildung gezeigt ist die Auslieferung „für die nächsten Wochen“ avisiert.
Zu guter letzt gab es zwei Folien, die „bald“ kommende neue Funktionen auflisteten.
Für die letzte Neu-Ankündigung holte man dann Fabio Violante auf die Bühne - es ging um den Arduino Nano Matter, der - in der Vergangenheit angekündigt - nun detaillierter vorgestellt wurde. Der Formatfaktor orientiert sich dabei am Arduino Nano, die Abbildung zeigt Informationen zum verwendeten SOC. Außerdem gilt, dass das Board Bluetooth LE-Unterstützung mitbringt.
Im Rahmen dieser Präsentation wurde außerdem - siehe Abbildung - abermals darauf hingewiesen, dass das „Fernziel“ des neuen Produkts die Integration in verschiedene andere Umgebungen ist.
Zu guter letzt forderte die Arduino-Gruppe auch - abermals wie in der Abbildung gezeigt - dazu auf, am Test teilzunehmen.
Im „nächsten Schritt“ erschien ein Manager von Silicon Labs, der über die durch das Matter-Protokoll erfolgende „Demokratisierung“ von Technologie, insbesondere im Smart Home-Bereich, referierte. Mehrfach betonte man außerdem, dass „langfristig“ weitere Partner-Produkte aus der Partnerschaft von Arduino Pro und Silicon Labs am Markt zu erwarten sind. Danach erfolgte eine kurze Vorstellung des Arduino Cores für Silicon Labs: er steht schon jetzt zur Verfügung, und lässt sich mit diversen Drittanbieterboards ausprobieren.