Hi, Ich habe Schottky Dioden Typ 20SQ060 zur Entkopplung mehrerer Spannungsquellen verbaut. Spannung Sekundär / Standby Schaltnetzteil 50V 10A, Hauptversorgung 52 bis 56V 125A (Ringkerntrafo/Generator). Kann bei plötzlichem, ungesteuerten kompletten Ausfall der Last (4 kW Umrichter) kurz auf 59 bis 60 V hochlaufen (Spannung an den Pufferkondensatoren) Leider bricht die Diode dann schon durch, obwohl sie eigentlich 60V Sperrspannung haben soll. Dann liegen die 59-60V am Sekundären Netzteil an, worauf hin dann die Overvoltage Protection vom Hilfsnetzteil auslöst und die Diode dann aus den großen Puffer-Elkos restlos gegrillt wird bis dann die 10A Schmelzsicherung sie erlöst. Ist das normal dass die Diode so früh durch bricht? Ich dachte da ist mindestens noch 10% Reserve auf den Nennwert. Die 80 V Variante hat leider größere Verluste in Durchlassrichtung.
RMS ist doch bei AC, Maximum DC Blocking Voltage 60 V. Also bin ich davon ausgegangen das passt weil ich auch noch von 10% Sicherheitsreserve durch den Hersteller ausgegangen bin.
Sven schrieb: > weil ich auch noch von 10% Sicherheitsreserve durch den Hersteller > ausgegangen bin. Wo steht, dass der so eine Reserve einbaut? Aus Erfahrung: wenn ich 60V habe, dann nehme ich eine Diode mit 100V oder mehr. Niemals nehme ich die Spannung aus den Absolute Maximum Ratings als Betriebparameter.
Sven schrieb: > Ich dachte da ist mindestens noch 10% Reserve auf den Nennwert. Danken ist nicht wissen:-) Die 60V Angabe im Datenblatt ist "Maximum Rating" und nicht "Nennwert" und das auch nur bei 25°C und nicht wenn es wärmer wird. Du als Schaltungsdesigner musst daher dafür sorgen, dass du ausreichend unter den Maximum-Ratings bleibst. Vermutlich hast du da mal irgendwo die 10% aufgeschnappt als einzuhaltender Abstand. Mir wären aber 10% immer noch viel zu nah am Maximum. Eher so "benötigt * 1.5" und dann den nächst höheren Wert. Da kommen dann in etwa die von Lothar vorgeschlagen 100V hin. Alles andere verkürzt am Ende nur unnötig die Lebensdauer. Wenn das Teil wirklich 70V geradeso aushalten würde, dann würden die Chinesen das auch als 20SQ070 für einen halben Cent teurer verkaufen!
Sven schrieb: > Kann bei plötzlichem, > ungesteuerten kompletten Ausfall der Last (4 kW Umrichter) kurz auf 59 > bis 60 V hochlaufen (Spannung an den Pufferkondensatoren) Lass mich raten, die Pufferkondesatoren haben 63V Spannungsfestigkeit. Beschwerst du dich auch beim Autohersteller, wenn die Tankanzeige dir 60 km Reichweite prognostiziert und der Tank schon nach 59 km leer ist und du liegenbleibst? ;-)))
Ich hatte den RMS Wert extra angegeben, weil der dir grundsätzlich zeigt, in welchem Bereich diese Diode arbeitet. Beim Strom könntest du sagen, "aber das ist doch Wechselstrom". Du musst wenigstens zwei Dioden höher im Datenblatt gehen.
Sven schrieb: > Ich dachte Irgend W. schrieb: > Danken ist nicht wissen:-) Denken Pferden überlassen, haben die Größeren (Köpfe u.v.a.m. ;)
Frank O. schrieb: > Du musst wenigstens zwei Dioden höher Gratuliere, der Spruch ist i-Dioden-Gold ;)
Lothar M. schrieb: > Sven schrieb: >> weil ich auch noch von 10% Sicherheitsreserve durch den Hersteller >> ausgegangen bin. > Wo steht, dass der so eine Reserve einbaut? Im Datenblatt, siehe Anhang. Zwar nur typisch und nicht garantiert, aber kein Hersteller kann solche Dioden genau auf die Kante auslegen, daher ist so ein typischer Sicherheitsabstand schon plausibel. Im Übrigen sieht man im Diagramm auch, daß die Sperrspannung mit der Temperatur zunimmt und nicht abnimmt, wie hier behauptet wurde: Irgend W. schrieb: > Die 60V Angabe im Datenblatt ist "Maximum Rating" und nicht "Nennwert" > und das auch nur bei 25°C und nicht wenn es wärmer wird.
Arno R. schrieb: > Im Übrigen sieht man im Diagramm auch, daß die Sperrspannung mit der > Temperatur zunimmt und nicht abnimmt, wie hier behauptet wurde: > > Irgend W. schrieb: >> Die 60V Angabe im Datenblatt ist "Maximum Rating" und nicht "Nennwert" >> und das auch nur bei 25°C und nicht wenn es wärmer wird. Das hat er auch nicht behauptet. Und die sogenannte Sperrspannung kannst Du bei einer heißen Schottky sowieso eher vergessen, da schon weit vorher der Sperrstrom unpraktische Werte annehmen kann (20SQ040 , 20SQ045 von Diotec hat bei 150°C ein sattes Ampere bei gerade mal 50% der max. Sperrspannung)
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Aus dem Diagramm lese ich ab, zum Beispiel 60V (seien 60%) 0,015mA bei 25 Grad 60V (seien 60%) 11mA bei 125 Grad D.h. es läuft dann doch thermisch hoch.
Jens G. schrieb: > Und die sogenannte Sperrspannung kannst Du bei einer heißen Schottky > sowieso eher vergessen, da schon weit vorher der Sperrstrom unpraktische > Werte annehmen kann (20SQ040 , 20SQ045 von Diotec hat bei 150°C ein > sattes Ampere bei gerade mal 50% der max. Sperrspannung) Ich sehe gerade, in einem aktuelleren DB der Diode von Diotec, die dann 20SQ045-3G heißt, sind es gerade mal 100mA. Entweder technologische Verbesserung, oder Bug im alten DB.
Sven schrieb: > Ich habe Schottky Dioden Typ 20SQ060 zur Entkopplung mehrerer > Spannungsquellen verbaut. > Spannung Sekundär / Standby Schaltnetzteil 50V 10A, Hauptversorgung 52 > bis 56V 125A (Ringkerntrafo/Generator). Wenn ich sowas lese, dann denke ich immer zuerst an AC, und dann nicht einfach nur Urms oder Up, sondern Upp, was die D mit C hintendran sieht. Aber der TO hat uns ja nicht anhand eines Schaltplans erklärt, wie er was zusammengestückelt hat, und welche Parameter konkret die wesentlichsten Komponenten haben.
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Sven schrieb: > Ich habe Schottky Dioden Typ 20SQ060 zur Entkopplung mehrerer > Spannungsquellen verbaut. Wo hast du die Dioden gekauft?
Sven schrieb: > Ist das normal dass die Diode so früh durch bricht? Ich dachte da ist > mindestens noch 10% Reserve auf den Nennwert. Maximum Ratings sind maximum Ratings, bei 60,00001 V darf das Teil leiten. Schottkys sind über 20 V sowieso suboptimal, da sind gesteuerte MOSFets geschickter. https://diotec.com/de/applikation/application-note-reverse-polarity-protection-2455.html?file=files/diotec/files/pdf/service/applications/Reverse%20Polarity%20Protection.pdf Butzo*aussen
Die Ursache für das Durchschlagen liegt doch ganz wo anders: Der Aufbau und die Leitungsinduktivitäten erzeugen bei schnellen Stromwechseln hohe Induktionsspannungen. Abhilfe: Snubber, Transildioden
Sven schrieb: > RMS ist doch bei AC, Maximum DC Blocking Voltage 60 V. Bei AC. Hast Du AC? Nein? Dann gelten die 42V für DC, weil das dann der maximale Mittelwert der Spannung ist. Sven schrieb: > Ich dachte da ist > mindestens noch 10% Reserve auf den Nennwert. Wo steht das im DB? Was bedeuten Deiner Meinung nach 'Maximum'? Für Reserven ist der Schaltungsdesigner zuständig. Der Hersteller garantiert nur was die auf jeden Fall können sollte.
Sven schrieb: > Leider bricht die Diode dann schon durch, obwohl sie eigentlich 60V > Sperrspannung haben soll. Wie kommt eine Sperrspannung > 60V zustande wenn das Hauptnetzteil 60V, das Standby-Netzteil 50V hat und beide eingeschaltet sind? Michael schrieb: > Dann gelten die 42V für DC, weil das dann der maximale Mittelwert der > Spannung ist. Es gelten 60V bei DC, wie im DB angegeben.
Robert M. schrieb: > Es gelten 60V bei DC, wie im DB angegeben. Ja natürlich gelten die, aber ... Ich hatte nicht ohne Grund die 42V RMS angegeben. Bei absolut "ruhigen" Gleichstrom, wo es keine Peaks gibt, da sind die 60V schon das absolute Maximum. Hat man aber Peaks (bin mir nicht einmal sicher, ob der TO die wirklich genau genug eingefangen hat), verhält sich die Diode eher wie bei Wechselstrom. Und deshalb habe ich die 42V RMS in meinem ersten Beitrag genannt. Und um dem Witzbold gerecht zu werden, zwei höher im Datenblatt, das ist die 20SQ100.
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Frank O. schrieb: > Ja natürlich gelten die, aber ... > Ich hatte nicht ohne Grund die 42V RMS angegeben. Ob das jetzt 42V oder 60V sind, ist im Moment zweitrangig. Die Sperrspannung die eine der Dioden aushalten muss ist gerade mal ca. 10V wenn Haupt- (60V) und Standby-Netzteil (50V) eingeschaltet sind. Warum sollte die Diode unter diesem Umstand hops gehen?
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