Hallo Forum, ich arbeite aktuell daran für einen 80er Jahre Synthesizer (Tiracon 6V) einen neuen Computer zu entwickeln. Der vorhandene Computer (Z80) ist doch sehr langsam und bringt mit 11ms Wiederholrate des DACs nicht das volle Potential aus dem Analogteil - bzw. das möchte ich herausfinden, indem ein neuer Computer den Analogteil schneller und präziser anspricht. Ich habe mich für einen Raspberry Pi Pico entschieden. Es ist genug Leistung vorhanden, Hardware UARTS, modern, günstig, etc. Da dies aber das erste mal ist, dass ich einen externen DAC an einen µC baue und dieser (MAX 5719GSD+) auch nicht grade günstig ist, wäre ich mir gerne sicher ihn beim ersten Versuch nicht direkt zu zerstören. Die Ausgabe des DAC Richtung Analogteil soll nachher Werte zwischen +15V und -15V abbilden. Versorgt werden die ±15V vom Analogteil. +5V erhält der Computer direkt vom Netzteil. Außerdem soll die Computerplatine noch +10V bereitstellen. Das wären alle vorhandenen Spannungen. Ich habe mich an das Datasheet Seite 16 gehalten "Bipolar Output Using Voltage Reference with Force and Sense on Output and Ground": https://www.mouser.de/datasheet/2/609/MAX5717_MAX5719-3130212.pdf Nun steht in der Abbildung im Datenblatt ein OpAmp am Ausgang, welcher mit +5V und -5V betrieben wird. -5V habe ich nicht, daher habe ich diesen ersten "Buffer" direkt mit den ±15V versorgt um dahinter einen weiteren OpAmp zu setzen und dort die eventuelle Offsetanpassung und Verstärkung auf ±15V einzustellen. Frage: Nach U2A besteht eine Verbindung zum DAC (RFB). Könnte durch die höhere Spannungsversorgung von U2 nun der DAC gefährdet sein? Oder kann ich mittels OpAmp die +5V zu -5V wandeln um damit einen OpAmp zu versorgen? Das könnte von der Leistungsaufnahme her knapp werden...
Da gibt es das Pico ADK, ein für Audio angepasster pico, auch schon mit einiges an Synthie Software. https://github.com/DatanoiseTV/PicoADK-Hardware
Hmmm gut zu wissen, aber ich benötige keinen Audio-DAC. Ich hätte das vielleicht etwas ausführlicher erklären können: Der hier gezeichnete Computer spricht einen Analogteil an, welcher die Klangerzeugung übernimmt. Auf dem Analogteil befinden sich 6 Voice Cards mit jeweils VCO, VCA, VCF. Der DAC auf dem Computer stellt lediglich die ganzen Spannungen bereit, welche dann auf dem Analogteil über 4 Demuxer mit anschließendem S&H auf die Karten weitergegeben werden. Ich benötige hier also einen schnellen und präzisen Spannungs-DAC, welcher mit die Kontrollspannungen in gemultiplexter Form ausgibt.
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Maik S. schrieb: > Der vorhandene Computer (Z80) ist > doch sehr langsam und bringt mit 11ms Wiederholrate des DACs nicht das > volle Potential aus dem Analogteil - bzw. das möchte ich herausfinden, > indem ein neuer Computer den Analogteil schneller und präziser > anspricht. Also ich weiß nicht, ist das überhaupt ein brauchbarer Ansatz? Ich würde schon erstmal beim Z80 bleiben, und schauen ob es a) ein Update gibt bzw. einen brauchbaren Nachfolger oder ähnliches (z.B. ein original Z80 und keine billige Kopie)usw., und b) was der Programmcode so macht und c) ob man die vorhandenen CPU nicht auch noch beschleunigen könnte. Ein anderer Ansatz wäre ja auch Strom sparen - oder ein ganz anderer, zu schauen, ob nicht z.B. ein msp430 auch gut für sowas ist.
Rbx schrieb: > Also ich weiß nicht, ist das überhaupt ein brauchbarer Ansatz? Ich würde > schon erstmal beim Z80 bleiben, und schauen ob es a) ein Update gibt > bzw. einen brauchbaren Nachfolger oder ähnliches (z.B. ein original Z80 > und keine billige Kopie)usw., und b) was der Programmcode so macht und > c) ob man die vorhandenen CPU nicht auch noch beschleunigen könnte. > Ein anderer Ansatz wäre ja auch Strom sparen - oder ein ganz anderer, zu > schauen, ob nicht z.B. ein msp430 auch gut für sowas ist. Ich finde es definitiv interessant in der Umsetzung, da ich dann den Synthesizer von Grund auf neu programmieren kann und eigene Funktionen einbauen kann. Ich habe bereits einen kleinen Versuch mit einem ESP32 gemacht ob ich den Analogteil angesprochen bekomme, was funktioniert hat. Leider konnte ich aber aufgrund seines 8-bit DACs nicht alle Töne richtig treffen, daher mehr Auflösung. Der originale Z-80 nutzt einen 12-bit DAC, wobei die damaligen Entwickler hier bereits Probleme hatten alle Töne richtig einstellen zu können und haben seinen Bereich erweitert indem in gewissen Zuständen die Referenzspannung verändert wurde. Diesen Hokus-Pokus möchte ich mir eher sparen. Ich kann leider kein Z80 asm, somit fällt b) weg. Übertakten ist auch nicht möglich, da der Computer dann abstürzt (schon probiert). Zu a) Ein Update gab es tatsächlich. Ich habe 2 Softwareversionen hier, aber auf meinem Synthesizer ist die aktuellste Software von 1990 installiert und ich glaube, da kommt auch kein Update mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Tiracon_6V Strom sparen brauche ich nicht und Mikrocontroller wechseln muss eigentlich auch nicht unbedingt sein, da ich schon angefangen habe zu programmieren und mich in den letzten Monaten sehr ausführlich mit dem Pico beschäftigt habe.
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Maik S. schrieb: > Leider konnte ich aber aufgrund seines 8-bit DACs nicht alle Töne > richtig treffen, daher mehr Auflösung. Der Satz bereitet mir einige Probleme. Die Frequenz von Tönen hängt ja nicht von der Auflösung der Amplitude ab. Im Extrem könnte man einen 1bit DAC nehmen (also einen GPIO Pin) und den mit jeder beliebigen Frequenz (bis ½CPU Freq.) takten.
Norbert schrieb: > Der Satz bereitet mir einige Probleme. > Die Frequenz von Tönen hängt ja nicht von der Auflösung der Amplitude > ab. Der DAC, der hier gemeint ist, erzeugt nicht die Töne und auch nicht ihre Frequenzen, sondern nur Steuerspannungen, mit dem der Rest des Gerätes dann die Synthese in Hardware betreibt: Maik S. schrieb: > Der hier gezeichnete Computer spricht einen Analogteil an, welcher die > Klangerzeugung übernimmt. Auf dem Analogteil befinden sich 6 Voice Cards > mit jeweils VCO, VCA, VCF. Der DAC auf dem Computer stellt lediglich die > ganzen Spannungen bereit, welche dann auf dem Analogteil über 4 Demuxer > mit anschließendem S&H auf die Karten weitergegeben werden. Bei der heute auch auf simplen µCs verfügbaren Rechenleistung kann man natürlich die komplette Klangerzeugung etc. in Software erledigen und dann einen Audio-DAC ansteuern, das ist heutzutage der naheliegendste Ansatz. Und der RP2040 hat definitiv mehr als genug Rechenleistung für den Job. Wenn man sich mit dem Theme beschäftigen will, ist https://csound.com/ eine interessante Anlaufstelle.
Maik S. schrieb: > Ich finde es definitiv interessant in der Umsetzung, da ich dann den > Synthesizer von Grund auf neu programmieren kann und eigene Funktionen > einbauen kann. Es wird auch mit einem fixeren ADSR nur ein sechsstimmig polyfon spielbarer Synthie bleiben. Der dann wohl auch noch weitere Kinderkrankheiten des Originals geerbt hat, und erstmal was die Klangerzeugung angeht, an das Original gebunden ist. Alles was auf so einer "Voice-Karte" an Moeglichkeiten steckt, kann man heute mit einem DSP/FPGA/Controller in Software realisieren. Dafuer sollte man dann aber etwas arithmetisch leistungsfaehigeres als einen "Pico" benutzen. Ausserdem kann man jeder polyfon spielbaren Stimme ihre eigene Hardware spendieren, wenn man keinen FPGA benutzen will.
Harald K. schrieb: > Der DAC, der hier gemeint ist, erzeugt nicht die Töne und auch nicht > ihre Frequenzen, sondern nur Steuerspannungen, mit dem der Rest des > Gerätes dann die Synthese in Hardware betreibt: Danke :D Harald K. schrieb: > Bei der heute auch auf simplen µCs verfügbaren Rechenleistung kann man > natürlich die komplette Klangerzeugung etc. in Software erledigen und > dann einen Audio-DAC ansteuern, das ist heutzutage der naheliegendste > Ansatz. > Und der RP2040 hat definitiv mehr als genug Rechenleistung für den Job. Sicherlich, aber das ist hier nicht mein Anliegen. Ich habe diesen Analogteil ebenfalls nachgebaut und setze ihn grade in kleinerer Form in SMD Bestückung um. Danach würde ich gerne mit dem RP2040 die Wiederholrate des DACs von ursprünglich 90,9Hz (11ms), auf... ein paar kHz oder sogar MHz steigern und schauen welche Klänge sich dann erzeugen lassen. z.B. Viele Synthesizer aus der Zeit funktionierten nach diesem Prinzip. Nur hatten viele den Vorteil CEM oder SSM Chips nutzen zu können, welche die ADSR Kurven zuverlässiger und schneller zeichnen konnten. Im Falle des Tiracon 6V musste dies alles durch den Computer geschehen, da die CEM / SSM Chips im Osten nicht verfügbar waren. Und grade das macht den Analogteil jetzt so interessant. Er lässt sich frei steuern.
Motopick schrieb: > Maik S. schrieb: > >> Ich finde es definitiv interessant in der Umsetzung, da ich dann den >> Synthesizer von Grund auf neu programmieren kann und eigene Funktionen >> einbauen kann. > > Es wird auch mit einem fixeren ADSR nur ein sechsstimmig polyfon > spielbarer Synthie bleiben. Der dann wohl auch noch weitere > Kinderkrankheiten des Originals geerbt hat, und erstmal was die > Klangerzeugung angeht, an das Original gebunden ist. > > Alles was auf so einer "Voice-Karte" an Moeglichkeiten steckt, > kann man heute mit einem DSP/FPGA/Controller in Software realisieren. > Dafuer sollte man dann aber etwas arithmetisch leistungsfaehigeres > als einen "Pico" benutzen. Ausserdem kann man jeder polyfon spielbaren > Stimme ihre eigene Hardware spendieren, wenn man keinen FPGA > benutzen will. Ich will auch, dass es nur ein Sechsstimmig Polyphoner Synthesizer bleibt. Der Analogteil hat einen ganz eigenen Charme, welcher erhalten bleiben soll. Nur bekommt der Z80 es einfach nicht hin eine ADSR Kurve vernünftig zu zeichnen... Und da möchte ich einfach nur Abhilfe schaffen und keinen weiteren digitalen Synthesizer machen.
> nur ein Sechsstimmig Polyphoner Synthesizer bleibt
Gut das ein Klavier fuer jede Taste, seine Saiten und Haemmerchen hat.
Wuerde sonst irgendwie merkwuerdig klingen.
Motopick schrieb: > Gut das ein Klavier fuer jede Taste, seine Saiten und Haemmerchen hat. > Wuerde sonst irgendwie merkwuerdig klingen. Eine Geige hat gerade mal vier Saiten ... das kann es also nicht alleine sein.
Harald K. schrieb: > Eine Geige hat gerade mal vier Saiten ... das kann es also nicht alleine > sein. Auf einer Geige kann man auch kein Klavier spielen. Aber auf einem Synthie zumindest etwas, was sich so aehnlich wie eine Geige anhoert. Oder auch mehrere Geigen. Mit sechs Stimmen reicht es fuer ein Orchester dann aber doch nicht.
Motopick schrieb: > Mit sechs Stimmen reicht es fuer ein Orchester dann aber doch nicht. Der Threadstarter wird das wissen. Nicht jeder verwendet Synthesizer dafür, komplette Orchester nachzubilden. Oder die Fischerchöre.
Gab es dazu nicht schon einmal einen thread, der sich um die Reparatur eines Tiracon drehte? Motopick schrieb: > Gut das ein Klavier fuer jede Taste, seine Saiten und Haemmerchen hat. Der erste elektronische Synthesizer dieser Art, die GX-1 hatte auch individuelle Tasten und damit ein echtes Soundmodul für jeden Ton und dessen Obertöne. Man hat aber schnell gemerkt, dass es das nicht braucht, sondern nur eine intelligente Tonverwaltung, die die Polyphone herstellt, indem sie die Töne den physischen Oszillatoren zuweist. Der daraus entwickelte CS-80 hatte dann deren 8. Die reichen auch für eine Lead-Stimme und oft genug auch für beidhändiges Spiel, wenn man 2-fach Dominant-Septimen-Akkorde greift. Soweit ich weiß, konnte der CS-80 schon split und hatte 2x8 Töne. Norbert schrieb: > Maik S. schrieb: >> Leider konnte ich aber aufgrund seines 8-bit DACs nicht alle Töne >> richtig treffen, daher mehr Auflösung. > > Der Satz bereitet mir einige Probleme. > Die Frequenz von Tönen hängt ja nicht von der Auflösung der Amplitude > ab. Ich kenne den Tiracon nicht gut genug, aber ich vermute sehr, dass das VCOs sind und deren Tonfrequenzen hängen 1:1 von der Spannung ab! D.h. mit den 8-Bit ist man in der Tat limitiert, besonders, wenn das logarithmisch sein sollte. Mit 7 Bit kann man 128 MIDI-Halbtöne erzeugen, wenn es sich um eine gleichstufige Stimmung handelt. Mit reiner Stimmung gibt es dann Probleme bei der Transponierung und der Feintrimmung. Ich nehme an, dass das mit temperierter Stimmung und linear gemacht wurde. (?) Dann müsste das eigentlich gehen. Problematisch ist dann nur das Portamento: Das wird meist so gelöst, dass hinter den DACs ein RC-Filter steckt, das schaltbar ist und die Noten verschleift, indem es den Spannungsumstieg zeitlich begrenzt. In einer Lösung eines DIY-Orgelbauers, die mir vorgestellt wurde, ist das genau so gemacht und dort wird in der Tat das 8. Bit dazu digital genutzt. In den analogen Orgeln ist das einfach ein Poti in einem R-C-Filter. Ohne eine selektive Filterung gehen dann halt nur Glissandi. Was man machen kann, ist den DAC zu oversampeln und mittels Filter eine genauere Spannung hinzubekommen. Als Richtwert kann man 2 Oktaven pro Bit ansetzen. Man würde also mit einer Überabtastung von Faktor 16, oder sagen wir gleich 20, aus den 8 Bit effektiv 10 machen. Das reicht dann für Vierteltonmusik mit Faktor 2 - führt auch direkt zu einem ziemlich glatten Portamento. Für ein sauber gesteuertes Vibrato, mit man eine Gitarre emulieren kann, braucht es aber eine Auflösung von wenigstens Faktor 20-30 je Halbton. Da sehe ich dann mindestens 12-13 Bit mit Filter, oder 16 Bit ungedämpft, wie ich es mache. Ich benutze Noten mit 16 Bit und Phaseninkremente mit 24 Bit. Damit kommt man auch über einen echten Analogsynthesizer drüber und laboriert nicht mehr an Granularitätseffekten. Was ich in meinem Synth auch mache: Der FPGA bildet mittels 100MHz-PDM und Doppel-T-Filter eine Analogspannung, die mit 200 Hz Grenzfrequenz als Bassignal rausgeht. Die hat für diesen Bereich Tonqualitiät und wäre auch als Steuerspannung für CV-Synthesizer tauglich. Wenn man es abspecken wollte, könnte man mit 10 Hz gehen und unter etwas Verlust von Auflösung gegenüber einem Ton mit 1MHz PDM arbeiten. Grenzfrequenz des Filters bei 20 Hz. Das sollte auch ein Prozessor packen. Wenn du aber schon DACs hast, sollte man die benutzen.
Harald K. schrieb: > Eine Geige hat gerade mal vier Saiten ... das kann es also nicht alleine > sein. ... und in der Regel werden nur maximal 2 Töne damit gleichzeitig angestrichen. :-) Allerdings ist das Obertonspektrum der Geige derart kompliziert, das man bis mindestens H5 oder H7 einzeln abbilden muss, weil die Phasen nicht passen und auch die Frequenzen bekanntermaßen nicht genau ganzahlige Vielfache der Grundwelle sind. Da die Töne sich gegenseitig beeinflussen, weil ein angestrichener Ton über die Aufhängung die Nachbarn anregt und diese Energie aufnehmen, die sie später wieder abgegeben, braucht es nicht nur immer alle Saiten, sondern auch noch 2 weitere Partialresonatoren, die die Ankopplung an den Steg emulieren. Eine 6-Saiten-Geige, wie sie in modernem Kontext gespielt wird, bekommt damit (2+6)*(H1,H3,H5,H7 = 4) in Summe 32 Oszillatoren. Und da hat man nur die Saiten! Benötigt wird aber die Holzresonanz und da sind auch noch einige Oszis unterzubringen, weil man Partialschwingungen und den Energieaustausch der einzelnen Komponenten eines Holzgehäuses abbilden. Wenn man eine Geige in den meisten ihren Einzelheiten abbilden will, sind locker 64 Stimmen anzusetzen. Und dann gibt es immer noch keine Richtungsabstrahlung, Griffwirkung oder Halsresonanzen. Hals hat 8 Resonatoren und Koppler, Griffwirkung geht mit 5 Fingern, der REst fürs Holz. Sagen wir einen kompletten 128 Satz an Oszillatoren und Resonatoren für eine Geige. Eine solche Rechnung habe ich einem Kunden aufgemacht, der anfragte, wieviele Geigen(-formeln) er in einen kleinen FPGA bekommen kann. Meine Einschätzung ist: Ein Streichquartett.
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Jürgen S. schrieb: > ... sondern nur eine intelligente Tonverwaltung, die die Polyphone > herstellt, indem sie die Töne den physischen Oszillatoren zuweist. Das man an dieser "Zuweisung" durch verschiedene waehlbare Algorithmen noch drehen kann, belegt nur, dass es eine "Mangelverwaltung" ist. Sonst brauchte man diese Einstellbarkeit gar nicht. > konnte der CS-80 schon split und hatte 2x8 Töne. Was ja auch eine ganz andere Hausnummer als sechs Stimmen ist. Aber trotzdem noch knapp bemessen. Gluecklicherweise ist das VST-Plugin da nicht so sparsam.
Motopick schrieb: > dass es eine "Mangelverwaltung" ist. Man darf den Kostenaspekt nicht vergessen: Jede ungenutzte Stimme kostet. Auch heute sind Synthesizer so gebaut, dass die Noten von den Stimmen getrennt sind und nur das gespielt wird, was benötigt ist. Das tut im Übrigen auch die von dir angeführte VST-Reinstopfsoftware: Motopick schrieb: > Gluecklicherweise ist das VST-Plugin da nicht so sparsam. Du würdest dich wundern, was in VST-plugins an Vereinfachungen drin ist, um sie überhaupt zu befähigen, analoge HW nachzubilden. Das was da abgeht, hat mit der Berechnung echter analoger HW nichts zu tun und verdient wirklich den Begriff "Mängelverwaltung". Die CPU Leistung reicht mitnichten auch nur annähernd für das , was anfiele, würde man wirklich Elektronik durchrechnen. Man muss sich nur mal ansehen, wie lange eine Spice-Simulation mit einigen wenigen Elementen braucht, um einige Millisekunden durchzurechnen und deren Ergebnisse sind nur grob und basieren ebenfalls auf stark simplifizierten Modellen. Ein VST kann das nicht besser. Die Musiker erkennen das nur nicht, weil sie den runtergetripten Code nicht sehen und verstehen :-) Ich hatte hierzu ja mal eine Abhandlung angesetzt, was einen erwartet, wenn man das richtig und "naturnah" machen möchte: Modellierung analoger Schaltungen Als ein konkretes Beispiel nenne ich mal den Moog-Filter: http://www.96khz.org/htm/ladderfiltermodul.htm Der belegt bei Vollausbau mit den mäßig vereinfachten Formeln schon einen halben FPGA und der hat ein Mehrfaches an Rechenleistung gegenüber einem PC. Es ist daher nach wie vor billiger, einen Moog-Filter für einige wenige Effektkanäle in Analogtechnik zu bauen. Und genau das machen auch Hersteller, DOVE z.B.
Jürgen S. schrieb: > Ich kenne den Tiracon nicht gut genug, aber ich vermute sehr, dass das > VCOs sind und deren Tonfrequenzen hängen 1:1 von der Spannung ab! D.h. > mit den 8-Bit ist man in der Tat limitiert, besonders, wenn das > logarithmisch sein sollte. Mit 7 Bit kann man 128 MIDI-Halbtöne > erzeugen, wenn es sich um eine gleichstufige Stimmung handelt. Mit > reiner Stimmung gibt es dann Probleme > bei der Transponierung und der Feintrimmung. Ja, da hast du natürlich Recht. Habe ich wohl den Originaltext etwas zu ›selektiv‹ gelesen. Aber beim zweiten mal kam dann die Erleuchtung. ;-) Da aber das anzuschließende Gerät ja sowieso die generierte Spannung per S&H entgegen nimmt, könnte man vielleicht (VIELLEICHT!) per schnellem PWM und guten Filterketten etwas erzeugen. Auf dem hier angesprochenen PiPico wären das dann 16 steuerbare Kanäle. Bei CPU 160MHz und gewünschter 12bit Auflösung wäre das dann mit PWM-Frequenz ~39kHz möglich. Nur so'n Gedanke…
Jürgen S. schrieb: > Gab es dazu nicht schon einmal einen thread, der sich um die Reparatur > eines Tiracon drehte? Ja, gab es. Der war auch von mir. Damals hatte ich noch Probleme den Analogteil zu reparieren, bis ich mich für den Neubau entschied. Heute arbeiten (in DE zumindest) bereits 4 Tiracons mit dem nachgebauten Analogteil, da nicht nur ich dieses Problem hatte. Alles sehr interessant zu lesen. Stimme dir auch bei allem zu. Einen RC-Filter hinter dem DAC ist nicht vorgesehen, somit ist aber auch kein HW-Portamento möglich. Sowas wäre dann etwas, was man in Software lösen könnte. Daher wollte ich ja auch im Endeffekt hier "Probleme mit Leistung erschlagen", indem ich einen 20Bit DAC zur Steuerung nutze. Damit kann man ganz feine Verstimmungen, Übergänge, Kurven etc. zeichnen. Norbert schrieb: > Da aber das anzuschließende Gerät ja sowieso die generierte Spannung per > S&H entgegen nimmt, könnte man vielleicht (VIELLEICHT!) per schnellem > PWM und guten Filterketten etwas erzeugen. Auf dem hier angesprochenen > PiPico wären das dann 16 steuerbare Kanäle. > Bei CPU 160MHz und gewünschter 12bit Auflösung wäre das dann mit > PWM-Frequenz ~39kHz möglich. > Nur so'n Gedanke… So ein Kunstwerk wäre sicherlich möglich, bei dem Gedanke das alles ausprobieren / kalibrieren zu müssen um dann nachher festzustellen, dass ich doch nicht den kompletten Bereich aller Töne treffe, wird mir etwas flau im Magen. Hat denn jemand Rat, ob mein Schaltplan in Beitrag 1 funktionieren könnte, oder ob ich damit den DAC zerschieße?
Mir ist nicht ganz klar, welches Problem du mit dem teuren Pärchen MAX6126+MAX5719 lösen möchtest. Dass ein 8-Bit DAC oder ein 12-Bit DAC evtl. nicht ausreicht, um das Tuning (wohl eine Form einer gleichmäßig temperierten) exakt zu bekommen. Aber das Driften des VCOs bekommst du so auch nicht los. Ein DCO ist ja oft nur ein VCO, dessen Frequenz digital überwacht wird, und (ungewollte) Abweichungen werden durch Nachregeln der Steuerspannung ausgeglichen. Und was soll der TL072 danach? Du hast doch keine hochohmige Quelle. Da wäre wohl ein OP37 besser (wenn du schon einen MAX5719 nimmst...)
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Maik S. schrieb: > indem ich einen 20Bit DAC zur Steuerung nutze. Hmmm. 2^20 -> ~1.000.000 Abstufungen. Bei einem 5V DAC also 5µV. Halte ich persönlich für ambitioniert. Aber ich habe mit solch einer hohen Auflösung noch nicht gearbeitet, vielleicht geht's ja prima. Gutes Gelingen wünsche ich auf jeden Fall. Ein schönes Projekt.
Klaus R. schrieb: > Mir ist nicht ganz klar, welches Problem du mit dem teuren Pärchen > MAX6126+MAX5719 lösen möchtest. Dass ein 8-Bit DAC oder ein 12-Bit DAC > evtl. nicht ausreicht, um das Tuning (wohl eine Form einer gleichmäßig > temperierten) exakt zu bekommen. Aber das Driften des VCOs bekommst du > so auch nicht los. Ein DCO ist ja oft nur ein VCO, dessen Frequenz > digital überwacht wird, und (ungewollte) Abweichungen werden durch > Nachregeln der Steuerspannung ausgeglichen. Ich möchte damit folgende Dinge ermöglichen: 1. Auto-Tune. Dabei spielt der Computer einmal alle Karten durch und misst an verschiedenen stellen die Frequenz und regelt nach. Somit ist es ein digital überwachter VCO, nur eben nicht permanent sondern auf Knopfdruck. 2. Fein einstellbares Detune. 3. Sehr feine / steile ADSR Kurven. > Und was soll der TL072 danach? Du hast doch keine hochohmige Quelle. Da > wäre wohl ein OP37 besser (wenn du schon einen MAX5719 nimmst...) Das ist ein brauchbarer Hinweis. Ich habe den einfach vom alten Computer übernommen. Dort hing ein AD565 am Z80, dahinter ein TL081. Dachte das würde nicht viel ausmachen. Was die Wahl der OpAmps angeht bin ich nicht sehr bewandert. Nach den OpAmps hinter dem DAC, also auf dem Analogteil, kommt dann der "D/A matching amplifier & reference voltage comparator". Den "reference voltage comparator" wollte ich außer Kraft setzen. Hinter Y0/Z0 und Y3/Z3 befindet sich jeweils ein Analogschalter 4066. Hier kann man ja Y0/Z0 verbinden und Y3/Z3 trennen. Somit verliert der Joystick des Synthesizers zwar seine Wirkung (von N206D kommend), aber das wieder zu aktivieren kommt später... Gut, da ist NOCHMAL ein "matching amplifier", aber auch ein TL074. Lohnt es sich also einen OP37 davor zu schalten? Theoretisch könnte ich mir also meinen zweiten OpAmp auf der Computerplatine sparen. Dazu bemerke ich jetzt selber grade wieder die Diode V231. Somit kann das Signal "ALIN", was danach direkt auf die 4051 Demuxer geht eh nur positiv sein. Geht viel durch den TL072 auf dem Computer verloren / stört es, dass die Quelle nicht hochohmig ist? Im Datenblatt steht nichts weiter zu dem zu verwendenden Operationsverstärker. Sonst befinden sich dort gerne Empfehlungen.
Norbert schrieb: > Maik S. schrieb: >> indem ich einen 20Bit DAC zur Steuerung nutze. > > Hmmm. 2^20 -> ~1.000.000 Abstufungen. Bei einem 5V DAC also 5µV. > Halte ich persönlich für ambitioniert. Aber ich habe mit solch einer > hohen Auflösung noch nicht gearbeitet, vielleicht geht's ja prima. > Gutes Gelingen wünsche ich auf jeden Fall. Ein schönes Projekt. Zitat Service Manual Tiracon 6V: "Analog LP Die Analog-Steuersignale durchlaufen als multiplexierte Signalfolge den D/A-Anpaßverstärker bestehend aus D207 [der zuvor erwähnte 4066] und N208, der die Auflösung der D/A-Wandlung von 12 auf 15 Bit vergrößert." Damit meinen die eben dieses umschalten der Referenzspannung um den Wertebereich zu verschieben, was ich mir ebenfalls gerne sparen würde. Somit war aber der Schritt von 15 auf 16 Bit nicht weit und eben diese 15 Bit reichen zwar aus um vieles zu realisierend, aber wie wir alle aus der Schule noch wissen ist ausreichend nicht grade gut. Daher, ja, vielleicht schieße ich hier mit Kanonen auf Spatzen, aber ich würds gerne testen :D
Eben vergessen den Schaltplan anzuhängen...
Maik S. schrieb: > Hat denn jemand Rat, ob mein Schaltplan in Beitrag 1 funktionieren > könnte, oder ob ich damit den DAC zerschieße? Das Datenblatt sagt ganz klar "mach das nicht":
1 | RFB to AGND, DGND...-6V to +6V |
du könntest ±5V aus ±15V erzeugen, aber Klaus R. schrieb: > Und was soll der TL072 danach? Du hast doch keine hochohmige Quelle. Da > wäre wohl ein OP37 besser (wenn du schon einen MAX5719 nimmst...) Natürlich würde man für bipolar gerne die Widerstände im DAC nutzen, aber hier ist es wohl einfacher, aus den 0...4V vom DAC mit nur einem OP ±10V zu machen.
Bauform B. schrieb: > Maik S. schrieb: >> Hat denn jemand Rat, ob mein Schaltplan in Beitrag 1 funktionieren >> könnte, oder ob ich damit den DAC zerschieße? > > Das Datenblatt sagt ganz klar "mach das nicht": >
1 | RFB to AGND, DGND...-6V to +6V |
Dennoch sollten doch hinter dem OpAmp, trotz seiner hohen Versorgungsspannung, nur die Spannungen des DACs auftauchen, also -2V bis +2V? Aber... > du könntest ±5V aus ±15V erzeugen, aber > > Klaus R. schrieb: >> Und was soll der TL072 danach? Du hast doch keine hochohmige Quelle. Da >> wäre wohl ein OP37 besser (wenn du schon einen MAX5719 nimmst...) > > Natürlich würde man für bipolar gerne die Widerstände im DAC nutzen, > aber hier ist es wohl einfacher, aus den 0...4V vom DAC mit nur _einem_ > OP ±10V zu machen. eventuell wäre dieser Ansatz hier wirklich einfacher. Den DAC in Unipolar betreiben, RFB und INV frei lassen und mit einem OpAmp Offset und Verstärkung einstellen wie benötigt. Dann könnte ich mir auch den MAX6126 wieder sparen und irgendetwas einfacheres für die 4,096V Referenzspannung einsetzen.
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Maik S. schrieb: > Dennoch sollten doch hinter dem OpAmp, trotz seiner hohen > Versorgungsspannung, nur die Spannungen des DACs auftauchen na klar, normalerweise im normalen Betrieb. Aber wer weiß, was der OP beim Ein- und Ausschalten macht. Gerade FET-OPs manchen manchmal seltsame Sachen, wenn die Versorgung zu klein und unsymmetrisch wird. Die drei Spannungen werden ja nicht plötzlich und gleichzeitig 0 Volt. Manchmal macht ein Tastkopf einen Kurzschluss... Maik S. schrieb: > eventuell wäre dieser Ansatz hier wirklich einfacher. Den DAC in > Unipolar betreiben, RFB und INV frei lassen und mit einem OpAmp Offset > und Verstärkung einstellen wie benötigt. Ich wollte eigentlich "sicherer" schreiben. Wirklich schön einfach finde ich die Offset-Einstellung nicht, das Poti sollte wohl an die Referenzspannung angeschlossen werden. > Dann könnte ich mir auch den MAX6126 wieder sparen und irgendetwas > einfacheres für die 4,096V Referenzspannung einsetzen. Ja, "initial accuracy" ist hier mal nicht so wichtig und welche Widerstände können bei 3ppm max. noch mithalten? Und dann die Offset-Drift des OP -- Von der Software bis zum Ausgang des OP ist die Mimik ja sehr schnell, und gemultiplext sowieso. Evt. könnte man einen Demux-Kanal mehr spendieren und den Offset-Abgleich ohne Poti per Software machen?
Maik S. schrieb: > Daher wollte ich ja auch im Endeffekt hier "Probleme mit > Leistung erschlagen", indem ich einen 20Bit DAC zur Steuerung nutze. > Damit kann man ganz feine Verstimmungen, Übergänge, Kurven etc. > zeichnen. Man könnte auch einfach die Analogsteuerung ausbauen (wäre dann stufenlos), eventuell ein wenig Zusatz dazu (Filter (für Bandfilter)), Filter-Input, LFO, die Kontrolle der Stimmstabilität aufs nötigste beschränken, und die CPU für Samples, Samplekits, oder auch für FM oder auch für MIDI-Files nutzen. Das hat durchaus Mehrwert und kostet nicht unbedingt viel. Dann wäre da noch Maik S. schrieb: > ich kann leider kein Z80 asm, Du hast gerade eine richtig gute Gelegenheit, dich schnell und easy einzuarbeiten, kostet nicht viel, kann sehr viel Spaß machen.
Bauform B. schrieb: > na klar, normalerweise im normalen Betrieb. Aber wer weiß, was der OP > beim Ein- und Ausschalten macht. Gerade FET-OPs manchen manchmal > seltsame Sachen, wenn die Versorgung zu klein und unsymmetrisch wird. > Die drei Spannungen werden ja nicht plötzlich und gleichzeitig 0 Volt. > Manchmal macht ein Tastkopf einen Kurzschluss... Das habe ich mir auch schon gedacht. Dann lasse ich das lieber. > Ich wollte eigentlich "sicherer" schreiben. Wirklich schön einfach finde > ich die Offset-Einstellung nicht, das Poti sollte wohl an die > Referenzspannung angeschlossen werden. > >> Dann könnte ich mir auch den MAX6126 wieder sparen und irgendetwas >> einfacheres für die 4,096V Referenzspannung einsetzen. > > Ja, "initial accuracy" ist hier mal nicht so wichtig und welche > Widerstände können bei 3ppm max. noch mithalten? Und dann die > Offset-Drift des OP -- Von der Software bis zum Ausgang des OP ist die > Mimik ja sehr schnell, und gemultiplext sowieso. Evt. könnte man einen > Demux-Kanal mehr spendieren und den Offset-Abgleich ohne Poti per > Software machen? Du verstehst mich. "initial accuracy" ist wirklich nicht wichtig, das regelt er nachher mit sich selbst. Es sind auch noch 4 Demux Kanäle frei, aber das ist alles dann Zukunftsmusik. Erst einmal die Grundfunktionen aufbauen, Signal aus dem Gerät bekommen und dann weiterschauen wie man optimiert. Rbx schrieb: > Du hast gerade eine richtig gute Gelegenheit, dich schnell und easy > einzuarbeiten, kostet nicht viel, kann sehr viel Spaß machen. Ich habe die EPROMs einmal wieder zu ASM Code gewandelt und Leuten mit Z80 Erfahrung gezeigt. Alle sagten: Vieles ist recht einfach, aber es ist sehr viel. MIDI wurde schon schwieriger, da das komisch umgesetzt sein soll und Auto-Tune war Anwendung von Magie. Daher - Z80 ASM lernen muss nicht unbedingt sein.
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Ist schon lustig, da fragt jemand wie man am besten per 5V DAC eine Steuerspannung von -15 bis +15V erzeugt und bekommt als Antwort, dass er alles lassen soll und man Synthesizer heute ja eh nur noch in Software macht. Harald K. schrieb: > Und der RP2040 hat definitiv mehr als genug Rechenleistung für den Job. Nein hat er nicht. Die M0+ kann nicht mal Division in Hardware. Vielleicht reicht der für eine Stimme, aber sicher nicht für Polyphones, schon gar nicht mit Filter und Effekten hinten dran. Ich hab hier nen "Buzzzy!", der hat theoretisch 16 Stimmen auf einer M4 mit ~170Mhz und FPU. Wenn Du da den Filter zuschaltest sinds gleich einige Stimmen weniger. Und das obwohl da die M4 mit Vektorinstruktionen gleich ein paar Stimmen bzw. Samples parallel berechnet. Zum Thema: Ich denke die 20 Bit sind übertrieben, das brauchst Du nicht. Ich habe mir vor einiger Zeit ein Midi->CV Modul für den Eurorack gebaut. Da werkeln 12 Bit DACs drinnen. Das ganze wird per Trimmer abgeglichen, ich habe einen Ausgabebereich von (-3V -> +7V) gewählt. Damit komme ich auf 32 Schritte / Halbnote, ich könnte also in Software nochmal in 3 Cent Schritten abstimmen, ist aber eigentlich nicht notwendig. Das ist Auch genug Auflösung für den Pitch-Bend. Der Trick bei der Erzeugung von bipolaren Signalen aus Unipolaren DACs ist es, den Operationsverstärker in invertierender Schaltung zu betreiben. Als DAC benutze ich einen MCP48CVB22-E/MG. Der hat den Vorteil, das er auch einen integriertes Latch hat, man kann also alle DACs zunächst beschreiben und dann per Signal die Werteübernahme auslösen. Der hat als Bandbreite, je nach Beschaltung 35-60kHz. Meine Schaltung hier: https://gitlab.com/amesser-group/modular-synth/modular-cvc/-/blob/master/doc/images/modular-synth-cvc_schematic_r2.svg
Andreas M. schrieb: > Die M0+ kann nicht mal Division in Hardware. Mein rp2040 kann's. Je einmal pro core. In acht Takten.
Norbert schrieb: > Bei CPU 160MHz und gewünschter 12bit Auflösung wäre das dann mit > PWM-Frequenz ~39kHz möglich. Ja so ungefähr- ich dachte ja auch direkt darüber nach, einen FPGA zu nehmen und damit CV zu machen. In meinem MIDI-MIXER wird es das geben, wenn er released ist. Maik S. schrieb: > Einen RC-Filter hinter dem DAC ist nicht vorgesehen, somit ist aber auch > kein HW-Portamento möglich. Sowas wäre dann etwas, was man in Software > lösen könnte. Wir müssen zwei Dinge unterscheiden: 1) Das von mir angeführte Orgelportamento mit großem tau, also Elko+RC, damit die Steuerspannungen wirklich langsam im Bereich von Sekunden kriechen 2) Ein RC mit geringem tau und einer GF im Bereich von Kiloherz, der nur dazu da ist, die Auflösung des DACs zu erhöhen. Wie gesagt würde man einen 8 Bitter schnell mit oversampling zu einem 10-12 Bitter machen können, wenn er schnell genug ist. Mit nur einem Bit aus dem FPGA oder einem Port-Pin aus dem UC braucht es dann eine erheblich höhere Frequenz. Da sollte man schon den DAC nehmen, wenn er verfügbar ist. Und mit 12 Bit ginge dann auch das geforderte Feintuning. Maik S. schrieb: > Auto-Tune. Dabei spielt der Computer einmal alle Karten durch und > misst an verschiedenen stellen die Frequenz und regelt nach. Somit ist > es ein digital überwachter VCO, nur eben nicht permanent sondern auf > Knopfdruck. Genau das machen die analogen Synthies heute so. Man filtert das Signal zurück und schiebt sowohl die Frequenz, als auch den offset hin. Damit sind die CV-Ausgänge stabil und können belastet werden - halten aber ihre Frequenz.
Norbert schrieb: > Andreas M. schrieb: >> Die M0+ kann nicht mal Division in Hardware. > > Mein rp2040 kann's. Je einmal pro core. In acht Takten. Ich sprach vom M0+ Core und nicht von der Extra-Peripherie die der RP2040 hat. Im übrigen sind es aus Sicht der CPU keine 8 sondern mindestens 11 Takte: 2*Store der Operatoren aus den Registern in die Divider-Hardware, 8 Takte warten und 1(2) Takte zurücklesen des Ergebnisses ins Register. Der M4 braucht für UDIV/SDIV je nach Zahlenwerten 2-12 Takte.
Andreas M. schrieb: > Ich sprach vom M0+ Core und nicht von der Extra-Peripherie die der > RP2040 hat. Da mag ja sein und rein theoretisch hast du Recht, jedoch… Andreas M. schrieb: > Harald K. schrieb: >> Und der RP2040 hat definitiv mehr als genug Rechenleistung für den Job. > > Nein hat er nicht. Die M0+ kann nicht mal Division in Hardware. Der Bezug war klar erkennbar der RP2040.
Ich habe jetzt den Schaltplan auf Unipolar umgebaut. U2A ist die direkte Verstärkung auf einen Pegel von 0 - 4,75V wie im Service Manual beschrieben steht. Das ganze habe ich zum Test noch in LTspice simuliert um auch den nächsten Schritt im Analogteil nachvollziehen zu können welcher auch nach Datenblatt richtig funktioniert. (Simulationsscreenshot noch nicht richtig konfiguriert) Dazu habe ich für meinen ersten Verstärker U2A einen etwas unüblichen Offset-Abgleich eingebracht, welcher keine Spannung auf den Ausgang des DACs gibt. Das sollte jetzt funktionieren.
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Andreas M. schrieb: > Zum Thema: Ich denke die 20 Bit sind übertrieben, das brauchst Du nicht. > Ich habe mir vor einiger Zeit ein Midi->CV Modul für den Eurorack > gebaut. Da werkeln 12 Bit DACs drinnen. Das ganze wird per Trimmer > abgeglichen, ich habe einen Ausgabebereich von (-3V -> +7V) gewählt. > Damit komme ich auf 32 Schritte / Halbnote, ich könnte also in Software > nochmal in 3 Cent Schritten abstimmen, ist aber eigentlich nicht > notwendig. Das ist Auch genug Auflösung für den Pitch-Bend. Mal interessehalber, wie funktioniert - stark vereinfacht - so ein spannungsgesteuerter Oszillator? Ich meine ein solcher, bei dem man mit einer Spannung die Tonhöhe linear einstellt (also die Frequenz logarithmisch), also z.B. dass je 10mV einen Halbtonschritt ausmachen? Logarithmus geht irgendwie mit Dioden, aber die haben Serienstreuung und Temperaturabhängigkeit. Zwar könnte man jegliche Nichtlinearität in der Microcontroller per Tabelle totschlagen, aber das Ganze muss ja auch reproduzierbar und Temperaturstabil sein. Und wenn die Nichtlinearität zu groß ist, kann es sein, dass man z.B. hohe Töne schlecht auflösen kann, tiefe hingegen viel besser als nötig. Also zumindest mit 'nem NE555 und den CV-Pin verziehen wird das wohl nichts... Gruß, Roland
Roland D. schrieb: > Logarithmus geht irgendwie mit Dioden, aber die haben Serienstreuung und > Temperaturabhängigkeit. Mit Hilfe der Basis-Emitter-Diode eines Transistors, der als Stromquelle für einen Oszillator dient. Die Temperaturabhängigkeit wird per NTC oder kompensiert und absolute Streuungen kann man mit einem DC-Offset korrigieren. Suche mal nach Schaltplänen für VCO und VCF für den mini-Moog. Dies hier ist wohl eine neuere Version: https://synthfool.com/docs/Moog/minimoog/Minimoog_Service_Manual.pdf
Ich habe noch einen übersichtlicheren Plan gefunden: http://yusynth.net/Modular/Commun/VCO/new/VCO-V2.gif U4 ist die lin/log-Stromquelle mit kompensierter Basisspannung. C8 und Q1 und Komparator U5 dienen zur Erzeugung eines Sägezahns, der mit U7b zu einem Dreieck- und abschließend noch mit D5/D6 zu einer Sinusspanung geformt wird. Messtechnisch wird man sicherlich Nichtlinearitäten nachweisen können, aber zum Musikmachen reicht die Schaltung völlig aus. Eine perfekte Tonerzeugung wäre eher so langweilig wie die vermeintlichen Schönheitsideale dieser Zeit ;-)
Roland D. schrieb: > Mal interessehalber, wie funktioniert - stark vereinfacht - so ein > spannungsgesteuerter Oszillator? Ich meine ein solcher, bei dem man mit > einer Spannung die Tonhöhe linear einstellt (also die Frequenz > logarithmisch), also z.B. dass je 10mV einen Halbtonschritt ausmachen? Das Prinzip ist bei analogen Synths eingentlich immer ähnlich: Typischerweise geht die Steuerspannung in einen Exponentierer der daraus einen Strom macht. Mit diesem Strom wird dann ein Kondensator geladen und welcher dann per Schmitttrigger beim erreichen der Schaltschwelle entladen wird. Man bekommt somit einen Sägezahn dessen Tonhöhe (Oktave) linear mit der Steuerspannung geht. Nehmen wir mal an die Steuerspannung ist mit 1V/Oktave definiert (ist z.B. bei Eurorack so), dann verdoppelt sich der Ladeestrom und damit die Frequenz pro 1V. Die große Kunst an der Sache ist der Exponentierer: Temperaturstabilisierung und Arbeitspunkt der Transistoren (die Exponentielle Abhängigkeit Ube -> Ic gilt nur für einen kleinen Bereich) so hinzubekommen das das ganze stabil über viele Oktaven funktioniert: Nehmen wir 8 Oktaven, mit einer Genauigkeit von 5 Cents über alle Töne 5/1200/2**8 heißt Exponentierfehler beim niedrigsten Ton darf max 16ppm des Absolutwert des höchsten Tons sein. Da spielt dann auch die Wahl des Kondensators eine Rolle. Falls Du des Englischen mächtig bist: https://northcoastsynthesis.com/news/exponential-converters-and-how-they-work/ Und hier eine ausführliche Arbeit zum Thema Temperaturkompensation: http://www.openmusiclabs.com/files/expotemp.pdf Hier was Deutsches, kann jetzt nix zur Qualität sagen: https://www.subroutine.info/6/exponentialkonverter-1/
Moin, Mi N. schrieb: > Ich habe noch einen übersichtlicheren Plan gefunden: > http://yusynth.net/Modular/Commun/VCO/new/VCO-V2.gif > > U4 ist die lin/log-Stromquelle mit kompensierter Basisspannung. > C8 und Q1 und Komparator U5 dienen zur Erzeugung eines Sägezahns, der > mit U7b zu einem Dreieck- und abschließend noch mit D5/D6 zu einer > Sinusspanung geformt wird. Cool, danke. Sehr interessant. Auch wenn ich nicht alles verstehe. Wieso fließt da Strom über die Basis von Q1? > Messtechnisch wird man sicherlich Nichtlinearitäten nachweisen können, > aber zum Musikmachen reicht die Schaltung völlig aus. Eine perfekte > Tonerzeugung wäre eher so langweilig wie die vermeintlichen > Schönheitsideale dieser Zeit ;-) Ich glaube richtig hochwertige Konzertflügel werden von richtig guten Klavierstimmern auch absichtlich verstimmt um das Problem auszugleichen, dass Menschen bei hohen und tiefen Tönen ein von der reinen Musiktheorie abweichendes Tonhöhenempfinden haben. Sprich: falsch stimmen damit es sich richtig anhört. Gruß, Roland
Roland D. schrieb: > Ich glaube richtig hochwertige Konzertflügel werden von richtig guten > Klavierstimmern auch absichtlich verstimmt um das Problem auszugleichen, > dass Menschen bei hohen und tiefen Tönen ein von der reinen Musiktheorie > abweichendes Tonhöhenempfinden haben. Ich würde es nicht "falsch stimmen" nennen, sondern Kompromissbildung. Die Sache ist wie gesagt die, dass die Obertöne nicht zum Grundton passen und daher im Diskanten etwas ausgeglichen werden müssen. Das ist ein Punkt. Ein anderer Punkt ist, dass schon der Grundton nicht streng mathematisch eingestellt wird, sondern eben gegenüber der eigentlichen ->Temperatur gespreizt. Siehe -> Klavierspreizung. Da braucht es also nochmals einen Kompromiss, weil sich die Spreizung auch in den Bässen abspielt. Diese beiden Punkte sind rein mathematisch 2 völlig verschiedene Dinge, hängen natürlich physikalisch zusammen und müssen auch zusammen behandelt werden. Hier hinein spielt natürlich auch noch die Intonation, z.B. die Bearbeitung der Befilzung des Hammers. Wenn Obertöne weniger hart angeschlagen werden, können diese auch anders eingestellt werden. Das hat mir der geschätzte Herr Kochsiek mal demonstriert. Man glaubt nicht, wie sehr sich der Klang beeinflussen lässt, wenn man eine Saite nur minimal bearbeitet. Gefühlt hat sich die Grundwelle um 1 Promille verschoben, messtechnisch in der DAW auch nicht zu sehen, aber die Schwebungen in den Obertönen im Akkord waren total anders. Das wiederum konnte man an der FFT allerdings sehr wohl sehen! Ganz lustig wird dies, wenn man keine gleichförmige Temperatur, sondern eine reine Stimmung benutzt. Ist mir bei Flügelaufnahmen selten untergekommen, ist aber bei Cembali zu finden. Die sind klanglich auch etwas weniger kompliziert und lassen sich leichter stimmen. Hier, beim Synth-CV ist das wiederum einfacher, weil nur eine Spannung erzeugt wird und zwar die für den Grundton. Welche Oberwellen sich daraus ergeben, ist eine Frage der nachfolgenden Filter. Wenn das hart gekoppelte Verzerrer sind, dann sind dessen Oberwellen auch starr an die Grundwelle gekoppelt. Das gleiche gilt für EQs sowie das Abspielen von Samples in Romplern. Das ist dann das bekannt "sterile". Umgehen lässt es sich wie gesagt, mit unterschiedlichen Tongeneratoren die leicht verstimmt sind. Beim analogen Synthesizer bekommt man das mit einem einstellbaren, CV-geführten Filter hin, welches für jede Stimme ein ähnliches relatives Spektrum liefert, das aber begrenzt ist. Eine weitere Stimme spielt denselben Ton 1-2 Oktaven höher mit ähnlichem Verhalten, aber eben etwas höher, also z.B. Faktor 2,01 und 4,03. Damit schweben die Obertöne gegenüber ihren "Schwestern", die durch Verzerrung des Grundtons entstehen. Ich habe das erstmalig genutzt, als ich auf den Teiler 196/185 gekommen bin, als Abstand zwischen zwei Halbtönen. Zieht man das stringent durch bekommt man ziemlich genau einen Faktor 2 je Oktave, aber eben nicht genau. Und dieses kleine "ungenaue" macht es dann.
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