Hallo, ich möchte mich an 2 kleineren Lötaufgaben versuchen, habe aber nur ein einziges mal während eines Kurses im Studium jemals gelötet, von daher bitte ich um Nachsicht. Als Lötstation kommt eine WE 1010 von Weller zum Einsatz. Beim Lötzinn bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, was ich da habe, das war zusammen mit der Lötstation ein Geschenk. Deshalb die erste Frage: Wie finde ich die richtige Temperatur heraus?  Da ich mit so wenig Erfahrung nicht einfach drauf loslöten will, korrigiert mich bitte wenn ich mit meinen Annahmen in den beiden folgenden Fällen falsch liege. Fall 1: Bei einem Lüfterstecker ist das gelbe Kabel für die Steuerung abgebrochen. Ich würde erstmal die Reste vom alten Lötzinn am Stecker wegmachen, das gelbe Kabel ein stückweit abisolieren und dann an dem freien Pin wieder anlöten.  Fall 2: Hierbei handelt es sich um einen 6 PIN Schalter, bei dem 2 PINs komplett abgebrochen sind. Meine Vermutung ist, dass ich mir hier nicht unbedingt einen neuen Schalter kaufen muss, sondern einfach die 2 PINs nutzen kann die daneben sind. Vermutlich ist es auch egal in welcher Reihenfolge ich die beiden Kabel anlöte. Ich entferne also die Schrumpfschläuche von den Kabeln und isoliere wieder ein gutes Stück ab und verlöte die Kabel mit den 2 PINs.  Zum Schluss noch eine Frage bezüglich Schrumpfschläuchen. Leider habe ich da keine passenden, was ich aber habe wäre schwarzes Panzertape. Könnte ich das bedenkenlos als Ersatz nehmen?
Daniel schrieb: > was ich aber habe wäre schwarzes Panzertape. > Könnte ich das bedenkenlos als Ersatz nehmen? Nein, das ist kein brauchbarer Ersatz. Besorg' Dir Schrumpfschlauch in verschiedenen Durchmessern. Gibts sogar manchmal bei Lidl. Natürlich musst Du den Schrumpfschlauch zum Schrumpfen erhitzen, das kann man, wenn man kein geeignetes Heißluftgebläse hat, auch machen, indem man den Schlauch über eine heiße Lötspitze hält. Üben, ausprobieren. Das übrigens auch bei Deinen Lötversuchen. Nimm ein Stück Schrott, löte daran herum. Da entwickelst Du ein Gefühl für eine brauchbare Temperatur. (Hausnummer zum Anfang: 320 °C) Je heißer, desto schneller muss man löten, weil irgendwann das Flussmittel im Lötzinn verdampft, und die wärmeempfindlichen Bauteile das nicht überleben. Bei Deinen Beispielen sind die Isolation der Litze und die Kunststoffkörper der Stiftleiste und des Tasters/Schalters wärmeempfindlich. Ein Lötvorgang dauert ein paar Sekunden. Braucht man länger, macht man irgendwas falsch. Daher: An Schrott üben. Isolier mal etwas Litze ab, verdrill' die Äderchen mit den Fingern und verzinne das. Beobachte, wie sich die Isolation verhält. Erhitze Lötstellen an Deiner Schrottplatine, probier' das mit unterschiedlichen Bauteilen und unterschiedlich großen Lötstellen aus. Beobachte, was passiert, wie lange dauert es, bis das Lötzinn flüssig wird? Üben. Ausprobieren. Nochmal üben.
Interessant, so macht man Inline-Bilder:?  Habe ich das 1. Mal jetzt hier gesehen! Gruss Chregu Edit: klappt so nicht:
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Harald K. schrieb: > Daniel schrieb: >> was ich aber habe wäre schwarzes Panzertape. >> Könnte ich das bedenkenlos als Ersatz nehmen? > > Nein, das ist kein brauchbarer Ersatz. Besorg' Dir Schrumpfschlauch in > verschiedenen Durchmessern. Gibts sogar manchmal bei Lidl. OK, war nur eine Idee. Werde mal im Baumarkt schauen, die müssten das ja vielleicht auch haben. > Üben. Ausprobieren. Nochmal üben. Ja, da hast du recht. Keine Schnellschüsse, selbst wenn das noch einfache Fälle sein sollten, bei denen nicht viel kaputt gehen kann. Christian M. schrieb: > Interessant, so macht man Inline-Bilder:? > >  > > Habe ich das 1. Mal jetzt hier gesehen! > > Gruss Chregu > > Edit: klappt so nicht:
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Ja eigentlich ist das hier ein Markdown Editor und das ist Standard Markdown Syntax. Witzigerweise funktioniert es in der Vorschau im Beitrag selber nicht.
Wichtige Frage: Wie dick ist das Lötzinn? Das sieht SEHR dick aus. Löten mit zu dickem Lötzinn ist schwierig. Dicker als 1mm sollte es eher nicht sein. Es dürfte alt sein, daher noch bleihaltig. Die vorgeschlagenen 320°C sind ein guter Start. Achtung: Blei ist giftig, entsprechend nicht in Bereichen löten, in denen getrunken oder gegessen wird, das während das Lötens auch unterlassen und danach die Hände waschen. An deinem Lüfter ist das Kabel für die Drehzahlrückmeldung abgegangen, für eine Steuerung ist das weniger wichtig, da der Lüfter kein separates Steuersignal hat. Schwarzes Panzertape ist kein ordentlicher Ersatz für Schrumpfschlauch. Aber: In deiner Anwendung ist es ehrlich gesagt relativ egal, da kannst du auch Paketklebeband irgendwie drüberkleben. Schrumpfschlauch ist schön, aber hauptsächlich geht es hier darum, dass die Kabel keine anderen Bauteile berühren. Kabel an lose Komponenten anzulöten ist wirklich schwierig. Wenn du dir das antun willst, bitte sehr, das Zeug gibt's aber auch für sehr wenig Geld zu kaufen.
Ich habe hier immer einen kleinen Schraubstock am Tisch, da kannste Dinge wie den Schalter oder den 3-Pol Stecker einspannen und brauchst dann nicht mehr drei Hände. Draht vorverzinnen, wie oben beschrieben, Pin vorverzinnen und dann die Verbindung löten, Kolben weg und noch einen Moment ruhig halten, bis es abgekühlt ist.
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Schrumpfschlauch lässt sich oft gut mit einem Fön bearbeiten. Dabei due Reduzierdüse aufsetzen, denn dann wird er heißer.
Daniel schrieb: > Wie finde ich die richtige Temperatur heraus? Irrelevant: wenns schmilzt und verfliesst, war es passend. Das kann man während der Lötkolben aufheizt durch berühren der Lötspitze an den Lötdraht feststellen. Schmilzt der Lötdraht, kann man loslegen. An der Lötkolbenspitze eventuell gebildete Lötkugel abschütteln. Daniel schrieb: > Ich würde erstmal die Reste vom alten Lötzinn am Stecker wegmachen, das > gelbe Kabel ein stückweit abisolieren und dann an dem freien Pin wieder > anlöten. Prinzipiell richtig, allerdings schmilzt der heisse Pfosten das Plastik durch. Also ENTWEDER den Pfosten nach unten rausdrücken, ans Kabel anlöten, und wieder reinschieben, ODER zumindest den Pfosten auf der gegenüberliegenden Seite durch vollflächiges anfassen mit einer guten Zange kühlen, aber dann muss man trotzdem schnell löten, nicht ideal für den ersten Lötvetsuch den man macht. Daniel schrieb: > sondern einfach die 2 PINs nutzen kann die daneben sind. Ja, kannst du. Auch hier nicht ewig drauf rumbraten. Daher ERST Schalteranschlüsse und Drahtenden verzinnen, DANN beide zusammen halten und miteinander verlöten. Das geht besser mit bleihaltigem Zinn, bei bleifreiem sollte man vor dem Zusammenlöten nochmal Flussmittel drauf machen. Daniel schrieb: > schwarzes Panzertape. Könnte ich das bedenkenlos als Ersatz nehmen? Da es hier nur um geringe Spannungen geht: ja, taugt zwar wenig, geht auch von alleine irgendwann ab, selbst Tesa wäre besser, Isolierband fast perfekt, aber wenn man bei Action oder Aldi nicht zugegriffen hat als es Schrumpfschlauch gab, muss man halt irgendwie pfuschen. Manche Leute matschen gar Alleskleber drum. Bei 230V Leitungen wurde ich von dem allen abraten.
Steve van de Grens schrieb: > Schrumpfschlauch lässt sich oft gut mit einem Fön bearbeiten. > Dabei due Reduzierdüse aufsetzen, denn dann wird er heißer. Feuerzeug drunterhalten. Mach ich, weil das auspacken meines Steinel zu lange dauert.
Michael B. schrieb: > Manche Leute matschen gar Alleskleber drum. Oder Heißkleber - dient zugleich als Knickschutz.
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