Hallo zusammen, ich war neulich in der Firma (2 Mann-Betrieb) eines Freundes zu Besuch, in dem derzeit eine kleine Automatisierung entsteht. Diese wird meiner Ansicht nach etwas unprofessionell angegangen... Erstaunt war ich, als ich den Schaltschrank zu der Anlage gesehen habe. Was hier gemacht wurde: 5 Poliger 32 A CEE 6mm2 Stecker geht auf einen FI und wird danach über 6 x LS Schalter 16A Char C aufgeteilt. Auf den daraus entstehenden 6 Phasen sind verschiedene Verbraucher, darunter auch 2 Drehstrom Kappsägen (diese werden nochmal mit einem Motorschutzschalter gesichert) Meine Frage ist jetzt Folgende: Wenn jetzt alle 6 Leitungen voll ausgelastet werden sollten, fahren durch den Neutralleiter 6 X 16A = 96A. Da wird doch die 6mm2 Leitung (laut Inet bis 44A) völlig überlastet und brennt ab oder verstehe ich da was falsch? Ist sowas in Ordnung/Vorschriftmäßig? Ich will nicht dass meinem Kumpel die Bude abfackelt. Ich habe Mechatronik studiert aber keine Elektrofachkraftausbildung, daher mein halbes Verständnis der Situation. Ich wäre sehr froh wenn mich jemand mit seinem Fachwissen beruhigen könnte.
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Zieh dir das Thema Drehstrom noch mal rein. Bernd schrieb: > Wenn jetzt alle 6 Leitungen voll > ausgelastet werden sollten, fahren durch den Neutralleiter 6 X 16A = > 96A. Nein, dann "fahren" durch den Neutralleiter genau 0,0A. Nada, Nix!
Bernd schrieb: > Wenn jetzt alle 6 Leitungen voll > ausgelastet werden sollten, fahren durch den Neutralleiter 6 X 16A = > 96A. Nö, das sind 0A. Die drei Aussenleiter sind ja um jeweils 120° phasenverschoben.
Beitrag #7674300 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bernd schrieb: > 5 Poliger 32 A CEE 6mm2 Stecker geht auf einen FI und wird danach über 6 > x LS Schalter 16A Char C aufgeteilt. Auf den daraus entstehenden 6 > Phasen Das sind 6 Stromkreise. Phasen gibt es da nur die drei, die die CEE-Steckdose liefert, in die der CEE-Stecker eingesteckt wird. > Meine Frage ist jetzt Folgende: Wenn jetzt alle 6 Leitungen voll > ausgelastet werden sollten, fahren durch den Neutralleiter 6 X 16A = > 96A. Strom fährt nicht. Außer in deine Glieder, wenn du an der falschen Stelle anfasst. Wenn alle 3 Phasen gleich belastet werden, fließt im Neutralleiter überhaupt kein Strom. Da aber interschiedliche Verbraucher angeschlossen sind, fließt ggf. ein Differenzstrom. Den nimmt der Neutralleiter schon auf – sonst müsste er ja prinzipiell immer dicker sein als die anderen Adern. Was die einzelne 6-mm²-Leitung angeht, die ist hoffentlich über die LS-Schalter geschützt, die im Stromweg weiter vorn (zwischen CEE-Steckdose und Stromnetz) sitzen. Ein einziger FI-Schalter für alles ist IMHO in einem Produktionsbetrieb nicht sinnvoll. Eine Störung soll ja möglichst wenig Dinge ausfallen lassen.
Bernd schrieb: > Auf den daraus entstehenden 6 > Phasen sind verschiedene Verbraucher, darunter auch 2 Drehstrom > Kappsägen (diese werden nochmal mit einem Motorschutzschalter gesichert) Die Drehstromsägen werden sich bedanken, wenn nur auf einer Phase der LS auf macht.
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Trotz dessen sind solche Verteiler in der Industrie und auf dem Bau weit verbreitet. Die Baudinger mit 32A Eingangsstecker und ungesicherter 32A Durchschleifdose, einer FI und 3x16A gesicherten cee16 und nochmal 3..6 Schukos. Wobei ich die 32 Dosen ohne internen FI etwas gefährlich finde, wenn wer die "irgendwo" anklemmt. Oder die Mennekes Industrieverteiler mit Ungesicherter 63A Dose, internem FI und mehreren Dreiphasen- Automaten - Sicherungen mit CEE 32A, CEE16A und zwei Schukos. Das ist genau alles was man für ne große Maschine braucht. Große Dose ohne in Sättigung getriebenem FI für die Servoumrichter, eine kleinere mit FI für den Kompressor, die Absaugung und noch was für nen Rechner, Staubsauger, Lämpchen.. Das ganze gern mit nem FI 300mA Kurzzeitverzögert und Gleichstromtolerant noch gegen die schlimmsten Katastrophen zusätzlich geschützt.
Maik .. schrieb: > Wobei ich die 32 Dosen ohne internen FI etwas gefährlich finde, > wenn wer die "irgendwo" anklemmt. Maik .. schrieb: > Trotz dessen sind solche Verteiler in der Industrie und auf dem Bau weit > verbreitet. Meist mit einem 40A RCD TYP-A, einem oder zwei dreipoligen LSS für die CEE16 Dosen, und 2-6 16A-B LSS für die 230V Dosen. Interessant wirds wenn die Dinger zu dünn angeschlossen sind und es durch einen 1-phasigen Kurzschluss zu einer Sternpunktverschiebung kommt bis der LSS ausgelöst hat. Nachtrag: Die billigen auf ebay oder amazon haben z.T. einen in Deutschland nicht erlaubten RCD Typ AC eingebaut. Also Vorsicht wenn man so ein Teil kauft.
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eine ausnahme sind schaltnetzteile ohne PFC. Durch die stromaufnahme im scheitelpunkt gleichen sich die neutralleiterströme nicht aus, sondern addieren sich. Ist hier ein Problem bei einer Firma, die hunderte Batterien gleichzeitig aufladen.
Flip B. schrieb: > eine ausnahme sind schaltnetzteile ohne PFC. Durch die > stromaufnahme im > scheitelpunkt gleichen sich die neutralleiterströme nicht aus, sondern > addieren sich. Ist hier ein Problem bei einer Firma, die hunderte > Batterien gleichzeitig aufladen. Passive PFC nachrüsten.
Maik .. schrieb: > Wobei ich die 32 Dosen ohne internen FI etwas gefährlich finde, > wenn wer die "irgendwo" anklemmt. Ja, man muss sich wirklich wundern, wie die Menschheit bis zur flächenhaften Einführung von FIs überlebt hat.
Bernd schrieb: > Meine Frage ist jetzt Folgende: Wenn jetzt alle 6 Leitungen voll > ausgelastet werden sollten, fahren durch den Neutralleiter 6 X 16A = 96A Sag doch einfach, dass du von Elektrik leider nichts verstehst. Schlimm wird es nur, wenn auf einem Aussenleiter ein Kurzschluss entsteht. Dann bekommen die Verbraucher auf den anderen Aussenleitern leicht 320Vx1.4 ab. Daher baut man das heute nicht mehr so sondern bestückt nur EINEN Aussenleiter mit 230V~ Verbrauchern.
Michael B. schrieb: > Schlimm wird es nur, wenn auf einem Aussenleiter ein Kurzschluss > entsteht. Dann bekommen die Verbraucher auf den anderen Aussenleitern > leicht 320Vx1.4 ab. Daher baut man das heute nicht mehr so sondern > bestückt nur EINEN Aussenleiter mit 230V~ Verbrauchern. Was? Es werden von 3 Phasen seit neustem zwei nicht mehr verwendet? Mir hat man früher immer was von Symmetrischer Belastung erzählt.
Rainer W. schrieb: > Maik .. schrieb: >> Wobei ich die 32 Dosen ohne internen FI etwas gefährlich finde, >> wenn wer die "irgendwo" anklemmt. > > Ja, man muss sich wirklich wundern, wie die Menschheit bis zur > flächenhaften Einführung von FIs überlebt hat. ... Krieg mal einen ohne FI an einer Altinstallation verfegt statt saudumme Sprüche zu machen...
Maik .. schrieb: > ... Krieg mal einen ohne FI an einer Altinstallation verfegt statt > saudumme Sprüche zu machen... Lass die Finger von der Phase. Ich bin in einem Haus mit klassischer Nullung ohne PE groß geworden und weiß so ungefähr, wovon ich rede.
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Und ich kenne Hinterbliebene eines solchen Stromunfalls in der Nachbarschaft. Die hatten bis dahin mal ein Kind. Das ist für mich immer ein mahnendes Beispiel, wenn ich an dem prächtigen alten Bauernhof mit einst klassischer Nullung vorbeifahre.
Maik .. schrieb: > ... mit einst klassischer Nullung ... Besonders klassisch kann die Nullung kaum sein. Etwa 1958 wurde in der Gegend in der wir damals wohnten gerade erst von 127 220V auf 220 380V umgestellt. Und das war in einer Großstadt mit über 300000 Einwohnern. Da war nix mit Nullen bei 2 Außenleitern. Die einzige Schukosteckdose in der Wohnung (für den Absorber-Kühlschrank) war an der Wasserleitung geerdet.
Rainer W. schrieb: > (diese werden nochmal mit einem Motorschutzschalter gesichert) > > Die Drehstromsägen werden sich bedanken, wenn nur auf einer Phase der LS > auf macht. Dann löst aber der Motorschutz aus, wenn der seinen Job richtig macht. Ich bevorzuge aber auch einen 3-fach LS, der zwangsweise die anderen beiden LS auch öffnet.
> Besonders klassisch kann die Nullung kaum sein. Etwa 1958 wurde in der > Gegend in der wir damals wohnten gerade erst von 127 / 220V auf 220 / > 380V umgestellt. Und das war in einer Großstadt mit über 300000 > Einwohnern. > > Da war nix mit Nullen bei 2 Außenleitern. Die einzige Schukosteckdose in > der Wohnung (für den Absorber-Kühlschrank) war an der Wasserleitung > geerdet. ... Hier besteht ein Drittel des Wohnbestandes der Stadt aus Gebäuden der 50ger und 60er Jahre. Genau - und wie würden dort die Schukosteckdosen eingebaut : klassische Nullung. Die Wohnbaugesellschaften waren hier so geldgierig, die haben selbst Dachziegelreihen eingespart. Da braucht man auf einen extra grüngelben in den Wänden nicht zu hoffen, wenn vor 1970 das Baujahr war.
Maik .. schrieb: > Da braucht man auf einen extra grüngelben > in den Wänden nicht zu hoffen, wenn vor 1970 das Baujahr war. Beginn der Bauplanung vor Mai 1973.
Bernd schrieb: > Diese wird meiner > Ansicht nach etwas unprofessionell angegangen... Benutzername mikrobk24 Vorname Bernd Angemeldet seit 29.05.2024 Beiträge 1 Der nächste Dummbatz im Forum, keine Ahnnug, aber dem Betrieb Unprofessionalitiät vorwerfen. Hau ab! Michael B. schrieb: > Sag doch einfach, dass du von Elektrik leider nichts verstehst. +1
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