Forum: PC Hard- und Software Frage zu Linux Mint mit KDE-Desktop versus Kubuntu


von Roland F. (rhf)


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Hallo,
ich habe zum Testen auf zwei Rechnern (1 PC, 1 Laptop) Linux-Mint mit 
dem Cinnamon-Deskttop installiert. Allerdings kann ich mich irgend wie 
nicht Cinnamon anfreunden und deshalb gegen KDE-Plasma ausgetauscht.
Ich würde gern wissen ob das sinnvoll ist oder ob es nicht besser ist 
direkt  Kubuntu zu installieren.

rhf

von Monk (roehrmond)


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Ja ist sinnvoll. Wenn du die ganze Distribution auswechselst, ändert 
sich mehr, als dir wahrscheinlich lieb ist.

von Chris V. (nagut)


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... wobei die Distributionen Ubuntu und Mint ja nicht sooo weit 
voneinander entfernt sind.

Falls Dir egal ist, was Mint im Gegensatz zu Ubuntu anders macht, und Du 
gleichzeitig Wert auf ein System legst, dass sich leicht neu 
installieren lässt und bei dem die Wahrscheinlichkeit für 
Konfigurations-Salat und überraschende Betriebsprobleme nach Updates 
geringer ist, kann es sinnvoll sein, lieber die Distribution zu 
nehmen, die auch mit dem persönlich präferiertem Desktop getestet wird.


Interessehalber: was gefällt Dir an Cinnamon konkret nicht?
(Hintergrund: Ich kann mich mit dem Gnome3-Desktop von Ubuntu nicht 
anfreunden und Cinnamon war/ist ein Segen für mich. KDE hatte ich 
lediglich so vor 20 Jahren mal mit Suse in den Fingern)

von Stephan S. (uxdx)


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Chris V. schrieb:
> ... wobei die Distributionen Ubuntu und Mint ja nicht sooo weit
> voneinander entfernt sind.

Ubuntu geht immer mehr seinen eigenen Weg, was die Paketverwaltung 
angeht - Stichwort 'snap' - und bindet damit die Nutzer stärker an sich. 
Snap ist sehr umstritten. Mint geht den bisherigen Weg mit .deb-Paketen 
und ist damit stärker am 'ursprünglichen' Linux, ohne aber komplizierter 
zu sein. Es wird f+r Linux-Anfänger sehr empfohlen.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Chris V. schrieb:
> Interessehalber: was gefällt Dir an Cinnamon konkret nicht?

Ich kann es gar nicht genau sagen, zumal die Unterschiede gar nicht so 
groß sind. KDE ist für mich irgendwie "runder". Nachteilig scheint mir 
aber zu sein das KDE-Plasma nicht so verbreitet ist wie Cinnamon. Gerade 
wenn man anfängt ist es bei Problemen natürlich besser auf eine größere 
Benutzerbasis zurück greifen zu können.

Chris V. schrieb:
> ...Ich kann mich mit dem Gnome3-Desktop von Ubuntu nicht
> anfreunden...

GNOM3 habe ich auch mal ausprobiert, das Konzept erschließt sich mir 
nicht.

Stephan S. schrieb:
> Ubuntu geht immer mehr seinen eigenen Weg, was die Paketverwaltung
> angeht - Stichwort 'snap' - und bindet damit die Nutzer stärker an sich.

Interessanter Hinweis, die ganze Aktion soll letztlich bei mir Windows 
ablösen. Wenn ich letztlich die Anbindung an Windows gegen die an 
Canonical/Ubuntu tausche, kann ich auch gleich bei Windows bleiben.
Da scheint Mint mit KDE-Plasma dann doch die bessere Alternative zu 
sein.

rhf

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Roland F. schrieb:

> Nachteilig scheint mir
> aber zu sein das KDE-Plasma nicht so verbreitet ist wie Cinnamon. Gerade
> wenn man anfängt ist es bei Problemen natürlich besser auf eine größere
> Benutzerbasis zurück greifen zu können.

Die breiteste Nutzerbasis bei Mint hat vermutlich das "Mate"-Flavour. 
Also ein behutsam weiter entwickeltes Gnome2 als Desktop.

> GNOM3 habe ich auch mal ausprobiert, das Konzept erschließt sich mir
> nicht.

Anderen auch nicht, genau deshalb ist Mate halt so beliebt.

von Monk (roehrmond)


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Debian schlägt standardmäßig Gnome 3 vor. Mir gefällt das.

Am meisten gefällt mir jedoch, daß man die freie Wahl hat.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Nicht Joachim B. schrieb:

> Debian schlägt standardmäßig Gnome 3 vor. Mir gefällt das.
>
> Am meisten gefällt mir jedoch, daß man die freie Wahl hat.

Wirklich? Wenn ich mich richtig erinnere, hat Debian mit der 
Verfügbarkeit von Gnome3 Gnome2 einfach gecancelt. Und Ubuntu hat's 
genauso gemacht.

Genau das war einer der initialen Trigger, durch die Mint überhaupt 
entstanden ist. Beide hatten an den Wünschen der Nutzer vorbei 
gehandelt.

Und hier zeigt sich dann der Vorteil von OSS: es war relativ problemlos 
möglich, Mint zu machen und damit die unzufriedenen bisherigen Benutzer 
von Debian und insbesondere auch Ubuntu zu gewinnen.

Der Erfolg zeigt: der Bedarf war definitiv da.

von Norbert (der_norbert)


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Ob S. schrieb:
> Wirklich? Wenn ich mich richtig erinnere, hat Debian mit der
> Verfügbarkeit von Gnome3 Gnome2 einfach gecancelt. Und Ubuntu hat's
> genauso gemacht.

Seit Anbeginn der Zeiten steht MATE (also eine Fortführung von Gnome2) 
in der Paketverwaltung im ›main‹ Bereich zur Verfügung und kann 
frei(willig) selektiert werden.
Es wird gepflegt, weiter entwickelt und kontinuierlich mit allen 
relevanten Updates versorgt.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Norbert schrieb:

> Seit Anbeginn der Zeiten steht MATE (also eine Fortführung von Gnome2)
> in der Paketverwaltung im ›main‹ Bereich zur Verfügung und kann
> frei(willig) selektiert werden.

Ja, es stand aber nicht mehr als GUI-Flavour zur Verfügung. Man konnte 
es also nicht einfach mal so OOB installieren, sondern musste 
rumfrickeln, um es zu bekommen.

Dich wird es vielleicht überraschen: aber es ist Tatsache, dass für sehr 
viele Benutzer ein OS (incl. GUI) nur Mittel zum Zweck ist. Die haben 
einfach keine Lust, da noch großartig dran rumfrickeln zu müssen.

von Norbert (der_norbert)


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Ob S. schrieb:
> Die haben
> einfach keine Lust, da noch großartig dran rumfrickeln zu müssen.

Verständlich. Darum gibt es seit Anbeginn der Zeiten - bereits während 
der Installation übrigens - die Möglichkeit mit einem Mausklick GNOME 
abzuwählen und mit einem weiteren Mausklick MATE auszuwählen.

Diese zwei Klicks mögen vielen als ›Rumfrickelei‹ erscheinen.
Ich hingegen vertrete die Auffassung, das jeder der sein Frühstücksei 
essen kann ohne sich mit dem Löffel ins Auge zu stechen, auch zwei mal 
klicken und MATE installieren kann.

: Bearbeitet durch User
von Daniel A. (daniel-a)


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Von Ubuntu würde ich generell abraten. Die Snaps sind sicher ein Grund, 
aber es ist nicht nur das. In den Cloudanbindungs bs. haben sie es ja 
auch mal versucht einzusteigen. Und wisst ihr noch den Amazon Launcher 
der mal in der Seitenleiste war? Pure Werbung, wie man sie sonst von den 
Androiden kennt. Gibt sicher noch mehr, aber ich nutze es ja nicht mehr, 
daher weiss ich nicht alles, was da so abgeht.

Canonical ist halt eine Firma wie auch MS oder RH. Die wollen an dir 
auch Geld verdienen, und tun Dinge, die nicht in unserem Interesse sind.


Ich selbst nutze momentan Devuan mit XFCE4. Aber eventuell muss ich mich 
bald mal nach Alternativen zu Debian Basierten Distros umschauen. Dank 
Devuan konnte ich nun ein paar Jahre Systemd vermeiden, aber mit der 
Zunahme der Abhängigkeit von allem in Debian davon, glaube ich kaum das 
dass noch lange managebar bleibt... Vielleicht versuche ich mal Void 
Linux.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Norbert schrieb:

> Verständlich. Darum gibt es seit Anbeginn der Zeiten - bereits während
> der Installation übrigens - die Möglichkeit mit einem Mausklick GNOME
> abzuwählen und mit einem weiteren Mausklick MATE auszuwählen.
>
> Diese zwei Klicks mögen vielen als ›Rumfrickelei‹ erscheinen.

Du hast den entscheidenden Punkt vergessen: man muss dieses ominöse Menü 
überhaupt erst mal zu sehen bekommen. Standardmäßig bekommt man es nicht 
zu sehen. Zumindest bekam man es damals nicht zu sehen. So sagt 
zumindest meine Erinnerung.

Mag aber gut sein, dass die dann irgendwann doch auf das User-Feedback 
reagiert haben: die Abstimmung mit den Füssen. Das wäre dann ein 
leuchtendes Beispiel für eine wirklich funktionierende Demokratie.

Hat mich aber doch ein wenig neugierig gemacht. Ich werde mir mal ein 
aktuelles Gnome-Debian in eine VM installieren, um zu sehen, ob das 
wirklich alles so ist, wie du sagst...

von Monk (roehrmond)


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Ob S. schrieb:
> Du hast den entscheidenden Punkt vergessen: man muss dieses ominöse Menü
> überhaupt erst mal zu sehen bekommen. Standardmäßig bekommt man es nicht
> zu sehen.

Doch!

von Norbert (der_norbert)


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KWT

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Norbert schrieb:
> KWT

So weit bin ich bei meinem Test erst garnicht erst gekommen. Schon die 
Installation des Basissystems schlug fehl. Natürlich ohne jeglichen 
nützlichen Hinweis auf dem GUI, was genau schief gegangen ist.

Das Teil hatte das ISO als Quelle und ein 40GB-Image als Ziel. Und ist 
gescheitert.

Vollschrott. Ist mir bei Mint noch nie passiert. Irgendwas machen die 
offensichtlich besser...

von Monk (roehrmond)


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Ob S. schrieb:
> Vollschrott

Ich verrate dir ein Geheimnis. Du musst jetzt ganz stark sein. Es gibt 
viele Millionen Leute, die Debian erfolgreich installiert haben.

Meinst du wirklich, dass deine Situation in der Gesamtbewertung relevant 
ist?

von Norbert (der_norbert)


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Ob S. schrieb:
> So weit bin ich bei meinem Test erst garnicht erst gekommen. Schon die
> Installation des Basissystems schlug fehl. Natürlich ohne jeglichen
> nützlichen Hinweis auf dem GUI, was genau schief gegangen ist.

Life's a bitch!

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ob S. schrieb:
> Die breiteste Nutzerbasis bei Mint hat vermutlich das "Mate"-Flavour.
> Also ein behutsam weiter entwickeltes Gnome2 als Desktop.

Laut den Mint-Leuten ist Cinnamon die populärste Version. Was nicht 
verwunderlich ist, denn Cinnamon wird in der Dokumentation zuerst 
genannt und empfohlen wenn man nicht genau weiß was man will. MATE war 
bis vor 13 Jahren der Default-Desktop von Mint und dürfte damals die 
populärste Version gewesen sein.

Ich muss sagen wir ist es ziemlich egal. Ich bin so old-school, der 
Desktop muss in erster Linie Terminals und Webbrowser starten können, 
und erlauben die vernünftig anzuordnen. Rest ist mir in 99% der Fälle 
egal.

von Ein T. (ein_typ)


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Stephan S. schrieb:
> Ubuntu geht immer mehr seinen eigenen Weg, was die Paketverwaltung
> angeht - Stichwort 'snap' - und bindet damit die Nutzer stärker an sich.

Ubuntu geht immer mal wieder seine eigenen Wege und probiert etwas aus. 
Wenn das Ausprobierte sich durchsetzt, übernehmen es auch andere und es 
bleibt, und wenn es sich nicht durchsetzt, dann wird es wieder 
eingedampft. Das kennen wir schon von Ubuntus Initsystem und anderem 
Zeug. Übrigens: genau so funktioniert OpenSource: einer hat 'ne Idee, 
implementiert sie, und dann wird sie adaptiert und setzt sich durch, 
oder sie wird wieder vergessen... nichts, das Aufsehen oder gar Menschen 
erregen sollte.

Kubuntu ist ein rundes, sehr benutzbares System, von dem man im 
praktischen Betrieb so gut wie gar nichts bemerkt -- und das ist IMHO 
das Beste, was man über ein beliebiges Desktop Environment sagen kann. 
Für einen Einsteiger ist es IMHO auch vollkommen irrelevant, welchen 
Desktop er benutzt, unter allen mir bekannten Linuxsystemen kann man mal 
mehr, mal weniger komfortabel eine andere Umgebung einrichten, und eine 
Neuinstallation ist auch kein Hexenwerk. Mit diesem ständigen "ich will 
aber das Allerbeste" stehen die Benutzer sich meinen Erfahrungen zufolge 
primär selbst im Weg.

Insofern, lieber TO: installier' Dir ein Kubuntu, schau's Dir an, und 
lerne erst einmal, mit Linux zurecht zu kommen. In einem halben oder 
einem Jahr, oder vielleicht wenn Du Dir einen neuen Rechner zulegst, 
kannst Du Dich noch immer umentscheiden und etwas anderes installieren. 
Jetzt im Moment ist es wichtiger für Dich, erst einmal Linux kennen und 
damit umgehen zu lernen.

von Ein T. (ein_typ)


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Roland F. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> Ubuntu geht immer mehr seinen eigenen Weg, was die Paketverwaltung
>> angeht - Stichwort 'snap' - und bindet damit die Nutzer stärker an sich.
>
> Interessanter Hinweis, die ganze Aktion soll letztlich bei mir Windows
> ablösen. Wenn ich letztlich die Anbindung an Windows gegen die an
> Canonical/Ubuntu tausche, kann ich auch gleich bei Windows bleiben.

Nein, neben den Snaps bieten die Ubuntus auch noch den Paketmanager Apt. 
Der wesentliche Kritikpunkt an Snaps ist, daß nicht jeder Hinz und Kunz 
seine eigenen Pakete in die Repositories bekommen und seine eigenen 
Repositories konfigurieren kann. Die Snap-Repos sind daher für die 
offiziellen Projekte vorgesehen und bieten daher eine hohe Sicherheit, 
die gewünschte Software in einer aktuellen Version zu erhalten. PPAs und 
eigene Apt-Repos funktionieren natürlich trotzdem immer noch genau wie 
gehabt und können weiterhin genutzt werden wie gehabt.

Die ganze Diskussion mit den Snaps ist nur ein Stürmchen im Wasserglas. 
Da gibt es viele Traditionalisten, bei denen sich unter Linux möglichst 
niemals etwas verändern oder gar modernisieren darf. Das betrifft nicht 
nur die Snaps, sondern auch das Init-System systemd (think Devuan) und 
beim Usermerge haben die üblichen Verdächtigen auch wieder was zu 
mosern. Und insbesondere im Fall von Ubuntu ist da mangels seriöser 
Argumente dann natürlich auch immer so ein Raunen "aber das ist ein 
Unternehmen", als ob das etwas Ehrenrühriges wäre.

Mein Ratschlag dazu ist: laß' Dich von dem Unfug nicht ablenken.

> Da scheint Mint mit KDE-Plasma dann doch die bessere Alternative zu
> sein.

Kannste auch machen, na klar. Ich kann nur sagen, daß ich Kubuntu seit 
vielen Jahren auf dem Desktop und auf Servern -- je nach Anforderungen 
-- Debian oder Ubuntu Server nutze, und sehr zufrieden damit bin. 
Bestimmt wäre ich aber auch mit einem Mint oder einem Debian mit KDE 
zufrieden, aber: ich kenne UNIX seit über dreißig und Linux seit über 
zwanzig Jahren, und aus meiner Sicht tun die sich alle nicht sonderlich 
viel. Die Unterschiede sind marginal.

von Oliver S. (oliverso)


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Roland F. schrieb:
> oder ob es nicht besser ist
> direkt  Kubuntu zu installieren.

Letztendlich haben mehre Jahrzehnte "gefällt mir nicht so richtig, ich 
mach was besseres" zu einer gefühlten Zillion an Linux-Distributionen 
geführt, und die Diskussion darüber welche die beste ist, hat die 
gleiche Qualität wie Windows gegen Linux.

Such die eine aus, die dir gefällt, oder bau dir deine eigene. Sinnvoll 
diskutieren lässt sich darüber genauso wenig wie über deine 
Lieblingsfarbe.

Oliver

von Ein T. (ein_typ)


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Oliver S. schrieb:
> Such die eine aus, die dir gefällt, oder bau dir deine eigene.

Der TO steht gerade erst am Anfang eines Weges und weiß daher bisher 
noch gar nicht, was ihm gefällt. Insofern dank ich Dir sehr dafür, daß 
Du meine Aussage "nimm irgendwas, am Ende tun die sich alle nicht viel", 
noch einmal ausführst, befürchte jedoch, daß der TO sich erst einmal 
eine gewisse, zumindest minimale Qualifikation wird erarbeiten müssen, 
bevor er eine qualifizierte Entscheidung für sich selbst wird treffen 
können.

von Roland F. (rhf)


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Oliver S. schrieb:
> ...und die Diskussion darüber welche die beste ist...

Es ging bei meiner Frage gar nicht darum welche die beste 
Linux-Distribution ist. Nach meinen bisherigen Erfahrungen weisen die 
gängigsten Distributionen im "normalen Leben" keine wesentlichen 
Unterschiede auf. Wie das im Einzelnen auf unterster Ebene aussieht weiß 
ich nicht und ist für mich als "Normalnutzer" auch uninteressant.

Ich wollte eher wissen ob es irgend welche Nachteile hat wenn man in 
einer bestehenden Linux-Mint-Installation von Cinnamon auf KDE-Plasma 
wechselt oder ob es nicht sinnvoller ist direkt ein Kubuntu zu 
installieren.

rhf

von Flip B. (frickelfreak)


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+1 für Kubuntu. Kann alles out of the box, was ich brauche. Paketrepos 
sind umfangreich und gut gepflegt.

Mit Cinnamon hatte ich immer Darstellungsprobleme auf dem Zweitmonitor, 
gerade beim Docken des Thinkpads im Standby. Das sind wohl testfälle, 
die die Entwickler nicht auf dem Schirm haben, sagt aber viel über die 
Softwarequalität aus.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Roland F. schrieb:
> Ich wollte eher wissen ob es irgend welche Nachteile hat wenn man in
> einer bestehenden Linux-Mint-Installation von Cinnamon auf KDE-Plasma
> wechselt

Was außer "keine, wenn man es richtig macht" erwartest du denn als 
Antwort?

Wenns dir aber eigentlich nur um die Oberfläche geht, dir das darunter 
liegende System schnurz ist, dein Hobby nicht die Portierung 
verschiedender Oberflächen auf andere Linuxdisributionen ist, und du 
damit eigentlich nur Arbeiten willst, ist es doch eventuell einfacher, 
eine Distribution auszuwählen, die das alles out of the box mitbringt.

Mint und Ubuntu sind eng genug verwandt.

Oliver

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Roland F. schrieb:
> Nach meinen bisherigen Erfahrungen weisen die
> gängigsten Distributionen im "normalen Leben" keine wesentlichen
> Unterschiede auf. Wie das im Einzelnen auf unterster Ebene aussieht weiß
> ich nicht und ist für mich als "Normalnutzer" auch uninteressant.

Wenn es um Portabilität geht sind z.B. SLES, Redhad und Debian 
basierende Linuxe (um mal die gängigen zu nennen) in der Praxis beim 
Management und wenn man Systemsoftware schreibt nervig unterschiedlich. 
Das ist noch nicht mal unterste Ebene. Das ist "normales Leben" von 
Admins und Entwicklern.

Da gibt es immer wieder Momente wo man genervt seufzt und sich eine 
Lösung zurecht googelt. Alternativ knickt man ein und baut sich einen 
Container mit dem OS seiner Wahl (Arch Linux). Man kann sich auch in 
seine eigene Welt verkriechen und versuchen in einer 
Programmiersprachen-Infrastruktur wie python, js oder Java bleiben und 
Berührung mit dem OS möglichst zu vermeiden. Man muss nur Glück haben 
dass die jeweiligen Bibliotheken alles können was man an OS-Interaktion 
braucht.

> Ich wollte eher wissen ob es irgend welche Nachteile hat wenn man in
> einer bestehenden Linux-Mint-Installation von Cinnamon auf KDE-Plasma
> wechselt

Für die offiziell unterstützten Desktops Cinnamon, MATE und Xfce sollte 
es kein Problem sein. Mint empfiehlt:

>> If you are unsure which desktop to choose start with the Cinnamon
>> edition. Try them all eventually when you have the time. All three of
>> them have their own audience within the Linux Mint community and
>> they’re all very popular.

Ob genau deine Kombination "Nachteile" hat darfst du selber 
ausprobieren. Installiere Mint mit Cinnamon, mach ein Backup oder, wenn 
du in einer VM bist, einen Snapshot der VM und installiere dein KDE.

Das geht schneller als hier tagelang rumzufragen. Schon deshalb weil wir 
nicht wissen was für dich ein "Nachteil" ist.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Das schöne ist, dass in allen großen Linux Distributionen der Wechsel 
der Desktop GUI ein vorgesehenes Szenario ist (keine Frickelei) und 
daher normalerweise problemlos möglich ist. Man kann auch mehrere 
parallel installieren und dann beim Login auswählen.

: Bearbeitet durch User
von Fiffidackel (Gast)


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Roland F. schrieb:
> Nach meinen bisherigen Erfahrungen weisen die
> gängigsten Distributionen im "normalen Leben" keine wesentlichen
> Unterschiede auf.

#1
Leider. Was die eine Live-Distro noch nicht richtig kann, kann die 
andere auch noch nicht. Die ähneln sich noch zu sehr im Nichtlesen v. 
fat32 und exfat file-system.

https://www.ventoy.net/en/download.html

z.B. kann kaum ein Live-Linux out-of-the-box direkt auf die exfat 
Ventoy-Partition zugreiffen ohne mount-busy oder unknown file system 
error Meldung. Das DSL2024-live kann gerade noch die fat32 von VTOYEFI 
lesen, die Mint-live kanns leider nicht.

Aber wie geschrieben

Flip B. schrieb:
> Das sind wohl testfälle,

und hoffentlich gibts bald Besserung.

Hatte das Mint Virginia XFCE zwei Wochen auf einem älteren Thinkpad 
Notebook mit 4-Kern intel-CPU und 8G RAM am Laufen - hat Potential:

konnte mein Browserprofil von einem Win10 herübermigrieren, ein 
Thunderbird installieren + Wine.

Negativ: mal sehen ob ichs schaffe, den furchtbar faden Schriftkontrast 
in den Griff zu bekommen - vlt. gibts ja wie bei Win eine 
handicap-Version mit hohem Kontrast für blinde Dackel mit Hühneraugen ;)

von Ein T. (ein_typ)


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Roland F. schrieb:
> Ich wollte eher wissen ob es irgend welche Nachteile hat wenn man in
> einer bestehenden Linux-Mint-Installation von Cinnamon auf KDE-Plasma
> wechselt oder ob es nicht sinnvoller ist direkt ein Kubuntu zu
> installieren.

Die Antwort auf beide Fragen ist: Jein. Wenn Du schon Zeit und Arbeit in 
die Konfiguration von Mint investiert hast, dann ist es wahrscheinlich 
besser, den KDE zu installieren. Ansonsten ist es möglicherweise besser, 
ohne zusätzliche Altlasten eines vorinstallierten Mint-Desktops zu 
starten und einfach Kubuntu aufzusetzen. Unterm Strich werden sich diese 
beiden Installationsvarianten am Ende wenig bis gar nichts tun.

von Georg S. (randy)


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Roland F. schrieb:
> Ich wollte eher wissen ob es irgend welche Nachteile hat wenn man in
> einer bestehenden Linux-Mint-Installation von Cinnamon auf KDE-Plasma
> wechselt oder ob es nicht sinnvoller ist direkt ein Kubuntu zu
> installieren.

Wenn man die GUI vom Standard der Distri weg wechselst kommt man in den 
Bereich der nicht so gut getesteten Szenarien. Wesegen ist dann lieber 
eine Distri nehmen würde bei der meine präferierte Desktop-Umgebung die 
default Einstellung ist. Ist aber nur meine Meinung und es haben sich er 
schon viele Leute erfolgreich anders Praktiziert.
(Der Thread hat mich angeregt mal open Suse in eine VirtualBox zu 
installieren um zu sehen wie das im Vergleich zu MINT Mate aussieht)

von Rbx (rcx)


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Daniel A. schrieb:
> Ich selbst nutze momentan Devuan mit XFCE4. Aber eventuell muss ich mich
> bald mal nach Alternativen zu Debian Basierten Distros umschauen.

Man kann wohl auch noch Artix-Xfce-Runit einsetzen. Allerdings ist Arch 
ziemlich weit hinten, was die Popularität angeht. Ein bisschen unfair 
hinsichtlich der Alternativen. Früher war auch Solaris weiter oben, hat 
aber (leider) auch Probleme wegen der Popularität - von alleine und ohne 
viel Spenden (im allgemeinen Sinne) gibt es die üblichen Probleme und 
Hardware ist ja auch noch so eine Sache.
Als "Pfleger" kann man sich aber schon Gedanken darüber machen, 
Distributionen weiter oben in der Beliebtheit zu nutzen, schlicht um 
dessen Ressourcen (wie auch immer) zu nutzen und die Kommunikation zu 
verbessern.
Du musst dich auch auf bestimmte Szenarien verlassen können - das geht 
besser und ist normalerweise auch leichter mit gängigen oder eben 
professionellen Systemen.

von Rbx (rcx)


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Roland F. schrieb:
> Ich würde gern wissen ob das sinnvoll ist oder ob es nicht besser ist
> direkt  Kubuntu zu installieren.

Es sollte schon egal sein, und KDE kann soviel Spaß machen - dafür hatte 
ich aber auch immer einen eigenen Rechner überlegt bzw. eher ein 
isoliertes Szenario.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stephan S. schrieb:
> Ubuntu geht immer mehr seinen eigenen Weg, was die Paketverwaltung
> angeht - Stichwort 'snap' - und bindet damit die Nutzer stärker an sich.
> Snap ist sehr umstritten.

Ubuntu funktioniert sehr gut ohne snap. Ich habs hier soweit wie möglich 
abgeschaltet und hole mir Pakete wie gewohnt über Synaptic (oder 
Aptitude, wenn ich mich mal mit ncurses quälen möchte). Und wer MacOS 
Oberflächen toll findet, ist mit dem Ubuntu Standard nicht ganz schlecht 
bedient.

von Volker (volmur)


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Roland F. schrieb:
> Hallo,
> ich habe zum Testen auf zwei Rechnern (1 PC, 1 Laptop) Linux-Mint mit
> dem Cinnamon-Deskttop installiert. Allerdings kann ich mich irgend wie
> nicht Cinnamon anfreunden und deshalb gegen KDE-Plasma ausgetauscht.
> Ich würde gern wissen ob das sinnvoll ist oder ob es nicht besser ist
> direkt  Kubuntu zu installieren.
>
> rhf

Moin,

ich habe auch viel herumexperimentiert und bin dann am Ende bei 
Debian12, der Grundlage von Ubuntu/Mint, hängengeblieben. Debian bietet 
Dir bei der Installation die Wahl des Desktops, eben auch Plasma von 
KDE, und ist für meine Anwendungsfälle die beste Lösung: ich nutze eher 
ältere Hardware (Thinkpads) und bin zufrieden wenn bewährte, 
zuverlässige Software läuft.

https://cdimage.debian.org/debian-cd/current/amd64/iso-cd/debian-12.5.0-amd64-netinst.iso

-skippa-

von Norbert (der_norbert)


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Volker schrieb:
> Debian12 … bin zufrieden wenn bewährte,
> zuverlässige Software läuft.

Ein wahres Wort souverän gesprochen!

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
zunächst vielen Dank an alle die geantwortet haben.
Ich habe mich für den Anfang entschieden doch erst mal Linux-Mint mit 
Cinnamon zu nutzen, um die die Einstiegshürde möglichst niedrig zu 
halten.

Die beiden Testinstallationen habe ich jetzt wieder gelöscht und das 
aktuelle Linux-Mint nochmal ganz neu installiert. Als nächstes werde ich 
jetzt versuchen Schritt für Schritt die von mir verwendete 
Softwarepakete zu installieren. Zum Glück sind viele Programme als 
Linux-Variante erhältlich, da fällt der Wechsel leicht, bei den anderen 
muss ich mal sehen.
Allerdings sind leider die Programmpakete in der Paketverwaltung nicht 
immer die neuesten. Aber so langsam verstehe ich wie man an aktuelle 
Versionen gelangt und die installiert. Es ist eben ein ganz anderes 
Konzept als unter Windows.

rhf

von Monk (roehrmond)


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Roland F. schrieb:
> Allerdings sind leider die Programmpakete in der
> Paketverwaltung nicht immer die neuesten.

Das hast du korrekt erkannt. Dafür sind sie in der Regel sorgfältig 
ausgewählt und getestet. Ich bevorzuge immer die (älteren) Pakete der 
Distribution, solange ich keinen guten Grund habe, davon abzuweichen.

: Bearbeitet durch User
von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Monk schrieb:
> Ich bevorzuge immer die (älteren) Pakete der
> Distribution, solange ich keinen guten Grund habe, davon abzuweichen.

Ich benutze KiCad, unter Mint ist die neueste Paketversion 6.02, 
aktuelle ist aber 8.03. Die gibt es zwar auch, aber im Moment nur als 
Flatpak (mit einem angegebenen Speicherverbrauch von 11GB!!).
Die Alternative ist dann die PPA-Version direkt von der KiCad-Homepage.

Man hat zwar viele Alternativen, aber das macht eben auch komplizierter.

rhf

von Monk (roehrmond)


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Roland F. schrieb:
> Ich benutze KiCad, unter Mint ist die neueste Paketversion 6.02,
> aktuelle ist aber 8.03.

Na und? Die Unterschiede sind gering. Vor 10 Jahren wäre das ein Wechsel 
von 6.0 nach 6.2 geworden. Aber heute sind große Sprünge in der 
Nummerierung modern. Mir reicht die Version 6. Irgendwann dieses Jahr 
oder vielleicht nächstes Jahr kommt das Upgrade auf die dann aktuelle 
Version. Vielleicht ist das dann eine 10.0.

Wie du sagtest ist das kein großes Problem. Wer die aktuelle Version 
nutzen will, kann das ja tun. Ich würde es nur tun, wenn ich muss oder 
wirklich richtig scharf drauf bin. Das Argument "die Debian Version ist 
älter" ist mir zu schwach.

Mein Chef nennt Debian "gut abgehangen". Wenn du mit einer Debian 
Version Probleme hast, bist du schon lange nicht mehr der erste. Fehler 
wurden entweder per Patch behoben oder es gibt höchstwahrscheinlich eine 
Anleitung für einen Workaround. Wer immer den neuesten Versionen 
hinterher rennt, kommt hingegen automatisch auch in den Genuss der 
neuesten Probleme, für die oft noch keine Lösung dokumentiert ist.

Außerdem profitieren selbst heruntergeladene Programme nicht von den 
rundum-sorglos Security Updates der Distribution. Die muss man selbst im 
Auge behalten (wie unter Windows). Das ist bei KiCad noch ziemlich 
wurscht, bei einem PDF Reader, oder Mailprogramm allerdings wichtig, um 
nur zwei Beispiele zu nennen.

Den Kompromiss zwischen "gut abgehangen" und "ganz neu" findet man oft 
bei Ubuntu. Die nutzen Debian nur als Basis. Viele Anwendungsprogramme, 
wo die Version von Interesse ist, werden in einer neueren Version bereit 
gestellt.

Bei Debian kannst du die "Testing" Distribution nehmen, die insgesamt 
deutlich aktueller ist, als die normale stabile Version. Aber da lädst 
du jede Woche hunderte MB Updates runter und es gibt keinen geregelten 
Prozess für Security Updates. Früher hatte ich damit viel Freude, weil 
ich neugieriger war. Seit ich hauptberuflich Software Entwickle, lege 
ich mehr Wert auf "gut abgehangen" (ich mag den Ausdruck). Der Computer 
ist für mich kein spannendes Forschungsobjekt mehr, sondern mehr ein 
Werkzeug.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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Monk schrieb:
> Bei Debian kannst du die "Testing" Distribution nehmen

Oder mal in die Backports schauen.
1
> apt policy kicad
2
kicad:
3
  Installiert:           7.0.11+dfsg-1~bpo12+1
4
  Installationskandidat: 7.0.11+dfsg-1~bpo12+1
5
  Versionstabelle:
6
     8.0.3+dfsg-1 10
7
         10 http://deb.debian.org/debian unstable/main amd64 Packages
8
 *** 7.0.11+dfsg-1~bpo12+1 100
9
        100 http://deb.debian.org/debian bookworm-backports/main amd64 Packages
10
        100 /var/lib/dpkg/status
11
     6.0.11+dfsg-1 500
12
        500 http://deb.debian.org/debian bookworm/main amd64 Packages
Mischen von unstable/sid und stable Paketen kann man auch machen, führt 
aber oft wg. nicht erfüllbaren Abhängigkeiten zu Problemen. Sollte man 
die Finger von lassen, wenn man nicht dazu bereit ist das nachher auch 
selber wieder aufzuräumen.

von Nummer E. (ritaripp)


Lesenswert?

Benutze mint cinnamon mit Cairo-Dock seit 10 Jahren (und WIN zum gamen).

Im Gegensatz zu WIN kann man MINT in einer extended Partition 
installieren
und damit einfach Sichern und Restoren bis die Platte platzt.

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