Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochspannungs Linearregler 250V


von Christian M. (likeme)


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Hallo
ich suche einen einstellbaren Spannungsregler für eine Röhrenendstufe 
der 1-1,5A ab kann. Bis jetzt ist dort ein Tiefpass 2. Ordnung, glaube 
ich, verbaut, mit zwei 220µ mit einem 50R in der Mitte. Ein ganz 
leichtes Brummen ist trotz perfektem Abgleich der Endpentoden zu 
vernehmen, das möchte ich wegbekommen. Vielleicht Drossespule statt R 
aber schöner ist was geregeltes. Früher nahm ich hierfür einen 78XX und 
habe die Masse hochgelegt, gelegentlich ist mir dann bei >230V 
Netzspannungsschwankung die Verlustleistung zu hoch gegangen-> Tot. Das 
möchte ich nun mit einer etwas professionelleren Bauteilwahl anders 
machen. Habt ihr eine Idee ?

von Mani W. (e-doc)


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Heizung der Röhren mit Gleichstrom ist keine Option?

von Christian M. (likeme)


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Hy, das ist der 2. Schritt.

von Wolf17 (wolf17)


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Christian M. schrieb:
> Früher nahm ich hierfür einen 78XX und
> habe die Masse hochgelegt, gelegentlich ist mir dann bei >230V
> Netzspannungsschwankung die Verlustleistung zu hoch gegangen-> Tot.

Eim LM317HV ist thermisch geschützt, solange Uin-Uout unter 60V bleibt. 
Aber selbst mit der TO3 Version und großem Kühlkörper gehen vielleicht 
nur 30W.
Ein TL783 kann zwar bis 125V, aber nur ~5W.
NPN Leistungsdarlington mit Zener an der Basis und Thermoschalter?
Kann man auch nur als Vorregler einsetzen.

Hier sowas mit FET http://www.pmillett.com/file_downloads/sHVREG_sch.pdf

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Bei Gerhard Haas war damals eine Regelung der Hochspannung dabei. 
Genauere Details habe ich nicht parat.

https://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/SRPP-VV/SRPP-VV.htm

mfg

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> machen. Habt ihr eine Idee ?

Ich bin mir relativ sicher das es bei Linear diverse Applicationen
gab wie man normale Spannungsregler dafuer erweitert, allerdings
mittlerweile schwer zu finden.

Hier hat jemand wohl etwas Aufwand reingesteckt:

https://www.tubecad.com/2006/11/blog0087.htm

> Heizung der Röhren mit Gleichstrom ist keine Option?

Das ist IMHO die beste und wichtigste Loesung.
Ein andere waere es die Hochspannung selbst mit einem
Schaltregler herzustellen. Ich mache beides bei meinem
Kopfhoererverstaerker und da brummt dann natuerlich nichts.
Ausserdem kann man die Heizung dann langsam hochfahren und
die Hochspannung auch.

Vanye

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Ah..Jim Williams persoenlich hat sich mal dran gemacht:

https://www.analog.com/en/resources/app-notes/an-118fb.html

Wird man aber wohl bezueglich des Stromes ueberarbeiten muessen. Aber 
der Spass in der Elektronik liegt ja im selber machen und nicht im malen 
nach zahlen. :)

Wer natuerlich voll auf Opakram steht, hier gibt es eine interessante
Mischung aus LT431 mit Roehre:

https://www.tubecad.com/2021/10/blog0546.htm

Hm..ich hab immer noch die russische Monsterroehre GI-30 rumliegen. Die 
ist zwar wegen ihrer Bananenkennlinie fuer Hifi etwas bloed, aber 
vielleicht koennte man damit ja ein +/-15V Netzteil bauen und damit 
einen NE5534 betreiben. Klingt dann gut und sieht cool aus. Was will man 
mehr. :-D

Vanye

von Dieter W. (dds5)


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Christian M. schrieb:
> zwei 220µ mit einem 50R in der Mitte

Christian M. schrieb:
> der 1-1,5A ab kann

Das passt für mein Empfinden nicht so ganz zusammen.

von Michael B. (laberkopp)


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Christian M. schrieb:
> Tot. Das möchte ich nun mit einer etwas professionelleren Bauteilwahl
> anders machen. Habt ihr eine Idee ?

Ein (Audio)Verstärker der Schwankungen der Betriebsspannung nicht bis 
20kHz besser ausregelt als jeder Spannungsregler taugt als 
Audioverstärker nichts, denn ein Audioverstärker ist nichts anderes als 
ein Spannungsregler mit Steuersignal zur Vorgabe der Ausgangsspannung 
und das muss er bis 20kyhz schaffen.

250V bei 1.5A wären schon abhängig von der Netzspannung +/-10%, also 
20%, sagen wir 25% also 62.5V Regelbreite mit knapp 100W Verlust als 
Linearregler. Das schafft kein einzelnes TO220, TO264, TO3 Gehäuse mehr. 
Du brauchst mehrere parallel.

Eine Spannung aus einem Elko hat einen Quellwiderstand entsprechend dem 
ESR dieses Elkos. Schaltet man einen Transistor nach, womöglich noch 
mehrere parallel mit Stromverteilungswiderständen, STEIGT dieser 
Quellwiderstand, zumindest bei Frequenzen oberhalb derer der 
Spannungsregler reagiert, die Verstärkerbetriebsspannung bricht bei 
Belastung also stärker ein, man macht es ihm schwerer das auszuregeln.

Ein simpler Emitterfolger an Z-Diode hat keinen Kurzschlussschutz, 
Überstrombegrenzung, SOA Schutz und Übertemperaturschutz und ist nicht 
Rückstromfest. Fertige Linearregler-IC die 100W verblasen gibt es nicht. 
Man würde das als Schaltregler aufbauen.
Willst du nicht.

Die Zeit ist halt weiter gegangen, nicht nur über Röhren hinweg, auch 
über leistungsverblasende Linearregler. Heute baut man keine Chips mehr, 
die mehr als ein paar Watt verblasen, weil die nicht SMD bestückbar 
wären. Man muss halt die Schaltungen intelligent genug aufbauen. 
Elektronikentwickler ist ein Studienfach. Nicht Kinderspielzeug.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Christian M. schrieb:
> Habt ihr eine Idee ?

Diese wäre erst mal den Brumm zu messen mit dem Oszi und zwar mit zwei 
Kanälen.

Kanal 1 enthält den Brumm von der Spannungsversorgung und Kanal 2 den 
Brumm vom Ausgang.

Auf was musst Du am Oszi-Bild schauen:
Wie groß ist die Phasenverschiebung der beiden Brummspannungen?
Sind die Pegel von bestimmten Halbwellen unterschiedlich?

Ansonsten wäre es noch möglich eine aktive Regelung ähnlich der Skizze 
zu realsieren mit einem Leistungs-OP und einer zusätzlicher 12..24V 
Spannungversorgung für den OP-Kreis.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ein (Audio)Verstärker der Schwankungen der Betriebsspannung nicht bis
> 20kHz besser ausregelt als jeder Spannungsregler taugt als

Ja, das hat mich auch verwundert. Deshalb ist der Ansatz erstmal die 
Heizung sauber zu bekommen viel wichtiger.

> Die Zeit ist halt weiter gegangen, nicht nur über Röhren hinweg, auch
> über leistungsverblasende Linearregler. Heute baut man keine Chips mehr,
> die mehr als ein paar Watt verblasen, weil die nicht SMD bestückbar
> wären.

Aber dicke Transistoren gibt es immer noch und man kann sie dann auf 
gueldene Kuehlkoerper bauen. Die strahlen dann auf noch 
Hifi-Wohlbefinden ab. Schoen waere noch wenn man dann seine Teekanne zum 
warmhalten draufstellen koennte.

> Man muss halt die Schaltungen intelligent genug aufbauen.
> Elektronikentwickler ist ein Studienfach. Nicht Kinderspielzeug.

Jau! Jeder sollte mal die Schaltungstechnik Vorlesung bei Professor 
Gnadenlos (Spitzname: Ahab) kennengelernt haben wie ich sie hatte. Mit 
>90% Durchfallquote. Aber ich glaube gelernt hab ich eher ausserhalb der 
Vorlesung durch machen, tun und lesen. .-)

Vanye

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Wenn ich es richtig verstehe, geht es eigentlich nicht um eine 
Spannungsregelung, sondern nur der Netzbrumm soll weg. Falls ja, so 
ginge ein RC-Glied. An dessen Abgriff kommt die Basis eines hoch 
verstärkenden Transistors, der wiederum als Emitterfolger verschaltet 
ist.
Der Sinn hinter dieser Anordnung ist, daß das RC-Glied um den Faktor der 
Stromverstärkung kleiner ausfallen kann, also bei weitem keine 1,5A ab 
können muss. Entsprechend gut ist die Filterwirkung auslegbar.
Ein geeigneter Transistor ist allerdings meist nicht mal eben in der 
Bastelkiste. Seine Verstärkung sollte auch bei 1,5A noch sehr hoch sein, 
z.B. über 100. Möglicherweise geht sogar ein Darlington, aber mit dem 
Dreck wäre ich vorsichtig...

von Klaus R. (klara)


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Christian M. schrieb:
> Ein ganz
> leichtes Brummen ist trotz perfektem Abgleich der Endpentoden zu
> vernehmen, das möchte ich wegbekommen.

https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lnpowsup.htm

Schau mal nach "elekronischer Siebung".
mfg KLaus

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus R. schrieb:

> Schau mal nach "elektronischer Siebung".

> https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lnpowsup.htm

Die dort gezeigten Transistorschaltungen sind zwar für Kleinspannung
ausgelegt. würden aber auch bei 120V funktionieren, wenn man entspre-
chend spannungsfeste Transistoren nimmt.

von Peter D. (peda)


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Christian M. schrieb:
> ich suche einen einstellbaren Spannungsregler für eine Röhrenendstufe
> der 1-1,5A ab kann.

Was für eine Monster-Endstufe ist das denn, sind das Senderöhren?
Für Röhrenverstärker nimmt man üblich große Standboxen mit hohem 
Wirkungsgrad. Da reichen 25W völlig aus, um die Nachbarn zu ärgern.

Christian M. schrieb:
> Ein ganz
> leichtes Brummen ist trotz perfektem Abgleich der Endpentoden zu
> vernehmen

Sicher, daß das Brummen überhaupt von der Anodenspannung der Endstufe 
herkommt?
Es kann z.B. über nicht verdrillte Heizleitungen in die Vorröhre 
einkoppeln.
Sind es 50Hz oder 100Hz?

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> Was für eine Monster-Endstufe ist das denn, sind das Senderöhren?
> Für Röhrenverstärker nimmt man üblich große Standboxen mit hohem
> Wirkungsgrad. Da reichen 25W völlig aus, um die Nachbarn zu ärgern.

Früher reichte das sogar für ein ganzes Kino! :-)

: Bearbeitet durch User
von Thomas B. (thombde)


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Ein Linearregler könnte man diskret aufbauen.
Aber 250V mit 1,5A ist schon heftig.
Im Datenblatt des LM10 sind einige Schaltungsbeispiele.
Müsste man für mehr Strom aber noch umstricken.

Wobei Linear geregelte Netzteil für die Verwendung
an Audioendstufen ungeeignet sind.
Da fehlt dann die Leistungsreserve für den “Wumms“.
Bin zwar kein Röhrenexperte, aber wird ja nicht anders sein,
als bei Endstufen mit BJT.

von Klaus R. (klara)


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Thomas B. schrieb:
> Da fehlt dann die Leistungsreserve für den “Wumms“.

Den Wumms liefern die Ladekondensatoren.

Ich habe früher mal den Organist von Radio RIM nachgebaut. Damals wurden 
die Röhren nur mit Wechselstrom geheizt. Der Brumm kam aber nie von 
dereren Elektronenwolke. Ich meine ich hätte damals keinen Brumm gehört 
und damals konnte ich noch 17 kHz hören!
mfg Klaus

von Tom (tom_major)


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Ich erinnere mich schwach ;-) dass man "früher" statt einem R ein L 
genommen hat, so etwa 1-20H, zwischen zwei C.

von Arno H. (arno_h)


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In der elrad gabs mal ein 0,5A-HV-Netzteil für Röhrenverstärker 
inklusive Gleichspannungsheizung (Heft7-8/1989 und Heft 10/90). Kannst 
du vielleicht darauf aufbauen.

Arno

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mit IGBTs kann man sowas schon machen. Das sind zwar keine echten 
Emitterfolger, aber meist spielt die Differenz zwischen Gate und Emitter 
nicht so eine grosse Rolle, vor allem, wenn man die Schaltung als 
Glättung einsetzt.  Dem IGBT jedenfalls macht die hohe Spannungsdiffeenz 
nichts aus und die Ansteuerleistung ist praktisch null.
Für wenig Leistung und hohe Spannung habe ich in meinem 
Solarumschalter/Monitor einfach einen BF458 benutzt und 80V Z-Diode.

: Bearbeitet durch User
von Tom (tom_major)


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Aus einem alten Gerät habe ich noch eine Drossel mit 4.5H, die hat 
leider immerhin 65 Ohm, schafft .150ADC, wiegt 1.7kg - bei 1.5A würde 
sie aber wohl langsam in Rauch aufgehen, zumindest schmelzen, vom Rest 
der Wohnung gar nicht zu reden. Der Spannungsabfall wäre ja 100V, also 
150W.

Mit 4 Widerständen 15 Ohm / 50W und 5 Elkos 470uF kann man den Ripple 
auf 0.45Vss = 0.16Veff drücken, bei 240VDC.

Wahrscheinlich ist es wirklich sinnvoller, nach einer moderaten 
Filterung durch einen Elko den Rest mit einem Linearregler zu reduzieren 
und dann nochmal nen Elko dahinterzuhängen. Aber es werden trotzdem 
einige Watt verbraten, je nachdem wie dick man den ersten Elko macht.

von Peter D. (peda)


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Tom schrieb:
> Aber es werden trotzdem
> einige Watt verbraten

Röhrenschaltungen erzeugen immer viel Abwärme. Hochstromröhren brauchen 
auch viel Heizleistung. Daher ist es ungewöhnlich, nur mit 250V zu 
arbeiten. Man nimmt da eher 400V oder 800V.

Die Modulatorröhre aus meiner NVA-Zeit brauchte 30V/10A Heizung und 
2000V Anodenspannung. Gekühlt wurde mit 2 Lüftereinschüben, unten zum 
Reinpusten, oben zum Absaugen.

von Peter D. (peda)


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Mani W. schrieb:
> Heizung der Röhren mit Gleichstrom ist keine Option?

Ich hab noch nie professionelle Geräte mit DC-Heizung gesehen. Das 
machen nur Hobbybastler, die versehentlich Erdschleifen mit eingebaut 
haben.

Nur in Kofferradios mit direkt geheizten Batterieröhren muß man bei 
Netzbetrieb die Heizspannung gleichrichten und sieben. Aus einem solchen 
Radio habe ich meine ersten beiden 470µF/15V Elkos geerntet.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich hab noch nie professionelle Geräte mit DC-Heizung gesehen. Das
> machen nur Hobbybastler, die versehentlich Erdschleifen mit eingebaut
> haben.

Das hat nichts mit Hobbybastler zutun. Es ist einfach so das im
Roehrenzeitalter der Trafo nun mal das Mittel der Wahl war und
Gleichrichtung und Siebung war mit den damaligen Elkos wohl
auch nicht so einfach und selbst heute tun sich doch die meisten 
Roehrenbastler mit einem Schaltnetzteil schwer. Wenn man so will ist das 
also eine Weiterentwicklung. Man kann heute etwas besser machen was
unsere Opas nicht konnten. Aber natuerlich kann man einwenden
warum man die Roehren dann nicht gleich ganz weg laesst. :-D

Andererseits wer heute noch mit Roehren rummachst ist natuerlich
automatisch ein Hobbybastler, von daher stimmt es wohl auch.
Bloss ist es ja so das Roehren heute nur noch aus nostalgischen
optischen Gruenden einen Wert haben und wenn ich an einem 
Roehrenverstaerker
irgendetwas zum kotzen finde dann waren das die fetten Eisenklopper.
Da waere es doch schoen wenn man wenigstens das Teil fuer die Versorgung 
wegoptimieren kann.
Ansonsten erwartet man heute natuerlich mindestens den Rauschabstand 
einer CD. Unser Opas waren mit Schaltplatte zufrieden. Da kam es wohl 
nicht so drauf an.

Vanye

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Vanye R. schrieb:
> andere waere es die Hochspannung selbst mit einem
> Schaltregler herzustellen

Ihr wisst aber schon was Hochspannung ist?

von Peter D. (peda)


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In den Anfängen der Röhrentechnik wurden auch direkt geheizte Röhren mit 
AC geheizt, z.B. die 300B. In deren Datenblatt wird empfohlen, als 
Massepunkt den Mittelabgriff der 5V Heizwicklung zu verwenden:

https://patric-sokoll.de/R%C3%B6hrenmuseum/Datenbank/PDF/Datenblatt%20300B%20Western%20Electric%20Version%201.pdf

von Myka (myka)


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LR8 + (1-2)Ausgangstransistor(en).

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ihr wisst aber schon was Hochspannung ist?

Klar, aber wir sind hier einer Kneipe unter intelligenten Leuten
die verstehen was gemeint ist. .-)

Vanye

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas M. schrieb:

> Ihr wisst aber schon was Hochspannung ist?

Ja, das sind "spannende" Momente im Fernsehkrimi!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Harald W. schrieb:
> Ja, das sind "spannende" Momente im Fernsehkrimi!

Die Hochspannung beim Krimi faengt an, wenn der Strom beim Opfer 
kraeftig aua macht und dieses dann tot umfaellt.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Myka schrieb:
> LR8 + (1-2)Ausgangstransistor(en).

Auf einem sehr großen Kühlkörper?

von Christian M. (likeme)


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Peter D. schrieb:
> Was für eine Monster-Endstufe ist das denn, sind das Senderöhren?
> Für Röhrenverstärker nimmt man üblich große Standboxen mit hohem
> Wirkungsgrad. Da reichen 25W völlig aus, um die Nachbarn zu ärgern.

Sorry, muss hier intervenieren und einen Fehler gestehen. Es sind 2 KT88 
verbaut, meinte wohl den Heizstrom. Tatsächlich denke ich, reicht 
200...250mA.

von Peter D. (peda)


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Christian M. schrieb:
> Es sind 2 KT88
> verbaut

Mit nur 250V kommt da aber nicht viel raus, für 100W werden 560V 
angegeben.

Ich würde ne Siebdrossel nehmen, falls das Brummen (50Hz, 100Hz?) 
wirklich daran liegt. Neben den Trafos fällt das Mehrgewicht kaum auf.

von Christian M. (likeme)


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Peter D. schrieb:
> für 100W werden 560V

Das ist ein "Heimverstärker" ich möchte mir kein Heizkraftwerk ins 
Wohnzimmer stellen ;-)

von Tom (tom_major)


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Peter D. schrieb:
> Ich würde ne Siebdrossel nehmen

Bei Ua=250V und Ia=250mA (Last 1kΩ), zwei 470µF Kondensatoren und 
dazwischen eine Drossel mit 4H hat man nur noch 4.0mVss Ripple. Wenn die 
Drossel 40Ω hat, fallen an ihr 10V ab, also nach dem Einschwingen werden 
da 2.5W verbraten. Für <0.1s nach dem Einschalten allerdings bis zu 140V 
und 70W. Das muss sie kurzzeitig verkraften, ebenso natürlich die 250mA. 
Zwar schwankt die Ausgangsspannung mit der Last, aber das war bei 
Röhrengeräten nie das Hauptproblem. Das kann man mit LT/PSpice doch ganz 
gut simulieren. Ich würde da auch nicht unnötig auf eine bestimmte 
niedrige Spannung runterstabilisieren, wenn der Trafo mehr liefert, 
sondern das nehmen, was aus dem Trafo rauskommt und mit der sich 
ergebenden Spannung einen passenden Arbeitspunkt einstellen. Die Röhren 
verkraften ja bis 600V.

von Myka (myka)


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Mani W. schrieb:
> Auf einem sehr großen Kühlkörper?

Spielt doch bei einem Röhrenverstärker eh keine Rolle. Alternativ ein 
Hochlast-R(C-Glied) davor und dort etwas verheizen und den KK 
entsprechend kleiner ausfallen lassen.

von Peter D. (peda)


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Im Kölleda V150 (50W, 2 * EL34) wurden die 660V nur mit 25µF gesiebt 
(2*50µF in Reihe). Ich kann mich nicht erinnern, das die je gebrummt 
hätten.
Allerdings war das eine AB Gegentaktendstufe, die hat ja von Haus aus 
eine hohe PSRR (POWER SUPPLY REJECTION RATIO).

von Gerald M. (gm_h)


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Christian M. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Was für eine Monster-Endstufe ist das denn, sind das Senderöhren?
>> Für Röhrenverstärker nimmt man üblich große Standboxen mit hohem
>> Wirkungsgrad. Da reichen 25W völlig aus, um die Nachbarn zu ärgern.
>
> Sorry, muss hier intervenieren und einen Fehler gestehen. Es sind 2 KT88
> verbaut, meinte wohl den Heizstrom. Tatsächlich denke ich, reicht
> 200...250mA.

Mono-Block mit 2 KT88 in Gegentaktschaltung oder Stereo-Verstärker mit 
zwei Class A Single-Ended Endstufen? Wenn es Class A Single-Ended sein 
sollte, ist das ein schlechter Verstärker, der bei rund 40W 
Anodenverlustleistung maximal 10W Output-Power leisten könnte, bei nur 
ca. 250V Anodenspannung nichtmal das (bestenfalls dann um die 5W bei 5% 
Klirrfaktor).

Zeig mal die Gesamtschaltung inklusive Netzteil mit Bauteilwerten (Raa 
bzw. Ra vom Ausgangsübertrager nicht vergessen) und insbesondere auch 
die Verdrahtung.

Peter D. schrieb:
> Christian M. schrieb:
>> Es sind 2 KT88
>> verbaut
>
> Mit nur 250V kommt da aber nicht viel raus, für 100W werden 560V
> angegeben.
>
> Ich würde ne Siebdrossel nehmen, falls das Brummen (50Hz, 100Hz?)
> wirklich daran liegt. Neben den Trafos fällt das Mehrgewicht kaum auf.

Siebdrossel ist der übliche Weg, um die Brummspannung der 
Betriebsspannung zu verringern. Hat man ja lange Zeit so früher auch 
gemacht und keine Brummprobleme gehabt.

Christian M. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> für 100W werden 560V
>
> Das ist ein "Heimverstärker" ich möchte mir kein Heizkraftwerk ins
> Wohnzimmer stellen ;-)

Es ist ein Trugschluss, die Wärmeentwicklung kommt hauptsächlich von der 
Heizleistung der Röhren und deren Anodenverlustleistung, die auch bei 
einem 100W Verstärker nicht überschritten werden darf.

von Peter D. (peda)


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Man sieht auch schön im Kölleda V150, daß Netz- und Ausgangstrafo 
möglichst weit voneinander entfernt sind und die Eisenkerne um 90° 
versetzt. Damit wird eine direkte Brummeinkopplung (50Hz) vermieden.

Es gibt also viele Möglichkeiten der Störeinkopplung, unzureichende 
Siebung ist nur eine davon. Falsche Verdrahtung der Elko-Masse eine 
weitere.

von Gerald M. (gm_h)


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Ein relativ gutes Beispiel dafür findet man dort

https://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Franz-Wichlas-KT88-Amp/KT88-Amp.htm

Relativ, weil ich eine SE-Endstufe nicht ohne Not mit fester 
Steuergitter-Vorspannung konzipieren würde, sondern automatische 
Gittervorspannung mit Kathodenwiderständen verwenden würde. Das hat dann 
auch den Vorteil, dass man eine relativ hohe Ripple-Spannung der 
Betriebsspannung durch Einspeisen eines passenden Anteils an der Kathode 
mit Hilfe eines kapazitiven Spnnungsteilers aus Kathoden-Elko und 
Einspeise-Kondensator/Elko kompensieren kann, um das Brummen minimieren 
zu können.

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