Hallo zusammen, ich plane gerade in den Trettraktor meiner Kinder einem Brushless-Motor einzubauen. Als Motor verwende ich folgenden Antrieb an einem 24V Lifepo-Akku: https://www.pollin.at/p/bosch-bldc-motor-f016l68035-36-v-16-11-a-310892 Der Motor hat bei 24V eine Drehzahl von 2700u/min. Da 8km/h genügen sollten ist meine Zieldrehzahl (Umfang des Rades ca. 100cm) ca. 140u/min. Ich bräuchte also eine Untersetzung von ca. 20:1. Meine Frage nun: Wenn ich auf den Motor ein 10'er Kettenritzel packe, und auf die Antriebswelle ein 50'er Kettenblatt montiere, hab ich schonmal mal eine 5:1 Untersetzung. Das wären dann aber immer noch 32km/h Endgeschwindigkeit, was etwas zu heftig für den kleinen Trettraktor ist (bzw. für meine beiden Kindergarten-Jungs). Wenn ich jetzt einfach den Motor "softwaremäßig" über Gaspedal drosseln würde, so dass man nur noch 30% Leistung geben könnte (Pedal mechanisch blockieren bzw. nen kleine ESP32 dazwischenschalten und damit die Pedalkennlinie anpassen), würde ich dann viel Drehmoment verlieren? Ich möchte eigentlich nicht noch eine weitere Kettenblatt-DIY-Untersetzungsstufe einbauen (Geräusche/Platztechnisch/Aufwand). In wie weit hängen Drehmoment und Drehzahl bei Brushlessmotoren zusammen? Linear? Und wenn ja, in welchem Verhältnis? Der Traktor sollte schon ein bisschen Power haben, Kraft/Drehmoment kann man bei so einem Fahrzeug ja nie genug haben. Danke im Voraus!
Für den Motor wird ein Drehmoment von 1,5 Nm angegeben. Nach der Untersetzung 1:5 erhält man 7,5 Nm am Antriebsrad. Radumfang ca. 1m bedeutet ca. 0,16m Radius. 7,5 Nm / 0,16m = ca. 47 N Schub. (ensprechend Gewichtskraft von etwa 4,7 kg) Als sinnvollen Wert für den erforderlichen Schub würde ich mindestens etwa 25% der Achslast anstreben. "Richtig Power" hat man wenn die max. Schubkraft der Achslast entspricht. Dann sind mit weichen Gummireifen -auf Beton- Steigungen bis zur Rutschgrenze möglich. (Hoffentlich sind die Angaben zum Motor richtig und hoffentlich hab ich mich nicht verrechnet.-Also besser eine zweite "Meinung" einholen.) Die Motordrehzahl ist proportional zur Spannung. Das Motordrehmoment ist proportional zur Stromstärke. -Und zu hoher Strom führt zu Überhitzung der Wicklungen....
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Toni T. schrieb: > Das wären dann aber immer noch 32km/h Endgeschwindigkeit, was etwas zu > heftig für den kleinen Trettraktor ist (bzw. für meine beiden > Kindergarten-Jungs). Ich nehme mal an, du baust auch eine Zweikreis-Scheibenbremsanlage ein.
Hans schrieb: > Die Motordrehzahl ist proportional zur Spannung. > Das Motordrehmoment ist proportional zur Stromstärke. > -Und zu hoher Strom führt zu Überhitzung der Wicklungen.... Das heißt also, dass der Motor auch bei nur 30% Regleröffnung das Drehmoment von 1,5Nm hat? Das Gefährt wiegt später bestimmt (mit Kind) 30kg. Also doch noch eine weitere Untersetzung bauen?
Toni T. schrieb: > würde ich dann viel Drehmoment verlieren? Das Drehmoment des amotors bleibt über die Drehzahl weitgehend gleich. Wenn du den Motor auf 33% drosselst statt ein Getriebe 3:1 einzubauen verlierst du 66% vom Drehmoment. Es ist immer eine blöde Idee, einen Motor zu kaufen mit 3-facher Leistung als benötigt bloss weil man sich ein passendes Getriebe sparen will.
Michael B. schrieb: > Das Drehmoment des amotors bleibt über die Drehzahl weitgehend gleich. > > Wenn du den Motor auf 33% drosselst statt ein Getriebe 3:1 einzubauen > verlierst du 66% vom Drehmoment. > Ist das nicht ein Wiederspruch in sich?
Toni T. schrieb: > Das Gefährt wiegt später bestimmt (mit Kind) 30kg. > Also doch noch eine weitere Untersetzung bauen? Ja, eine zweistufige Untersetzung ist empfehlenswert bzw. erforderlich. Vermutlich ist auch darauf zu achten, dass das Kettenrad an der Hinterachse nicht zu gross wird. -Bodenfreiheit! Drehmoment proportional zum Strom bedeutet umgekehrt: Wird ein hohes Drehmoment gefordert (wegen hohem Fahrwiderstand, bergauf, tiefer Boden, Beschleunigung etc.) steigt automatisch der Motorstrom auf möglicherweise unzulässig hohe Werte. Eine Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit durch "Anschlag am Gaspedal" ist problematisch. Die Maximalgeschwindigkeit wird dann sehr lastabhängig. Bergauf wird Leistung fehlen. Bergab wird's trotzdem schnell. Mit stärkerer Untersetzung -wie ursprünglich angedacht- ist das nicht so. Günstig wäre ein Motorsteller, der den Maximalstrom (=Drehmoment) begrenzt bzw. bei Überlast -ev. auch bei Übertemperatur- abschaltet. (Kindersicher) Getriebebau ist sicher mühsam und aufwändig - aber meiner Meinung nach hier erforderlich. Alternativ: geringere Betriebsspannung und zweimotorig - spart Differential.
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Toni T. schrieb: > Ist das nicht ein Wiederspruch in sich? Wenn du das dafür hältst, hast du Getriebe und Drehmoment überhaupt nicht verstanden. Eine Untersetzung 3:1 erhöht das Drehmoment fast auf das 3-fache. Ein gedrosselter Motor nicht.
OK, alles verstanden. Ich Bau dann eine zweite Getriebestufe um die Drehzahl rein über die Untersetzung auf das erfolgreiche Niveau zu bringen. Danke euch allen!
Getriebebau: (platzsparend) In der ersten Stufe (ab Motor) genügt eine "kleine und zarte" Kette. Die Kräfte sind hier noch klein - aber die Kettengeschwindigkeit hoch. Eventuell hier Kettenspanner verwenden. In der zweiten Stufe sind grössere Kräfte aber kleinere Kettengeschwindigkeiten vorhanden.
Der Motor dürfte über keine Hallsensoren verfügen. Das sind sehr ungünstige Voraussetzungen für das Anfahren aus dem Stand. Gibt's dazu passende Motorsteller?
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Ich habe den Controller dazu: https://amzn.eu/d/4pTKUoS Der Motor läuft (bislang ohne Last auf der Werkbank )super sauber an. Kein ruckeln, kein fiepen. Ich hoffe das bleibt auch unter Last so.
Toni T. schrieb: > Wenn ich jetzt einfach den Motor "softwaremäßig" über Gaspedal drosseln > würde, so dass man nur noch 30% Leistung geben könnte (Pedal mechanisch > blockieren bzw. nen kleine ESP32 dazwischenschalten und damit die > Pedalkennlinie anpassen), würde ich dann viel Drehmoment verlieren? Vielleicht verlierst Du Dein Kind, wenn da ein Fehler im System ist, dann fährt das Ding mit Maximalgeschwindigkeit!
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