Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RGB Verstärker/Amplifier PWM gesucht


von Maddin (maddinsdt)



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Hallo,

ich möchte gern die Ambiente Beleuchtung in meinem Auto erweitern. Die 
vorhandene Beleuchtung wird über das LIN Protokoll gesteuert. Die 
einzelnen Leuchten werden also einzeln angesteuert. Eine einfache 
Erweiterung scheint hier nicht möglich.

Meine Idee ist nun, dass ich über eine der Leuchten das vom 
entsprechenden RGB Controller bereitgestellte RGB Signal für die 
verbaute SMD LED abgreife, es über einen RGB Amplifier verstärke (der 
RGB Controller selbst leistet nur wenige mA) und damit dann die neuen 
RGB Strips versorge.

Der LIN Controller sollte dieser sein: 
https://www.melexis.com/en/product/mlx81108/single-channel-lin-rgb-slave-ambient-light-controller

Ich habe bereits ein 4-adriges Kabel an die entsprechenden Punkte der 
verbauten Leuchte gelötet und die Spannung an einen der 3 Kanäle 
gemessen (siehe Anhang).

Nun bin ich auf der Suche nach einem passenden RGB Amplifier (am besten 
3-Channel, möglich wäre aber auch 3x Single-Channel), der das 
entsprechende PWM Signal mit deutlich weniger als 5V Eingangsspannung 
auf 5V verstärken und das PWM Signal weiterreichen kann. Das 
i-Tüpfelchen wäre, wenn ich das Verstärkte Signal noch mit einem Poti 
einstellen könnte falls die neue RGB Strips heller sind, als die schon 
verbauten Leuchten. Aber das könnte ich auch u.U. mit einem 
nachgelagerten PWM Poti pro Kanal realisieren.

Ich hatte es bereits mit dem folgenden RGB Amplifier probiert, 
allerdings leider ohne Erfolg da hier vermutlich die Eingangspannung zu 
niedrig ist: 
https://www.amazon.de/dp/B0047CHG7W?psc=1&ref=ppx_yo2ov_dt_b_product_details

Hat jemand vielleicht einen passenden RGB Amplifier im Sinn? Oder ist 
mein Lösungsansatz vielleicht auch gar nicht umsetzbar?

Viele Grüße
Martin

von Monk (roehrmond)


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Maddin schrieb:
> Ich hatte es bereits mit dem folgenden RGB Amplifier probiert,
> allerdings leider ohne Erfolg da hier vermutlich die Eingangspannung zu
> niedrig ist:
> https://www.amazon.de/dp/B0047CHG7W?psc=1&ref=ppx_yo2ov_dt_b_product_details

Das Problem bei solchen Produkten sind die fehlenden technischen Daten. 
Ohne zu wissen, was dieses Ding an seinen Eingängen braucht, kann man 
nur raten.

Du könntest versuchen, alle Eingänge des Moduls mit einem 2,2kΩ 
Widerstand auf 5V hoch zu ziehen. Das reicht vielleicht schon.

von Εrnst B. (ernst)


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Drei stinknormale NPN mit Vorwiderstand tun nicht?

Oder müssen es fertige China-Module sein?
Dann bietet sich ein "I²C-Pegelwandler" für erste Versuche an:
https://www.aliexpress.com/item/1005006068381598.html
Damit machst du aus deinen 2.2V LED-PWM-Signalen 5V PWM-Signale.
Kann aber sein, dass der Pegelwandler mit 2.2V auch nicht klarkommt, 
hängt von den FETs ab, die dort verbaut sind.

sonst sowas:
https://www.aliexpress.com/item/1005006459670907.html


Ach ja, achte darauf ob du das Signal invertieren musst. Falls der 
bestehende LED-Treiber Low-Side schaltet.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Εrnst B. schrieb:
> Drei stinknormale NPN mit Vorwiderstand tun nicht?

Vermutlich geht es nicht ganz so einfach, weil dadurch das Signal 
invertiert würde.

von Maddin (maddinsdt)


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Monk schrieb:
> Du könntest versuchen, alle Eingänge des Moduls mit einem 2,2kΩ
> Widerstand auf 5V hoch zu ziehen. Das reicht vielleicht schon.

Parallel zu diesem RGB Amplifier hängt aber noch die bereits verbaute 
SMD LED auf der kleinen Platine. Würde sich dann nicht auch die Spannung 
an der SMD LED erhöhen?

von Maddin (maddinsdt)


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Εrnst B. schrieb:
> Ach ja, achte darauf ob du das Signal invertieren musst. Falls der
> bestehende LED-Treiber Low-Side schaltet.

Hier das Block Diagramm des verbauten RGB Controllers. Ich stecke leider 
nicht so in der Materie drin (die Lernkurve ist durch das Projekt aber 
schon merklich angestiegen), aber ich würde sagen, dass hier Low-Side 
geschaltet wird da die HV Eingänge 0 bis 3 vom Stromkreis her gesehen 
nach der SMD LED kommen.

von Maddin (maddinsdt)


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Wäre ein Step-Up Converter vielleicht auch eine Möglichkeit?

Zum Beispiel dieser hier? 
https://www.roboter-bausatz.de/p/spannungswandler-mt3608-dc-dc-step-up-modul-2a-2v-28v

Die 2V Eingangsspannung müssten passen und mittels Poti könnte ich dann 
die 5V Zielspannung einstellen.

Allerdings müsste ich davon dann für jeden Farbkanal jeweils einen 
Step-Up Converter in die Schaltung einbauen. Mit wieviel mA müsste ich 
hier rechnen? Der verbaute RGB Controller ist da nämlich limitiert:
1
Every output can be programmed to a maximum current of 35 mA through the built-in Flash memory

Und die bereits verbaute SMD LED benötigt ja auch ihren Strom.

von Εrnst B. (ernst)


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Maddin schrieb:
> Wäre ein Step-Up Converter vielleicht auch eine Möglichkeit?

Viel zu langsam. Der müsste tausende mal pro Sekunde an- und 
abgeschaltet werden.

Maddin schrieb:
> Hier das Block Diagramm des verbauten RGB Controllers
[...]
> hier Low-Side  geschaltet wird

Ja.
D.H. wenn deine "Verstärker"-Platine ein "LOW" sieht, muss die 
entsprechende Zusatz-LED(-Farbe) an gehen.

Ist im Prinzip trivial, musst du aber wissen ob du das mit ein paar 
Transistoren und FETs "zu Fuß" machen willst, oder z.B. einen 
TTL-Inverter (mit Schmitt-Trigger-Eingängen) einsetzen willst.

von Monk (roehrmond)


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Maddin schrieb:
> Parallel zu diesem RGB Amplifier hängt aber noch die bereits verbaute
> SMD LED auf der kleinen Platine. Würde sich dann nicht auch die Spannung
> an der SMD LED erhöhen?

Nein, weil der Widerstand parallel zur LED liegt. Er verringert den 
Spannungsabfall an der LED in der Zeit, wo sie nicht leuchtet (bei HIGH 
Pegel).

von Maddin (maddinsdt)


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Εrnst B. schrieb:
> Ist im Prinzip trivial, musst du aber wissen ob du das mit ein paar
> Transistoren und FETs "zu Fuß" machen willst, oder z.B. einen
> TTL-Inverter (mit Schmitt-Trigger-Eingängen) einsetzen willst.

Vielen Dank für den wertigen Input. Ich komme eher aus dem 
Niederspannungsbereich. Die Mikroelektronik ist für mich dann doch eher 
Neuland... Leider. Ist eigentlich ein spannendes Thema, aber mir fehlen 
da leider noch die Basics.

Dementsprechend traue ich mir nicht zu wie du so schön sagst "zu Fuß" zu 
gehen, sondern würde gern auf eine fertige Schaltung zurückzugreifen.

Du hattest etwas weiter oben einen Pegelwandler angesprochen. Da ich das 
Thema schon gern recht schnell zum Laufen bekommen möchte und nicht 
unbedingt 2 bis 3 Wochen auf eine kleine Platine aus Fernost warten 
möchte, bin ich deinem Ansatz gefolgt und habe mich im Netz umgeschaut.

Dabei bin ich auf folgende Platine gestoßen: 
https://botland.de/spannungswandler/2523-bidirektionaler-4-kanal-logikpegelwandler-pololu-2595-5903351248709.html

Dieser Pegelwandler soll auch schon bei 1,5V schalten können. Allerdings 
lese ich nicht heraus, ob das PWM Signal auch durchgeschalten wird (aber 
vielleicht ist ja sowas bei solchen Pegelwandlern auch völlig normal?)

Was für mich auch nicht ersichtlich ist, mit wieviel mA ich die HV Seite 
belasten kann. Alles in allem sollten die zusätzlichen LED Streifen die 
1000ma nicht überschreiben (ca. 300 mA pro Kanal).

Beste Grüße
Martin

von Maddin (maddinsdt)


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Monk schrieb:
> Nein, weil der Widerstand parallel zur LED liegt. Er verringert den
> Spannungsabfall an der LED in der Zeit, wo sie nicht leuchtet (bei HIGH
> Pegel).

Hallo Monk,

auch dir besten Dank für den, anscheinend sehr einfachen, Lösungsansatz. 
Auch hier muss ich mich unbedingt einmal schlau machen, wie dieses 
"Hochziehen" der Spannung eigentlich funktioniert. Für mich war der 
Widerstand eigentlich immer das Werkzeug, um genau das Gegenteil zu 
bewirken.

von Εrnst B. (ernst)


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Maddin schrieb:
> Dieser Pegelwandler soll auch schon bei 1,5V schalten können. Allerdings
> lese ich nicht heraus, ob das PWM Signal auch durchgeschalten wird (aber
> vielleicht ist ja sowas bei solchen Pegelwandlern auch völlig normal?)
>
> Was für mich auch nicht ersichtlich ist, mit wieviel mA ich die HV Seite
> belasten kann. Alles in allem sollten die zusätzlichen LED Streifen die
> 1000ma nicht überschreiben (ca. 300 mA pro Kanal).

Dieser Pegelwandler ist auf jeden Fall für die PWM-Frequenzen geeignet 
(Geht ja auch für SPI oder I²C, was nochmal deutlich schneller ist)
Aber:
Der hat auf der Ausgangsseite nur 10k-Pull-Ups, bedeutet: das reicht 
nicht um damit direkt größere FETs anzusteuern.
Und das Signal wird auch nicht invertiert.

Du willst aber deinen "Mextronic Amplifier LED Signal Verstärker" 
weiterverwenden, nehme ich an? Könnte sein, dass der das mit dem 
Invertieren schon erledigt. Hab leider auf die Schnelle kein 
Datenblatt/Handbuch dazu gefunden.
Für den könnte dieser Pegelwandler schon ausreichen.

von Maddin (maddinsdt)


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Εrnst B. schrieb:
> Du willst aber deinen "Mextronic Amplifier LED Signal Verstärker"
> weiterverwenden, nehme ich an? Könnte sein, dass der das mit dem
> Invertieren schon erledigt. Hab leider auf die Schnelle kein
> Datenblatt/Handbuch dazu gefunden.
> Für den könnte dieser Pegelwandler schon ausreichen.

Nein, ich habe diesen Amplifier wieder retourniert da er einfach zu groß 
ist und ich den nur hätte schwer im Auto verstauen können.

Ich habe gestern den folgenden Amplifier erhalten: 
https://www.amazon.de/dp/B07QJYXN5T?psc=1&ref=ppx_yo2ov_dt_b_product_details

Die LEDs für die Eingänge haben zwar geleuchtet, aber ich tippe auch 
hier, dass die Signale zu schwach sind. An einem RGB Controller mit 5v 
Signal funktioniert er wunderbar.

Ich hatte auch den folgenden Amplifier ausprobiert: 
https://www.ebay.de/itm/124723025624

Dieser hat dann tatsächlich auch funktioniert! Allerdings wurde auch das 
kleinste PWM Signal als 100% ausgegeben mit dem Ergebnis, dass sich der 
LED Streifen nicht dimmen ließ. Außerdem mischt das autoseitige System 
die Farbe Blau mit ein wenig Rot sodass eben ein grelles Lila ausgegeben 
wurde.

von Εrnst B. (ernst)


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Maddin schrieb:
> Ich habe gestern den folgenden Amplifier erhalten:
> https://www.amazon.de/dp/B07QJYXN5T


Für den hat jemand mal den Schaltplan (fast richtig) herausgeklingelt.
Müsste eigentlich klappen (± langsamer Optokoppler, ...)

Du hast ihn vmtl. nur falsch angeschlossen.

Das "Verschaltungs"-Bild nicht so ernst nehmen. Gemeint sind die drei 
PWM-Ausgänge von deinem Steuermodul, die die auch zur vorhandenen LED 
gehen.

Welche Spannung liegt an Vs? Sind das 12V? Dann brauchst du evtl 
zusätzliche Vorwiderstände.

: Bearbeitet durch User
von Maddin (maddinsdt)


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Εrnst B. schrieb:
> Welche Spannung liegt an Vs? Sind das 12V? Dann brauchst du evtl
> zusätzliche Vorwiderstände.

Hallo Ernst,

anbei mal eine Messung der jeweiligen Kanäle bei der jeweils 
eingestellten Farbe auf 100% der Ambiente Beleuchtung im Auto.

Grün kommt knapp über die 3V, Blau macht eine Punktlandung und Rot kommt 
knapp über 2V. Die SMD LED auf dem autoseitigen Board hat auch keinerlei 
Vorwiderstände. Der autoseitige RGB Controller wird schon die passende 
Spannung der einzelnen RGB Kanäle regeln.

Um sicherzustellen dass ich auch alles richtig verdrahtet habe, anbei 
der RGB Amplifier einmal im Auto und einmal an einen RGB Controller mit 
5V als Spannungsquelle angeschlossen.
Man kann gut erkennen, dass im Auto die Kanäle Grün und Blau zwar die 
Kontroll-LEDs am Eingang schwach zum leuchten bringen, aber anscheinend 
der RGB Amplifier hier nicht durchschaltet. Rot bleibt komplett dunkel.
An einem RGB Controller mit 5V angeschlossen, leuchtet dann auch die 
Kontroll-LEDs am Ausgang inkl. dem angeschlossenen RGB Strip.
In beiden Fällen wird der RGB Amplifier mit einer 5V DC Stromquelle 
betrieben.

von Maddin (maddinsdt)


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Εrnst B. schrieb:
> Welche Spannung liegt an Vs? Sind das 12V? Dann brauchst du evtl
> zusätzliche Vorwiderstände.

Meinst du, ich sollte mal VS des autoseitigen RGB Controllers gegen 
Masse des Auto messen? Macht es vielleicht Sinn, statt VS die 5V 
Stromquelle, welchen den RGB Amplifier betreibt, auch auf PWM1...4 zu 
legen? Oder könnte ich mir dadurch den autoseitigen RGB Controller 
grillen?

von Maddin (maddinsdt)


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Εrnst B. schrieb:
> Welche Spannung liegt an Vs? Sind das 12V? Dann brauchst du evtl
> zusätzliche Vorwiderstände.

Hallo Ernst,
tatsächlich liegt an VS 12V gegen Masse des Autos an. Ich verstehe nur 
nicht, warum dann der RGB Amplifier hier nicht durchschaltet? Angegeben 
wird der mit Eingangssignal: 3 ~ 20V PWM-Signal.

Du meintest, das könnte eventuell mit zusätzlichen Vorwiderständen 
klappen. Am Eingang von PWM1...4 liegt zwischen Klemme und Optokoppler 
ja schon ein 470 Ohm Widerstand. Ist der zu niedrig?

Beste Grüße
Martin

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