Guten Tag an alle, ich möchte eine mit Krypton gefüllte UV-Lampe (Bild 1, oben) betreiben. Die Anregungsfrequenz liegt zwischen 9 MHz und 17 MHz bei einer RF-Leistung bis maximal 3 W. Die RF-Leistung liegt dabei an einer Spule (Bild 1, unten) an, in welcher sich die Lampe befindet und welche selbst in einem Kupferschild platziert ist. Aufbau Zur Erzeugung der Frequenzen verwende ich einen Oszillator (Si5351-Modul), welche nach Dämpfung (10 - 20 dB) in einen günstigen Verstärker (1-1000 MHz 2,5W oder 2-700 MHz 3 W, Bild 2) geleitet werden. Am Ausgang des Verstärkers befindet sich ein Antennentuner (ATU-100 EXT) und an dessen Ausgang die Spule (120 Windungen, 0,3 mm Kupferlackdraht, ID 22 mm) in einem Kupferschild. Das Kupferschild ist mit dem Außenleiter, die Spule mit dem Innenleiter verbunden. Das Spulenende ist nicht mit Erde verbunden. Problem Mit diesem Aufbau kann ich die Lampe zünden und betreiben, jedoch nicht reproduzierbar. Nach mehrmaligen Einschalten ist der Verstärker defekt. Ich bin nun beim 5. Verstärker. Die Eingangsleistung am Verstärker habe ich mehrfach überprüft. Sie liegt unterhalb 500 mV (Peak-to-Peak). Für die Impedanzanpassung am Verstärkerausgang ist folgendes zu Wissen: Einschaltverhalten Um die Lampe im momentanen Aufbau zu zünden, wird eine Frequenz von etwa 13 MHz benötigt. Bei dieser ist jedoch nicht die maximale Intensität erreicht. Diese wird erreicht, wenn die Frequenz von 13 MHz auf 11,1 MHz verringert wird. Bei 11,1 MHz erreicht die Lampe zwar die höchste Intensität, zündet jedoch nicht. D.h. zum Einschalten brauche ich zunächst die 13 MHz und regle dann auf 11,1 MHz herunter. Das funktioniert soweit. Im gezündeten Zustand bei 11,1 MHz gibt mir der Antennentuner folgende Werte PWR=1,6W, SWR=1,7, Eff=92%, L=0, C=0 aus. Ich benötige also keine Anpassung im gezündeten Zustand bei 11,1 MHz (?). Bei anderen Frequenzen sind die Werte von L und C > 0. Es könnte somit die fehlende Anpassung bei 13 MHz sein, welche dem Verstärker zusetzt (?). Fragen Ich tappe ein wenig im Dunkeln wie ich am besten weiter vorgehe. Ziel ist natürlich eine dauerhafte Verwendung der Kryptonlampe bei maximaler Intensität. Hat jemand eine Idee, wo der Fehler liegen könnte? Gibt es Verstärker für diesen Bereich, welche mit unangepasster Last besser zurecht kommen? Hat jemand eine Idee was ich verbessern kann? Ich freue mich auf konstruktive Vorschläge!
von Fabian schrieb: >Es könnte >somit die fehlende Anpassung bei 13 MHz sein, welche dem Verstärker >zusetzt (?). Ja, Fehlanpassung macht dein Verstärker kaputt, der Verstärker will 50 Ohm sehen. >Das Kupferschild ist mit dem >Außenleiter, die Spule mit dem Innenleiter verbunden. Das Spulenende ist >nicht mit Erde verbunden. Bitte Schaltplan zeigen. Willst du die Spule auf Eigenresonanz anregen? Wie hoch ist die Eigenresonanzfrequenz? >Hat jemand eine Idee was ich verbessern kann? Ja, Leistungsanpassung herstellen, in dem man an der Spule in eine Anzapfung einkoppelt.
Ein Reparaturbericht eines rumänischen Funkamateurs zu diesem Verstärker: https://yo5pbg.wordpress.com/2019/10/28/the-ultrawideband-1-1000mhz-nwdz-rf-pa-2-0-initial-tests-and-improvements/
von Fabian schrieb: >Das Kupferschild ist mit dem >Außenleiter, die Spule mit dem Innenleiter verbunden. Das Spulenende ist >nicht mit Erde verbunden. Bitte das noch mal genauer erklären oder Foto machen.
Kann man damit auch ein Frequenznormal bauen wie mit Rubidium? Beitrag "[V] EFRATOM LPRO-101 10 MHz Rubidium Frequenz-Normal"
Fabian schrieb: > Die Anregungsfrequenz liegt zwischen 9 MHz und 17 MHz bei einer Auf diesen Frequenzen kannst du dir leicht Ärger einhandeln. Die EDL (Electrodeless Discharge Lamp) für die AAS von Perkin Elmer u.a. werden auf der ISM-Frequenz 27,12MHz +/- 0,6% betrieben. Das kann man mit hinreichender Genauigkeit und Stabilität auch noch mit einem ungequarzten Leistungsoszillator machen. Der Resonator für die Lampe besteht da aus einem keramischen Spulenkörper mit vllt 2cm Durchmesser, auf den knapp 2,75m (lambda/4) versilberter 1mm dicker Cu-Draht mit etwas Abstand zwischen den Windungen gewickelt sind. Dieser Resonator befindet sich in einem Rohr aus Messing (ca 5cm Durchmesser), das mit einer Bodenplatte zugelötet ist. Dieser Messingtopf ist innen ebenfalls versilbert, und trägt auf der Bodenplatte die BNC-Buchse zum Anschluss des Generators. Das untere Ende der Spule ist direkt an diese Platte gelötet, und die Einspeisung der HF erfolgt ca 1,5 Windungen von diesem kalten Ende. Das heisse Ende der Spule bleibt frei und durch abzwicken von überschüssigen Draht wird die Resonanzfrequenz eingestellt. Ein Feinabgleich kann durch Verbiegen eines geraden Stückchens des Drahtes erfolgen. Das Entladungsgefäss ist bodennah im Resonator montiert. https://www.perkinelmer.com/de/category/electrodeless-discharge-lamps P.S.: Hast du den Heisskleber auf den Resonator geschmiert? Der verdirbt dir die Güte! Pass auf, dass das kein Feuerwerk gibt!
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Du hast Deinen Verstärker "auf Kante genäht" ausgewählt. Für solche Anwendungen, bei denen es schwer bis unmöglich ist, die genaue Anpassung (50 Ohm) am Ausgang zu garantieren, ist es sinnvoller eine robuste (überdimensionierte) Endstufe zu bauen. Eine Transistorendstufe, die z.B. 20W liefern könnte, aber nur soweit angesteuert wird, dass 3 Watt rauskommen. Die ist gegenüber Fehlanpassung dann viel unempfindlicher. Dein Verstärker ist selbst mit guter Anpassung (die Du nicht hast) schon an der Leistungsgrenze(!).
Mach ein 1-dB Dämpfungsglied zwischen Verstärker und Spule, so sieht der Verstärker wenigstens ein bisschen Anpassung (also wirklich nur ein bisschen). Vielleicht überlebt er dann länger. Machst du Massenspektrometrie mit dem Licht?
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Die 10W PA von QRP labs dürfte deutlich günstiger sein und kommt gut mit Fehlanpassung klar: https://www.qrp-labs.com/linear.html
Res schrieb: > Die 10W PA von QRP labs dürfte deutlich günstiger sein und kommt gut mit > Fehlanpassung klar: > https://www.qrp-labs.com/linear.html Sowas zum Beispiel. Erstaunlich günstig.
Vielen Dank für die vielen, hilfreichen Antworten. @Günter L. Ich habe die Schaltung schematisch dargestellt (Bild 3) inklusive der Darstellung des Signals nach den jeweiligen Bauelementen. Die Resonanzfrequenz der Spule habe ich bisher nicht bestimmt. GGf. könnte hier auch die Diskrepanz zwischen Anregung des Kryptons bei 13 MHz und maximaler Intensität bei 11,1 MHz (Spulenresonanz?) liegen. Die Resonanz der Spule sollte ich in einem nächsten Schritt bestimmen. Momentan habe ich keinen VNA zur Verfügung. Geht das auch einfach mit einem Oszi und Frequenzgenerator? Gibt es eine Berechnungsgrundlage an welcher Windung der Spule ich einkoppeln sollte? @Christoph db1uq K. Danke für den Bericht. Vielleicht kann ich durch Tauschen der Transistoren den ein oder anderen meiner Verstärker retten. Ein Frequenznormal ist mit der Lampe vermutlich nicht sinnvoll aufzubauen, würde ich behaupten. Die Lampe besitzt nur ein MgF2-Fenster, um die UV Strahlung raus zulassen, es bestehen also keine sinnvollen optischen Zugänge für Laser zur Spektroskopie und zur Detektion. Außerdem weiß ich nicht, ob Krypton sinnvolle Elektronenzustände dafür besitzt (meist werden ja Cäsium und Rubidium verwendet). Vielleicht kann dir da jemand mit mehr Ahnung weiterhelfen. @Günter L. Bild 4 ist ein Foto von der Spule, dem Schild und eine Zeichnung. Ich hoffe, dies hilft. Falls weitere Fragen offen sind, gern stellen. @Hp M. Vielen Dank für die Beschreibung des Aufbaus für die AAS, dies hilft sehr, vor allem aufgrund der Ähnlichkeit. Dort wird auch ein Inertgas durch RF angeregt, welches dann das Element für die AAS anregt. Es liegt eine andere Einspeisung der HF vor. Die Änderung der Einspeisung hat auch Günter L. schon vorgeschlagen. Eine Bodenplatte ist in meinem Aufbau bisher nicht vorgesehen, da die Lampe getauscht werden können soll. Ich vermute, dass diese die Strahlung abschirmen soll (EMV verbessert)? Die Betrachtung der Resonanz der Spule scheint ebenfalls ein wichtiger Punkt zu sein, wie auch Günter L. schon vorgeschlagen hat. Ja dort befindet sich Heißkleber. Diesen habe ich nach dem Wickeln zur vorläufigen Fixierung angebracht. Nach mechanischer Fixierung wird dieser entfernt, auch damit die Spule in das Schild passt. Trotzdem Danke für den Hinweis. @Stefan M. Das klingt logisch. Insgesamt scheint die Meinung zu sein, dass der Verstärker an einer ungenügenden Anpassung bei den verschiedenen Frequenzen zugrunde geht. Hier sollte ich mich tatsächlich nach einem Verstärker mit größerer Leistung umsehen. @Silvio K. Wenn ich einen leistungsstärkeren Verstärker verwende, könnte / müsste ich ein Dämpfungsglied mit größerer Dämpfung wählen. Dieser würde somit sogar mehr Anpassung sehen. Danke für den Tipp. Mit dem Licht möchte ich Photoionisationsdetektion betreiben. Aber die Lampen werden auch in Massenspektrometern eingesetzt. Krypton emittiert Photonen mit einer Energie bis zu 10,6 eV, sodass man damit schon einige Stoffe ionisieren kann. Unter Luft wird z.B. auch Ozon erzeugt, weshalb man damit auch desinfizieren kann. @Res Vielen Dank für den Hinweis auf den Verstärker. Diesen kannte ich bisher noch nicht und er scheint ein guter Kandidat für weitere Tests zu sein. Fazit 1) Die Resonanzfrequenz der Spule ist unbekannt. Durch Ermittlung und Tuning (kürzen, anders einkoppeln) kann ggf. ein Zustand erreicht werden bei dem die Frequenzen für die Zündung (Einschalten der Lampe) und für die maximale Intensität identisch sind. Damit wäre eine Frequenzänderung während Leistung anliegt nicht notwendig und die Anpassung durch ein Anpassungsglied für diese eine Frequenz möglich. 2) Der Verstärker arbeitet am Limit, sodass bei leichter Fehlanpassung ein Defekt auftritt. Hier würde ein leistungsstärkerer, welcher auf die benötigte Leistung abgeschwächt wird, besser mit Fehlanpassung zurecht kommen. Ein Vorschlag für einen 10 W Verstärker wurde ebenfalls geliefert. Noch einmal vielen Dank für die Diskussion. Mit diesen Vorschlägen werde ich weiter machen!
Fabian schrieb: > Die Lampe besitzt nur ein MgF2-Fenster, > um die UV Strahlung raus zulassen, es bestehen also keine sinnvollen > optischen Zugänge für Laser zur Spektroskopie und zur Detektion. MgF2 lässt aber ca 120 bis 7000nm durch. Damit solltest du alle 3 (Haupt)Wellenlängen haben.
von Fabian schrieb: >Bild 4 ist ein Foto von der Spule, dem Schild und eine Zeichnung. Ich >hoffe, dies hilft. Falls weitere Fragen offen sind, gern stellen. Ist der Kupferzylinder geschlossen? Wird die Spule dann in den Kupferzylinder gesteckt? Der Zylinder muß aufgeschlitzt sein, sonst ist das ein Kurzschluß für die Hochfrequenz. Wenn aufgeschlitzt, ist der Zylinder eine Kapazität, die mit der Spule einen Schwingkreis bildet. Die Resonanzfrequenz ist dann abhängig, wie weit die Spule in den Zylinder gesteckt wird. Wenn der Zylinder an Masse liegt, ist daß im Prinzip ein Reihenschwingkreis. Der wird bei Resonanz niederohmig und am Spulenende entsteht eine sehr hohe HF-Spannung.
Der obere Verstärker aus Bild https://www.mikrocontroller.net/attachment/636645/Bild_2.jpg ist mir beim ersten Einschalten durchgebrannt. Beidseitig breitbandig 50 Ohm und ohne Signal. Ich habe das Montagsmodell bekommen und war dann nicht mehr so überzeugt von diesem Produkt. Eine kurze Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral.
Das ist schon eine recht kompliziert aufgebaute Lampe, wenn man das UV-Licht nur zur Desinfektion braucht, kann man es mit einer Quecksilberdampflampe auch deutlich einfacher bekommen.
Fabian schrieb: > Eine Bodenplatte ist in meinem > Aufbau bisher nicht vorgesehen, da die Lampe getauscht werden können > soll. Es ist zwar nicht vorgesehen, aber das Entladungsgefäss kann man bei den EDL von PE auch tauschen. Das sieht da auch etwas anders aus: Das Entladungsgefäß hat etwa die Größe und Form eine Dicken Bohne und sitzt am Ende des Pumpstutzens, der durch die Bodenplatte ragt und dort mittels einer aussen abgebrachten Rohrverschraubung und O-Ring gehalten wird. Die Fehlanpassung der Lampen vor dem Zünden ist nicht so das Thema, da die Wirkleistung des Generators ohnehin (mittels eines Mischers als Analog-Multiplizierer) stabilisiert wird und bis zu 30W eingestellt werden kann. Wohl deshalb hat PE alles getan um die elektrische Güte des Resonators möglichst hoch zu machen. Hat Heraeus denn keine Empfehlung für den Aufbau des Resonators für deine Lampe? Die müssen die Lampen ja schliesslich auch prüfen, bevor sie ausgeliefert werden.
Hp M. schrieb: > Die EDL (Electrodeless Discharge Lamp) für die AAS von Perkin Elmer u.a. > werden auf der ISM-Frequenz 27,12MHz +/- 0,6% betrieben. Es klingt so, als wäre diese hier für 13,56MHz gedacht, also die noch tiefere ISM Frequenz.
@ Jens K. Danke für deine Information. Das Thema Spektroskopie wurde von Christoph db1uq K. angesprochen. Für mich ist dies momentan weniger relevant. Wenn dort noch Bedarf zum Austausch besteht, solltet ihr am besten direkt schreiben. @ Günter L. Deine Information ist sehr hilfreich. Genau, der Kupferzylinder ist geschlossen, die Spule befindet sich im Zylinder und die Kryptonlampe in der Spule. Diesen Aufbau habe ich zur Anschauung auseinander genommen. Das ganze befindet sich in einer Halterung, sodass die drei Teile zentriert sind und sich relativ zueinander nicht bewegen können. Gibt es für den Schwingkreis bestehend aus dem Aufbau mit geschlitztem Zylinder einen bestimmten Namen bzw. irgendwo eine Beschreibung? Die Theorie eines Schwingkreises ist mir bekannt, nur zu diese Art der Implementation habe ich bisher keine Beschreibung gefunden. Eine Frequenzabhängigkeit konnte ich auch beobachten, als die Halterung einmal defekt war und damit die Position der Spule sich verändert hatte. Dort waren die bisher aufgeführten Frequenzen andere. Wie weiter unterhalb als Antwort an Hp M. knapp beschrieben vertrieb der Hersteller der Lampen ein Treiber, welcher wohl ebenfalls mit einem geschlossenen Schild verwendet wird. @ Silvio K. Danke für die Anekdote, ich musste sehr schmunzeln. Ähnliches hatte ich auch bei einem. In der Produktion scheint häufiger Montag zu sein! @ Ben B. Vielen Dank für den Hinweis. Wenn jemand desinfizieren möchte, sollten sicherlich verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. Für mich ist die Desinfektion momentan weniger relevant. @ Hp M. Danke für deine weitere Ausführung. Heraeus hatte mal einen Treiber für diese Lampe im Angebot (C210), dieser wurde meines Wissens nach vom Markt genommen. Meine Information dazu ist, dass die Zündung der Lampe nicht reproduzierbar möglich sei. Bei diesem befindet sich ebenfalls eine Spule in einem Kupferschild, wobei die Spule mit der HF-Leistung beaufschlagt wird. Daran habe ich meinen Aufbau angelehnt. Das Schild ist bei dem Lampentreiber ebenfalls nicht geschlitzt. Link zu einem Händler des Treibers mit Bild: https://www.lab-club.com/Vorschaltgeraet-fuer-PID-Lampen-Heraeus-C210-RF-OEM-Version @ Matthias S. Danke für den Hinweis. Dann wäre es sicher sinnvoll die Spule so zu gestalten, dass eine Resonanzfrequenz um das ISM Band von 13,56 MHz erreicht wird. Sofern der Betrieb der Lampe damit möglich ist.
Günter L. schrieb: > Ist der Kupferzylinder geschlossen? > Wird die Spule dann in den Kupferzylinder gesteckt? > Der Zylinder muß aufgeschlitzt sein, sonst ist das ein > Kurzschluß für die Hochfrequenz. Die Überlegung ist im Prinzip völlig richtig. In diesem Fall ist die "Antenne" aber eine Spule, die ein offenes Ende hat. Es ist also keine H-Feld Antenne. Wäre es eine beidseitig angeschlossene Spule (Induktivität eines Parallelschwingkreises bzw. magnetic loop antenne), dann wäre der ungeschlitzte Zylinder eine Kurzschlusswindung, die einen großen Teil der Energie "vernichtet". In diesem Fall vermute ich keinen großen Unterschied zwischen geschlossenem oder geschlitztem Zylinder. Es ist hier eher eine hohe Spannung an der Spule zu erwarten. Technisch gesehen also wie ein Teslatrafo. Also ist das E-Feld dominant.
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Verstaendnissfrage meinerseits: Warum eine solche Lampe und keine UV LEDS?
Uwe B. schrieb: > Verstaendnissfrage meinerseits: Warum eine solche Lampe und keine > UV > LEDS? Kommt auf die benötigte Wellenlänge an. Extrem kurzwelliges UV können UV LEDs bisher kaum, bzw. sind keine preisliche Alternative. Von der Lebensdauer mal ganz abgesehen. Im UV Bereich sind LEDs noch nicht sehr langlebig und wenig konstant in der abgegebenen Leistung (über die Zeit betrachtet). Ob so eine Kryptonlampe auch erheblich mehr Lichtleistung als eine LED abgibt, weiss ich allerdings grad nicht. Ich vermute aber schon...
Uwe B. schrieb: > Verstaendnissfrage meinerseits: Warum eine solche Lampe und keine UV > LEDS? Kommt auf den Verwendungszweck an. Die meisten Gasentladungslampen emittieren ja weit mehr als nur eine Linie. Die rote (ca. 606nm) 86Kr-Linie diente z.B. als Längennormal zur Darstellung des Meters: https://de.wikipedia.org/wiki/Meter#Wellenl%C3%A4nge
Stefan M. schrieb: > dann wäre der > ungeschlitzte Zylinder eine Kurzschlusswindung, die einen großen Teil > der Energie "vernichtet". Das ist ein Irrtum. Die "Kurzschlusswindung" aus einem sehr gut leitenden Material vernichtet die Energie nicht, sondern reflektiert sie. Deshalb ist bei dem Resonator von PE auch alles versilbert. In der Beschreibung der Heraeus-Lampe steht übrigens dass das Teil mit 13 MHz arbeitet, wie Mathias schon vermutete. (genau sind es 13,56 +/- 0,05% ; der Generator muss also gequarzt werden). Mir fällt dabei auf, dass das Kupferrohr die Spule relativ eng umschliesst. Bei PE ist da mehr Luft. Ausserdem scheint die tiefere Frequenz die Verwendung von minderwertigen Materialien, wie Pertinax und CuL, zu provozieren. Vllt kommen daher die Zündschwierigkeiten. (Dein Heisskleber wird ebenfalls fatale Auswirkungen auf die Leerlaufgüte haben.) Bei Plasmen ist die Anregungsfrequenz nicht ganz gleichgültig, weil dort gleichzeitig verschiedene Temperaturen der Plasmabestandteile herrschen. Die Fackeln der bei Atmosphärendruck betriebenen ICP-Geräte werden deshalb mit der nächsten ISM-Frequenz 40,68MHz +/-0,05 % betrieben. Wegen der geringen Toleranz muss auch da die Frequenz quarzgenau eingehalten werden.
Hp M. schrieb: > Das ist ein Irrtum. Die "Kurzschlusswindung" aus einem sehr gut > leitenden Material vernichtet die Energie nicht, sondern reflektiert > sie. > Deshalb ist bei dem Resonator von PE auch alles versilbert. Nein, es muss ganz klar zwischen H-Feld und E-Feld unterschieden werden. Es ist ein gravierender Unterschied, ob man von Resonator oder Kurzschlusswindung spricht. Ein gut leitender Resonator (vielleicht sogar verslbert) ist vom Prinzip her etwas anderes als eine Kurzschlusswindung. Nimm z.B. einen Ringkerntrafo und wickle eine einzige Windung (Litze z.B.) um (in) den Kern und schliesse die Windung kurz. Die eine Windung wird heiß und der Trafo läuft am Lastmaximum. Das ist eine H-Feld Kurzschlusswindung, die auch bei HF so funktioniert. Ein (HF) Resonator beinhaltet durch seinen Aufbau (und seine Größe im Verhältins zur verwndeten Frequenz) einen "L" Anteil und einen "C" Anteil, der dann bei fx resonant ist. Siehe z.B. Topfkreisoszillator.
Der Vergleich mit dem Ringkern ist nicht passend, weil es beim Trafo kaum Streuinduktivität gibt. Bei der HF-Geschichte vom TO gibt es die aber ganz viel. Die "Kurzschluss"-windung wirkt nicht stark, wegen der großen Streuinduktivität. Außerdem ist die Skintiefe nur 2 Hundertstel und der Wirkungsgrad ist sehr niedrig, falls der Aufbau ein Induktionsofen wäre (Spule / Kurzschlusswindung als Werkstück). Ist er ja nicht, aber nur so als Vergleich. Meiner Meinung nach, pass der Aufbau und die Hülle ist halt Schirmung. Weiter: Ob der Heißkleber bei diesen niedrigen Frequenzen so negativ ist, zeigt nur die Messung mit einem VNA, mal mit, mal ohne Heißkleber.
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Silvio K. schrieb: > Meiner Meinung nach, pass der > Aufbau und die Hülle ist halt Schirmung. Ich würde das eher als eine aufgewickelte einigermassen hochohmige Verzögerungsleitung bezeichnen. Das etwas entfernte Metallrohr stellt die Massefläche dar bzw. liefert die für die Leitung benötigte geringe Kapazität. Durch das offene Ende wird die lambda/4 Leitung am Anfang sehr niederohmig und kann bei passender Dimensionierung wohl auch direkt von der Seele des 50 Ohm-Kabels gespeist werden. Das Metallrohr stellt die gemeinsame Masse dar. Da aber am offenen Ende der hochohmigen l/4 Leitung eine sehr hohe Spannung bzw. E-Feldstärke herrscht, verdirbt dort jedes verlustbehaftete Dieelektrikum (LACK-draht, Heißkleber) die Leerlaufgüte. Stefan M. schrieb: > Das ist eine H-Feld Kurzschlusswindung, die auch bei HF so funktioniert. Nope. Funktioniert so oder so nicht so, sondern durch Feldverdrängung. Dabei sinkt zwar die Induktivität der Wicklung, was zu den hohen Strömen führt, aber bei sehr guten Leitern erzeugen auch hohe Ströme nur geringe Verluste. Hast du schon mal UKW-Tuner gesehen, die durch ein Variometer mit Aluminiumkernen abgestimmt wurden? Das hat man bestimmt nicht gemacht um das bischen Empfangsenergie zu verheizen oder den Oszillator abzuwürgen. Selbst als es schon Kapazitätsdioden gab, war das, wegen der fehlenden Mikrofonie, noch lange Standard bei Autoradios.
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Fabian schrieb: > Bei 11,1 MHz erreicht die Lampe zwar die höchste Intensität, > zündet jedoch nicht. könnte da ein zusätzlicher Piezozünder, dessen Leitung am Glas anliegt, die Zündung bei 11,1MHz einleiten?
Hp M. schrieb: > Ich würde das eher als eine aufgewickelte einigermassen hochohmige > Verzögerungsleitung bezeichnen. Das etwas entfernte Metallrohr stellt > die Massefläche dar bzw. liefert die für die Leitung benötigte geringe > Kapazität. Jap genau. Sehe ich auch so. Oder als "Koaxialleitung" mit gewickeltem Innenleiter. Man kann es sehen wie man will, es funktioniert halt. > Da aber am offenen Ende der hochohmigen l/4 Leitung eine sehr hohe > Spannung bzw. E-Feldstärke herrscht, verdirbt dort jedes > verlustbehaftete Dieelektrikum (LACK-draht, Heißkleber) die > Leerlaufgüte. Richtig. Das Tangens Delta bei Heißkleber wäre interessant in diesem Bereich.
●DesIntegrator ●. schrieb: > könnte da ein zusätzlicher Piezozünder, > dessen Leitung am Glas anliegt, die Zündung bei 11,1MHz einleiten? Wahrscheinlich. Oder man kürzt die Leitung etwas, damit die Leerlaufresonanz auf 13,5x MHz kommt.
Nur der Vollständigkeit halber: Fabian schrieb: > Gibt es für den Schwingkreis bestehend aus dem Aufbau mit geschlitztem > Zylinder einen bestimmten Namen bzw. irgendwo eine Beschreibung? Der Zylinder ist eben nicht geschlitzt, denn dann wäre er fast wirkungslos. Im Deutschen ist die Anordnung als Helix-Resonator bekannt, aber auf die Schnelle habe ich nur englische Beschreibungen gefunden: https://en.wikipedia.org/wiki/Helical_resonator https://duckduckgo.com/?q=helix+resonator&t=raspberrypi&ia=web
von Hp M. schrieb: >Der Zylinder ist eben nicht geschlitzt, denn dann wäre er fast >wirkungslos. Wenn der Zylinder nicht geschlitzt ist, sinkt die Induktivität der Spule drastisch, weil die magnetischen Feldlinien sich dann zwischen den inneren und äußeren Zylinder hindurch quetschen müssen. Bei geschlitzten Zylinder können Feldlinien außen herum, die kapazitive Wirkung bleibt aber und die Resonanzfrequenz ist deutlich niedriger. Bei nicht geschlitzten Zylinder hat der Abstand zwischen inneren und äußeren Zylinder großen Einfluss auf die Induktivität und damit auf die Resonanzfrequenz.
Günter L. schrieb: > Wenn der Zylinder nicht geschlitzt ist, sinkt die Induktivität > der Spule drastisch, Ja, aber bei dieser Art von Resonator ist nicht die die Induktivität der Wicklung entscheidend, sondern die Länge des aufgewickelten Drahtes.
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