Es geht um die Interpretation der Genauigkeitsangaben bei Quarzen: Ich beziehe mich nicht auf Details des Datenblatts, sondern die Angaben in einem an uns gelieferten Schaltplan der Firma mit dem großen S. Wenn ich einen Quarz mit 10MHz habe und dieser auf "50ppm" spezifiziert ist, kann ich dann davon ausgehen, dass jitter und / oder Versatz wirklich 50*10-6 * 100 ns sind? Das wären "nur" 5ps, oder? Ausgehend von einem 100MHz-Quarz, der auf 150ppm spezifiziert ist, wären dies dann sogar 1,5ps? Wir antizipieren weiteren jitter über die Leitungen des boards und würden das gerne eingrenzen.
Handelsübliche billigste Quarzoszillatoren kommen auf einen Jitter≤1ps. Wenn du direkt den Quarz an einer eigenen Oszillator-Schaltung verwenden willst, hängt sehr viel von der ab.
:
Bearbeitet durch User
Es ist der Takteingang aller beteiligter CPUs und Chips. Geht jeweils über Taktverteiler. 1ps klingt für mich jetzt gut. Trotzdem kam aus der Entwicklung die Empfehlung den jeweils schneller taktenden Quarz zu nehmen.
Martin K. schrieb: > Trotzdem kam aus der Entwicklung die Empfehlung den jeweils schneller > taktenden Quarz zu nehmen. Weil?
Die PPM beziehen sich auf die Frequenz... Jitter ist ein davon weitgehend unabhängiger Parameter. Schneller taktende Oszillatoren würde ich nicht pauschal bevorzugen... Bei Frequenzen über ca. 50 MHz muss man aufpassen, da diese XO häufig (aber nicht immer) den Takt intern per PLL vervielfachen und dadurch die Jitter-Performance deutlich leiden kann...
Martin K. schrieb: > Wenn ich einen Quarz mit 10MHz habe und dieser auf "50ppm" spezifiziert > ist, kann ich dann davon ausgehen, dass jitter und / oder Versatz > wirklich 50*10-6 * 100 ns sind? Das kommt drauf an, was deine Oszillatorschaltung mit dem Quarz macht. Einige Oberwellenquarze kannst du durch die Beschaltung durchaus um +/-700*10-6 spazieren schieben. Die angegebene Spezifikation bezieht sich immer auf eine bestimmte Beschaltung und einen Temperaturbereich.
"50ppm" spezifiziert nicht Jitter, sondern die Genauigkeit der angegebenen Frequenz. Dazu kommt noch die Temperaturabhängigkeit. 50ppm von 10MHz sind 50*1e-6 * 10*1e6 =500Hz D.h. die angegebene Frequenz kann bis 500Hz daneben liegen.
Jitter is die Angabe, wie die Frequenz auf kurzer Zeitbasis schlottert. Das sieht man mit einem Oszilloskop nicht. Im wesentlichen schaut man sich die Zentrale Frequenz auf einem Spektrumanalyzer an. zB 10MHz. Unz zoomt dann rein, geht auf eine kleine Span, von vielleicht 10kHz, und sieht dann einen Fuss. Das integral ueber diesen Fuss ist der Jitter. Es braucht keinen sonderlich guten Quarz, um 1ps zu erreichen.
Ziemlicher Optimist. Hast Du das jemals gemessen? Ich habe ein 50 GHz-Scope, das hat 9 ps risetime. Da ist die eine ps eine kaum sichtbare Blähung der Spur. Man kann natürlich auch die Telecom-Normen bemühen, die alles unter 12 KHz ignorieren. Praktischerweise wohnt dort das 1/f-Rauschen, das den Löwenanteil liefert. Gerhard
Gerhard H. schrieb: > Ziemlicher Optimist. Hast Du das jemals gemessen? > Ich habe ein 50 GHz-Scope, das hat 9 ps risetime. > Da ist die eine ps eine kaum sichtbare Blähung der > Spur. Hat das jemand behauptet?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.