Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Canon Akku LP-E6N vergisst nichts


von Gio B. (sanshine)


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Hallo zusammen
Ich habe einen LP-E6N Akku. Der schien/scheint keine Kraft mehr zu 
haben. Ich habe ihn geöffnet und die 2 Einzelzellen einzeln geladen. 
Beide hatten je 4,2V. Eingebaut und nochmal kurz ins Canon Ladegerät 
rein. Kurze Zeit später meldete es auch voll. Rein in die Kamera und die 
sagt, nö, ist leer.
Ich habe mir dann aus China 2 18500 Akkus bestellt mit 2020mAh (real 
1030mAh) und die aufgeladen. Eingesetzt mit 4,2V in die Batteriehülle 
und dasselbe Prozedere. Rein in das Ladegerät. Es zeigt voll. Rein in 
die Kamera und die sagt: 12% Ladezustand und Akkugesundheit ist kurz vor 
Tod.

Ich glaube mittlerweile, dass die Kamera den Chip auf der Ladeplatine 
ausliest und da steht eben vom Originalakku noch drin, dass die 
Gesundheit schlecht ist. Anders kann ich es mir nicht erklären. Die 
Spannung stimmte ja in beiden Fällen (original Zellen und China mit je 
4,2V). Die Kamera kann keine sonderlichen Tests durchführen und die 
Kapazität messen, wobei das unerheblich ist, ob 2Ah oder 1Ah. Die 
Spannung sagt ja klar dass der Akku voll ist.

Kann man, wenn meine Theorie stimmt, die Elektronik zurücksetzen?
Alle  Videos, die ich gefunden habe, zeigen nur, wie die Zellen 
ausgetauscht werden und dann läuft wieder alles.
Ich könnte mir vorstellen, dass Canon dafür sorgen will, dass man einen 
neuen Akku kaufen muss, weil der alte eben einen gewissen Zählerstand 
eingespeichert.

Danke schon mal für eure Hilfe.

von H. H. (hhinz)


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IC4 könnte ein EEPROM sein. Leider ist das Foto zu schlecht.

von Gio B. (sanshine)


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H. H. schrieb:
> IC4 könnte ein EEPROM sein. Leider ist das Foto zu schlecht.

Ich habe es probiert besser zu fotografieren.
B41
7L3
OX

Oder
841
7L3
OX

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Gio B. schrieb:
> Kann man, wenn meine Theorie stimmt, die Elektronik zurücksetzen?

Vom anderen Geräten kenne ich das so: Man soll den Akku bis zur 
Selbstabschaltung des Gerätes entladen. Dann in einem Zug wieder 
aufladen, bis das Ladegerät von alleine stoppt. Eventuell muss man diese 
Prozedur zweimal durchlaufen.

Danach müsste die Anzeige des Ladezustandes wieder einigermaßen stimmen.

: Bearbeitet durch User
von Gio B. (sanshine)


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Monk schrieb:
> Gio B. schrieb:
>> Kann man, wenn meine Theorie stimmt, die Elektronik zurücksetzen?
>
> Vom anderen Geräten kenne ich das so: Man soll den Akku bis zur
> Selbstabschaltung des Gerätes entladen. Dann in einem Zug wieder
> aufladen, bis das Ladegerät von alleine stoppt. Eventuell muss man diese
> Prozedur zweimal durchlaufen.
>
> Danach müsste die Anzeige des Ladezustandes wieder einigermaßen stimmen.

Ok, ich teste das. 12% sollten nicht lange halten...

von Monk (roehrmond)


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Gio B. schrieb:
> 12% sollten nicht lange halten...

Die 12% sind bestimmt falsch. Die kommen daher, dass der alte Akku beim 
Ausbauen 12% hatte und der Chip nicht mitbekommen hat, wie du den 
(neuen) Akku aufgeladen hast. Die Anzeige beruht auf eine 
Protokollierung, wie viel Strom rein und raus ging.

Nur die Endabschaltungen beim Laden und Entladen beruhen auf der 
aktuellen Spannung. Für eine halbwegs akkurate Anzeige in Prozent taugt 
die Messung der momentanen Spannung nicht.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Gio B. schrieb:
> Ich habe es probiert besser zu fotografieren.
> B41

Gutes Foto!

Ich vermute das ist ein SPI-EEPROM von Microchip. Leider gibts da 
ziemlich viele...

von Gio B. (sanshine)


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Monk schrieb:
> Gio B. schrieb:
>> 12% sollten nicht lange halten...
>
> Die 12% sind bestimmt falsch. Die kommen daher, dass der alte Akku beim
> Ausbauen 12% hatte und der Chip nicht mitbekommen hat, wie du den
> (neuen) Akku aufgeladen hast. Die Anzeige beruht auf eine
> Protokollierung, wie viel Strom rein und raus ging.
>
> Nur die Endabschaltungen beim Laden und Entladen beruhen auf der
> aktuellen Spannung. Für eine halbwegs akkurate Anzeige in Prozent taugt
> die Messung der momentanen Spannung nicht.

Ich habe die Zellen nochmal eingelötet. Und gemessen. 8,04 V.
Dann rein die Kamera. Die sagte gar nichts mehr.
Dann rein in das Ladegerät und das sagte ok laden. 5min später voll.
Rein in die Kamera. Die ging nicht mehr an aber zeigte zumindest ein 
leeres Batteriesymbol. Also aus irgendeinem Grund habe ich nicht mal 
mehr die "12%".
Daher kann ich den Akku auch nicht leer Knipsen wie vorgeschlagen.

Wie kann man denn diese Protokollierung zurücksetzen? Ich bin mir 
ziemlich sicher, dass der Akku und die Zellen (sogar die alten 
originalen) in Ordnung sind. Aber die Elektronik macht daraus 
elektroschrott. Warum? Weil wir verdienen wollen....

: Bearbeitet durch User
von Gio B. (sanshine)


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ich messe mal nebenher noch die 2 originalzellen auf kapazität und 
innenwiderstand

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Gio B. schrieb:
> Wie kann man denn diese Protokollierung zurücksetzen?

Möglicherweise gar nicht. Im Notebook Umfeld ist es meistens so, dass 
das Battery Management absichtlich blockiert, wenn man den Akkupack 
zerlegt. Es gibt Methoden, dies zu verhindern, doch dazu ist es in 
deinem Fall zu spät.

von J. T. (chaoskind)


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Gio B. schrieb:
> Daher kann ich den Akku auch nicht leer Knipsen wie vorgeschlagen.

Akkus (überwacht) über Widerstand entladen, R in der Größenordnung dass 
ein Entladestrom zwischen 1c und 1/10c fließt, oder was dss Dstenblatt 
der Zelle zum Entladedtrom sagt

von Gio B. (sanshine)


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J. T. schrieb:
> Gio B. schrieb:
>> Daher kann ich den Akku auch nicht leer Knipsen wie vorgeschlagen.
>
> Akkus (überwacht) über Widerstand entladen, R in der Größenordnung dass
> ein Entladestrom zwischen 1c und 1/10c fließt, oder was dss Dstenblatt
> der Zelle zum Entladedtrom sagt

Du meinst ich soll beide Zellen entladen auf sagen wir 3V und dann 
einbauen und dann vom Ladegerät aufladen lassen?

von Gio B. (sanshine)


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Monk schrieb:
> Gio B. schrieb:
>> Wie kann man denn diese Protokollierung zurücksetzen?
>
> Möglicherweise gar nicht. Im Notebook Umfeld ist es meistens so, dass
> das Battery Management absichtlich blockiert, wenn man den Akkupack
> zerlegt. Es gibt Methoden, dies zu verhindern, doch dazu ist es in
> deinem Fall zu spät.
Mich wundert halt, dass andere den Block einfach öffnen, die Zellen 
tauschen und alles läuft wieder wie am ersten Tag. Warum geht das bei 
mir nicht? Kann doch nicht so schwer sein. Die Zellen tauschen und der 
Akku sollte wieder voll sein. So ist das in meiner Welt. Verstehe ich 
nicht.

von Klaus (feelfree)


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Gio B. schrieb:
> Mich wundert halt, dass andere den Block einfach öffnen, die Zellen
> tauschen und alles läuft wieder wie am ersten Tag.

Tun sie das, mit dem baugleichen (Original-) Akku?

von Gio B. (sanshine)


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Klaus schrieb:
> Gio B. schrieb:
>> Mich wundert halt, dass andere den Block einfach öffnen, die Zellen
>> tauschen und alles läuft wieder wie am ersten Tag.
>
> Tun sie das, mit dem baugleichen (Original-) Akku?

nee, die nehmen einen orignal canon akku, machen ihn auf, nehmen die 
originalzellen raus und bauen irgendwelche chinazellen ein. dann alles 
zusammenkleben und laden und alles ist wunderbar. nur bei mir gibt es 
einen eprom, der zu allem Nein sagt..

von H. H. (hhinz)


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Gio B. schrieb:
> nur bei mir gibt es
> einen eprom, der zu allem Nein sagt..

Die Welt ist so böse...

von Monk (roehrmond)


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Gio B. schrieb:
> Mich wundert halt, dass andere den Block einfach öffnen, die Zellen
> tauschen und alles läuft wieder wie am ersten Tag. Warum geht das bei
> mir nicht?

Vielleicht spielt die Zeit eine Rolle, wie lange das BMS Stromlos war.

von Knut _. (_knut_)


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Mir wäre der Aufwand nicht Wert, denn um ~36€ gibt es kompatible Akkus 
die sogar direkt mit USB-C zu laden sind. Hab meine alten Canon Akkus 
schon alle ausgetauscht. Seit dem brauch ich kein klobiges Ladegerät 
mehr. USB Netzteil oder Powerbank zum Laden find ich viel praktischer.

von H. H. (hhinz)


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Monk schrieb:
> Vielleicht spielt die Zeit eine Rolle, wie lange das BMS Stromlos war.

Kaum, es ist ja keine nennenswerte Pufferkapazität zu sehen.

von J. T. (chaoskind)


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Gio B. schrieb:
> Du meinst ich soll beide Zellen entladen auf sagen wir 3V und dann
> einbauen und dann vom Ladegerät aufladen lassen?

Das mein ich, als Alternative zum Leerknipsen, viel Hoffnung, dass es 
was bringt, würd ich mir allerdings nicht machen.

von René H. (mumpel)


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Knut _. schrieb:
> Mir wäre der Aufwand nicht Wert, denn um ~36€ gibt es kompatible Akkus
> die sogar direkt mit USB-C zu laden sind. Hab meine alten Canon Akkus
> schon alle ausgetauscht. Seit dem brauch ich kein klobiges Ladegerät
> mehr. USB Netzteil oder Powerbank zum Laden find ich viel praktischer.

Man sollte jedoch darauf achten, dass es "vollcodierte" Akkus sind. 
Baxxtar und SmallRig sind gut. Für meine 1000D nutze ich schon länger 
Nachbauten (enerice und vhbw), ganz ohne Probleme. Die Originale 
aufzubrechen und "irgendwelche Zellen" einzubauen ist m.E. keine gute 
Idee, und lohnt vom Zeitaufwand nicht wirklich.

von Gio B. (sanshine)


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Knut _. schrieb:
> Mir wäre der Aufwand nicht Wert, denn um ~36€ gibt es kompatible Akkus
> die sogar direkt mit USB-C zu laden sind. Hab meine alten Canon Akkus
> schon alle ausgetauscht. Seit dem brauch ich kein klobiges Ladegerät
> mehr. USB Netzteil oder Powerbank zum Laden find ich viel praktischer.

Klar gibt es billige alternativen, aber es geht ja auch darum Dinge die 
eigentlich noch gehen wieder lauffähig zu bekommen.
Eine Zelle vom original hat zum Beispiel noch 1800mAh. Gerade getestet. 
Warum sollte das nicht mehr laufen? Weil canon sagt dass es nicht sein 
soll?

von Gio B. (sanshine)


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H. H. schrieb:
> Gio B. schrieb:
>> nur bei mir gibt es
>> einen eprom, der zu allem Nein sagt..
>
> Die Welt ist so böse...

Die Welt nicht, der EPROM!😁

von Gio B. (sanshine)


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okay, also ich habe nun vieles probiert.
das letzte war, ich habe die original akkus mit je 1800mAh entleert auf 
etwa 3,4V. dann habe ich sie in das gehäuse gebaut, dann ins ladegerät. 
das hat ewig auf der ersten position geblinkt und dann irgendwann nach 
vielleicht 30 60 minuten dauernd schnell geblinkt. das bedeutet soviel 
wie ich kann nicht laden. dann habe ich die akkus mit einem 
labornetzteil einzeln auf 3,65V gebracht. dann wieder ins ladegerät. 
dann wurde der normale ladezyklus durchgeführt (1 fach blinken, 2 fach 
blinken usw.) dann war er voll. dann rein in die kamera. jetzt ist der 
akku voll 100%, aber akku gesundheit auf rot. ich denke, dass die kamera 
da nichts misst. ich denke das ladegerät misst den innenwiderstand und 
wie viele ampere die zellen vertragen und so und schreibt dann seine 
beurteilung in den speicher vom BMS vom akku. der wird dann von der 
kamera ausgelesen. da das ladegerät den akku schlecht laden konnte, gibt 
es das qualitäturteil mangelhaft. man muss aber unbedingt mit dem 
ladegrät die ladung vornehmen, damit da irgendwie was geschrieben wird, 
so scheint mir.
ich versuche nun noch echte 2000 mAh zellen zu bekommen und die dann 
einzubauen und dann sollte das wieder ein frischer akku sein.
die welt und der eeprom ist also doch nicht so böse.
danke für eure hilfe, wie immer super!

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