Hallo, um das Gewicht einer Filament-Spule messen zu können kann man z.B. eine geeignete Wägezelle mit einem HX711 verwenden. Das Problem ist, dass die Temperatur sich im Bereich von 30 - 70°C ändern kann, in dem die Wägezelle sich befindet. Beim Druck eines 3D Modells erhitzt sich die Druckkammer auf max. 70°C, je nachdem welches Filament gerade verwendet wird. In einem Datenblatt ( https://www.amazon.de/DIYmalls-W%C3%A4gezelle-Gewichtssensor-Verst%C3%A4rkermodul-Raspberry/dp/B0B9H3YMT2/ref=sr_1_17 ) steht u.a. dass die Wägezelle sehr empfindlich auf Temperaturänderungen reagiert. Daher gehe ich davon aus, dass diese Art von Wägezellen ungeeignet ist. Anhand des Gewichts soll die restliche Menge von Filament berechnet werden. Daher sollte das Messergebnis schon eine gewisse Genauigkeit aufweisen. Kann man die Mess-Ungenauigkeiten der Wägezelle z.B. mit Hilfe eines Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmessers ausgleichen? Gibt es andere Methoden, um das Gewicht ermitteln zu können?
Also ein Wägebalken mit DMS Messbrücke ist so gebaut, um möglichst wenig temperaturabhangig zu sein. Klar, je bessere Qualität man kauft, um so mehr darf man erwarten. Aber der HX711 ist als billigste Auswerteschaltung übelst temperaturempfindlich und wenn man den eingebauten Spannungsregler nicht nutzt auch noch betriebsspannungsabhängig. Wer irgendwas messwertstabiles haben will, sollte also diesen China Schrott nicht kaufen. Also eher ADS1220 oder AD7730. ABER: all diese Wägebalken fliessen, verändern also unter Dauerlast ihren Nullpunkt und sollten nicht dauerhaft das Gewicht tragen müssen.
:
Bearbeitet durch User
Dirk S. schrieb: > Beim Druck eines 3D > Modells erhitzt sich die Druckkammer auf max. 70°C, je nachdem welches > Filament gerade verwendet wird. Muss denn das Filament in der beheizten Druckkammer gelagert werden?
Dirk S. schrieb: > Beim Druck eines 3D Modells erhitzt sich > die Druckkammer auf max. 70°C, je nachdem > welches Filament gerade verwendet wird. Ist das ein Abwärme-Effekt (dann müßte die Temperatur ja mindestens genauso stark von der Dauer abhängen die der Druck benötigt) oder wird hier bewußt auf eine vom Filament abhängige Temperatur erwärmt und geregelt? Weil im zweiten Fall würde sich die Temperatur während des Drucks nicht wesentlich ändern. Dirk S. schrieb: > Gibt es andere Methoden, um das Gewicht ermitteln zu können? Die Wägzelle kann man ev. außerhalb der Druckkammer anbringen, das Gewicht läßt sich ja mittels starrer Hebel problemlos 'übertragen'.
Hallo, Harald K. schrieb: > Muss denn das Filament in der beheizten Druckkammer gelagert werden? Es lässt sich bislang nicht anders lösen, da die Schläuche zum Drucker zu kurz sind. Bislang ist der Druckraum und die Lagerung der Filamente durch ein Brett getrennt, das Filament wird durch kleine Löcher in die Druckkammer geführt. Da die Lagerung nicht luftdicht ist, saugen sich die Filamentrollen schnell mit Feuchtigkeit voll und sind unbrauchbar. Daher ist es geplant, die Filamentrollen in Boxen ( https://www.printables.com/de/model/873851-spoolbox-for-prusa-mmu ) zu verpacken und jede Box mit einer Wägezelle zu versehen. Das Problem ist, dass die Boxen in der Höhe zu hoch sin d und nicht in das bisherige Fach passen. Daher wurde in Erwägung gezogen, das Brett rauszunehmen. - Mir kommt gerade der Gedanke, dass man doch die Boxen in der Höhe auf ein Minimum reduzieren könnte, indem die Öffnung nach zur Seite aufgeht... dann könnte es doch klappen. :-)
Hallo, Michael B. schrieb: > Aber der HX711 ist als billigste Auswerteschaltung übelst > temperaturempfindlich und wenn man den eingebauten Spannungsregler nicht > nutzt auch noch betriebsspannungsabhängig. Wer irgendwas > messwertstabiles haben will, sollte also diesen China Schrott nicht > kaufen. Also eher ADS1220 oder AD7730. Vielen Dank für die Info. Ich hätte den HX711 nicht als billigste Auswertschaltung angesehen und wäre voll in die Falle getappt. Beim ADS1220 handelt es sich um ein "Messinstrument" für verschiedene Anwendungsszenarien. Einige werden hier vorgestellt: https://wolles-elektronikkiste.de/ads1220-teil-2-anwendungen Jedoch ist keines dabei, welches ein Gewicht messen kann. Beim AD7730 kann laut diesem Datenblatt ( https://www.analog.com/en/products/ad7730.html ) Signale z.B. von einer analogen Waage in ein digitales Signal umwandeln. Somit fehlt noch eine analoge Waage.
:
Bearbeitet durch User
Dirk S. schrieb: > Somit fehlt noch eine analoge Waage. Die brauchst Du beim HX711 genauso. Das ist das Ding mit den Dehnnungsmesstreifen dran.
Die Spule an eine Feder hängen (Spiral- oder Blatt-Feder), eine Skala mit Zeiger zur Ablesung. Ein Endschalter kann elektrisch Alarm schreien. Das Gewicht ist unabhängig von der Temperarur.
Werner H. schrieb: > Das Gewicht ist unabhängig von der Temperarur Die Federdehnung nicht. Der Aufstellort spielt auch eine Rolle .
Werner H. schrieb: > Das Gewicht ist unabhängig von der Temperarur. Gewichtskraft durch die Masse und Erdanziehung ist temperaturunabhaengig. Die Auftriebskraft des Koerpers waere noch abzuziehen um die Kraft auf die Feder zu erhalten. Die ist nicht temperatur-, luftdruck, und gasgemischunabhaengig. Aber so genau soll die Messung sicherlich nicht werden. Oder doch ...
:
Bearbeitet durch User
So schlecht sind die HX711 nicht. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. An deiner Stelle würde ich das mit dem Set testen. Ist so eine kostengünstige Lösung. Ein Hinweis bitte beachten: https://github.com/bogde/HX711/issues/172 Es gibt Module ohne die GND Verbindung. Dann ist die Messung ungenau.
Hallo, vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Rüdiger B. schrieb: > Und die Kräfte die sich durch das abrollen des Filaments ergeben ? Die Messung wird normalerweise nur vor dem Beginn eines Druckauftrags abgelesen. Vor dem Druck steht bereits fest, welche Mengen von einem Filament benötigt werden. Meistens stimmen die berechneten Angaben mit den tatsächlichen Werten. Dieter D. schrieb: > Aber so genau soll die Messung sicherlich nicht werden. Oder doch ... So genau müssen die Werte tatsächlich nicht sein. Es reicht, wenn die Werte auf etwa 2 Gramm genau sind. Jens M. schrieb: > So schlecht sind die HX711 nicht. Ich habe damit gute Erfahrungen > gemacht. > > An deiner Stelle würde ich das mit dem Set testen. Ist so eine > kostengünstige Lösung. > > Ein Hinweis bitte beachten: > https://github.com/bogde/HX711/issues/172 > Es gibt Module ohne die GND Verbindung. Dann ist die Messung ungenau. Ich denke, dass der HX711-Set eine guter Einstieg ist. Ein Versuch ist es allemal wert. Auf der Webseite https://www.soemer.de/waegezellen/waegezelle-1006.html wird ein Wägezelle aus deutscher Produktion vorgestellt. Ein Preis habe ich nicht ermitteln können. Scheinbar werden diese nur an Großabnehmer und andere Firmen verkauft.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.