Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Dichtwirkung: M8x1 vs. M8x0.75


von Lysandros (lys)


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Hallo,
für einen Hydraulikverteiler (Wasser, ca. 2bar) suche ich 
Verschlusstopfen und habe die Wahl zwischen:

https://fittingteile.de/gewindefittings/verschlussstopfen/246/verschlussstopfen-mit-innensechskant-ohne-bund?number=VS%20M8%20K%20MS

und

https://fittingteile.de/gewindefittings/verschlussstopfen/246/verschlussstopfen-mit-innensechskant-ohne-bund?number=VS%20M8X1%20K%20MS

Nach meinem Verständnis, kann ich ein zylindrisches Innengewinde bohren 
und somit eine Dichtwirkung erreichen (ähnlich wie in EN 10226-1 
beschrieben wird, aber für Metrische Gewinde, also in Anlehnung zu DIN 
158 / DIN 158-1).

Würdet ihr das Standardgewinde empfehlen, mit einer Steigung von 1mm 
oder das feine mit einer Steigung von 0.75mm? Die Länge von diesen 
Stopfen ist gering, also frage ich mich, ob je die konische Form zu 
tragen kommt...Hat jemand Erfahrung in diesen Normen, insbesondere, was 
das Bohren eines kompatiblen Innengewindes im Gehäuse angeht?

Beste Grüße
L.A.

von Christian M. (likeme)


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heutzutage nimmt man Schraubensicherungslack um Gewinde absolut dicht zu 
bekommen. Da ist die Steigung relativ egal.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (jens2001)


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Geht beides, 8x1,0 zu 8x0,75 macht wenig unterschied.
Und wenn du dein Gewinde richtig schneidest kommt auch die konizität zum 
tragen.
Nichts desto Trotz wirst du ein Dichtmittel brauche. Teflonband, 
Flüssigdichtmittel oder althergebracht Hanf mit Fermit.
Bei nur 8mmwürde ich Flüssigdichtstoff mehmen

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Bei Trinkwasser ist immer noch Neofermit mit Hanf standard um Gewinde 
(egal ob konisch oder zylindrisch) abzudichten.
Teflonband kann man nehmen ist aber kritischer in der Dichtwirkung.

Es gibt aber auch Flüssigdichtmittel:
https://www.soldanshop24.de/fermitan-brauchwasser-75ml?c=24

Einfach irgendwelches Loctite würde ich bei Trinkwasser eher nicht 
nehmen.

Oder man hat halt eine Schraube mit Kopf und eine Dichtscheibe oder 
Ring.

von C. D. (derschmied)


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Christian M. schrieb:
> heutzutage nimmt man Schraubensicherungslack um Gewinde absolut dicht zu
> bekommen.

NÖ.

Udo S. schrieb:
> Bei Trinkwasser ist immer noch Neofermit mit Hanf standard um Gewinde
> [...] abzudichten.

Jepp.

Udo S. schrieb:
> Teflonband kann man nehmen ist aber kritischer in der Dichtwirkung.

Vor allem wenn falsch herum aufs Gewinde gewickelt. Hähä.

Udo S. schrieb:
> konisch

Withworth. Von Früher™. Je fester geschraubt, umso dicht.

War nicht alles schlecht, Früher™.

von Jörg K. (joergk)


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C. D. schrieb:
> Withworth. Von Früher™. Je fester geschraubt, umso dicht

Aber nur bis zu einem gewissen Punkt: Nach Knack gar nicht mehr dicht.
Habe sogar schon gerissene Kurbelgehäuse von Rasenmähern gesehen bei 
denen der Besitzer es etwas übertrieben hat mit dem Wunsch nach dicht.

von Steffen S. (dl7ate)


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Lysandros schrieb:

> Würdet ihr das Standardgewinde empfehlen, mit einer Steigung von 1mm
> oder das feine mit einer Steigung von 0.75mm?

Die Steigung einer M8 Standardschraube ist 1,25mm
Das M6 Gewinde hat eine Steigung von 1mm

'73
Steffen

von Rüdiger B. (rbruns)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Feingewinde
Bei M8 kann das Feingewinde 1,0 oder 0,75 Steigung haben.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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C. D. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> konisch
>
> Withworth. Von Früher™. Je fester geschraubt, umso dicht.
>
> War nicht alles schlecht, Früher™.

Jeah, reinschrauben, bis nichts mehr geht, und dann noch eine Umdrehung!

von Uwe B. (uwebre)


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C. D. schrieb:
> Withworth. Von Früher™. Je fester geschraubt, umso dicht.

Das konische Whitworth Rohrgewinde (R). Ist das neuerdings aus der Mode? 
Hat sich noch nicht überall herumgesprochen...

Ein Dichtmittel, im Falle von Trinkwasser wäre das Teflonband oder Hanf, 
ist trotzdem erforderlich.

Aber, bei den minimalen Anforderungen, nimm den Stopfen für den du einen 
Gewindebohrer hast. Abdichten mit Teflonband. Billich und gut.

Uwe

von Joachim B. (jar)


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Sven S. schrieb:
> Jeah, reinschrauben, bis nichts mehr geht, und dann noch eine Umdrehung!

nach fest kommt lose!

Ich bin auch eher für Hanf, da kann ich auch noch korrigierend 
zurückdrehen wenn es vorwärts nicht passt. Bei Teflonband ist 
zurückdrehen undicht.

Steffen S. schrieb:
> Die Steigung einer M8 Standardschraube ist 1,25mm
> Das M6 Gewinde

falsch abgebogen?  es ging bei beiden Gewinden um M8

Titel: "Dichtwirkung: M8x1 vs. M8x0.75"

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Joachim B. schrieb:

> Ich bin auch eher für Hanf, da kann ich auch noch korrigierend
> zurückdrehen wenn es vorwärts nicht passt.

wozu muß man einen Stopfen korrigierend zurückdrehen?

Uwe

von Joachim B. (jar)


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Uwe B. schrieb:
> wozu muß man einen Stopfen korrigierend zurückdrehen?

wo schrieb ich Stopfen?
Manchmal bei Wasserhähnen oder T-Abzweiger muß man korrigieren und wenn 
vorwärts drehen nicht mehr geht muß man auch mal zurückdrehen.
Es ist also gut wenn man mit Hanf und Teflonband umgehen kann, ich mag 
Hanf lieber.

Könntest du sonst die Frage vom TO beantworten?

Lysandros schrieb:
> Die Länge von diesen
> Stopfen ist gering, also frage ich mich, ob je die konische Form zu
> tragen kommt...Hat jemand Erfahrung in diesen Normen, insbesondere, was
> das Bohren eines kompatiblen Innengewindes im Gehäuse angeht?

: Bearbeitet durch User
von Michael O. (michael_o)


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Hardfaserdichtung unter dem Schraubenkopf, Aluscheibe, Kupferring 
gefüllter Kupferring, Gummidichtung unter Scheibe Kuril als Kleber 
unendlich die Auswahl scheint...

MfG
Michael

von Uwe B. (uwebre)


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Joachim B. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> wozu muß man einen Stopfen korrigierend zurückdrehen?
>
> wo schrieb ich Stopfen?

Du nicht, aber der TO. Insofern gehen deine Ausführungen am Thema 
vorbei.

> Es ist also gut wenn man mit Hanf und Teflonband umgehen kann,

Ja, umgehen kann. Das erfordert bei Hanf und Kitt Übung, Brösels Werner 
sein Stolz. Die der TO vermutlich nicht hat. Teflonband ist da einfacher 
zu hanbdhaben.

> ich mag Hanf lieber.

Das ist ja mal eine Expertise. Hut ab.

Hanf hat, wie alle Dichtverfahren, Vor und Nachteile. Erstmal 
funktioniert Hanf mit Aufquellen durch Wasser, was auch in Gasen 
enthalten sein kann. Der Umkehrschluß ist daß sich der Hanf bei 
Trockenheit wieder zusammenzieht, die Sache also undicht wird. Geht also 
nur wenn die Leitung ständig in Betrieb ist. In der Ölhydraulik 
funktioniert Hanf schon mal garnicht, im Pneumatikbereich unzuverlässig.
Teflonband ist einfacher zu handhaben, mag nur wenige Grad "korrigiert" 
werden, nimmt man ungerne in der Pneumatik weil im Gewinde abgescherte 
Fäden Ventile blockieren können. Eine Rolle kostet einen Euro und hält 
im Haushalt ein Leben lang. Und, wenn einmal dicht dann dicht. 
Dauerhaft.

In der Industrie üblich sind für Metall - Metall Verbindungen anaerobe 
Flüssigdichtungen. Imho gibt es auch Produkte mit Freigabe für den 
Lebensmittelbereich, kenne ich mich nicht mit aus. (Loctite 577?)
Diese Flüssigdichtungen sind auch durch den Laien zuverlässig 
handhabbar, man kauft aber ein Fläschchen für > 10 Euro und benötigt nur 
einen Tropfen.
(Gilt auch für Hanf mit Tangit)
Man kann den Rest des Fläschchens aber auch als Schraubensicherung 
benutzen.

Flüssigdichtung krümelt oft bei einer Demontage was Probleme u.A bei 
Pneumatiksystemen bereiten kann. Sollen Systeme wieder demontiert werden 
können bevorzuge ich doch Teflonband, wobei sehr sorgfältig gearbeitet 
werden muß.

> Könntest du sonst die Frage vom TO beantworten?

Hatte ich. Du auch?

Uwe

von Rainer D. (rainer4x4)


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Das Gewindeloch mit einem 45 Grad Senker satt anfasen, um die Schraube 
einen geeigneten O-Ring und gut ists.

von Lu (oszi45)


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Lysandros schrieb:
> Würdet ihr

Erst mal fragen, wie viele Gewindegänge denn bei dieser Materialdicke 
geschnitten werden können. Wenn bloß ein Gang möglich sein sollte, ist 
normales M8 Mist.

von Roland S. (chromagraph)


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Uwe B. schrieb:
> man kauft aber ein Fläschchen ... und benötigt nur einen Tropfen.
> Gilt auch für Hanf mit Tangit.

Ich kenne Hanf nur mit Fermit. Das ist eine 
Spezial-Gewinde-Dichtungspaste, das universell für Gas-, Wasser- und 
Heizungsanlagen verwendet wird. In Verbindung mit Hanf ist es für 
metallene Gewindeverbindungen in der Hausinstallation für Gas- und 
Trinkwasser geeignet.

Nur für PVC nehme ich Tangit. Das wirkt vulkanisierend. Was bedeutet, 
dass beide Klebeflächen miteinander verschmelzen und nach dem Aushärten, 
wie verschweißt sind und nicht mehr voneinander gelöst werden können.

von Uwe B. (uwebre)


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Roland S. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> man kauft aber ein Fläschchen ... und benötigt nur einen Tropfen.
>> Gilt auch für Hanf mit Tangit.
>
> Ich kenne Hanf nur mit Fermit.

Der Gedanke daß ich mich wegen der Namensähnlichkeit vertippt haben 
könnte ist dir nicht gekommen?

Uwe

von Michi S. (mista_s)


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Lysandros schrieb:
> ob je die konische Form zu tragen kommt

k.A. - aber zumindest M8x0,75 gibts bei dem von Dir verlinkten Shop eh 
auch in nicht-konisch; wenn Du also ein zylindrisches Gewinde 
schneidest, würde ich diese nehmen, jedenfalls wenn ich das Teil sowieso 
bestellen muß. Als max. Betriebsdruck geben die aber 16 bar an, also 
wirds 2 bar wohl auch bei verschiedener Konizität aushalten.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Uwe B. schrieb:
> Der Gedanke daß ich mich wegen der Namensähnlichkeit vertippt haben
> könnte ist dir nicht gekommen?

Dann schreib halt "Sorry ich habe mich vertan".
Sollen anders sich dafür entschuldigen, dass du was falsches schreibst?

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