Forum: HF, Funk und Felder Externe Antenne ufl sma wo anbringen?


von Lukas (lukas357)


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Guten Morgen,
Ich wollte gerne an einem tp link re700x repeater eine externe antenne 
anbringen. Gerät aufgeschraubt und leider nicht wie erhofft einen ufl 
Port gefunden wo man die interne Antenne abstecken und eine externe 
anbringen kann. Nun sehe ich dort einen anderen quadratischen "Port" 
bezeichnet mit JH11. Kann man dort eine externe Antenne anbringen oder 
was ist das? Denn falls ja, passen die gängigen  ufl Stecker dort nicht 
drauf.
Vielleicht kann mir ja jemand bei dem Projekt helfen

LG und vielen Dank

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hat der Repeater kein Diversity, also noch eine zweite Antenne? JH11 
wird zur automatisierten Messung bei der Herstellung dienen. Wenn du da 
noch eine Antenne anschliesst, wird sie fehlangepasst sein.
Wenn kein zweiter Port zu finden ist, sind die Chancen sehr gering, das 
du ohne ausreichende HF Messmittel eine externe Antenne zum Laufen 
bringst, die besser ist als die jetzige Printantenne.

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Lukas schrieb:
> Denn falls ja, passen die gängigen  ufl Stecker dort nicht
> drauf.

Sieht eigentlich schon sehr nach u.fl aus.

Was ich nicht weiß ist, ob man dann die interne Antenne lahmlegen sollte 
(R702 und C1312 auslöten).

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Lukas schrieb:
> Denn falls ja, passen die gängigen  ufl Stecker dort nicht
> drauf.

Das ist auch kein U.fl. Es ist zwar ein Steckverbinder, der in der 
Antennenleitung sitzt, aber es gibt dafür nicht wirklich Gegenstücke.

Das ist ein Miniaturschalter. Bei der Leiterplattenprüfung beim 
Hersteller kommt dort eine HF-Prüfnadel drauf, die die PCB-Antenne 
abtrennt und das Antennensignal an der Stelle zu einem 
Prüfgenerator/empfänger weiterleitet.

Du kannst die Schaltbuchse höchstens ablöten und versuchen, eine U.fl 
aufzulöten (vermutlich eher IPEX4) oder direkt die Kabel eines Pigtails 
anzulöten.

Gustl B. schrieb:
> Sieht eigentlich schon sehr nach u.fl aus.

U.fl hätte pcb-seitig einen Stift in der Mitte ;)

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Bei einem "Wemos D1 Mini Pro", dort ist das Layout ähnlich: Buchse und 
SMD-0-Ohm-Widerstand zur PCB-Antenne. Man soll den Widerstand entfernen 
und eine Lötbrücke setzen ...

https://escapequotes.net/wp-content/uploads/2017/06/d1-mini-pro-esp8266-board-enable-external-antenna.jpg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian R. schrieb:
> Es ist zwar ein Steckverbinder, der in der Antennenleitung sitzt, aber
> es gibt dafür nicht wirklich Gegenstücke.

Doch, aber sie sind schweineteuer und arretieren nicht, die werden halt 
während der Fertigung da nur aufgedrückt. Wir haben auf solchen Buchsen 
mal passende Kabel mit einer 3D-gedruckten Arretierung angebracht.

Am Ende haben wir dann doch lieber diese Buchsen abgelötet und gleich 
eine U.Fl drauf gelötet und da unsere gewünschten Kabel dran geklemmt. 
Ist filigran, aber machbar.

von Lukas (lukas357)


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Es sind 2 solcher ports vorhanden. Sehr wahrscheinlich für 2.4ghz und 5 
ghz. Da sie in Reihe geschaltet sind war ich mir auch sehr ubsicher, ob 
ich dort überhaupt was anschließen kann wegen der on board Antenne. Mal 
blöd gefragt ohne dass mich jetzt jemand zum Mond schießt:
Kann ich die on board Antenne frei kratzen und dann das Kabel direkt 
anlöten? Vorzugsweise direkt am letzten Widerstand vor der Antenne  und 
die dann "kappen"? Oder ist das so ein Mist dass das womöglich sogar 
noch schlechter wird?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lukas schrieb:
> Kann ich die on board Antenne frei kratzen und dann das Kabel direkt
> anlöten?

Nein, denn zwischen dieser Test-Buchse und der Antenne hast du weitere 
Anpass-Elemente, die speziell auf die PCB-Antenne abgestimmt sind.

Wenn du daran herum fummeln willst, dann wie schon geschrieben, löte die 
Test-Buchse vorsichtig mit Heißluft aus und ein U.Fl oder vergleichbar 
drauf. Du kannst an der Stelle auch ein Kabel direkt anlöten, aber das 
musst du extrem gut fixieren, damit du nicht bei irgendwelchen 
mechanischen Belastungen des Kabels die Leiterzüge abreißt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Wenn du daran herum fummeln willst, dann wie schon geschrieben, löte die
> Test-Buchse vorsichtig mit Heißluft aus und ein U.Fl oder vergleichbar
> drauf.

Angebot: wenn du dir das selbst nicht zutraust, kannst du mir das Board 
her schicken und ich mach dir das. Kostet dich nur die Versandkosten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lukas schrieb:
> Sehr wahrscheinlich für 2.4ghz und 5
> ghz.

Da die Printantennen so gut wie identisch sind, denke ich mal, das sie 
beide für 2,4 GHz gedacht sind. Steht denn im Manual irgendwas von 5 
GHz?
U.FL Löten ist übrigens die hohe Schule, wenn man die Buchse nicht 
verschmoren will. Bist du ungeübt, komm am besten auf Jörgs Angebot 
zurück.

: Bearbeitet durch User
von Lukas (lukas357)


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Danke dir Jörg für das nette Angebot. Eine heißluft Lötststion und 
entsprechendes Equipment  besitze ich. Allerdings sind die Bauteile so 
mikro klein dass ich die selbst mit meinen "jungen" Augen kaum noch 
Erkennen kann. Du kriegst das hin? Die "große" testbuchse  misst nur 
knapp 2mm.

Bezüglich 2,4 und 5 ghz:
Es ist definitiv ein dual and repeater nur weiß ich jetzt natürlich 
nicht, welche jetzt welche ist? Lässt  sich das irgendwie erkennen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lukas schrieb:
> Du kriegst das hin?

"Mikroskop" heißt das Zauberwort. ;-)

Ohne ein solches wäre ich schon längst aufgeschmissen.

Einen Preheater hätte ich auch inzwischen (ein umgebautes Bügeleisen :).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lukas schrieb:
> welche jetzt welche ist?

So, wie die Antennen aussehen, vermute ich, dass beide Antennen jeweils 
beide Bänder abdecken. Zwei Stück wiederum für Diversity.

von Stefan M. (derwisch)


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Diese Testbuchsen und auch U.FL habe ich auch schon per Hand verbaut 
(nicht hobbymässig).
Ich konnte es nur sauber einlöten, wenn die Heizplatte (Preheater) auf 
Löttemperatur eingestellt war. Also nur Hitze von unten.
Das erfordert(e) aber natürlich eine unbestückte Platinenrückseite und 
ein niedrigtemperatur Lot.
Mit Heißluft von oben und vielen Versuchen ist immer der Kunststoff in 
der Buchse geschmolzen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Mit Heißluft von oben und vielen Versuchen ist immer der Kunststoff in
> der Buchse geschmolzen.

Ich hab die ohne Heißluft mit dem Lötkolben eingelötet. Auslöten ist ja 
nicht ganz so kritisch, die alte Buchse braucht man in der Regel nicht 
mehr.

von Aron A. (arone)


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Das müsste eine MS156 Buchse sein. Auch dafür bekommt man Pigtail Kabel 
bei eBay und co. Kein Löten nötig. Das einstecken klemmt die Antenne ab.

von Lukas (lukas357)


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Bist du dir sicher, dass die Antenne damit entkoppelt wird? Kann mir 
gerade nur schwer vorstellen wie das funktioniert. Denn wenn dem so ist 
wäre das eine eleganter Lösung als das Umlöten der Buchsen

von Philip S. (psiefke)


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Die M156 ist quasi ein HF Testpad, das tatsächlich die nachgeordneten 
Schaltungsteile abtrennt, sobald ein Stecker gesteckt ist.

Siehe hier im Datenblatt:

https://www.hirose.com/de/product/document?clcode=CL0358-0238-4-01&productname=MS-156HF(01)&series=MS-156HF&documenttype=2DDrawing&lang=de&documentid=0000938870


Die ganze Serie wird hier beschrieben:

https://www.hirose.com/de/product/document?clcode=CL0358-0238-4-01&productname=MS-156HF(01)&series=MS-156HF&documenttype=Catalog&lang=de&documentid=D49714_en


Wie man dort sieht, ist von Hirose kein Pigtail für dauerhaften 
Anschluss vorgesehen. Aber wenn es wirklich pigtails gibt, die passen 
und halten... Wieso nicht nutzen?!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lukas schrieb:
> Bist du dir sicher, dass die Antenne damit entkoppelt wird? Kann mir
> gerade nur schwer vorstellen wie das funktioniert.

Diese MSxxx-Buchsen sind Schaltbuchsen. Wenn du den Stecker reindrückst, 
öffnet sich die Kontaktzunge unten. Wird halt im Mobilfunk für den 
Fertigungstest so verwendet.

Nachteile hatte ich dir oben genannt: die Buchsen sind zwar billig (sind 
ja in jedem Handy drin), die Kabel aber sind relativ teuer und die 
Stecker müssen aktiv aufgedrückt werden, die rasten nicht ein oder 
klemmen selbst fest.

Das war für uns bei einem früheren Brötchengeber der ausschlaggebende 
Punkt, warum wir das (mit einem 3D-gedruckten Bügel) nur für ein, zwei 
Prototypen so benutzt haben und dann später lieber die Buchsen 
umgelötet.

Außerdem müsstest du noch genau schauen, welche der MSxxx ist nun 
wirklich ist, es gibt von der Sorte mehr als eine.

von Lukas (lukas357)


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Und diese Stecker halten vermutlich auch nicht von selbst? Sehen zwar so 
aus aber durch die etwas konische Bauform der Buchse kann da ja 
eigentlich  keins Stecker drauf halten oder?

Ich bin gerade hin und her gerissen ob Umlöten lassen oder 2-3€ mehr für 
ein passendes Pictail ohne Umbauarbeiten?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lukas schrieb:
> Und diese Stecker halten vermutlich auch nicht von selbst?

Schrieb ich ja: die müssen permanent angedrückt werden. Die sind ja für 
genau so einen Fall konzipiert worden.

von Philip S. (psiefke)


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Da es kein offizielles Pigtail (von Schweineschwänzchen, weil die sich 
auch so lustig kringeln) vom Hersteller gibt, sind alle angebotenen 
Pigtails irgendwelche unspezifizierten Basteleien von drittherstellern. 
Wie gut die auf Dauer halten und was für HF Eigenschaften die haben ist 
undefiniert und man muss da selber Versuche und Messungen machen.

Vermutlich ist umlöten auf eine dafür gedachte Buchse die schlauere 
Variante.

Ob zwischen Funkmodul und externer Antenne noch ein Anpassungsnetzwerk 
gebraucht wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

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