Forum: HF, Funk und Felder IoT Antenne Gummischutz 868MHz


von Martin D. (Firma: Schaller GmbH) (dopplerm)


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Hallo!
Ich bin gerade am Zusammenstellen eines IoT Sensors. Nun überlege ich ob 
ich aus Kostengründen eine simple Drahtantenne mit UFL Stecker nehme und 
mit einem Gummischutz aus dem Gehäuse führe.. Die Idee dazu hatte ich 
von einem ELV Bausatz. Leider finde ich diesen Gummischutz nicht bzw. 
weiß nicht wonach ich da suchen soll. Vielleicht kann mir jemand einen 
Tip geben wie das heißt und besser noch einen Hersteller. (Abseits von 
Ali-express etc.)
Danke
Martin
PS: sollte das zu weit weg vom Thema sein, bin ich nicht böre wenn der 
thread gelöscht wird.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Ist eine fertig gekaufte "Whip Antenna" nicht genau das, ein Stück Draht 
mit Stecker und Gummischutz? Die kriegt man doch für ein paar Euros...

von Martin D. (Firma: Schaller GmbH) (dopplerm)


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Prinzipiell ja! allerdings geht sich das mit ein "paar Euro" nicht aus. 
Mir kommt die Antenne inkl. Steckverbinder fast auf den selben Preis wie 
die Restliche Platine mit dem LoRaWan Modul.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Martin D. schrieb:
> Mir kommt die Antenne inkl. Steckverbinder fast auf den selben Preis wie
> die Restliche Platine mit dem LoRaWan Modul.

Was hast du da gefunden? Die gehen doch für <15€ weg, da kann doch nicht 
viel Spielraum sein?

von Martin D. (Firma: Schaller GmbH) (dopplerm)


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Ja, ca 10€ für die Antenne + weitere 10€ für ein SMA-UFL Kabel, + 
nochmal 2€ für die UFL Buchse auf der Platine! Ein SMA Edge Connector 
auf der Platine geht wegen meinem Gehäuse nicht.

Mittlerweile hab ich von TE Connectivity Linx eine Antenne unter 10€ 
gefunden, die ein Kabel mit UFL Stecker hat.

Eine Drahtantenne mit UFL würde es aber < 3€ geben, daher der Wunsch 
nach so einem Schutz.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Martin D. schrieb:
> Eine Drahtantenne mit UFL würde es aber < 3€ geben

Äh, und die würdest du ohne Kabel benutzen? Brauchst du das Kabel? Oder 
meinst du dass die Drahtantenne das Kabel schon integriert hat?

Kannst du mal einen Link zur Drahtantenne posten, würde mich 
interessieren.

: Bearbeitet durch User
von Martin D. (Firma: Schaller GmbH) (dopplerm)


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Bitte schön.
https://www.rfsolutions.co.uk/antennas-c8/antenna-flexi-wire-1-4-wave-868mhz-ufl-p951

Wahrscheinlich ist es nicht mehr als ein Stück Draht mit einem 
Schrumpfschlauch.

Die macht allerdings schon mehr her, und wird wahrscheinlich meine Wahl 
werden.
https://www.te.com/en/product-ANT-868-PW-QW-UFL.html

Grüße

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Martin D. schrieb:
> Wahrscheinlich ist es nicht mehr als ein Stück Draht mit einem
> Schrumpfschlauch.

Danke, ja scheint so. UFL-Antenne ohne Kabel ist anscheinend eine 
Nischen-Anforderung.

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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Martin D. schrieb:
> Hallo!
> Ich bin gerade am Zusammenstellen eines IoT Sensors.

Bei den  E22-900T22U Sendern/Empfänger mit 22dbm von eByte ist die 
Antenne schon mit dabei und das zum Preis von 10€ inkl Versand.
Das ist die USB Variante, die SPI Varianten für den Pi Pico oder ESP32 
sind noch etwas günstiger im Preis.

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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Die Sendesteuerung kannst Du mit micropython machen:
#!/usr/bin/python3
import serial
ser = serial.Serial("/dev/ttyUSB0", baudrate=9600, timeout=3.0)
#while True:
command=b"\xc1\x00\x08"
ser.write(command)
rcv = ser.read(11)
print(rcv)

von Martin D. (Firma: Schaller GmbH) (dopplerm)


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Danke für die Info!
Der Rest der Boardes steht bzw. Funktioniert schon.

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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Noch ein Hinweis, falls Du viele IoT Sensoren im Umkreis von 5km hast, 
dann kauf Dir für die Hutschiene einen EBYTE E95-DTU RS485 to RF. Dann 
sammelst Du dort alle ankommenden LoRa-Nachrichten und leitest sie erst 
hier in das LoRaWan Gateway, oder wenn Internet im Installationsraum 
verfügbar ist, sofort ins Internet. Das macht die Sache sehr 
kostengünstig.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Schorsch Z. schrieb:
> Dann sammelst Du dort alle ankommenden LoRa-Nachrichten und leitest sie
> erst hier in das LoRaWan Gateway

Warum das Gateway nicht direkt da hinbauen wo die Antenne ist, und von 
da per Ethernet, WiFi oder LTE ins Internet? Ein LoRaWAN-Gateway ist 
doch eh nicht viel mehr als ein LoRa-IP-Adapter, wozu noch nach RS485 
wandeln? Kann das EBYTE E95-DTU überhaupt mehrere Kanäle und SFs 
gleichzeitig wie es für LoRaWAN erforderlich ist?

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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Ja, natürlich ist die LoRa Broadcastlösung von EBYTE nicht so 
leistungsfähig wie ein LoraWan Gateway, aber dafür unschlagbar preiswert 
und einfach, weil der ganze Sicherheits Overhead weggelassen wird.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Schorsch Z. schrieb:
> aber dafür unschlagbar preiswert und einfach, weil der ganze Sicherheits
> Overhead weggelassen wird.

Hä? Normale LoRaWAN-Gateways machen nichts an Sicherheit/Overhead, das 
machen die Nodes und Network-Server unter sich aus. Das Gateway schleift 
nur durch.

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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Ok, dann sind die EBYTE devices deshalb so preiswert, weil sie nur LoRA 
funken und nicht LoRaWan.


Niklas G. schrieb:
> Schorsch Z. schrieb:
>> aber dafür unschlagbar preiswert und einfach, weil der ganze Sicherheits
>> Overhead weggelassen wird.
>
> Hä? Normale LoRaWAN-Gateways machen nichts an Sicherheit/Overhead, das
> machen die Nodes und Network-Server unter sich aus. Das Gateway schleift
> nur durch.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Schorsch Z. schrieb:
> Ok, dann sind die EBYTE devices deshalb so preiswert, weil sie nur LoRA
> funken und nicht LoRaWan.

Aber LoRaWAN ist reine Software-Sache... Vielleicht eher weil es nur 1 
Demodulator enthält und damit überhaupt nicht als RF-Modul für ein 
Gateway taugt, auch mit RS485 dazwischen?

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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Was meinst Du mit "nur ein Modem", ich kann über das RS485 Modbus 
Protokoll an bis zu 32 Stück der 10€ Lora-Nodes von EBYTE Nachrichten 
mit 9600 Baud over Air senden und deren Rückmeldung in einen MQTT Server 
leiten um sie dann auszuwerten. Jeden Node erkenne ich an seiner 
einzigartigen ID.
Die Nodes verwenden lediglich keinen aufwändigen Lorawan Protokoll 
Stack.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Schorsch Z. schrieb:
> und deren Rückmeldung in einen MQTT Server leiten

Kannst du die Rückmeldungen auch empfangen wenn sie exakt gleichzeitig 
rein kommen, aber auf unterschiedlichen Kanälen und/oder 
Spreading-Factors? Ein LoRaWAN-Gateway kann und muss.

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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Interessante Frage, das muss ich gleich mal testen, bisher gingen keine 
Meldungen verloren, aber mir ist nicht klar warum, denn den Funk-Kanal 
habe ich fest konfiguriert, soweit ich das erkennen kann.
Was bedeutet denn "carrier sensing"?

E22-230T/400T/900T series products and supports baud rate 1200~115200 
bps. Supports wireless configuration, carrier sensing, automatic relay, 
communication keys,

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Schorsch Z. schrieb:
> Interessante Frage, das muss ich gleich mal testen, bisher gingen keine
> Meldungen verloren, aber mir ist nicht klar warum, denn den Funk-Kanal
> habe ich fest konfiguriert

Naja, sofern du nicht mehrere Kanäle und Spreading Factors einstellen 
konntest wird das wohl nicht gehen. Es wird auch überhaupt nicht 
beworben dass das ginge. Das Teil ist anscheinend ein simpler 
SX126x-RS485 Adapter.

ja, für eine simple Funkbrücke braucht man das nicht, aber für LoRaWAN 
halt schon. Und wenn man LoRaWAN nutzt, kann man das Gateway in ein 
bestehendes Netz einbinden (wie TTN) und kann dann die ganze 
Infrastruktur und Cloud-Anbindung mitnutzen.

von Martin D. (Firma: Schaller GmbH) (dopplerm)


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> ja, für eine simple Funkbrücke braucht man das nicht, aber für LoRaWAN
> halt schon. Und wenn man LoRaWAN nutzt, kann man das Gateway in ein
> bestehendes Netz einbinden (wie TTN) und kann dann die ganze
> Infrastruktur und Cloud-Anbindung mitnutzen.

Prinzipiell nutzen wir genau das.. nur bei DataCake da ist das TTN schon 
im Preis inbegriffen.

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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wow, das hört sich ja super an! Was kosten denn da 32 Wasser-Leck 
Sensoren?

https://docs.datacake.de/

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Martin D. schrieb:
> Prinzipiell nutzen wir genau das.. nur bei DataCake da ist das TTN schon
> im Preis inbegriffen.

Na TTN ist ja an sich gratis/community 😉 aber klar, dafür braucht es 
dann vollwertige Gateways.

Schorsch Z. schrieb:
> wow, das hört sich ja super an! Was kosten denn da 32 Wasser-Leck
> Sensoren?

Die muss man wohl separat kaufen.

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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Es wird bei den nodes beworben, dass der Kanalwechsel automatisch 
erfolgt:


> Naja, sofern du nicht mehrere Kanäle und Spreading Factors einstellen
> konntest wird das wohl nicht gehen. Es wird auch überhaupt nicht
> beworben dass das ginge. Das Teil ist anscheinend ein simpler
> SX126x-RS485 Adapter.

von Martin D. (Firma: Schaller GmbH) (dopplerm)


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> Na TTN ist ja an sich gratis/community 😉 aber klar, dafür braucht es
> dann vollwertige Gateways.

Ja zum entwickeln verwenden wir das auch in der community Version, aber 
wir wollen schlussendlich ja ein kommerzielles Produkt mit 
Kundenmandatare anbieten.

Datacake war nicht der günstigste Anbieter, aber mit sitz und support 
die Deutschland, und wenn eben das TTN dabei ist geht es sich preislich 
aus.


> wow, das hört sich ja super an! Was kosten denn da 32 Wasser-Leck
> Sensoren?

> https://docs.datacake.de/

Wenn es die 32 Sensoren nicht übersteigen soll, sieh dir mal das 
ThingsBoard.io  an. da gibt es auch eine community Version die Gratis 
ist und da bekommst deine Sensoren mittels MQTT ins Netz.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Schorsch Z. schrieb:
> Es wird bei den nodes beworben, dass der Kanalwechsel automatisch
> erfolgt:

Es geht nicht um Wechsel, sondern dass mehrere Kanäle gleichzeitig 
abgehört werden. Dazu haben die LoRaWAN-Gateways natürlich mehrere 
Demodulatoren.

Siehe z.B. das RAK5146, basierend auf dem SX1303:

- 8 x 8 channels LoRa packet detectors
- 8 x SF5-SF12 LoRa demodulators
- 8 x SF5-SF10 LoRa demodulators
- Up to 8 packets can be received simultaneously when Fine Timestamp is 
enabled

von Schorsch Z. (schorsch_z)


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Da hast Du Recht, die Pseudo-Simultan Schwellwerte kenne ich nicht.
Ich vermute wenn nur 240 Byte pro Nachricht übertragen werden, können 32 
Devices Pseudo-Simultan abgehört werden. Wenn die Nachrichten länger 
sind, können Nachrichten verloren gehen.


Der Kanalwechsel (Channel Hopping) bei Geräten, die auf dem Semtech 
SX1262 Chipsatz basieren, erfolgt sehr schnell, typischerweise im 
Bereich von Mikrosekunden bis wenigen Millisekunden. Dieser schnelle 
Wechsel ermöglicht es dem Gerät, innerhalb kurzer Zeit zwischen 
verschiedenen Kanälen zu wechseln und so eine Art 
Pseudo-Simultanüberwachung zu ermöglichen.

Die genaue Zeit für den Kanalwechsel kann jedoch von mehreren Faktoren 
abhängen, einschließlich der Implementierung in der Firmware und der 
spezifischen Konfiguration des Geräts. Typischerweise liegt die 
Umschaltzeit in folgenden Bereichen:

    Einzelner Kanalwechsel: Im Bereich von einigen zehn Mikrosekunden 
(μs) bis zu einigen Millisekunden (ms).
    Frequenzwechsel innerhalb eines FHSS-Systems: 
Frequenz-Hopping-Systeme sind darauf ausgelegt, sehr schnell zwischen 
vordefinierten Kanälen zu wechseln, um Interferenzen zu minimieren und 
die Wahrscheinlichkeit des Signalverlusts zu verringern. Typische 
Hopping-Zeiten liegen hier ebenfalls im Bereich von wenigen 
Millisekunden.

von Nebo (Gast)


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Martin D. schrieb:
> geht sich das ... nicht aus.

Östereich (-ische Niederlande, bzw. weitere Vorläuferstaaten, Elsaß, 
Tschechei-Slowakei, Istrien, Banat, Buchenland - jetzt sogar sehr 
aktuell, da in der Ukraine...)

für die es nicht wissen - es ist einfach das Gegenteil von "passt scho"

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