Hallo zusammen, ich möchte gern die beiden alten VU rauswerfen und etwas modernes in die Bandmaschine einbauen. Sinn ist das Teil umzumodeln, Eine originale Maschine hab ich noch so rumstehen und belasse die auch so. Die beiden roten Schalter fallen weg und der Ausschnitt ist dann 10x2,5cm groß. Mein Favorit wäre eine VFD Balkenanzeige. Habt ihr eine Idee ob es das +/- x mm fertig gibt oder vielleicht doch eine Eigenkreation machen?
Hoffentlich hilft dir keiner dabei einen "Klassiker" unter den Bandmaschinen zu "vermodeln".
Herbert Z. schrieb: > Hoffentlich hilft dir keiner dabei einen "Klassiker" unter den > Bandmaschinen zu "vermodeln". Hoffentlich schon, denn anderen Originalen A77 habe ich 100% original hergerichtet. Das Opfer von jetzt war wohl schon im Wertstoffcontainer gelegen, man muss quasi was neues draus bauen ;-)
Hallo VFD hat (leider => Preise /Nachfrage) mittlerweile auch einen recht hohe Retrofangemeinde bzw. das, was tatsächlich noch neu produziert wird, ist im Vergleich zu jeder anderen Displaytechnik (na ja Display... ist etwas hoch gegriffen) sehr teuer. Wenn man nicht zufällig bei Pollin und ähnliche (Restposten) Anbieter was findet wird es sehr teuer werden. Nicht zu vergessen - nicht nur die richtige Spannung muss mit einer Schaltung erzeugt werden, sondern auch die gesamte Ansteuerelektronik (und Logik) auf den VFD Displays (der Platine) sind nämlich nur selten die Ansteuer- und Treiber ICs verbaut, bzw, wenn doch als Modul: Sehr teuer... und nahezu sicher nicht als Balkenanzeige zu bekommen , sondern als Textdisplay. Also doch besser LEDs oder ein modernes Display mit moderner Technologie und (recht einfacher) Ansteuerung? Herbert Z. schrieb: > Hoffentlich hilft dir keiner dabei einen "Klassiker" unter den > Bandmaschinen zu "vermodeln". Sein Eigentum - also kann er damit machen, was er will (außer auf ein Auto schmeißen, oder jemanden auf dem Kopf fallen lassen). Außerdem: Eine Bandmaschine - was macht man denn damit heute (seit fast 40 Jahren) noch praktisch, was ist daran noch besser als irgendeine Computerlösung mit einer guten Soundkarte... ? Absolut nichts! Der 1001 Staubfänger in irgendeinem Regal, der, wenn überhaupt 1-mal im Jahr uralte Bänder mit "bessere Zeit" Musik abspielt...? Na darauf kann die Allgemeinheit und jeder, dem das Gerät jeweils nicht gehört verzichten. Alles hat(te) seine Zeit, es ist schön, wenn einige Exemplare wovon auch immer erhalten bleiben, 99% dürfen aber gerne den weg alles irdischen gehen. Also warum nicht verändern, anpassen, total umbauen und wenn es zuviel wird einfach entsorgen...?
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Blaugrüne SMD-LEDs hinter zwei Plexiglasscheiben. Die innere dient als Streuscheibe, ist relativ dick und idealerweise in LED-Farbe. Die vordere ist dünn, schwarz (naja, "Rauchglas") und evt. noch schwarz bedruckt um die Segmente abzugrenzen. Moderne LEDs sind so hell, dass 90% Lichtverlust keine Rolle spielt. Die Einbautiefe dürfte auch kein Problem sein.
Christian M. schrieb: > Mein Favorit wäre eine VFD Balkenanzeige. Kurzlebig gegen kurzlebiger ? Die Zeigerinstrumente halten leider nicht ewig, irgendwann gibt der Kleber auf und die Spule fällt ab. Insofern ist bei KAPUTTEN Zeigerinstrumenten ein Ersatz zu suchen, der nicht ebenso alt ist. Ich würde ein Graphik-LCD oder OLED einsetzen, denn die Vorgabe für VU bzw. Peak-Meter möchte eine Auflösung von 220 Pixeln haben. Siehe https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30.2 für alles beachtenswerte bei VU und Peak, vor allem dass eines logarithmisch, das andere linear abbildet.
Die Jungs bei RTW haben früher diese Plasma Displays eingesetzt und haben jetzt zu TFT gewechselt: https://www.rtw.com/en/product-list/audio-monitors/tm3-smart.html Wobei die Plasma Displays schon ziemlich cool waren: https://www.worthpoint.com/worthopedia/rtw-1115e-peak-audio-meter-bridge-1618855782 Wenn man also wirklich Sakrilege begehen will, plädiere ich für farbiges TFT.
Matthias S. schrieb: > Wobei die Plasma Displays schon ziemlich cool waren: Werden aber nicht mehr hergestellt.
Christian M. schrieb: > Hallo zusammen, ich möchte gern die beiden alten VU rauswerfen und > etwas modernes in die Bandmaschine einbauen. Pfui🤮
Michael B. schrieb: > Werden aber nicht mehr hergestellt. Ach was? Deswegen schlug ich doch TFT vor. Du liest auch immer nur die Hälfte, oder?
Ich weiss zwar nicht wieso man sich mit so krass veralteten analogen Bandmaschinen abgeben sollte, es gibt doch moderne DATs wo alles digital ist. :-D Aber ich hab vor 2-3Jahren sowas aus LEDs gebaut. Meine Erfahrung ist das LEDs auch sehr cool aussehen koennen! Die meisten hier kennen sowas aber nur aus billigkram der 90er als 6 oder vielleicht 10LEDs (oder VFD-Pixel) eingebaut waren. Bei mir sind es 64. Ausserdem habe ich damit experementiert die Updaterate hochzuschrauben. Ich hatte meine Schaltung (analoge Lograrithmierung + STM32F30) erst auf 50Hz ausgelegt und weil der Controller damit unterfordert war dann die Updaterate auf 100 und spaeter sogar 200Hz hochgesetzt. Obwohl man meinen sollte das ein Auge ueber 50Hz nicht mehr soviel unterscheiden sollte, zumal ja die meisten LEDs sowieso immer an oder aus sind und es nur wenige sind die immer umschalten, man sieht das! 64Led+200Hz sieht dann aus wie so eine coole Plasmaanzeige. Theoretisch koennte ich davon ein kleines Video machen, aber die 50/60Bilder pro Sekunde des Videos machen leider den Eindruck kaputt den das in der Praxis hat. Die coolness ist dann ploetzlich weg. :-D Ein weiteres Problem, wenn man nicht nur bei der Opamusik der 90er verharrt sondern auch moderneres hoert, muss man leider sehr oft weinen weil eigentlich nur 4-5LEDs gebraucht werden weil die Dynamik soweit zusammengeschrumpelt ist das sich da nicht mehr viel bewegt. Seufzt! Ich koennte mir auch vorstellen das es auch mit OLEDs geht, aber vermutlich nur wenn man wirklich willens ist die Ansteuerung auch komplett selber zu programmieren damit man die notwendige Updaterate erreicht. .-) Vanye
Vanye R. schrieb: > Ich weiss zwar nicht wieso man sich mit so krass veralteten analogen > Bandmaschinen abgeben sollte, es gibt doch moderne DATs wo alles digital > ist. :-D Also das dachte ich mir anfangs auch, dann starb ein Bekannter, der Nachlass bestand aus einem alten XY Bandgerät + Tapes, die Neugier wuchs, angesteckt, rumgewickelt, Play, zack infiziert! Das 0815 Gerät vom Bekannten landete schnell im Bauhof und dann kam Ersatz von Revox. Nach der Komplettüberholung lief das Teil auch noch ziemlich gut. Die Ohren und Augen haben sich geöffnet als ich die erste Aufnahme gestartet und abgehört habe. Ich bin ein Cassetten Kind und mir war nie bewusst wie man aus "normal" Bandmaterial so einen guten Sound rausholen konnte. Der Frequenzgang ist verglichen mit Cassette vergleichbar mit einer CD. Cassette ist echt immer Scheiße selbst mit den teuren Metall Tapes und Superdupertonkopf war da nix besonderes rauszuholen. Zur Qualität: Kaum Eigenrauschen, man kann absichtlich in die Sättigung hinein aufnehmen, VU auf Anschlag fahren und ein Live Konzert klingt noch Krasser wie vorher. Es gibt tatsächlich bei Thomann noch neue Tonbänder! Die Musiker nehmen es gerne um ihre Songs "rauchiger" zu mischen, es ist also Nachschub und eine Nachfrage da.
> Also das dachte ich mir anfangs auch, Bevor jetzt wieder bei Leuten der Blutdruck steigt. Da war natuerlich von mir als Witz gemeint. Natuerlich hat man heute alles auf dem NAS oder Handy und spielt es direkt digital ab. Aber klar, diese alten Kisten haben natuerlich einen gewissen Charme wenn man damals seine Jugend hatte. Bei mir waren das aber DATs weil ich fuer Bandmaschinen nicht alt genug bin. Gott seit dank uebrigens, wenn man sieht was das fuer fette Kloetze sind. :) > Cassette ist echt immer Scheiße selbst mit den teuren Metall Tapes > und Superdupertonkopf war da nix besonderes rauszuholen. Klar. Das erste klanglich brauchbare waren in den 80ern Hifi-Video aber auch das nur bei den teuren (gute Kopfmechanik, manuelle Aussteuerung) Geraeten. Die compact Kassette kann theoretisch gut sein wenn man ein gutes Tapedeck hatte, gute Tapes und alles perfekt eingemessen war. Also bei fast niemanden und selbst dann altern die schlecht weil kaum Reserven da sind. > Es gibt tatsächlich bei Thomann noch neue Tonbänder! Hab gesehen das du in Amiland sogar neue Originalabzuege als Band kaufen kannst. Aber bei den Preisen musst du die auch lieben weil mehr wie ein Tape pro Monat wird du dir da kaum leisten wollen. Das ist wie damals als man sich eine CD gekauft hat und man die einen Monat jeden Tag hoeren musste weil man sich erst dann wieder eine weitere leisten konnte. :-) Immerhin einen grossen Vorteil haben aber diese alten Maschinen. Damit war kein Randomplay moeglich. Damit fing die Musik an den Bach runter zu gehen... Vanye
Christian M. schrieb: > Ich bin ein Cassetten Kind und mir > war nie bewusst wie man aus "normal" Bandmaterial so einen guten Sound > rausholen konnte. Der Frequenzgang ist verglichen mit Cassette > vergleichbar mit einer CD. Cassette ist echt immer Scheiße selbst mit > den teuren Metall Tapes und Superdupertonkopf war da nix besonderes > rauszuholen. Das habe ich genau anders herum erlebt. In den 80-er Jahren habe ich mal meine heißgeliebte A77, Halbspur und 19cm/sec, mit einem professionellen Hitachi-Tape-Deck und guten Kassetten gehörmäßig verglichen. Dabei war die Kassettenaufnahme durchaus auf der Höhe mit der Bandaufnahme. Das war ziemlich ernüchternd. Zum Glück kamen bald darauf die DAT-Recorder auf den Markt. Das war damals ein Ohren-Öffner.
Mark S. schrieb: > Dabei war die Kassettenaufnahme durchaus auf der Höhe mit der > Bandaufnahme. Ich habe ein paar Jahre bei UHER gejobbt. Deswegen kann ich mir das nicht vorstellen. DAT ist tot ,hat sich nicht lange gehalten. Ebenso die Digital/analoge Cassette von Philips DCC. Es geht schon lange nicht mehr um den Klang, kann man ja an den MP3 Zahlen sehen. Früher hatten die Leute die Geduld sich eine Platte oder eine Kassette oder Band von A-Z anzuhören. Die CD erlaubte Titelsprünge vom Sessel aus. Das hat den Leuten gefallen, brauchst dein Arsch nicht mehr bewegen. Das war es dann für analog.
Mark S. schrieb: > Zum Glück kamen bald darauf die DAT-Recorder auf den Markt. > Das war damals ein Ohren-Öffner. Es ist zugegebenermaßen auch ein wenig so, daß das Auge, wie bei der Schallplatte, mithört :-) Und Schallplatte ist bei weitem nicht perfekt, man kann aber toll dran rumspielen. kleiner Nachtrag, ich werde den A77 wahrscheinlich so lassen wie er ist, nur wieder technisch auf Vordermann bringen. Man baut sich in den Golf 1 auch keine LED Blinker rein.
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Bauform B. schrieb: > Die vordere ist dünn, schwarz (naja, "Rauchglas") und evt. noch schwarz > bedruckt um die Segmente abzugrenzen. Das Bedrucken zur Segmentabgrenzung kannst du dir sparen, wenn dahinter die dicke Streuscheiben sitzt. Das gibt kräftiges Übersprechen zwischen den Segmenten, falls nicht jedes Segment seinen eigenen Diffusor besitzt.
Matthias S. schrieb: > Die Jungs bei RTW haben früher diese Plasma Displays eingesetzt und > haben jetzt zu TFT gewechselt: > https://www.rtw.com/en/product-list/audio-monitors/tm3-smart.html > > Wobei die Plasma Displays schon ziemlich cool waren: > https://www.worthpoint.com/worthopedia/rtw-1115e-peak-audio-meter-bridge-1618855782 > > Wenn man also wirklich Sakrilege begehen will, plädiere ich für farbiges > TFT. Ich hätte so ein RTW 1115 zu verkaufen. Wer Bedarf hat. Gern PN an mich. Uli
Christian M. schrieb: > Hallo zusammen, ich möchte gern die beiden alten VU rauswerfen Christian M. schrieb: > kleiner Nachtrag, ich werde den A77 wahrscheinlich so lassen wie er ist Aber ansonsten alles OK bei Dir da oben? Gute Besserung! PS: Wie gehts denn Deiner SABA - Fernbedienung heute?
Vanye R. schrieb: > Ich weiss zwar nicht wieso man sich mit so krass veralteten analogen > Bandmaschinen abgeben sollte, es gibt doch moderne DATs wo alles digital > ist. :-D Unterschätze mal die Audioqualität der Revox A77 nicht. Ich besitze auch eine Revox A77 2 Spur allerdings mit 19/38cm/sek Bandgeschwindigkeit. Der Dynamikumfang kann durchaus mit einer CD mithalten, wenn man bedenkt, das bei einer digitalen Aufzeichnung der Klirrfaktor mit abnehmender Lautstärke zunimmt. Im Frequenzgang ist die Revox sogar wesentlich besser als eine CD. Die A77 hat ca 60db Rauschabstand gegenüber Vollaussteuerung. Geht man bei einer CD auf -60db Pegel runter so ist hier der Klirrfaktor schon bei fast 2%. Nur das es hier keine harmonische Verzerrungen sind wie bei einer analogen Aufzeichnung, sondern Differenztonverzerrungen, welche wesentlich unangenehmer aufzeichnen. Was DAT betrifft. Diese Schrägspuraufzeichnung funktioniert nur in der Theorie so gut. Aber spätestens beim 10 Abspielen treffen die Köpfe die Spur am Anfang und am Ende nicht mehr, weil das Band sich etwas gedehnt hat. Das hört man dann mehr oder weniger laut als Rattern. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Unterschätze mal die Audioqualität der Revox A77 nicht. (ignorier doch einfach jene Forentrottel, die ich schon vor vielen Monden auf meine Sperrliste im Browser zur Inexistenz verdammte) Vor wenigen Jahren (vermutlich heute noch) war das Teil noch in einem Tonstudio in Süd-DE im Aktivbetrieb umsatzerzeugend - es tat zuverlässig, was es sollte und wurde von der schweizer Mutterfirma aktiv unterstützt - zumindest beantwortete die eine weitere Schaltplananfrage prompt per eMail und half mit Rat, einen Fehler zu beseitigen ;)
> Die A77 hat ca 60db Rauschabstand gegenüber Vollaussteuerung.
Vertippt? Das sind ja 30dB weniger wie CD oder DAT und muesste ungefaehr
bei dem liegen was eine Compactcassette konnte. Selbst von einem
Handy heute wuerde ich erwarten das es ueber 60dB liegt.
Vanye
> Im Frequenzgang ist die Revox sogar wesentlich besser als eine CD.
Das setze ich voraus. Ich wuerde mindestens eine Bandbreite bis 30Mhz
erwarten damit man sowas in einem HF-Forum postet.
Vanye
Vanye R. schrieb: > Vertippt? Das sind ja 30dB weniger wie CD oder DAT und muesste ungefaehr > bei dem liegen was eine Compactcassette konnte. Selbst von einem > Handy heute wuerde ich erwarten das es ueber 60dB liegt. Begründung nicht zu Ende gelesen? Die 96db Rauschabstand eines digitalen Tonträgers kannst du nicht ausnützen, weil bei 60db unter Vollaussteuerung die disharmonischen Verzerrungen bereits auf 2% angestiegen sind. ( Rauschen wird durch ein Geräusch ähnlich quarkender Frösche am Gund eines 100m tiefen Brunnens ersetzt ). Ralph Berres
Ulrich U. schrieb: > Ich hätte so ein RTW 1115 zu verkaufen. Wer Bedarf hat. Gern PN an mich. > Uli Hättest du das vor 5 Jahren angeboten, als ich hier wg. der Reparatur eines RTW postete, wärs zu Überpreisen weggegangen. Damals war bei einem unserer RTWs der Blocktrafo durchgebrannt und die Hochspannung weg. Beitrag "EL Inverter für Lichtschlauch - welche Spannung?" Studio ist nun abgewickelt und es besteht kein Bedarf mehr.
Ralph B. schrieb: > Die 96db Rauschabstand eines digitalen Tonträgers kannst du nicht > ausnützen, weil bei 60db unter Vollaussteuerung die disharmonischen > Verzerrungen bereits auf 2% angestiegen sind. Deswegen werden CDs konsequent bis 0 dB FSL ausgesteuert. Passagen, die deutlich unter 0 dB liegen, werden per Dynamikkompressor auf 0 dB angehoben. Selbst alte, seinerzeit vorsichtig ausgesteuerte Digitalmaster werden per "Remastering" an das Full Scale Limit gequetscht.
Oder kurz gesagt. Die Qualtät wird der Lautheit geopfert. Ein einziger Einheitsbrei an der oberen Aussteuerungsgrenze, die Dynamik kaputt komprimiert. Seelenlose Musik. Günter
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Ralph B. schrieb: > Geht man bei einer CD auf -60db Pegel runter so ist hier der Klirrfaktor > schon bei fast 2% aber man hört noch was von der Aufnahme, bei Deiner A77 mit angeblicher 60dB Dynamik hörst Du da nur noch Rauschen.
Ralph B. schrieb: > Geht man bei einer CD auf -60db Pegel runter so ist hier der Klirrfaktor > schon bei fast 2%. Nur das es hier keine harmonische Verzerrungen sind > wie bei einer analogen Aufzeichnung, sondern Differenztonverzerrungen, > welche wesentlich unangenehmer aufzeichnen. Das war es, was ich schon lange wissen wollte, aber nie so drastisch benannt bekommen hatte. Die Prospekte der Hersteller schweigen sich dazu alle aus. Beim Tonaband ist es etwa wie beim Auto, wo man Hubraum durch nichts bessres ersetzen kann, als mit noch mehr Hubraum. Die höhere Bandgeschwidigkeit als bei Kassetten ist der springende Punkt: Weniger Aussetzer mit zunehmender Spurbreite, weniger Rauschen, je breiter die Spur. Weitreichender Frequenzgang ohne HX-Pro-Klimmzüge nur durch die höhere Bandgeschwindigkeit, zu natürlich höheren Kosten. Soul E. schrieb: > Selbst alte, seinerzeit vorsichtig ausgesteuerte > Digitalmaster werden per "Remastering" an das Full Scale Limit > gequetscht. Eine grauenhafte Vorstellung, also kaufe ich besser nichts neues. mfg Mark S. schrieb: > In den 80-er Jahren habe ich mal meine heißgeliebte A77, Halbspur und > 19cm/sec, mit einem professionellen Hitachi-Tape-Deck und guten > Kassetten gehörmäßig verglichen. Der Klirr, dessen Minimierung für die Deutlichkeit der Wiedergabe zuträglich ist, dürfte bei Spulentonband mit den üblichen Geschwindigkeiten signifikant geringer sein bei deutlicherer Wiedergabe bei komplexen Klangbildern.
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Christian S. schrieb: > Soul E. schrieb: >> Selbst alte, seinerzeit vorsichtig ausgesteuerte >> Digitalmaster werden per "Remastering" an das Full Scale Limit >> gequetscht. > > Eine grauenhafte Vorstellung, also kaufe ich besser nichts neues. Hör Dir mal eine ordentliche Aufnahme aus den späten '70ern oder frühen '80ern an. Dire Straits, Pink Floyd, Alan Parsons', sowas in der Richtung. Gut aufgenommen und trotzdem einigermaßen populär. Und dann einmal die Platte, einmal die alte AAD-CD, und einmmal die aktuelle "digitally remastered"-CD. Und falls vorhanden, auch noch die iTunes- und die Spotify-Version. Die Platte klingt meistens am besten. Und das liegt nicht an der Technik, an "hartem Digitalklang" oder "sauerstoffreien High-End Vodoo-Kabeln", sondern ganz profan an dem Mann am Mischpult, der das jeweilige Masterband verbrochen hat. > Der Klirr, dessen Minimierung für die Deutlichkeit der Wiedergabe > zuträglich ist (...) Echter Klirr, also THD, harmonische Oberwellen, stört gar nicht so sehr. Die meisten Instrumente produzieren massig Oberwellen als Klangfarbe. Böse ist Intermodulation, also wenn zu 800 Hz und 1 kHz (große Terz) dann auch noch 200 Hz und 1,8 kHz dazukommen. Oder halt digitale Artefakte, die sind meist komplett disharmonisch.
Soul E. schrieb: > Die Platte klingt meistens am besten. schrieb ich schon mal mit mäßigem Erfolg. Ich kaufte mehrfach die Kraftwerk Mensch Maschine als CD, aber in jedem Blindtest wurde mir von Gasthörern bestätigt, die LP klingt besser, oft wurde die CD als LP erkannt wegen des miesen Klangs.
Hallo Soul E. schrieb: > Die Platte klingt meistens am besten. Und das liegt nicht an der > Technik, an "hartem Digitalklang" oder "sauerstoffreien High-End > Vodoo-Kabeln", sondern ganz profan an dem Mann am Mischpult, der das > jeweilige Masterband verbrochen hat. So ist es - am Anfang (und Ende) ist es eben ein rein analoges Gemisch von Tönen. Da dies "out of the box" - sprich direkt aus den Instrumenten und Mikrofonen wohl nicht so herauskommt, wie es das breite Publikum mag, ist halt der Mann am Mischpult notwendig. Wenn daran gespart wird - bzw. der Mann "Softwarefilter" heisst... Christian S. schrieb: > Beim Tonaband ist es etwa wie beim Auto, wo man Hubraum durch nichts > bessres ersetzen kann, Typisches Stammtischgelaber von im Vorgestern lebenden, bzw. die Veränderungen, Möglichkeiten usw. in der Technik (und Gesellschaft) akzeptieren wollen. Da ist dann der "volle" Klang der Schallplatte und von Rühren auch nicht fern... 2024? ja wir haben 2024!
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Vanye R. schrieb: >> Die A77 hat ca 60db Rauschabstand gegenüber Vollaussteuerung. > > Vertippt? Das sind ja 30dB weniger wie CD oder DAT und muesste ungefaehr > bei dem liegen was eine Compactcassette konnte. Selbst von einem > Handy heute wuerde ich erwarten das es ueber 60dB liegt. > > Vanye Nö, nicht vertippt - sondern die traurige Wahrheit. Wie man darauf kommt so etwas heutzutage gut zu finden, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Und irgendwelche Hinweise, dass so etwas in professionellen Studios genutzt wurde, ja klar es gab damals einfach nichts Besseres. In meinem Regal steht noch eine NAGRA IV von 1972 - ein wünderschönes Stück Technik und damals top notch. Da bleibt sie auch stehen, als Tonquelle hat sie sich überlebt.
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Darius schrieb: > Da ist dann der "volle" Klang der Schallplatte nun vielleicht wurde die Mastermatritze besser abgemischt? Es ist durchaus möglich das Masterbänder verschütt oder verloren gingen und das Taubblinde Mischpultbediener eine CD vor Herstellung mies neu erstellt haben. Es gibt miese CDs, wieso auch immer, nur weil sie theoretisch 96dB Rauschabstand haben und theoretisch von 20Hz-20kHz gehen heißt das nicht daß alle besser sind.
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Soul E. schrieb: > Christian S. schrieb: >> Soul E. schrieb: >>> Selbst alte, seinerzeit vorsichtig ausgesteuerte >>> Digitalmaster werden per "Remastering" an das Full Scale Limit >>> gequetscht. >> >> Eine grauenhafte Vorstellung, also kaufe ich besser nichts neues. > > Hör Dir mal eine ordentliche Aufnahme aus den späten '70ern oder frühen > '80ern an. Dire Straits, Pink Floyd, Alan Parsons', sowas in der > Richtung. Gut aufgenommen und trotzdem einigermaßen populär. Und dann > einmal die Platte, einmal die alte AAD-CD, und einmmal die aktuelle > "digitally remastered"-CD. Und falls vorhanden, auch noch die iTunes- > und die Spotify-Version. > > Die Platte klingt meistens am besten. Und das liegt nicht an der > Technik, an "hartem Digitalklang" oder "sauerstoffreien High-End > Vodoo-Kabeln", sondern ganz profan an dem Mann am Mischpult, der das > jeweilige Masterband verbrochen hat. > > >> Der Klirr, dessen Minimierung für die Deutlichkeit der Wiedergabe >> zuträglich ist (...) > > Echter Klirr, also THD, harmonische Oberwellen, stört gar nicht so sehr. > Die meisten Instrumente produzieren massig Oberwellen als Klangfarbe. > Böse ist Intermodulation, also wenn zu 800 Hz und 1 kHz (große Terz) > dann auch noch 200 Hz und 1,8 kHz dazukommen. Oder halt digitale > Artefakte, die sind meist komplett disharmonisch. Zu dem Teil gibt es nichts hinzuzufügen, genau das was ich auch so geschrieben hätte! Vielleicht noch paar Hintergrundinfos: Schallplatten könnte man schon rein technisch auf den wenigsten Geräte so schneiden wie CDs von den Hampels abgemischt werden. Schneidverstärker haben schon mal 30 bis 50W um die Nadel in den Spitzen stark genug zu beschleunigen, wenn das als Dauerleitung käme dann könnte der Schneidkopf abbrennen. Umgekehrt kann man CDs in exzellenter Klangqualität erzeugen wenn man die Schallplatten-Abmischung vom altem Toninschineur nimmt :) Auch MP3 verschlechtert den Klang nur sehr wenig, bleibt immer noch Hi-Fi Qualität, wenn das Ausgangsmaterial noch naturnahe Signalgemische waren. Mit denen wurde der Algorithmus entwickelt und abgestimmt. Wo MP3 voll hörbar versagt sind Signalgemische die vorher schon auf "volle Dröhnung" veroptimiert wurden Die reine Dynamikkompression ist übrigens auch noch nicht das größte Übel, diese plättet nur die Lautstärke auf Makroebene. Schlimmer sind die Limiter die vor der finalen Mischung die einzelnen Spuren hart begrenzen, das läßt inbsbesondere Stimmen so prägnant aggressiv "durchkommen". In Spektrogrammen erkennt man dann oft eine gewisse Art von "Nebelwolke", wo man ehr Spektrallinien auf einem leiserem Untergrund erwarten würde.
Darius schrieb: > Da ist dann der "volle" Klang der Schallplatte und von Rühren auch nicht > fern... > 2024? ja wir haben 2024! Nun.... Ich kenne durchaus selbst das Erlebnis daß gewisse "Musik"stücke auf einer Hifi-Anlage nicht klingen weil diese jeden Mist präzise wiedergibt... Nimmt man jetzt einen DHT-Verstärker ohne Gegenkopplung auf Breitband-Lautspürecher die genauso religiös keine Frequenzweiche oder Korrekturfilter haben dürfen, dann wird die "Musik" am Ende so weit verschmiert und mit euphonischen Verzerrungen angereichert daß es am Ende angenehmer klingt. Es gibt halt durchaus Menschen die "warm und erdig" verzerrte Musik subjekt besser finden als eine schonungslos klare Wiedergabe.
Mal zurück zum Ausgangsthema: Soll das ein richtiges VU-Meter werden, oder eine Zeigerzappelmaschine?
Wenn schon, denn schon: https://tech.ebu.ch/docs/r/r128_2011_DE.pdf Die Revoxen haben schon einen rudimentären 1 Bit A/D-Wandler drin. Der läßt eine Leuchtdiode bei Übersteuerung aufblitzen. Braucht man nur noch mehrere Komparatoren für den Rest. Kann man dan farblich definieren. ciao gustav
Darius schrieb: > Typisches Stammtischgelaber von im Vorgestern lebenden, bzw. die > Veränderungen, Möglichkeiten usw. in der Technik (und Gesellschaft) > akzeptieren wollen. Danke, wir zwei werden im Forum bstimmt keine Freunde mehr, die Fronten sind geklärt. Heiko H. schrieb: > Ich kenne durchaus selbst das Erlebnis daß gewisse "Musik"stücke auf > einer Hifi-Anlage nicht klingen weil diese jeden Mist präzise > wiedergibt... Das passiert mir nur allzu oft mit der aktuellen Musik, wenn da viel mit Synthesizern und synthetischen Bässen und Schlagzeugen gespielt wird. Passiert oft auch bei Gesang mit künstlich verschönertem Spektrum in den Höhen. Soul E. schrieb: > Und dann > einmal die Platte, einmal die alte AAD-CD, und einmmal die aktuelle > "digitally remastered"-CD. Das wäre mal ein interessantes Experiment. Direkt fällt mir nur die erste Kate-Bush-the kick inside-LP ein, 12/1990 gekauft, die ich später als CD nachkaufen konnte. Damals wie heute auf MC-Tonabnehmer abgespielt ist die LP eindeutlig flach und höhenarm in der Wiedergabe, wohl eine ungünstige Pressung jenseits der 10000 Stück erwischt oder es war etwa Absicht. Als weiterer Kandidat käme Supertramp in Frage, allerdings die LP gebraucht erworben. Die Doppel-CD erschienen auf EMI "Der Vogelhändler" ADD Aufnahme von 1974 und digital remasterd in 1988, sowie "La Traviata" erschienen auf BMG ADD Aufnahme von 1967 und digital remasterd in 1994 verblüffen mich immer wieder durch ihre Dynamik und Rauscharmut. Ich könnte fortfahren mit "La Bohame" in einer Aufnahme von 1961 ADD in 1990 remasterd. mfg
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