Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Soll ich alte Kodensatoren 1989 (DDR) MKT und X2 MKP austauschen?


von Christoph L. (christoph_l979)


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Hi,

ich habe hier ein altes DDR Netzteil, welches zu einem KC Compact 
gehört. Das Netzteil liefert 20V DC aus Netzspannung.

Ich habe es heute erst bekommen und getestet und es liefert ohne Last 
20.4V DC. Mit Last wird das wohl etwas absinken, aber soweit ist das 
okay, weil der Computer intern noch mal ein Netzteil hat um alles von 
+15V - +20V auf die interne +5V herunterzuregeln.

Da sind jetzt ganze drei Kondensatoren drin:

1. Ein MKP 250V X2 100nF   (C01)
2. 2x 63V MKT 1uF          (C02,C03)

Im Moment sieht das soweit gut aus. Den X2 kann ich auch messen, weil er 
Isolierbar ist. Der ist 113 nF, also sieht okay aus. Aber C02 und C03 
kann ich nicht sinnvoll messen, ohne sie auszulöten.

Meine Frage wäre jetzt:
Soll ich die prophylaktisch tauschen? Also altern die auch wie Elkos so, 
daß sie irgendwann hinüber sind?

Schaltbild ist hier:
https://www.sax.de/~zander/kcc/kcc_nts.jpg

von H. H. (hhinz)


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Drin lassen.

von Elmar A. (Firma: Surfplanet GmbH) (surfplanet)


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Den MKP 250V X2 100nF   (C01) würde ich auf jeden Fall tauschen wenn 
älter als 20 Jahre, wenn der hochgeht ist das eine Riesensauerei.
Aber wieder gegen X2 tauschen.
Den Rest kannst Du drinlassen wenn messtechnisch O.K.

von Christoph L. (christoph_l979)


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Danke, kannst Du was generell zur Lebenszeit solcher Kodensatoren sagen?

Ich hab mal gelesen, daß die bis zu 1.000.000 Stunden halten, wenn sie 
undervolted sind (hier kommen 22.4V aus dem Trafo raus). Da die für 68V 
zertifiziert sind und das also weniger als 50% Spannung ist, solld as 
die Lebensdauer extrem erhöhen. Und da das ein Netzteil für einen 
Computer ist, der vermutlich die letzten 30 Jahre irgendwo auf einem 
Dachboden gestanden hat, also nicht angeschaltet war, dürfte das 
Netzteil eher wenig Stunden auf dem Rücken haben ...

Aber leider kann ich das nicht wissen.

Hilft ein Foto vom Netzteil, wie das aussieht (also die Kondensatoren?).

von Elmar A. (Firma: Surfplanet GmbH) (surfplanet)


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Der MKP 250V X2 100nF (C01) wird mit der Zeit schlecht, im Betrieb durch 
Durchschläge und immer durch das Eindringen von Feuchtigkeit.
Da der C01 direkt am Netz hängt und beim Versagen ein Feuerwerk auslöst 
besser austauschen.
Die auf der Niederspannungsseite sind unkritisch und können bleiben, 
testen lohnt nicht wenn die Ausgangsspanung paßt werden die O.K. sein.

von Christoph L. (christoph_l979)


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Okay, danke. Dann mach ich mich mal nach die Suche nach einer passenden 
Bauform. Die haben einen Axialen verbaut und RM 7,5mm auf der Platine 
...

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Elmar A. schrieb:
> Der MKP 250V X2 100nF (C01) wird mit der Zeit schlecht, im Betrieb durch
> Durchschläge und immer durch das Eindringen von Feuchtigkeit.
> Da der C01 direkt am Netz hängt und beim Versagen ein Feuerwerk auslöst
> besser austauschen.

Die DDR Ware war zwar von den Abmessungen etwas größer, hatte aber mehr 
Reserven, als die heutigen Chinakracher. Das lag u.a. auch daran, das 
die Folien sich nicht mit so geringen Toleranzen fertigen ließen.

von Christoph L. (christoph_l979)


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Hmm ... Was für eine tolleranz hat denn der? Ich kann irgendwie nur 10 
und 20% toleranzen finden. 5% scheint es quasi gar nicht zu geben.

Alle sind auch heute Radial und 10mm Rastermaß, muß ich also versuchen 
den einen PIN etwas umzubiegen, sollte also nicht grade mal 2mm dick 
sein.

Es gibt auch New Old Stock RFT (DDR Produkte) zu kaufen, aber macht das 
irgendeinen Sinn? Die sind dann doch auch genauso alt und einfach kaputt 
gestanden?

von Gerald B. (gerald_b)


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Im Gegensatz zu Elkos liegen sich ungepolte Kondensatoren nicht kaputt, 
wenn es nicht gerade in die Scheune reingeregnet hat. Wenn du nicht 
gerade den Anspruch hast, originalgetreu zu restaurieren, brauchst du 
keine DDR Ware.

von Jens G. (jensig)


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Christoph L. schrieb:
> Es gibt auch New Old Stock RFT (DDR Produkte) zu kaufen, aber macht das
> irgendeinen Sinn? Die sind dann doch auch genauso alt und einfach kaputt
> gestanden?

Es macht auch keinen Sinn, die C einfach pauschal zu tauschen. Noch 
dazu, wenn der doch +13% besser ist als sein Nennwert ...

von Elmar A. (Firma: Surfplanet GmbH) (surfplanet)


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Kauf irgendeinen X2 100nF am besten mit 305 Volt Spannungsfestigkeit, 
dann hast Du wieder für 30 Jahre Ruhe.
Toleranz ist bei dieser Anqwendung egal.
Wenn die Kapazität vom alten C schon merklich höher wie aufgedruckt ist 
kann das auf einen Isolationsfehler hindeuten.

Da der neue C keinen Euro kostet einfach tauschen, ein Ausfall vom C01 
kann im schlimmsten Fall zu einem Brand führen, also lieber 40 Cent 
investieren wenn man uralte Technik weiternutzen will.

von Christoph L. (christoph_l979)


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Gerald B. schrieb:
> Im Gegensatz zu Elkos liegen sich ungepolte Kondensatoren nicht kaputt,
> wenn es nicht gerade in die Scheune reingeregnet hat. Wenn du nicht
> gerade den Anspruch hast, originalgetreu zu restaurieren, brauchst du
> keine DDR Ware.

Mein Problem ist eher, daß ich keinen Axialen mehr finden kann und es 
gibt auch keine Radialen mit 7.5mm RM bei 0,1µ >250V~. Die sind 
mindestens 10mm und haben immer so kurze Beine, daß man die auch 
schlecht umbiegen kann.

Ich weiß auch nicht, was der für eine Toleranz hat.
Originalbezeichnung:
RFT
MKP (x2) X8
100n M 250V~
HPF (VDE) 565-1

Dazu kann ich nichts finden.

von H. H. (hhinz)


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Christoph L. schrieb:

> X8

Hergestellt August 1989.


> M

20% Toleranz


> HPF

Klimaklasse -25°C...+85°C, 21 Tage Saunatest.

von Gerald B. (geraldb)


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Auf jeden Fall eine höhere Spannungsfestigkeit (275V bzw. 305V) nehmen.

von Motopick (motopick)


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Christoph L. schrieb:

> Da sind jetzt ganze drei Kondensatoren drin:
>
> 1. Ein MKP 250V X2 100nF   (C01)
> 2. 2x 63V MKT 1uF          (C02,C03)
>
> Meine Frage wäre jetzt:
> Soll ich die prophylaktisch tauschen? Also altern die auch wie Elkos so,
> daß sie irgendwann hinüber sind?

Lass sie blos drin. Die werden den ganzen Rest noch deutlich ueberleben.
Das sind keine WIMA-Knallfroesche!

Der einzige X2 der mir mal "hochgegangen" ist, steckte in einem
IBM PS/2. Soweit zu deren "Qualitaet".

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christoph L. schrieb:
> Da sind jetzt ganze drei Kondensatoren drin:
>
> 1. Ein MKP 250V X2 100nF   (C01)
> 2. 2x 63V MKT 1uF          (C02,C03)

Naja. Wenn das Netzteil aus 230V~ eine Spannung von 20V= bei sicherlich 
50W macht, müssen da mindestens noch zwei größere Elkos drin sein.

> Meine Frage wäre jetzt:
> Soll ich die prophylaktisch tauschen? Also altern die auch wie Elkos so,
> daß sie irgendwann hinüber sind?

Natürlich nicht. Folienkondensatoren vom Ende der DDR (der KC kompakt 
wurde ja erst Ende 1989 gebaut) habe ich noch keinen kaputten gesehen. 
Das heißt nicht daß die nicht auch kaputt gehen können, aber 
prophylaktisch tauschen ist Unsinn. Zumal wenn der 100nF sogar noch 
113nF hat.

Ich würde den Kondensatore eher trauen als neuer Chinaware.

Bei den Elkos sieht das eventuell anders aus. Aber auch da würde ich 
nicht ohne Grund tauschen. Kapazität und Reststrom messen. Und wenn 
tauschen, dann nur gegen Markenware. Durchaus auch mit höherer 
Nennspannung, dann halten die länger. Ich würde bei den Elkos ca. die 
gleiche Baugröße einbauen.

von Hp M. (nachtmix)


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Axel S. schrieb:
> Das heißt nicht daß die nicht auch kaputt gehen können, aber
> prophylaktisch tauschen ist Unsinn. Zumal wenn der 100nF sogar noch
> 113nF hat.

Allerdings könnte ein derartiger Kapazitätszuwachs auch auf den Anfang 
vom Ende hindeuten. Das hohe ε von Wasser lässt grüssen.

von Christoph L. (christoph_l979)


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@Axel S

Danke für Deine Ausführungen, das hilft mir sehr weiter.

Interessant bei den Elkos ist auch, daß die Empfohlen werden für 
Audiophile Anwendungen, weil sie wohl sehr gut sind. Verstehe ich aber 
nichts von.

Elkos hat das Netzteil keine und auch nur 20W Leistung.

Statt der normalen Elkos hat es ja wie im Schaltplan zu sehen noch 
weitere 2 MKTs mit 1µF und zwei Spulen vor dem Gleichrichter - das war 
es dann. Der Gleichrichter ist auch Diskret aus vier Dioden aufgebaut.

Das Netzteil selber ist wirklich sehr simpel gehalten, hat aber ein 
komischen Stecker für heutige Verhältnisse. So ähnlich wie ein 
zweiadriger Kaltegerätestecker ... aber nur eben so ähnlich. War 
vermutlich DDR Standard.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hp M. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Das heißt nicht daß die nicht auch kaputt gehen können, aber
>> prophylaktisch tauschen ist Unsinn. Zumal wenn der 100nF sogar noch
>> 113nF hat.
>
> Allerdings könnte ein derartiger Kapazitätszuwachs auch auf den Anfang
> vom Ende hindeuten. Das hohe ε von Wasser lässt grüssen.

So ein Quatsch. Die MKP X2 Kondensatoren aus Gera(?) waren beidseitig 
vergossen. Bild z.B. hier: 
https://www.575.de/images/product_images/info_images/MKP_RFT_150n_250V.jpg. 
Wenn der Kondensator noch dazu auf einer Platine sitzt, dann wirken auch 
keine Kräfte auf die Anschlüsse, die die Abdichtung zerstören könnten.

Wie soll da Wasser reinkommen? Ich meine, wenn er das Netzteil aus einem 
See gefischt hätte. Oder der KC wochenlang im Regen draußen gestanden 
hätte. Dann wäre das was anderes.

Ich könnte sogar mal nachsehen, was noch in meinem Fundus ist. Oder der 
TE bestellt einen MKP 150nF von der Seite, wo das Foto her ist (mit € 
0,49 sogar recht preiswert). Aber die wären ja auch mindestens 30 Jahre 
alt. Die müßte er nach der gleichen Logik ja auch wieder prophylaktisch 
austauschen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christoph L. schrieb:
> Das Netzteil selber ist wirklich sehr simpel gehalten, hat aber ein
> komischen Stecker für heutige Verhältnisse. So ähnlich wie ein
> zweiadriger Kaltegerätestecker ... aber nur eben so ähnlich.

Dann ist das womöglich gar kein "Netzteil" im herkömmlichen Sinn, 
sondern nur Trafo und Gleichrichter in einem separaten Gehäuse. Ist auch 
möglich. Viele Geräte aus der Zeit wie z.B. K63xx Drucker, KC87 Computer 
hatten aber auch Schaltnetzteile.

Wenn der Netzanschluß wirklich nur zweipolig ist, dann firmiert der 
heute unter "Rasiererstecker". Die Kabel gibt es noch, allerdings meist 
als Spiralkabel. Die waren in der Tat Standard in der DDR.

von Hans (ths23)


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Laß die Kondensatoren drin. Die MKP- und MKT-Kondensatoren aus 
DDR-Produktion waren eine gute Qualität. Die auf Verdacht tauschen ist 
einfach nur Käse das neue Zeugs ist nicht besser.
Lediglich der C1 ist mit 250V~ heutzutage etwas knapp bemessen. Bei der 
heutigen Netzspannung von 230V könnte es knapp werden, weil diese unter 
Ausnutzung der 10% Toleranz auch theoretisch auf 253V ansteigen könnte. 
Ich zeichne die Netzspannung seit ca. 2 Jahren kontinouierlich auf und 
in dieser Zeit wurde dieser Wert bei mir nie erreicht (Maximum bei 
240V).

Dieses Tauschen von Kondensatoren auf Verdacht ist eine Unsitte. Das was 
es heute gibt ist nicht unbedingt besser.
Bei Elkos gibt es Kandidaten die man besser tauschen sollte. Das sind 
z.B. die in den weißen Plastikbechern (Schneemänner) und auch die in den 
gelben Plastikgehäusen. Die Frolyts mit blauen Folie hingegen sind von 
guter Qualität und müssen i.d.R. nicht getauscht werden.
Auch bei den Folienkondensatoren gibt es Kandidaten die man tauschen 
sollte z.B. die in Glasröhrchen (mit Teer vergossen) oder die mit 
goldfarbenen Gehäuse von KOWEG (Kondensatorenwerk Görlitz). Allerdings 
war die Zeit dieser Kondensatoren lange vor dem KC.
Was beim KC verbaut serin dürfte, sind die roten Keramik C's aus 
sowjetischer Fertigung. Die gehen auch gern mal kaputt, aber auf 
Verdacht würde ich die auch nicht unbedingt tauschen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hans schrieb:
> Was beim KC verbaut serin dürfte, sind die roten Keramik C's aus
> sowjetischer Fertigung. Die gehen auch gern mal kaputt, aber auf
> Verdacht würde ich die auch nicht unbedingt tauschen.

Ja, die roten Fähnchen. Das war echt ein Mistzeug. Und hatten einen 
TempCo, die konnte man glatt als Temperatursensor benutzen.

Allerdings kann die der TE erst sehen, wenn er den KC mal aufmacht. Hat 
er anscheinend noch nicht. Denn wenn sein "Netzteil" wirklich nur Trafo 
+ Gleichrichter ist, dann ist die Hälfte davon da drin.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Allerdings kann die der TE erst sehen, wenn er den KC mal aufmacht. Hat
> er anscheinend noch nicht.


Der TO schreibt ja auch nur vom Netzteil, das er hat und das wohl für 
einen "KC compact" gedacht war.

https://www.heise.de/news/KC-compact-Der-letzte-Heimcomputer-der-DDR-4727438.html

Nicht zu verwechseln mit den vielen KC mit Jahreszahlen in der 
Typbezeichnung wie KC 85/3 oder gar dem KC 85/1 (Z9001).

BTW, der Z1013 wurde sogar "nackt" ausgeliefert und es oblag dem Käufer 
sich Gehäuse/Netzteil dazu zu basteln.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Als Kind des Westens kann ich zur Qualität der Ostkondensatoren nichts 
sagen.

Die Idee alte X2 Kondensatoren auszutauschen kommt daher, dass die 
schwedische RIFA (dahinter steckte eigentlich Ericsson) Kondensatoren 
produzierte die einem heutzutage schon mal mit unglaublicher 
Rauchentwicklung, klebrigem Ruß und Flammen um die Ohren fliegen. Die 
Sauerei will man absolut nicht - been there, done that.

RIFA Kondensatoren wurden auch in Schaffner-Netzfilern verwendet. Sobald 
du  in einem alten Gerät einen RIFA Kondensator oder einen 
Schaffner-Netzfiler siehst nicht einschalten! Nicht mal kurz probeweise. 
Erst raus mit dem Müll!

von Hans (ths23)


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Axel S. schrieb:
> Ja, die roten Fähnchen. Das war echt ein Mistzeug. Und hatten einen
> TempCo, die konnte man glatt als Temperatursensor benutzen.
Da gibt es wohl auch verschiedene Qualitäten. Die eine Sorte ist 
unauffällig und dier ist halt nicht von so guter Qualität und kann 
durchaus ausfallen. Ich habe noch einige Messgeräte aus der DDR und der 
Ex Sowjetunion, wo die roten Fähnchen durchaus häufiger als 
Stützkondensatoren verbaut sind. Tauschen mußte ich da bisher noch 
nichts, die Geräte versehen ihren Dienst wie sie sollen und ohne Not 
löte ich an diesen nicht rum.

Hannes J. schrieb:
> Als Kind des Westens kann ich zur Qualität der Ostkondensatoren nichts
> sagen.
Frolyt z.B. ist schon eine gute Firma und die haben immer Qualität 
produziert - auch heute noch (die Firma gibt es noch). Auch Elektronik 
Gera (ehemals Hescho) oder Koweg haben ordentliche Qualität geliefert. 
Es gab immer wieder halt mal so ein paar Ausrutscher, was vermutlich der 
klammen Rohstoffsituation in der DDR geschuldet war. Die Schneemänner 
(Elkos in einem weißen Kunststoffbecher) sind so ein Beispiel. Da konnte 
man halt das Aluminium (wurde importiert) für den Becher einsparen. Die 
Dinger haben ja auch erst mal funktioniert, bloß mit der Langlebigkeit 
war es halt nicht so dolle.
So etwas wie explodierten Rifa's kenne ich eigentlich nicht. Lediglich 
wenn  mal ein Elko hoch gegangen ist, dann gab es schon ordentlich 
Sauerei.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich dachte immer, die roten KerKos wären in den Keramischen Werken 
Hermsdorf (KWH) für den osteuropäischen Markt produziert worden und 
deshalb russisch beschriftet. Damals gab es nichts anderes und in den 
damaligen TTL Gräbern haben sie ihren Job gut gemacht.
Einzig in einem Eigenbau Triacdimmer hat mir so ein KerKo mal 
ohrenbetäubend gezwitschert, weil er zum Piezolautsprecher mutierte 
:-)))
Zu den Frolyt Elkos kann ich Hans nur beipflichten. Unzählige DDR HiFi 
Anlagen, Radios und auch Türklingeln im 24/7 Betrieb tun auch nach 
Jahrzehnten ihren Job ohne Ausfälle.
Was die alten Frolyts allerdings nicht mögen, ist in Schaltnetzteilen 
"gefoltert" zu werden. Ich habe noch ein paar als NOS. Beim Ausfall 
eines Schaltnetzteils, ich erinnere mich nicht mehr, war es eine 
Fritzbox. oder eine Wandwarze, hatte ich als Ersatz nur einen Frolyt. 
Der fiel allerdings nach 2 Wochen erneut aus. Aber für dieses Szenario 
waren sie auch nie konzipiert worden.
Und ein 470µ/6,3V, der 40 Jahre gut abgelagert war, stellte sich an 
einem 3,3V LDO als Kurzschluss heraus. Mit dem wollte ich auf einem 
Lochrasteraufbau einen WEMOS ESP8266 puffern.

von Harald K. (kirnbichler)


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Hannes J. schrieb:
> die schwedische RIFA

Auch in Anlehnung an den Namen eines Anti-Marihuana-Propagandafilms aus 
den 30er Jahren "RIFA Madness" genannt.

https://en.wikipedia.org/wiki/Reefer_Madness

Schönes Bild:
https://en.wikipedia.org/wiki/RIFA_AB#Legacy

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