Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gate-Trigger Spannung (T2302)


von Martin (maky)


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Hallo,

aus den frühen 80'er habe ich eine "historische" Schaltung 
(Fallblattplatine).

Ein Motor (~40V, 300 Ohm) wird über ein Triac (T2302) geschaltet.
Wenn ich das Datenblatt richtig vestehe, hat der eine Trigger-Spannung 
von max 2.2V bei max. 10mA. Der Gate-Pin des Triac ist über eine Diode 
und einen 560 Ohm Widerstand beschaltet. Wie bekomme ich heraus, welche 
Spannung nun an den Pin zu legen ist, damit die korrekte Gate-Spannung 
am Triac ankommt?

Viele Grüße und vielen Dank
Martin

von Mani W. (e-doc)


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Vielleicht zeigst Du mal einen Schaltplan?

Und was ist eine "Fallblattplatine"?

: Bearbeitet durch User
von Martin (maky)


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Angehängt habe ich mal einen (schnell und unsauber) gezeichneten
schematischen Ausschnitt der Schaltung. Nur grob, auf das Wesentliche 
reduziert. Bitte steinigt mich dafür nicht!

Meine laienhafte Überlegung ist: wieviel fällt am 560 Ohm Widerstand ab? 
Sind dann 1 V, 5V oder gar 40V an den Pin anzuschließen?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Martin schrieb:
> Wie bekomme ich heraus, welche
> Spannung nun an den Pin zu legen ist, damit die korrekte Gate-Spannung
> am Triac ankommt?

Betrachte das wie eine LED, Strom rein, die Spannung ergibt sich. Sorge 
für 10mA, wenn es 12 oder 15 werden, tut das auch niemandem weh. Was 
Triacs garnicht mögen, ist zu wenig Gatestrom.

Überschlägig passen 9..10 Volt.

von Mani W. (e-doc)


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Könnte man für Österreicher den Begriff "Fallblattplatine"
erörtern?

Google spuckt nichts dazu aus...

von H. H. (hhinz)


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Mani W. schrieb:
> Könnte man für Österreicher den Begriff "Fallblattplatine"
> erörtern?

Platine einer Fallblattanzeige.

von Mani W. (e-doc)


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Danke, jetzt ist alles klar!

von Monk (roehrmond)


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Martin schrieb:
> Trigger-Spannung von max 2.2V bei max. 10mA.

Damit ist gemeint, daß er zum Triggern nicht mehr als 10 mA benötigt. 
Weniger Strom würde nur mit Glück funktionieren. Mehr Strom geht immer, 
sogar sehr viel mehr.

Für die Diode schätze ich mal 0,7 Volt.

560 Ohm * 10 mA + 2,2 V + 0,7 V= 7,8 V

Du musst mindestens 8,5 Volt anlegen.

von Rainer W. (rawi)


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Monk schrieb:
> Weniger Strom würde nur mit Glück funktionieren. Mehr Strom geht immer,
> sogar sehr viel mehr.

Im Datenblatt steht sogar, wieviel mehr: Bei einer Pulsdauer von bis zu 
1µs sind max. 0.5A zulässig.

Generell reicht zum Zünden typisch weniger Strom, wenn die Spannungen an 
MT2 und G die gleiche Polarität besitzen (im DB unter DC Gate-Trigger 
Current angegeben). Daraus ergibt sich, dass bei zu knappem Gate-Strom 
die TriAC eventuell nur bei jeder zweiten Halbwelle zündet.

von Martin (maky)


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> Du musst mindestens 8,5 Volt anlegen.
Danke. Aber das Datenblatt spricht doch von einer Triggerspannung
von max. 2.2V. Was passiert denn wenn ich entschieden mehr anlege?
Der Rest der Platine wird mit ca. 40 V versorgt, dürfte ich die
auch als Triggerspannung anlegen?

von Monk (roehrmond)


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Martin schrieb:
> Aber das Datenblatt spricht doch von einer Triggerspannung
> von max. 2.2V.

Die Grundlagen der Elektronik können wir dir hier nicht vermitteln.

Wenn die benötigten 10 mA anliegen, ergibt sich am Triac eine SPannung 
von maximal 2,2 Volt. Der Rest fällt am Widerstand ab.

> Der Rest der Platine wird mit ca. 40 V versorgt, dürfte
> ich die auch als Triggerspannung anlegen?

Dann würden ca. 66 mA fließen. Dem Triac tut das nicht weh. Am 
Widerstand entsteht außergewöhnlich viel Wärme, entsprechend 2,5 Watt 
Leistung. Ob und wie lange er das verträgt, kann ich ohne Kenntnis der 
Schaltung nicht einschätzen.

von Martin (maky)


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> Dann würden ca. 66 mA fließen. Dem Triac tut das nicht weh.
Genau das war meine Frage: Es tut ihm wirklich nicht weh, obwohl
ja im Datenblatt eine "DC-Gate-Trigger-Current MAX 10 mA" steht?

Danke an alle!

von Dieter W. (dds5)


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Das "DC-Gate-Trigger-Current MAX 10 mA" ist der Wert, beim dem er sicher 
zündet. Wieviel er ohne Beschädigung verträgt, hat damit nichts zu tun.

von Monk (roehrmond)


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Martin schrieb:
> Es tut ihm wirklich nicht weh

Ich bin sicher, dass meine obige Erklärung zu dem Parameter richtig ist.

Monk schrieb:
> Damit ist gemeint, daß er zum Triggern nicht mehr als 10 mA benötigt.
> Weniger Strom würde nur mit Glück funktionieren. Mehr Strom geht immer,
> sogar sehr viel mehr.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Martin schrieb:
> Es tut ihm wirklich nicht weh, obwohl
> ja im Datenblatt eine "DC-Gate-Trigger-Current MAX 10 mA" steht?

Du bist im falschen Abschnitt des Datenblattes.
Der maximal erlaubte Gate Strom wird im Abschnitt Maximum Ratings 
angegeben, nicht unter Electrical Characteristics. Da TriACs allerdings 
normalerweise meist mit Pulsen getriggert werden, ist dort oft kein 
DC-Wert angegeben.
Als Hinweis auf sinnvolle Werte kannst du den Strombereich im Diagramm 
von der Eingangskennlinie nehmen. Viel mehr Strom bringt nur unnötig 
Heizleistung im Vorwiderstand.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Monk schrieb:
>> Der Rest der Platine wird mit ca. 40 V versorgt, dürfte
>> ich die auch als Triggerspannung anlegen?
> Dann würden ca. 66 mA fließen. Dem Triac tut das nicht weh.

Fände ich trotzdem unfreundlich.

Es ist auch eine untypische Betriebsart, meist leitet man die 
Gatespannung aus der zu schaltenden Leitung von A2 ab, dass es nur ein 
kurzer Impuls wird.

Martin schrieb:
> Genau das war meine Frage: Es tut ihm wirklich nicht weh, obwohl
> ja im Datenblatt eine "DC-Gate-Trigger-Current MAX 10 mA" steht?

Kurz Werte überschlagen - setze 2,7 kOhm zusätzlich davor, aber als 0,5 
Watt-Typ.

Um überhaupt erstmal zu testen, könnte man die Gate-Ansteuerung mit 
einer 9V-Batterie machen.

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