Hallo liebes Forum, Ich habe eine allgemeine Frage zu GPS Sendern. Diese sind ja in vielen technischen Geräten verbaut, bspw in unseren Handys oder in der Smart Watch um ein paar Beispiele zu nennen. Mich interessiert, wie groß diese GPS Sender sind. Haustiere können gechiped werden und diese Chips haben die Größe eines Reiskorns. Warum ist das bei GPS Sendern nicht möglich? Das was man im Internet findet (egal wie gut bewertet) ist für die meisten Katzen nicht geeignet. Es handelt sich dabei um Halsbänder. Zum einen mögen das viele Katzen nicht und zum anderen kann es gefährlich sein, wenn sie klettern und hängen bleiben. Das Risiko gehe ich nicht ein. Wie weit ist unsere Technik heute und was sind die Hindernisse? Warum können GPS Sender nur in großer Größe in Verbindung mit einem Halsband verkauft werden? Gruß
GPS ist ein reiner Empfänger. Um die ermittelte Position der Katze an dich weiterzuleiten, braucht es ein Funksystem. Je nach Verfügbarkeit und Reichweite 2G, 3G, 4G, 5G, LoRa, WiFi, properitär .. Das Funksystem macht die ganze Sache größer und schwerer.
Martin H. schrieb: > Warum > können GPS Sender nur in großer Größe in Verbindung mit einem Halsband > verkauft werden? Du meinst vermutlich GPS Empfänger in Kombination mit 4G Mobilfunk? Das Kleinste was ich dazu kenne sind Smartwatches. Da reicht der Akku bei den meisten aber nicht mal für einen Tag (falls GPS aktiv ist). Und was ist wohl mit Abstand das größte Bauteil in so einer Smartwatch? Der Akku.
Florian L. schrieb: > Das Funksystem macht die ganze Sache größer und schwerer. Nein, sondern wie oben geschrieben: Der Akku. Hier ein Beispiel: https://de.ifixit.com/Teardown/Samsung+Galaxy+Watch4+und+Watch4+Classic+Teardown/144595
Es gibt zwar GPS Sender, aber die sind an den Satelliten dran oder werden für Jamming verwendet. Die Beispiele die du genannt hast sind reine GPS Empfänger. Weil die Satelliten so weit weg sind, ist das GPS Signal wenn es hier ankommt extrem schwach. Das braucht dann eine passende Antenne und auch Rechenleistung um aus dem GPS Signal die Daten/Position zu errechnen. Und dann willst du die ja noch irgendwie weiterschicken. Bringt dir ja nichts wenn nur der GPS Empfänger an der Katze seine Position weiß. Also baut man da auch noch ein GSM Modem dazu oder Bluetooth oder ... Und weil das alles Strom braucht, muss da auch noch ein Akku rein. Und schon wird es klobig. Der Chip den Katzen gespritzt bekommen ist etwas komplett Anderes. Der hat nur einen kleinen Datenspeicher, einen super langsamen Prozessor und sonst eigentlich nichts. Das braucht also auch kaum Strom. Und weil man ja sowieso nur Interesse an den Daten hat wenn man mit dem Lesegerät nahe an der Katze ist, lässt man den Akku weg. Das Lesegerät sendet und dadurch kann die kleine Antenne am Chip ein wenig Energie einsammeln, den Chip starten und antworten. Nur auf kurze Entfernung, nur wenige Daten und nur wenn ein Lesegerät sendet. Wenn du GPS an der Katze haben willst dann guck mal nach GPS Halsband oder so. Ist aber am Ende nicht wirklich klein, meist etwas größer als eine SmartWatch.
Gustl B. schrieb: > Der Chip den Katzen gespritzt bekommen ist etwas komplett Anderes. Der > hat nur einen kleinen Datenspeicher, einen super langsamen Prozessor und > sonst eigentlich nichts. > Das braucht also auch kaum Strom. Falsch, der bekommt den Strom vom Lesesgerät über Hochfrequenz, halt also kenen Akku/Batterie.Stichwort RFID.
Rüdiger B. schrieb: > der bekommt den Strom vom Lesesgerät über Hochfrequenz, halt > also kenen Akku/Batterie.Stichwort RFID. Also genau das, was Gustl geschrieben hat, und somit eben genau nicht Rüdiger B. schrieb: > Falsch
Beitrag #7690162 wurde vom Autor gelöscht.
Gustl B. schrieb: > Also baut man da auch noch ein GSM Modem dazu oder Bluetooth oder ... Wenn die Katze in BT-Reichweite ist, ist die GPS- Position ziemlich witzlos ;-)
Kommt drauf an was man machen will. Das GPS Halsband könnte selber die Position loggen und immer wenn es dann daheim in BT Reichweite einer Basisstation/Smartphone kommt schickt es das was zwischenzeitlich geloggt wurde. Ja oft wird Mobilfunk verwendet, aber da sind die Module größer und man braucht eine SIM und so. Edit: Ja, gibt es, das sind dann GPS Logger. Da hat man eben keine live Position sondern bekommt die Daten später wenn man den Logger ausliest. GPS Tracker sind typischerweise die Teile die den Standort live schicken und das dann über Mobilfunk.
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Mein Arbeitgeber stellt GPS-Tracker für Wildtiere für die Forschung her, insbesondere aber nicht nur für Vögel. Was gewichtstechnisch für Vögel geeignet ist sollte diesbezüglich auch für Katzen funktionieren, da die ja sowieso viel größer sind. Eine Faustregel ist, dass der Tracker unter 3%, besser 1%, des Körpergewichts sein sollte. Die meisten Tracker sind in der Tat mit Mobilfunk ausgestattet, es gibt aber auch SigFox, Iridium, manuelle Triangulation auf VHF/UHF auf ISM/SRD-Bändern und natürlich das Argos-System via Satellit. Den größten Platzverbrauch macht aber der Akku und teilweise die Antenne aus. Eine große Herausforderung bei allen Tieren ist in der Tat das Anbringen des Trackers am Tier. Für Landsäuger werden bis dato in der Tat fast ausschließlich Halsbänder genutzt, weil andere Möglichkeiten einfach nicht gut funktionieren. Bei manchen Tieren geht es auch gar nicht. Ein neuer Markt sind Ohrmarken, aber da dürften Katzen zu klein sein. Da aber viele Katzen sowieso Halsbänder tragen, würde ich jetzt schon denken dass es mit einem kleinen Tracker gehen sollte. Ein Problem könnte das Fell sein, welches die Solarzelle bedeckt. Implantierte Datenlogger gibt es, insbesondere zum Aufzeichnen der Herzfrequenz. Die brauchen aber IIRC immer einen externen Tracker als "Bridge", weil man im Körper einfach sehr schlechten Empfang hat. Die sind aber sehr teuer und dürfen nur vom Tierarzt implantiert werden. Übrigens: Das Auswerten solcher Daten kann als Tierversuch gelten und ist somit genehmigungspflichtig - da sollte man besser die Rechtslage genau studieren.
Wenn wir jetzt aus der Coronazeit noch ein paar von den 5G Chips übrig hätten ... hat man leider alle an Menschen verimpft.
Niklas G. schrieb: > Mein Arbeitgeber stellt GPS-Tracker für Wildtiere für die Forschung her, > insbesondere aber nicht nur für Vögel. Was gewichtstechnisch für Vögel > geeignet ist sollte diesbezüglich auch für Katzen funktionieren Klingt spannend. Ca. 1993 durfte ich dabei sein, als Fledermäuse mit Sender(chen) ausgestattet wurden und deren Revier- und Aktivitätsverhalten studiert wurde. Nachts im Wald mit Empfänger und VHF Peilantenne (HB9CV). Mich interessieren Schaltpläne zu möglichst winzigen VHF oder UHF Sendern ohne GPS etc. Aber das wäre evtl. Stoff für einen separaten Thread.
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Stefan M. schrieb: > Klingt spannend. > Ca. 1993 durfte ich dabei sein, als Fledermäuse mit Sender(chen) > ausgestattet wurden und deren Revier- und Aktivitätsverhalten studiert > wurde Fledermäuse und Flughunde kann man mittlerweile tatsächlich mit "vollwertigen" GPS-Trackern ausstatten. Stefan M. schrieb: > Mich interessieren Schaltpläne zu möglichst winzigen VHF oder UHF > Sendern ohne GPS etc. STM32WL55 😁 Da kann man direkt Daten mitsenden!
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PS: Es gibt einiges an aktueller Forschung zu dem Thema, z.B. hier ein kleiner Open-Source GPS-Logger aber ohne Mobilfunk, auch für Fledermäuse: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0267730 https://github.com/trichl/TickTagOpenSource Eins mit WiFi: https://www.researchgate.net/publication/357296308_Internet_on_Animals_WiFi-enabled_devices_provide_a_solution_for_big_data_transmission_in_bio-logging https://github.com/trichl/WildFiOpenSource
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Moinsen geht es um darum die Katze zu finden oder willst du nur ungefähr wissen, wo sich das Fellgetier herumtreibt? Für den letzteren Fall, wäre ein AirTag vielleicht die bessere Wahl.
Dieser AirTag ist, so wie ich es verstehe, etwas ähnliches. Auf Amazon wird gezeigt, dass man den AirTag orten kann, alles über das Smartphone. Die Batterie hält ein Jahr. Das wäre doch das was ich suche. Oder übersehe ich ein wichtiges Detail? Stichwort Funksystem, Größe des Akku etc
Die Airtags funktionieren nur in der Nähe von iPhones. Ich schätze dass sich deine Katze oft woanders herum treibt.
Niklas G. schrieb: > Da > aber viele Katzen sowieso Halsbänder tragen, würde ich jetzt schon > denken dass es mit einem kleinen Tracker gehen sollte. Allerdings sollte die GPS Antenne immer nach oben zeigen, während ein Halsband sich drehen kann. Evtl. müsste man so einen Tracker also auf dem Rücken befestigen. Niklas G. schrieb: > STM32WL55 😁 Da kann man direkt Daten mitsenden! Oder auch PIC12F529T39A. Der hat den Sender auch schon onchip.
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Matthias S. schrieb: > Allerdings sollte die GPS Antenne immer nach oben zeigen, während ein > Halsband sich drehen kann. Evtl. müsste man so einen Tracker also auf > dem Rücken befestigen. Die Solarzelle ist tatsächlich das größere Problem. Meistens macht man das so dass der Akku (schwer) unten hängt und der eigentliche Tracker im Nacken. Das ist aber konstruktionstechnisch gar nicht so einfach und eignet sich nur für große Tiere, welche schwere Akkus vertragen. Eine Art Rucksack ist auch eine Möglichkeit für manche Tiere. Matthias S. schrieb: > Oder auch PIC12F529T39A. Der hat den Sender auch schon onchip. Es gibt einige MCU die sowas können, der PIC wäre mit seinen 201 Bytes RAM jetzt nicht meine erste Wahl, und sein Gehäuse ist sogar etwas größer als der STM32. Das Schöne an dem STM32 ist dass er auch LoRa kann und 2 Kerne (Cortex-M0 + M4) hat.
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Soweit die Theorie. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob das umsetzbar ist. Die meisten Katzen mögen keine Halsbänder und es besteht die Gefahr, dass sie irgendwo hängen bleiben.
Martin H. schrieb: > es besteht die > Gefahr, dass sie irgendwo hängen bleiben. Aber die Gefahr besteht doch bei allen Montagemöglichkeiten - irgendein Band wird immer involviert sein, da Ohrmarken wohl kaum eine Option sind. Gilt doch auch für AirTags, oder würdest du die am Tier festkleben?!
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