Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2SC1815 ohne Kollektorspannung?


von Klaus (voenigs)


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Hallo, liebe Forengemeinde!

Folgendes Problem:

Auf der Kopfhörerplatine meines Aiwa XA-950 (HiFi-Verstärker) wird vom 
C1815
keine Kollekterspannung generiert, und ich (Laie) kann auch nach
x-tem Male des Nachmessens aller Bauteile und Leiterbahnen auf dieser 
winzigen Platine, keine Ursache dafür finden!
Die Kollektorspannung von ca. -24 Volt, sollte - wenn vorhanden - auf 
die Hauptlatine zu einer Diode geführt werden, welche Parallel zum 
linken Lautsprecherrelais geschaltet ist und die zum Durchschalten des 
Relais benötigt wird.
Ansonsten "scheint" kein Fehler an dem Verstäker vorzuliegen. Alle 
Bauteile die im Betrieb warm werden sollen werden warm, nicht heiß.
Alle Funktionen die per Fernbedienung schaltbar sind, lassen sich 
schalten, bzw. regulieren (Lautstärke).

Wenn ich Emitter u. Kollekter des 1815 kurzschließe, schaltet das Relais 
frei, und aus beiden Lautsprechern tönt unverzerrte Musik. Lediglich der 
betroffene linke Kanal spielt etwa 1/3 leiser als der rechte.
Aus dem Kopfhörerausgang verbunden mit Kopfhörer, ertönt aber keine 
Musik.

Was könnte die Ursache sein??

Bin für jede Idee/Vermutung/Hinweis dankbar!

Gruß, klaus :-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> wird vom C1815 keine Kollekterspannung generiert
Der C1815 ist ein 2SC1815 und nennt sich in deinem Plan Q39.

Und natürlich kann der Q39 keine Spannung "generieren", sondern der 
sollte ziwchen C und E durchschalten, wenn seine Basisspanung um 0,6V 
positiver ist als seine Emitterspannung (weil dann wie bei npn eben ein 
Basisstrom fließt).

Wenn du am Q39 nachmisst und die BE-Spannung groß genug ist, dann ist 
dieser Transistor defekt. Wenn die BE-Spannung zu klein ist dann ist der 
Fehler woanders.

Damit die BE-Spannung am Q39 groß genug ist, muss der Q38 leiten. Dazu 
muss dessen Basis um 0,6V negativer sein als sein Emitter. Das ist 
offenbar nicht der Fall, laut deinen Eintragungen sind am Q38 lediglich 
-50mV. Das reicht nicht zum Durchschalten.

Klaus schrieb:
> Was könnte die Ursache sein??
Das Problem liegt also ausserhalb, weil an den Klemmenpins 4,6 und 7 
jeweils die selbe Spannung anliegt. Dort müssten die Klemmen 6 und 7 
negativer sein als die klemme 4, um den Q38 und nachfolgend den Q39 
aufzusteuern.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael W. (miks)


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Und 'n sauber beschriftetes Bild gab's nicht...?

von Klaus (voenigs)


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Vielen Dank!

Das mit dem "Basis muß 0,6V höher sein...", hatte ich mal gelesen, aber 
leider nicht als Wissen parat. Darauf werde ich also in Zukunft achten!

Vor allem habe ich mich beim Lesen deiner Antwort daran erinnert, dass 
ich kürzlich eine 15V-Zenerdiode mit einer 16,irgendwas Volt Zenerdiode 
ersetzt habe. Leider habe ich gerade nix passendes da, werde vielleicht 
was testweise was mit vorgeschlatetem Widerstand probieren. Ansonsten 
halt warten bis die passende Zenerdiode da ist, die ich gleich bestellen 
werde.

Also, recht herzlichen Dank, für deine erhellende Antwort!

:-)

von Klaus (voenigs)


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Michael W. schrieb:
> Und 'n sauber beschriftetes Bild gab's nicht...?

Sorry, wenn du die Krikkelschrift meinst, das habe ich mit der Maus 
geschrieben. Mit Tastaturbuchstaben einfügen ist das bei mir immer ein 
riesen Akt. :-(

von Michael W. (miks)


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Klaus schrieb:
> Michael W. schrieb:
>> Und 'n sauber beschriftetes Bild gab's nicht...?
>
> Sorry, wenn du die Krikkelschrift meinst, das habe ich mit der Maus
> geschrieben.
Das meinte ich - und genau so sieht es auch aus...

> Mit Tastaturbuchstaben einfügen ist das bei mir immer ein
> riesen Akt. :-(
Alle 'Malprogramme', die ich kenne, haben eine Funktion 'zum Schreiben' 
- z.B. auch das Windows-eigene Paint. Erkennbar ist diese Funktion 
meistens am Großbuchstaben A

Ich hab's mit PaintShopPro (Version 7.00) gemacht...

: Bearbeitet durch User
von Klaus (voenigs)


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Danke, für den Tipp, ich gelobe Besserung! :-)

von Jens G. (jensig)


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Klaus schrieb:
> Danke, für den Tipp, ich gelobe Besserung! :-)

Laß gut sein. Der hat nur Langeweile heut' ...

von Klaus (voenigs)


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Hallo!

Nochmal eine Frage in die Runde, wenn erlaubt.

Widme mich gerade nochmal dem Verstärker, nachdem ich besagte 
Zenerdioden eingelötet habe, die heute endlich gekommen sind. Soweit 
kein Unterschied zu vorher.

Was ich mich frage, ist, wie an der Basis eine 0,6 Volt höhere Spannung 
als am Emitter anliegen können, wenn Basis und Emitter quasi am gleichen 
Kollekter Tropf des Q38 hängen?
Oder soll der 0,6 Volt Unterschied innerhalb des Transistors passieren?

Der aktuell verbaute C1815 (Q39) stammt aus einem Denon Versärker und 
wurde vor Einbau getestet.

Nachtrag:
Den verbauten C1815 durch einen neuen getauscht und kein Unterschied.

:-)

von Andrew T. (marsufant)


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Klaus schrieb:
> Was ich mich frage, ist, wie an der Basis eine 0,6 Volt höhere Spannung
> als am Emitter anliegen können, wenn Basis und Emitter quasi am gleichen
> Kollekter Tropf des Q38 hängen?

Solange Q38 nicht durchschaltet, bleibt die B-E Spannung an Q39 unter 
0.6V.

Ergo...

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Klaus schrieb:
> Was ich mich frage, ist, wie an der Basis eine 0,6 Volt höhere Spannung
> als am Emitter anliegen können, wenn Basis und Emitter quasi am gleichen
> Kollekter Tropf des Q38 hängen?
> Oder soll der 0,6 Volt Unterschied innerhalb des Transistors passieren?

An R221 werden mehr als 0,6 Volt abfallen wenn Q38 durchschaltet! Daraus 
werden die 0,6 Volt für Q39 generiert R220 wirkt dabei nur als 
Strombegrenzung für den Basisstrom von Q39.

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