Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktionsweise Platine für Fallblattanzeige


von Martin (maky)


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Hallo,

versuche eine alte Fallblattanzeige (frühe 80er) wieder
ans Laufen zu bekommen. Was ich bisher herausgefunden habe:

-der Motor ist ein Lavet-Schrittmotor (Polaritätsumkehr)
-die Spannungsversorgung ist vermutlich > 40V
-der Reedschalter gibt Impulse pro Blattwechsel
-der Elektromagnet gibt die Nullstellung der Blätter frei
-mit einer Gleichspannung von 40V (sekündlicher Polaritätswechsel)
läuft der Motor direkt angeschlossen einwandfrei.

Beigefügt habe ich einen Schaltplan (bitte nicht steinigen, sehr grob).

Dachte, wenn ich die wechselnde Gleichspannung an (1) und (2) gebe
und +10V an (4), daß das Gate zündet und der Motor läuft. Er zuckelt
aber nur schwach. Liegt dies an den Widerständen und sind ggf. höhere 
Spannungen am Gate nötig? Oder muß am Gate auch die Polarität wechseln?

Hat sonst jemand Ideen zur Funktionsweise der Schaltung?

Viele Grüße und vielen Dank
Martin

von H. H. (hhinz)


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Wo soll "E-Magnet" sein?

von Martin (maky)


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Ein Elektromagnet. Die Fallblätter werden an definierter Stelle 
angehalten, bis der Elektromagnet sie ggf. freigibt. So wird die 
"Nullstellung" ermittelt.

von H. H. (hhinz)


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Martin schrieb:
> Ein Elektromagnet. Die Fallblätter werden an definierter Stelle
> angehalten, bis der Elektromagnet sie ggf. freigibt. So wird die
> "Nullstellung" ermittelt.

Ah, in deinem Foto ganz unten.


Aber dein Schaltplan scheint noch fehlerhaft zu sein, von der 
ungünstigen Darstellung mal abgesehen. Zeig doch mal die Lötseite der 
Platine.

von Martin (maky)


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Erstes Foto: Ansicht von der Lötseite

Zweites Foto: Aufsicht von der Bestückungsseite mit einem zweiten Foto 
der Leiterbahnen transparent zusammengefügt.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Martin schrieb:
> Zweites Foto: Aufsicht von der Bestückungsseite mit einem zweiten Foto
> der Leiterbahnen transparent zusammengefügt.

Da fehlt eine farbliche Trennung. Sonst zeig besser die Bauteilseite 
separat.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Martin schrieb:
> So wird die
> "Nullstellung" ermittelt.

Wo zu das den, Zentraluhr?

Ich hab ja auch schon 2-3 zerlegt/repetiert. Da gabs nur den Sync.Mot.

von Martin (maky)


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Das ist ein sehr altes Fallblatt. Hier gibt es keinen absoluten 
Positionssensor wie bei späteren Modellen. Die Position wird über eine 
Nullstellung und dann über "weiterzählen" ermittelt.

von Teo D. (teoderix)


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Martin schrieb:
> Hier gibt es keinen absoluten
> Positionssensor wie bei späteren Modellen.

Meine Frage war: Wozu überhaupt einen Positionssensor? Meine Fallblatt 
brauchte das nicht, meine Zifferblätter Uhren auch nicht.
Zentral gesteuerte, Funk-Uhren etc. OK aber da wo ich die Uhr mit 
Hand-Augen-Koordination auf "Nullstelle" bringe, doch nicht!

von Martin (maky)


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Das Fallblatt ist aus keiner separaten Uhr sondern aus einer U-Bahn-/
DB-Anzeige an einem Bahnsteig. P.S.: der Reed-Schalter ist das geringste 
Problem ;-)

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Danke, jetzt wir auch für mich ein Schuh draus... Was'n dämlicher 
Spruch.

"Sync. ruckelt nur noch" kenn ich. Waren immer die Gleitlager durch 
(trocken/ausgerieben). Rep. Erfolg eher unwahrscheinlich, Ersatz unter 
Umständen sehr teuer.

von Martin (maky)


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Nein, das ist auch nicht das Problem: schließe ich den Motor direkt an,
läuft er einwandfrei.

Es ist kein mechanisches Problem, sondern ein elektrisches. Verstehe die 
Platine halt nicht vollständig. Daher meine Fragen oben!

von Teo D. (teoderix)


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Martin schrieb:
> Dachte, wenn ich die wechselnde Gleichspannung an (1) und (2) gebe
> und +10V an (4), daß das Gate zündet und der Motor läuft. Er zuckelt
> aber nur schwach. Liegt dies an den Widerständen und sind ggf. höhere
> Spannungen am Gate nötig? Oder muß am Gate auch die Polarität wechseln?

Das ist ne Blinker/Tackt-Schaltung. Sobald die Spannung am Kondensator 
am Gate, hoch genug ist, zündet dieser und der Kondi entlädt sich 
darüber, das Spiel geht von vorne los.
Die Polarisationsumkehr, erfolgt dann mittels dem anderem Kondensator.
Wahrscheinlich hat der Triac ne Macke, da der Rest einfach zu robust 
(Lötstellen evtl. noch ne Fehlerquelle).

von Peter D. (peda)


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Ich würde mal den dicken Elko (RCA) wechseln.
Nach 47 Jahren könnte es Zeit sein.

: Bearbeitet durch User
von Martin (maky)


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> Die Polarisationsumkehr, erfolgt dann mittels dem anderem Kondensator.
> Wahrscheinlich hat der Triac ne Macke, da der Rest einfach zu robust
> (Lötstellen evtl. noch ne Fehlerquelle).
Das sind gute Tips, danke. Bisher dachte ich, es muß schon eine
wechselnde Spannung angelegt werden. Aber dank dem Hinweis vermute
ich nun, das die Schaltung das selbst macht. Was für eine Spannung
mal am Gate angelegt werden müssen?

von Teo D. (teoderix)


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Martin schrieb:
> Aber dank dem Hinweis vermute
> ich nun, das die Schaltung das selbst macht. Was für eine Spannung
> mal am Gate angelegt werden müssen?

Und ich bin mir sicher...
Da geht nur Gleichspannung drauf, die Triac-Schaltung taktet dann den 
Motor. Etwas schneller als nötig, die Uhr stoppt sich dann selbst 
(mechanisch?) über das Reed-Relais und wartet auf die Freigabe der 
Hautuhr.

von H. H. (hhinz)


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Welche Farben haben denn die zwei Adern des E-Magneten?

von Martin (maky)


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Es gibt 4 Eingangspins:

schwarz und rot (was in der Tat auf Gleichspannung hindeutet)

blau (Gate Trigger)

gelb (Elektromagnet und Reed-Schalter)

Der Elektromagnet liegt am gelben Input-Pin und dem roten,
siehe meine Skizze ganz oben.

von H. H. (hhinz)


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Entweder erzählst du Unsinn, oder du zeigst nicht alles.

von Martin (maky)


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Es liegt in meinem Interesse beides nicht zu tuen ;-)
Wenn Du mir eine Tip gibst wo es klemmt, will ich gerne
mehr zeigen/erkären etc. !

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Es sind fünf Adern zu sehen, davon sollen vier zum Stecker gehen, zwei 
zum Motor, und weitere zwei zum E-Magnet.

Irgendwie sind das drei zu viel.

von Teo D. (teoderix)


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Schwarz = GND
Rot = Dauer Plus
Gelb = Rückmeldung (uninteressant)
Blau = Freigebe. Plus Uhr läuft bis Magnet beim Reedkontakt, kurz offen 
Uhr wird wieder freigegeben.

von Martin (maky)


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Da liegt ein Mißverständnis vor, beides ist richtig ;-)
Die Adern sind mehrfach am Input-Stecker angeschlossen um
die Leitungswege zu vereinfachen.

Der von mir gezeichnete Schaltplan ist in diesem Punkt korrekt!

von H. H. (hhinz)


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Martin schrieb:
> Die Adern sind mehrfach am Input-Stecker angeschlossen

Und das hast du nicht gezeigt.


> Der von mir gezeichnete Schaltplan ist in diesem Punkt korrekt!

Eben nicht.

von Martin (maky)


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> > Der von mir gezeichnete Schaltplan ist in diesem Punkt korrekt!
> Eben nicht.
Im Schaltplan wollte ich keine doppelten Wege zeichnen, das macht
keinen Sinn. Dann schreit der nächste, was ich da für einen Unsinn
zeichne. Neben der vielen Hilfe ist das hier leider so ;-)

von H. H. (hhinz)


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Martin schrieb:
> Im Schaltplan wollte ich keine doppelten Wege zeichnen, das macht
> keinen Sinn.

Doch, das ist hier absolut notwendig.

von Peter D. (peda)


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Martin schrieb:
> Der von mir gezeichnete Schaltplan ist in diesem Punkt korrekt!

Dann müßte ja blau '+' und rot '-' sein, damit der Triac zündet.
Und zum Sperren des Triac hat der Motor noch einen Unterbrecher in Reihe 
(Wagnerscher Hammer).

von Martin (maky)


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> Und ich bin mir sicher...
> Da geht nur Gleichspannung drauf, die Triac-Schaltung taktet dann den
> Motor.

> Schwarz = GND
> Rot = Dauer Plus
> Gelb = Rückmeldung (uninteressant)
> Blau = Freigebe.

Leider nein: Habe es gerade ausprobiert.

Nach kurzem Nachdenken: das kann auch nicht funktionieren.

Siehe den Schaltplan ganz oben: Der eine Motor-Pin ist direkt mit
dem schwarzen Eingangs-Pin verbunden. Liegt an dem schwarzen 
Eingangs-Pin
dauerhaft GND an, dann kann der Motor ja nie seine nötigen
Polaritäts-Umkehr-Impulse bekommen!

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