Forum: Offtopic Solarzellen selbst zusammenbauen


von Luky S. (luky)


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Es geht mir erstmal nur um die Machbarkeit, ich erwarte keine Effizienz- 
Haltbarkeits oder Preiswunder: ist es irgendwie möglich bzw. 
realistisch, einzelne (Halb)Solarzellen auf einen Träger aufzubringen 
und zu verschalten? Der Hintergrund ist, dass die Fläche sehr 
unregelmäßig ist und die Idee aufgekommen ist, ein daran angepasstes 
Solarmodul zu basteln - Hauptaufgabe ist "Marketing"/ Eyecatcher, sollte 
aber schon prinzipiell funktionieren.

: Verschoben durch Moderator
von Harald K. (kirnbichler)


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Luky S. schrieb:
> ist es irgendwie möglich bzw. realistisch, einzelne (Halb)Solarzellen
> auf einen Träger aufzubringen und zu verschalten?

Warum sollte es das nicht sein?

Sofern der Aufbau keinem Wetter ausgesetzt wird, ist das kein Problem.

Wenn das ganze aber wetterfest (d.h. für den Außeneinsatz geeignet sein 
soll), dann gibt es eine ganze Latte zu lösender Aufgabenstellungen.

Das aber ist dann ein mechanisches Problem.

von Luky S. (luky)


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Naja wenn Sonne draufscheinen kann, kommt auch Regen hin, also 
wasserfest sollte es schon sein.

von Martin S. (sirnails)


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Luky S. schrieb:
> ist es irgendwie möglich bzw.
> realistisch,

Ja klar. So, wie es Modulhersteller auch machen. Zellen hintereinander 
und verbinden (löten, schweißen). Je länger die Kette, umso höher die 
Spannung. Stränge lassen sich auch parallel legen und mit Dioden 
entkoppeln. Wie die Verschaltung sinnvoll ist, hängt von der zu 
erwartenden Verschattung ab.

von Maik .. (basteling)


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So ein "drolliges" Elektroautostartup dreier ...*innen hat mit solch 
Solarmodulbeklebung bei den grünnaiven Vorbestellern und Investoren doch 
Hunderte Millionen Schaden angerichtet...

Ich komme grade nicht auf den Namen von dem Gefährt. Das ganze Auto war 
mit Solarzellen zugepflastert und sollte sich dann selber zur 
Reichweitenerhöhung aufladen. Wie das in schattigen Stadtschluchten oder 
im Nichthochsommer funktionieren sollte, war mir schleierhaft.

Am besten war dabei das zusätzlich erteilte Patent auf eine kleine 
lebende Mooswiese im Lüftungsbereich, das auch auf den Werbephotos mit 
herausgestellt wurde.

Das war dermaßen komisch und surreal - es wäre eine ideale Vorlage für 
einen satirischen Film..

Einzig den Geschäftsbereich mit solchen Sondersolarmodulen z.B. für 
Busse o.ä. wollte man wohl weiterführen.

Grundsätzlich sind aber Solarversorgungen teils sehr sinnvoll..

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Maik,

Maik .. schrieb:
> Ich komme grade nicht auf den Namen von dem Gefährt. Das ganze Auto war

das Auto war der "Sion" von

https://sonomotors.com/de/

Zitat:
[...
Sion-Programm

Wir haben das Sion-Programm eingestellt. Wir beabsichtigen, das 
Fahrzeug-Programm samt Werkzeuge und anderen Vermögenswerten an weitere 
Unternehmen zu veräußern.
...]

Und wenn sie nicht gestorben sind, entwickeln sie noch heute...
Mein grün-begeisterter Kumpel hat da EUR 500,- oder EUR 1000,- Anzahlung 
verloren.

Ich hatte da mal einen Film über den Sion gesehen, aus dem hervorging, 
dass der Wagen einen so hohen Ruhestromverbrauch hatte, dass die 
Solaraußenhaut quasi einen Notnagel darstellte.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Maik .. schrieb:
> Ich komme grade nicht auf den Namen von dem Gefährt. Das ganze Auto war
> mit Solarzellen zugepflastert und sollte sich dann selber zur
> Reichweitenerhöhung aufladen. Wie das in schattigen Stadtschluchten oder
> im Nichthochsommer funktionieren sollte, war mir schleierhaft.
>
> Am besten war dabei das zusätzlich erteilte Patent auf eine kleine
> lebende Mooswiese im Lüftungsbereich, das auch auf den Werbephotos mit
> herausgestellt wurde.

Das lustige Gefährt nannte sich Sono Sion:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sono_Sion

So ein Gefährt hätte im Sommer wenigstens die Schattenparkplätze frei 
gelassen. 😁

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Luky S. schrieb:
> ist es irgendwie möglich bzw. realistisch, einzelne (Halb)Solarzellen
> auf einen Träger aufzubringen und zu verschalten?
Jedes übliche Solarmodul ist so aufgebaut. Also: ja!

> Der Hintergrund ist, dass die Fläche sehr unregelmäßig ist
Kannst du "sehr unregelmäßig" quantifizieren?

> ich erwarte keine ... Preiswunder:
Probiers mal dort:
- https://www.ective.de/ssp-black-flex

von Luky S. (luky)


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Die Frage war ja nicht ob Hersteller das hinbekommen - machen sie ja 
anscheinend ;-): sondern ob man sowas realistisch betrachtet selbst in 
ganz kleinen stückzahlen basteln kann. Eine Dreidimensionale Fläche wie 
beim Sion wäre gar nicht nötig, es ist schon plan, aber halt eben 
T-Förmig und so geformt, das es keine passenden Module git. würde zudem 
auch nicht gut ausschauen, die allermeisten flachen Module haben die 
Anschlussdose vorne.

von Harald K. (kirnbichler)


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Luky S. schrieb:
> aber halt eben
> T-Förmig und so geformt, das es keine passenden Module git.

Wenn es Dir gelingt, ein klimadichtes Gehäuse in dieser Form zu bauen, 
kannst Du da drin mit einzelnen Solarzellen (nicht: Module) anstellen, 
was Du willst.

von Maik .. (basteling)


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Also so eine Solarmodulfabrik ist scheinbar kein Hexenwerk.
Hier in der nähe war auch mal ein Modulhersteller, die komplette 
Fertigungslinie passte in eine Halle von wohl unter 1000m².

Beim offiziellen Tag der offenen Tür - habe ich mir das mal aus der 
Sicht des gerne bastelnden Ingenieurs ganz genau angesehen, das 
entscheidende dürfe für Dich wohl das relativ flache, pickellose Anlöten 
der dünnen Stringverbinder sein, damit die Dir nicht die Laminierfolie 
durchstechen.. In- und an der Maschine lag in der Fabrik auch viel Bruch 
und Lametta.

Nachtrag: dort gab es - soweit ich mich da grade wieder richtig dran 
erinnere - scheinbar auch einen händischen Nacharbeitsplatz für die 
Stringverlötung. Das heißt die ganze Reihe Wafer mit den dünnen 
Metallbändchen dazwischen wurde scheinbar ausgeschleust und kam auf 
einen Tisch / Band...
Ob das nur der QS und Prozesoptiierung diente - oder die so gestressten 
Wafer doch verbaut wurden?

Eine interessante Frage wäre, ob man sowas im Haushaltslaminator dann 
laminiert bekommt. EVA Folie sollte ja zu kriegen sein (die ist wohl 
überlagerungs und feuchtigkeitsempfindlich).

ETFE ist für die Verkapselung aber das NonplusUltra. Da das aber 
Flourhaltigund ähnlich Teflon ist -würde ich nicht ausprobieren wie doll 
giftige dämpfe da entstehen können..

---
So richtig Hightech ist das ohnehin nicht...

Früher gab es doch für Bastler im Hobbyladen diese in Kunststoffgehäusen 
eingeklemmten Solarmodule mit Prismenkunststoffoberseite und scharzer 
Plastikwanne. Da waren ja scheinbar Waferbruchstücke reingelegt - und 
mit aufliegendem Draht kontaktiert. kosteten so 5 Mark ;) (das ist aber 
auch schon mehr als 25 Jahre her, das ich sowas als Schüler 
aufgeschraubt hatte)
Wie die Zeit vergeht...

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Peter M. schrieb:
> Hallo Maik,
>
> Maik .. schrieb:
>> Ich komme grade nicht auf den Namen von dem Gefährt. Das ganze Auto war
>
> das Auto war der "Sion" von
>
> https://sonomotors.com/de/
>
> Zitat:
> [...
> Sion-Programm

Vor einigen Jahren gab es hier schon mal einen Thread zu diesem Auto...
Beitrag "Sono Motors braucht Geld"

von Alexander (alecxs)


Angehängte Dateien:

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Peter M. schrieb:
> Ich hatte da mal einen Film über den Sion gesehen, aus dem hervorging,
> dass der Wagen einen so hohen Ruhestromverbrauch hatte, dass die
> Solaraußenhaut quasi einen Notnagel darstellte.

Naja immerhin hatte er eine AHK. Das Konzept war leider in München nicht 
ausbaufähig.

Martin S. schrieb:
> Zellen hintereinander und verbinden (löten, schweißen). Je länger die
> Kette, umso höher die Spannung.

Die maximal zulässige Länge eines solchen Gespanns liegt bei 18 m. 
Könnte aber schwierig werden beim einkaufen einen Parkplatz zu finden.

: Bearbeitet durch User
von Luky S. (luky)


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Im Prinzip möchte ich ja solche Solarzellenflächen wie auf Dach und 
Türen selbst zusammenstellen, es darf sogar einfacher (also nicht 
gebogen) sein. Auf Glas z.B.

von Daniel C. (dan1el)


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Gib mal bei Ebay oder so "solarmodul vergossen" ein.
Da bekommt man solche Teile in allerlei Variationen angezeigt:
https://www.ebay.de/itm/293464380421

Vielleicht kann man die Lötstellen nach dem Kabelanlöten mit Silikon 
versiegeln und die Teile sind dann wetterfest (!?).

Anschließend könnte man die verkabelten Module mit wetterfestem 
Montagekleber oder Silikon auf den vorgesehenen Flächen aufbringen.

Der Kabelmantel sollte in jedem Fall auch UV- und wetterfest sein.

von Luky S. (luky)


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Wie werden die Solarzellen in der industriellen Fertigung auf das 
Deckglas geklebt? Das müsste ja eine Verbindung sein, die möglichst 
wenig Licht verschluckt / reflektiert?

von Klaus F. (klaus27f)


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Hallo Luky,
Bitte mache doch erstmal Angaben der dir zur Verfügung stehenden 
(Gesamt-) Fläche.
Soll das ein "wirtschaftliches" Projekt werden, also z.B. eine Art 
Balkonsolaranlage, deren Ertrag irgendwann die Kosten hereinholt?
Oder "nur" ein Hobby, das Geld kostet?

Ein Link zur Info
https://lemo-solar.de/produkt/solarzelle-lose-solarzelle-art-nr-125szz156156/

von Luky S. (luky)


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Ist irgendwas dazwischen - nennen wir es mal Werbeinstallation.
Stückzahl 1-2, darf was kosten, sollte ein paar Saisonen funktionieren.
Die Fläche ist T-förmig, ca. 1 m hoch, 30cm breit, die Seiten auch so 
ungefähr. Und alles flach, nicht gewölbt.

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