Hallo, beim Bordcomputer meines Ford Granada Bj.82 reagieren die Tasten nicht mehr richtig. Nur noch mit starken Druck. Auf der Platine sind kleine Bleche aufgelötet, die man auf einen Kontakt drückt. Die Bleche federn dann selbstständig zurück, wie der Deckel von einem Marmeladenglas. Derartige Taster habe ich zuvor noch nie gesehen. Die sind aber schon so verformt, dass der Kontakt nur bei hohen Druck zustande kommt. Wurden früher öfters solche Taster verbaut, und gibt es eventuell noch Ersatz dafür? Oder gibt es eine einfache Möglichkeit, diese auf Microtaster umzubauen. Ich kenne mich leider nicht so gut mit Elektronik aus und würde mich über Hilfe freuen. Grüße Thomas
Solange der Knackfrosch der Bleche noch funktioniert wird es wohl lediglich Korrosion der Platine bzw. der Rückseite der Knackfrösche sein. Da hilft nur reinigen und evtl. vergolden. Ob da gewöhnliche Mikrotaster passen kann man nur mit Ansicht der Mechanik beurteilen. Da gibt es ja sehr flache Versionen zum Einlöten. Diese Art Taster gibt es selbst heute noch in billigen Geräten allerdings meist rund.
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Danke für die Antwort. Korrosion ist nicht zu sehen. Man sieht eher, dass die Knackfrösche leicht eingedrückt sind. Vielleicht hilft auch ein dünner Film Kontaktfett...
Die Knackfrösche brechen gerne nach einigen Jahren. Diese Schnappscheiben bekommt man inzwischen bei Ebay und Ali im Sortiment, wenn da die richtigen bei sind kann man den Rest ja 'einlagern'.
Die Korrosion würdest du vermutlich nicht erkennen können! Das ist kein "Rost"! Die Schnappscheiben bestehen aus Federstahldraht der mit Kupfer/Nickel überzogen wird. Diese dünnen Schichten gammeln an der Kontaktstelle weg und dann sieht man einen grauen Fleck (den nackten Stahl). Der leitet nicht so gut und läßt dann keinen Kontakt mehr zu. Auch die Gegenseite auf der Platine kann gammeln. Oft steckt da ein kleiner Niet als Kontaktfläche in einer Bohrung; auch der kann oxidiert sein. Du kannst ja mal mit einem Glasfaserpinsel probieren die Konatktfläche zu reinigen; wird allerdings nicht lange halten weil der Luftsauerstoff das wieder oxodieren läßt. Deshalb: vergolden. War völlig ernst gemeint. Extra für solche kleinen Flächen gibt es die elektrolytische Streichvergoldung. Dann ist für lange Zeit Ruhe.
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Dass das mit dem vergolden ernst gemeint ist, ist mir schon bewusst. Ich stelle mir eben nur die Frage, ob man diesen Aufwand betreibt, wenn die Knackfrösche schon so "verschlissen" sind. Der Knackfrosch, den ich ausgelötet hatte, reagiert jetzt wieder besser, knackt aber kaum noch. Alternativen wird es kaum geben da es (zumindest im Netz) keinen Ersatz mehr gibt. Ich habe den Bordcomputer erstmal wieder eingebaut, da ich im Sommer noch etwas mit dem Auto fahren möchte. Das wird dann mal ein "Winterprojekt". Trotzdem danke für die Hilfe!
> beim Bordcomputer meines Ford Granada Bj.82 reagieren die Tasten nicht > mehr richtig. Echt jetzt? Ich hab so eine Kiste in den 90ern als armer Student gefahren weil ich den fuer 400DM bekommen habe. Hatte sogar Holzseitenteile wo man seinen Namen reinschnitzen konnte, aber an einen Bordcomputer kann ich mich jetzt nicht erinnern. > Auf der Platine sind kleine Bleche aufgelötet, die man auf einen Kontakt > drückt. Das glaube ich nicht. Die Teile sind normalerweise nur aufgelegt und werden durch die Konstruktion an Ort und Stelle gehalten. Ueberleg mal wie schnell du da eine kalte Loetstelle alleine durch die Bewegung beim druecken der Taste haettest. > Wurden früher öfters solche Taster verbaut, und gibt es eventuell noch > Ersatz dafür? Die werden auch heute noch verbaut. Aber diese Stanzbleche sind in der Regel kundenspezifisch. > Ich kenne mich leider nicht so gut mit Elektronik aus und würde mich > über Hilfe freuen. Du hast doch sicher ein Multimeter. Das auf Widerstandsmessung stellen und dann an der Leiterbahn jeweils eines Taster, aber nicht direkt am Taster messen. Also z.B an einem anderen Taster wo die Leiterbahnen halt noch hinfuehren. Im ungedrueckten Zustand musst du dort irgendeinen hohen Wert messen. Sagen wir mal alles ueber 100k sollte okay sein. Haengt etwas von der restlichen Schaltung ab. Gedruckt solltest du dort Werte <10R messen. Vermutlich wirst du aber Werte von >1k messen. Das ist der Zahn der Zeit. :-D Alle Tasten runternehmen und dann sowohl die Platine wie auch die Knackfroesche mit Kontakt 60 reinigen. Ruhig 30min einwirken lassen. Das ist eine leichte Saeure die Oxydschichten entfernt. Kanns du z.B bei Reichelt kaufen. Danach muss das Zeug wieder entfernt werden! Da geht einfach Isoprop oder Kontakt LR oder Kontakt WL. Wenn das alles so schoen sauber ist, dann wiederholst du den Test. Bist du jetzt <10R alles zusammenbauen. Wenn nicht wuerde ich jetzt zum Glasfaserpinsel greifen. Aber WENIG und mit GEFUEHL! Ausserdem mal die Stellen wo die Knackfroesche auf der Platine aufliegen mit der Lupe betrachten. Nicht das dort die Platine beschaedigt wurde weil der Frosch ja beim druecken der Taste immer auf der Leiterbahn rumschubbert. Beschaedigungen hier koennten im schlimmsten Falle bedeuten das die Platine nachgefertigt werden muss, oder du kannst etwas pfuschen indem man Fehlstellen mit Faedeldraht ueberbrueckt. Das duerfte aber deine Faehigkeiten uebersteigen. > Der Knackfrosch, den ich ausgelötet hatte, reagiert jetzt wieder > besser, knackt aber kaum noch. Das kannst du so in der Hand nicht beurteilen. Der muss hart aufliegen. Ich wuerde nicht erwarten das die Teile beschaedigt sind. > Oder gibt es eine einfache Möglichkeit, diese auf Microtaster umzubauen. > Ich kenne mich leider nicht so gut mit Elektronik aus und würde mich Auf keinen Fall ohne eine Neukonstruktion der Platine und selbst dann vielleicht nicht, aber zur Beurteilung muesste man das gesamte Teil sehen. Es uebersteigt aber auf jedenfall deine Faehigkeiten. Und sonst? Womit schweisst man den Schweineeimer heute? CuSi3? Gibt es noch Stirnraeder und Wasserpumpen? :-D Vanye
Vanye R. schrieb: > Alle Tasten runternehmen und dann sowohl die Platine wie auch die > Knackfroesche mit Kontakt 60 reinigen. Ruhig 30min einwirken lassen. > Das ist eine leichte Saeure die Oxydschichten entfernt. Kanns du z.B bei > Reichelt kaufen. > Danach muss das Zeug wieder entfernt werden! Da geht einfach Isoprop > oder Kontakt LR oder Kontakt WL. Das wäre auch meine Methode. Bei Kontakt 60 ist wirklich wichtig, dass das Zeug wieder abgewaschen wird. Der ausgelötete Knackfrosch sieht verbogen (beschädigt) aus. Kein Wunder, wenn der nicht mehr richtig knackt. Wenn Deine Fähigkeiten und Möglichkeiten ausreichen, um mal alle Knackbleche auszulöten, würde ich auch die Innenseite der Bleche mit Wattestäbchen und Kontakt 60 reinigen. Alternativ gibt es auch ein Spray "Oszillin T6" von Teslanol. Das muss nicht wieder ausgewaschen werden. Damit einfach unter die Bleche sprühen (nicht auslöten). Es sieht so aus, als wäre da genug Spalt, um das Zeug unter die Kontakte sprühen zu können(?)
Gibt es einen Tasterfrosch, den man im Grunde nie benötigt? dann könnte man wenigstens den mit dem defekten tauschen
> Der ausgelötete Knackfrosch sieht verbogen (beschädigt) aus.
Ich kann eigentlich nicht glauben das die geloetet sind.
Das ist doch eine krasse Scheissloesung weil man da halt
drauf rumdrueckt. Normalerweise werden solche Bleche
entweder durch eine aufgeklebte Folie oder durch die
Taster selber in Position gehalten.
Wenn die aber wirklich gelotet sind dann wird das einer
der Gruende der Probleme sein. Weil man dann naemlich
da ueberall kalte Loetstelle hat und zum anderen
braucht die Reparatur dann Loeterfahrung weil man
weder zuwenig noch zuviel Loetzinn haben will.
Das darf ja nicht das Blech im Biegebereich benetzen.
Vanye
Am besten eine neue Platine entwerfen, mit handelsüblichen Tastern. Wie dick tragen denn die bisherigen auf?
Die sind üblicherweise nicht gelötet! Die Knackfrösche haben zwei Laschen die durch die Platine gesteckt und auf der Rückseite umgebogen sind so daß sie nicht rausfallen können. Beim Drücken werden die ja mechanisch "länger" und eine Lötung würde nicht lange halten. Es gibt aber sehr flache Mikrotaster die man da aufkleben könnte. Anschluß in Freiluftverdrahtung. Würde aber vermutlich länger halten als das Fahrzeug. Im Sommer 82 habe ich die in Niehl als Werkstudent vom Band gefahren ;-))
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Du könntest Recht haben, dass die nicht verlötet sind. Die "Beinchen" sehen aus wie kleine Hohlstifte. Da hatte ich mich schon gewundert, aber nicht weiter drüber nachgedacht. Dann sind vermutlich nur die Bohrungen in der Platine und die Auflageflächen verzinnt und die Knackfrösche mit etwas Druck reingesteckt. Das wäre ja auch eine Stelle, an der ein Übergangswiderstand entsteht... Flache Taster aufkleben wäre in der Tat noch eine Möglichkeit. Ob die Taster dann länger halten wie der Kölner Grauguss V6 wird man sehen. :-) Den Aufwand, eine neue Platine anzufertigen, würde ich nicht betreiben. Der Bordcomputer ist ja nicht lebensnotwendig und es gibt noch genug andere Baustellen an dem Auto. Meiner ist übrigens schon im März 82 vom Band gelaufen, den hast du dann wahrscheinlich nicht gefahren...
Könntest du die bitte nochmal senden. Bei meinen Einstellungen war noch eine Emailadresse hinterlegt, die es nicht mehr gibt.
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