Forum: Haus & Smart Home Reparatur Heizungssteuerung


von Sebastian H. (evo)



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Guten Morgen,

dies ist mein erster Beitrag hier und soll auch mein Grund für den 
Einstieg werden, kleine Sachen selbst zu reparieren. Mechanisch mache 
ich schon viel, elektrisch hört es beim Kabelziehen und Verbinden meist 
bereits auf.

Zum Thema:
Ich habe eine ELKO Glöckner Logon Digital WKBM Steuerung. Diese hatte 
beim letzten Ungewitter eventuell etwas abbekommen oder es war zufällig 
der gleiche Zeitpunkt.
Anfangs sagt die Steuerung, dass Sensoren 60 Grad haben, obwohl das 
Wasser 20 Grad hat auf dem analogen Sensor. Ich konnte da noch das 
Wasser auf 95 Grad heizen einstellen und damit kam ich gerade so noch 
bis 50 Grad Wassertemperatur. Nun hat sich vermutlich die Situation 
verschlechtert, alle Sensoren sind Standard auf 80 Grad und die Heizung 
hat keinen Grund sich anzuschalten.

Mein Nachbar hat noch 3 weitere Steuerungen herumliegen, bei jeder ist 
etwas kaputt. Ich habe jetzt eine genommen, wo Sensoren OK sind und 
Heißwasser auch. Somit habe ich bis zum Herbst Zeit gewonnen, die 
Steuerung zu reparieren.

Jetzt zum eigentlichen Thema, wo finde ich Schaltpläne für so etwas, 
gibt es da Anlaufpunkte? Ich habe Probleme zu definieren, welcher 
Widerstand wofür  ist oder ist es einfacher, einfach jeden 
auszutauschen?
Auch habe ich Probleme bei der Definition von Widerständen und 
Kondensatoren. Wie geht man da an die Sache ran? Die Relais sind recht 
üblich und ich habe sie gefunden.

Ich brauche auch noch Werkzeug wie Lötkolben, aber das wird ein Extra 
Thema

von H. H. (hhinz)


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Sebastian H. schrieb:
> wo finde ich Schaltpläne für so etwas,

In Unobtainien.

Die hat nur der Hersteller, und er gibt sie nicht raus.

von Gunnar F. (gufi36)


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Sebastian H. schrieb:
> Ich brauche auch noch Werkzeug wie Lötkolben, aber das wird ein Extra
> Thema

Frag dich mal, welche Risiken eine Heizungssteuerung ergeben kann und ob 
du der richtige bist, sie zu reparieren? Mein Eindruck: Nein. Nur aus 
deiner Fragestellung.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Gunnar F. schrieb:
> Frag dich mal, welche Risiken eine Heizungssteuerung ergeben kann und ob
> du der richtige bist, sie zu reparieren? Mein Eindruck: Nein. Nur aus
> deiner Fragestellung.

In diesem Fall besteht die Heizungssteuerung aber aus zwei Teilen: der 
Thermometer-und Relaiskiste, die nur eine bessere Schaltuhr ist, und der 
Brennersteuerung, die sich um die Sicherheit kümmert (Ionisation, 
Gasmischung, Motordrehzahl des Lüfters, Übertemp. usw.)
Der hier defekte Teil schaltet über ein Relais  den Brenner an und mit 
einem anderen die entsprechende Pumpe, mehr nicht.
Die kann man m.E. schon reparieren, weil nicht sicherheitskritisch. Wenn 
man's kann. Muss man aber nach 10 Jahren auch öfter mal dran.

Sebastian H. schrieb:
> Jetzt zum eigentlichen Thema, wo finde ich Schaltpläne für so etwas,
> gibt es da Anlaufpunkte?

Nirgends.

Sebastian H. schrieb:
> Ich habe Probleme zu definieren, welcher
> Widerstand wofür  ist oder ist es einfacher, einfach jeden
> auszutauschen?

Die Widerstände für die NTCs sind ziemlich sicher nicht das Problem.
Nimm eine wo die Sensoren ok sind für die Hauptplatine, eine andere mit 
guten Relais für die Schaltplatine und verheirate die beiden guten 
Boards zu einem ganzen Gerät.
Diese Kiste ist eigentlich recht robust gebaut, aber eben alt.
Wenn die Sensoren geblitzt sind, ist der Prozessor kaputt (-> Müll), 
aber die Relais verschleißen nach etlichen Jahren, die kann man aber 
tauschen.
Und die Batterie für die Uhr ist auch so ein Kandidat.
Was bin ich froh, das ich von dem Elco-Schrott weg bin.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Sebastian H. schrieb:
> wo finde ich Schaltpläne für so etwas,
> gibt es da Anlaufpunkte?
Wird wohl schwierig. Ggf gibts beim Hersteller noch ne Ersatzplatine.
Ich vermute an der vergrößerten Darstellung eine Überschlagsspur zu 
erkennen. Ist aber schlecht zu sehen, kann mich irren.


Gunnar F. schrieb:
> Frag dich mal, welche Risiken eine Heizungssteuerung ergeben kann und ob
> du der richtige bist, sie zu reparieren?
Heizungsanlagen unterliegen der Fachbetriebspflicht. Die würden nur 
austauschen.

von H. H. (hhinz)


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Rainer D. schrieb:
> Heizungsanlagen unterliegen der Fachbetriebspflicht.

Wo?

von Flip B. (frickelfreak)


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Schaltpläne sind ausser für alte unterhaltungselektronik nur selten zu 
beschaffen.

Vorgehensweise:
1. (Aus)Löten üben an schrottplatinen. Plane dafür mal 10-20h ein.
   Ohne lötkenntnisse könntest du auch nach diagnose des Fehlers nichts 
reparieren. Bitte nicht gleich an der wichtigen Platine versuchen, das 
geht nach hinten los.

2. Verständnis der schaltung.  Anhand der Datenblätter der verwendeten 
chips, der leiterbahnbreiten und anschlüsse erdenkt man sich ein 
Blockschaltbild. Netzteil- Eingänge/Ausgänge/ Verarbeitung/Prozessor.

3. Fehlersuche und Diagnose. Du hast ja bereits systematisch das Problem 
auf die sensoreingänge eingegrenzt. Von diesem Schaltungsteil arbeitest 
du dich vor. Anfällige bauelemente werden geprüft, systematisch bedeutet 
auch, bei mehreren Eingängen mit identischen symptomen, die leiterbahnen 
zu verfolgen bis zu dem punkt, wo die Signale gemeinsam verarbeitet 
werden. Hilfreich ist es dann, erstmal alle Versorgungsspannungen, 
masseverbindungen und referenzspannungen zu prüfen.

Bitte nicht willkürlich teile tauschen und rumlöten, das machen das 
machen einige Rentner gerne und stellen dann im Forum fragen, wieso es 
immer wieder raucht.

Bei deinem Szenario ist ein defekter analog Multiplexer denkbar, da der 
Aussentemperatursensor über die lange zuleitung ggf Überspannung beim 
Gewitter eingefangen hat. Zeig mal die ganze Platine, dann kann man 
sehen, ob es einen solchen gibt.

von Hans (ths23)


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Schaltpläne für die Steuerung ist schwierig, die wirst Du nicht so ohne 
weiteres bekommen. Selbst wenn Du die Pläne hättest wäre die Reparatur 
für Dich nicht so ohne weiteres möglich, denn Du schreibst selbst:
Sebastian H. schrieb:
> Jetzt zum eigentlichen Thema, wo finde ich Schaltpläne für so etwas,
> gibt es da Anlaufpunkte? Ich habe Probleme zu definieren, welcher
> Widerstand wofür  ist oder ist es einfacher, einfach jeden
> auszutauschen?
> Auch habe ich Probleme bei der Definition von Widerständen und
> Kondensatoren. Wie geht man da an die Sache ran? Die Relais sind recht
> üblich und ich habe sie gefunden.

Selbst am Werzeug scheitert es ja schon. Nur mit einem neuen Lötkolben 
ist es vermutlich nicht getan. Da mußt Du erst mal üben, bevor Du auf 
der Leiterplatte rum brätst.
Die Frage ist ob bei dem Unwetter nur ein simples Bauteil wie ein 
Widerstand oder Kondensator kaputt gegangen ist oder ob es den auf der 
Leiterplatte verbauten Controller erwischt hat. Ich vermute da eher 
Letzteres. Dann bist Du auch am Ende Deines Lateins, weil der einfache 
Austausch des Kontrollers definitiv nicht reicht. Das Ding muß Du am 
Ende programmieren und dafür wirst Du weder das erforderliche Equipment 
noch Wissen haben.
Dann brauchst Du noch die Serviceanleitung (die gibt es allerdings im 
Netz) für die Steuerung, damit Du den reparierten Controller mit dem 
Rest Deiner Anlage verheiraten kannst.
Ich denke das Dich das alles ein wenig überfordern wird.

Möglicherweise ist auch nur die eingebaute Stützbatterie am Ende ihre 
Tage und muß nur gewechselt werden. War bei mir nach 25 Jahren der Fall. 
Wenn die komplett breit ist macht die Steuerung auch nicht 
nachvollziehbare Dinge bzw. stellt die Arbeit komplett ein. Das Wechseln 
der Batterie ist kein Hexenwerk, allerdings ist danach Reset 
erforderlich, wo man auch wissen muß wie es geht. Nach dem ersten Start 
müssen dann natürlich auch wieder alle Anpassungen für den Kessel 
gemacht werden.

Kaufe Dir eine regenerierte Steuerung. Die sind gar nicht so teuer. 
Geben tut es die z.B. hier 
https://www.regeltechnik-kueter.de/Heizungsregler/Heizungsregler--regenerierte-Austauschgeraete-/Heizungsregler-LOGON-WKBM-digital.html 
. Ich habe mir selbst so eine Regelung gekauft und die ins Regal gelegt, 
für den Fall das meine Regelung den Geist aufgibt.
Auf der verlinkten Seite werden auch Hinweise gegeben, wie die Steuerung 
wieder in Betrieb genommen wird.

Manchmal frage ich mich schon, wieso Leute, die keinen Schimmer von 
Elektronik haben, meinen sie könnten mal ebenso ein elektronische Gerät 
reparieren. So einfach ist das nicht. Elektronik muß man lernen und auch 
damit ist es noch lange nicht getan. Um z.B. so einen Heizungsrtegler zu 
reparieren braucht es Verständnis für das Gesamtsystem und Erfahrung in 
diesem Metier. Alles Dinge die man nicht mal so nebenbei erledigt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ganz evtl wird sowas hier geleakt:

https://elektrotanya.com/

sich an den verbauten ICs entlang hangeln und so die Funktion zu 
ergründen
ist leider nur allzu oft nötig.

von Hans (ths23)


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Flip B. schrieb:
> Du hast ja bereits systematisch das Problem
> auf die sensoreingänge eingegrenzt.

Sytematisch war da gar nichts, er hat einfach nur probiert.

von Michael B. (laberkopp)


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Sebastian H. schrieb:
> Jetzt zum eigentlichen Thema, wo finde ich Schaltpläne für so etwas,

Nirgends.

Dir fehlen noch Kenntnisse  um so was erfolgreich zu reparieren.

Man muss die Schaltung abzeichnen und verstehen, dann die Fehlerursache 
analysieren und erst dann was reparieren.

Da du im Moment eine funktionierende Steuerung hast, könnte man 
vergleichen.

Heizungen sind dauernd am Netz, daher sind die Elkos der 
Spannungsversorgung ein guter Kandidat für den ersten Test.

Mach es aber nicht selber, such dir jemanden der es kann und dir 
erklärt.

von Christian M. (likeme)


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Blitzschäden verursachen immer mehrere, teils unauffällige, Defekte! 
Ersetzt man ein Teil wird dieses möglicherweis gleich wieder zerstört, 
weil das Teil davor oder dahinter auch hinüber ist. Halbleiter könnten 
versteckte Schäden aufweisen. Meine Erfahrung: Auffällige Bauteile 
suchen, ersetzen, testen und wenn es nach einem Nachmittag nicht klappen 
möchte. Entsorgen! Der Gebrauchtmarkt ist oft grenzenlos voll mit 
Ersatz.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Offensichtich lassen sich diese Geräte sehr gut reparieren,
denn hier gibt es Austauschangebote:

https://www.regeltechnik-kueter.de/?gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMI_7OVz5n5hgMVY4CDBx0FuBrbEAAYASAAEgJDsPD_BwE

von Sebastian H. (evo)


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Grüße,

danke für die konstruktiven Antworten und die angemerkten Bedenken.

Ich habe nicht einfach ausprobiert, ich habe, die Widerstände der 
Sensoren gemessen und die sind in Ordnung, die Steuerung tut auch noch, 
was sie soll, wo sie bei Standard 60 Grad Sensorentemperatur nicht mehr 
anging, habe ich auf 95 Grad eingestellt und es lief wieder. Bei 
Temperaturen von 80 Grad im Kessel soll sie ja auch nicht mehr 
einschalten. Die Batterie hatte ich nicht in Betracht gezogen, da die 
Uhrzeit nach einem Ausbau erhalten bleibt und ich da von einer 
Funktionstüchtigkeit ausgegangen bin. Zur Information: Die Sensoren 
Kesseltemperatur, Heizungstemperatur und Warmwassertemperatur sind 
gleich bei 80 Grad.

Leider sterben uns richtige Reparateure aus und alle tauschen nur noch. 
Ziel ist es erst einmal Zeit zu gewinnen, wer weiß, was die Zukunft für 
Ölheizungen überhaupt noch bringt. Und so wirklich habe ich ja nichts zu 
verlieren habe ja 4 Versuche und Notlösung ist dann eine Reparierte zu 
kaufen. Man kann also nur dazulernen und dazu ist man nie zu alt.
Dem Tipp, vielleicht Lötübungen zu betreiben, bevor es an die Realität 
geht, macht sicherlich Sinn. Ich schaue mal nach einem Übungsstück.



Ich reiche ein Übersichtsbild der Platine nach, sobald ich zu Hause bin.

OFF TOPIC:
Warum mache ich mir die Mühe? Ich selbst bin Prozess Inbetriebnehmer für 
Werkzeugmaschinen und mache Reparaturen und Retro fitte von Maschinen, 
Ich kann Pläne lesen und interpretieren, Fehler systematisch auf dem 
Grund gehen, aber halt in der Mechanik. Aber so klar ist das nie zu 
trennen, sondern man arbeitet da auch immer zusammen Schulter an 
Schulter und da bleibt auch gelegentlich was hängen. Ich sehe das 
Projekt als guten Grund hier in die Thematik zu gehen und das Ganze 
praxisnah zu machen. Ich repariere täglich Werkzeugmaschinen, wo es 
keine Doku oder Ersatzteile mehr gibt insofern bin ich da auch nicht so 
zurückhaltend in diesem Sinne.

: Bearbeitet durch User
von Hans (ths23)


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Andrew T. schrieb:
> ffensichtich lassen sich diese Geräte sehr gut reparieren,
> denn hier gibt es Austauschangebote:
>
> 
https://www.regeltechnik-kueter.de/?gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMI_7OVz5n5hgMVY4CDBx0FuBrbEAAYASAAEgJDsPD_BwE
Schrieb ich ja. Aber man sollte eben schon wissen was man tut. Die Leute 
dort werden es wissen, die notwendigen Reparaturunterlagen und 
Erfahrungen bei der Reparatur haben. Alles Dinge die der T0 nicht 
aufweisen kann - bei dem hakt es ja schgon zu erkennen was ein 
Widerstand und was ein Kondensator ist.

Sebastian H. schrieb:
> die Steuerung tut auch noch,
> was sie soll
Nein sie tut eben nicht. Wenn sie tun würde müßtest Du nicht reparieren.

Sebastian H. schrieb:
> habe ich auf 95 Grad eingestellt und es lief wieder.
Da hast Du schon den ersten Fehler gemacht. Mit Deinen 95°C hast Du die 
Regelung über den Wert des Kesselreglers/Kesselthermostaten eingestellt. 
Damit kann die Regelung am Ende nicht funktionieren. Selbst die 
genannten 80°C erreicht der Kessel auf Grund des genannten 
Kesselthermostaten nicht, der ist nämlich auf 75°C eingestellt. In der 
Montageanleitung der Steuerung weist die o.g. Firma extra auf diesen 
Umstand hin.

Sebastian H. schrieb:
> Warum mache ich mir die Mühe? Ich selbst bin Prozess Inbetriebnehmer für
> Werkzeugmaschinen und mache Reparaturen und Retro fitte von Maschinen,
> Ich kann Pläne lesen und interpretieren, Fehler systematisch auf dem
> Grund gehen, aber halt in der Mechanik.
Ja Du bist eben Mechaniker und kein Elektroniker, genau das ist der 
Punkt. Eine Heizung ist auch keine Werkzeugmaschine, auch dann nicht 
wenn in den Steuerungen gleiche oder ähnliche Bauteile werkeln.

von Frank O. (frank_o)


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Sebastian H. schrieb:
> Leider sterben uns richtige Reparateure aus und alle tauschen nur noch.

Dir scheint es ernst zu sein und du hast, da du noch ein paar 
Steuerungen hast, gute Chancen was zu erreichen.

Zum löten kann ich dir schon einen guten Tipp geben.
Kaufe dir diese Lötstation:
YIHUA 982-III Präzise Lötstation-Kit C245 - Kompatibel mit 3 Lötspitzen 
C245, bleifreiem Lötdraht, Schlafmodus, automatischem Standby, 
Spitzenwechsel-Slots, Vollfarb-Display.

Ist im Prinzip eine Kopie von JBC (hier die wohl beliebteste 
Lötstation).
Aber nimm unbedingt die YIHUA 982- "*III*".

Die meisten Bauteile kannst du nicht in der Schaltung messen. Du musst 
sie auslöten.
Wenn du ICs auf der Schaltung siehst, besorge dir die Datenblätter dazu. 
Dann kannst du schon gleich sehen, was als Beschaltung zu diesem IC 
gehört.
So zeichnest du dir nach und nach einen Schaltplan.
Wenn du ein IC verstanden hast, weißt was rein kommt und was raus geht, 
dann kannst du anfangen zu messen. Fange mit den Versorgungsspannungen 
an.
Solltest du hier weiter am Thema bleiben wollen, dann mach bitte gute 
Aufnahmen von der ganzen Platine. Von vorne und von hinten. Am besten 
von oben drauf. Dann von allen Ics, sodass wir die Beschriftung lesen 
können.
Lass dich nicht entmutigen. Man wächst an den Aufgaben und das in fast 
jedem Alter.

von Harald K. (kirnbichler)


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Frank O. schrieb:
> Aber nimm unbedingt die YIHUA 982- "*III*".

Keine gute Empfehlung. Die ist in erster Linie nur für den Betrieb mit 
115er Lötspitzen geeignet, und die sind winzig. Auch 210er Lötspitzen 
(die sich mit einem anderen Handstück auch nutzen lassen) sind für die 
meisten Anwendungen, und insbesondere für bedrahtete Bauelemente, schon 
zu zierlich.

Und für 245er Lötspitzen liefert diese Lötstation zu wenig 
Betriebsspannung, so daß die mit nur einem Bruchteil der sonst üblichen 
Leistung betrieben werden.

Yihua selbst bietete diese Kombination auch gar nicht erst an, die gehen 
nur von 115 und 210 aus:

https://yihua-gz.com/products/yihua-982-iii

Nachtrag:

Die 982-II ist für 245er Lötspitzen konzipiert und liefert mit denen die 
gewohnten 120 Watt.

https://yihua-gz.com/products/yihua-982-ii-compatible-soldering-iron-handle-c210-c245-lead-free-electronic-welding-rework-soldering-station

: Bearbeitet durch User
von Hans (ths23)


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Frank O. schrieb:
> Die meisten Bauteile kannst du nicht in der Schaltung messen. Du musst
> sie auslöten.
Das würde bei den Löterfahrungen des TO den sicheren Tod der Steuerung 
bedeuten.

Frank O. schrieb:
> Wenn du ICs auf der Schaltung siehst, besorge dir die Datenblätter dazu.
> Dann kannst du schon gleich sehen, was als Beschaltung zu diesem IC
> gehört.
> So zeichnest du dir nach und nach einen Schaltplan.
Du kennst die Platine der Steuerung? Ich schon und ich kann Dir sagen, 
da machst Du mal nicht mal eben so ein Reverseingineering. Der vom TO 
dargestellte Ausschnitt ist nur die halbe Miete. Die Controllerplatine 
befindet sich darunter und da ist nur SMD drauf. Da lötet man nicht mal 
schnell was runter um den Widerstandwert oder die Kapazität zu 
bestimmen. Von SMD-Löterei dürfte der TO noch weit entfernt sein - der 
muß erst einmal üben, bisher hat er ja noch nicht mal einen Lötkolben.

Frank O. schrieb:
> Wenn du ein IC verstanden hast, weißt was rein kommt und was raus geht,
> dann kannst du anfangen zu messen.
Auch davon ist der TO mit seinem Wissensstand noch sehr weit entfernt. 
Er muß erst mal die Grundlagen der Elektronik lernen.

Ja, wenn man will und dran bleibt kann man sicher alles lernen, aber für 
den TO ist es noch ein sehr langer und steiniger Weg. Momentan sehe ich 
nur, daß er seine Fähigkeiten zur Reparatur der Steuerung völlig 
überschätzt. Am Ende wird er das Teil kaputt repariert haben. Dann hat 
er entweder im Winter kalte Füße oder er kümmert sich bezeiten um eine 
funktionierende Ersatzsteuerung.

von Mani W. (e-doc)


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Sebastian H. schrieb:
> Jetzt zum eigentlichen Thema, wo finde ich Schaltpläne für so etwas,
> gibt es da Anlaufpunkte? Ich habe Probleme zu definieren, welcher
> Widerstand wofür  ist oder ist es einfacher, einfach jeden
> auszutauschen?
> Auch habe ich Probleme bei der Definition von Widerständen und
> Kondensatoren. Wie geht man da an die Sache ran? Die Relais sind recht
> üblich und ich habe sie gefunden.

In diesem Fall lass die Finger davon, weil Du überhaupt keine
Ahnung, kein Grundwissen, kein Bauteilwissen hast!

Sebastian H. schrieb:
> Ich brauche auch noch Werkzeug wie Lötkolben, aber das wird ein Extra
> Thema

Das kannst Du Dir echt sparen!

von Frank O. (frank_o)


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Harald K. schrieb:
> Und für 245er Lötspitzen liefert diese Lötstation zu wenig
> Betriebsspannung, so daß die mit nur einem Bruchteil der sonst üblichen
> Leistung betrieben werden.

Die neue, also die III, funktioniert sehr gut mit den 245er.

von Sebastian H. (evo)



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Ich denke, ich habe klargemacht, dass hier nichts zu verlieren ist. Ob 
das Ding am Ende in Rauch aufgeht oder direkt in die Tonne wandert, 
macht keinen Unterschied.

Es ist zwar nett, dass man sagt, bitte stell dir das nicht so einfach 
vor, und das mit einem ersten Übungsstück habe ich auch angenommen und 
ist unterwegs. Aber bitte zielgerichtet und nicht mit dem Ziel zur 
Aufgabe.

Ich bin absoluter Gegner von Abschreiben, bevor man überhaupt angefangen 
hat. Ich sehe das persönlich auch kritisch, denn eine Hands-On 
Mentalität ist heutzutage Mangelware.

In diesem Sinne die Bitte, mir einfach mal die Chance zu geben, 
konstruktiv habe ich immer ein offenes Ohr, das mit der Aufgabe vor dem 
Start ist keine Option.

Anbei noch ein paar aktuelle Bilder nachgereicht.

von Flip B. (frickelfreak)


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Da auf der leistungsplatine nur eine Betriebsspannung erzeugt wird und 
die sensoreingänge simpel durchgeschliffen sind, ist die uninteressant. 
Um mehr sagen zu können, braucht man ein gescheites foto der 
Steuerplatine, auf dem alle leiterbahnen sichtbar und die beschriftungen 
lesbar sind. Verdächtig sind der LM324, dessen Versorgungsspannung und 
der MC1 4052.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Flip B. schrieb:
> Da auf der leistungsplatine nur eine Betriebsspannung erzeugt wird und
> die sensoreingänge simpel durchgeschliffen sind, ist die uninteressant.

Naja, unabhängig vom Fehlerbild sollte man Ladeelko, 
Doppelschichtkondensator und Li/SOCl2-Batterie prüfen, notfalls blind 
ersetzen.

von Andrew T. (marsufant)


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H. H. schrieb:

Das folgende als Hinweis für den TE, der sich ja in das Thema 
einarbeiten möchte.

> Ladeelko,

der mit blauem Schrumpfschlauch Elektrolytkondensator in
WhatsApp_Bild_2024-06-27_um_09.06.58_19dc1a2e.jpg


> Doppelschichtkondensator

der mit grünem Schrumpfschlauch und 5.5V beschriftete in
WhatsApp_Bild_2024-06-27_um_09.06.58_19dc1a2e.jpg

von H. H. (hhinz)


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Und die Batterie versteckt sich unter dem grauen Flachbandkabel.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Flip B. schrieb:
> die sensoreingänge simpel durchgeschliffen sind,

Dann erkennt die Steuerung einen fehlenden Fühler und sperrt den 
zugehörigen Kreis.

Die Fühler sind NTCs 25°C  8200 Ohm, die Tabelle habe ich mal auf Papier 
bekommen.

Ich hoffe, Sebastian hat die "Anleitung für den autorisierten Fachmann 
Ebene 3 und 4" und kann dort die Fühler abfragen. Findet man in 
Internet.

H. H. schrieb:
> Naja, unabhängig vom Fehlerbild sollte man Ladeelko,
> Doppelschichtkondensator und Li/SOCl2-Batterie prüfen, notfalls blind
> ersetzen.

Die Regelung funktioniert auch mit leerer Batterie.

von Sebastian H. (evo)


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Guten Abend,

Leider heute kaum Zeit gefunden.
Ich habe die Batterie gemessen und die ist jetzt nach 1 Woche bei 0V und 
600 ohm wenn ich mich richtig erinnere ist das viel zu viel, der doppel 
Schicht Kondensator hat 0 ohm, darf das so?

Ja ich komme in die glaub Ebene 3 wo ich die sensor Temperatur auslesen 
kann und da steht Kessel, Wasser und Heizung haben exakt 80 Grad

Anbei hoffentlich ein brauchbares Bild der unteren Platine, ich konnte 
gerade nicht die Spannung messen wie erwähnt es ist einfach zu spät.

von Rainer W. (rawi)


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Sebastian H. schrieb:
> WhatsApp_Bild_2024-06-26_um_11.20.03_7959690f.jpg

Was willst du mit diesem Bild sagen?

Sebastian H. schrieb:
> IMG_20240627_223900.jpg

Sind die Oberfläche der Kontakte vom Steckverbinder chemisch etwas 
angegriffen oder sieht das auf dem Photo nur so aus?

Ansonsten: Schaltplan aufnehmen und vom Eingangs aus die 
Signalverarbeitung bis zur Digitalisierung prüfen. Sooh komplex sieht 
das nicht aus.

: Bearbeitet durch User
von Hans G. (hansg)


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Flip B. schrieb:
> Da auf der leistungsplatine nur eine Betriebsspannung erzeugt wird und
> die sensoreingänge simpel durchgeschliffen sind, ist die uninteressant.

Ganz im Gegenteil, gerade die Stromversorgung ist der interessante Teil.
Ein Blitzeinschlag oder eine Einkopplung z.B. im Aussensensor hätte wohl 
deutliche Spuren hinterlassen.
Es gibt ein wesentlich wahrscheinlicheres Einfallstor.
Eine über das 230V-Netz eingekoppelte Überspannung landet wo ?
Richtig, im Netzteil, also dort mit der Suche beginnen und dann tiefer 
eintauchen.

Bei dem Wissensstand des TO wäre es wohl nur ein arger Zufallstreffer, 
einen Überspannungschaden in der Steuerung zu finden.
Aber leider wird im Internet der Anschein erweckt, als würde sich durch 
das in Mode gekommene Recappen und wildes Bauteiltauschen jedes Gerät 
ohne Fachwissen reparieren lassen.

Mein Rat: Lass es bleiben, nutz die Zeit sinnvoller.

von H. H. (hhinz)


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Sebastian H. schrieb:
> Ich habe die Batterie gemessen und die ist jetzt nach 1 Woche bei 0V und
> 600 ohm wenn ich mich richtig erinnere ist das viel zu viel, der doppel
> Schicht Kondensator hat 0 ohm, darf das so?

Mist gemessen.



> Anbei hoffentlich ein brauchbares Bild der unteren Platine,

Da sieht man gleich den Hauptverdächtigen, den 4052 Multiplexer. Aber 
der Austausch ist nichts für Anfänger.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (mmaddin)


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Sebastian H. schrieb:
> soll auch mein Grund für den
> Einstieg werden, kleine Sachen selbst zu reparieren

Falscher Grund. Eine Heizungssteuerung ist nicht "klein" für einen 
Einsteiger!

Eine defekte Taschenlampe wäre ggf. "klein" oder ein defektes Solar 
Gartenlicht oder kaputter Klingelknopf etc...

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Sebastian H. schrieb:
> Ich habe die Batterie gemessen und die ist jetzt nach 1 Woche bei 0V und
> 600 ohm wenn ich mich richtig erinnere ist das viel zu viel, der doppel
> Schicht Kondensator hat 0 ohm, darf das so?

Die Batterie sollte deutlich über 3V haben, der Kondensator sicherlich 
auch.
Das misst man aber nicht mit "Ohm". ;)

Dürfte aber erstmal egal sein, denn beide sind nur dazu da, Uhr und 
Einstellungen am Leben zu halten so lange keine Netzspannung anliegt.

von Hans (ths23)


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Martin S. schrieb:
> Eine Heizungssteuerung ist nicht "klein" für einen
> Einsteiger!
Dass hängt von dem Selbsbewußtsein des Einsteigers ab. Der TO scheint 
reichlich davon zu haben.

Er läßt sich halt nichts sagen und wird am Ende das Ding kaputt 
reparieren. Am Ende wird er nur eines gelernt haben, daß es wohl doch 
nicht so einfach ist so etwas zu reparieren.
Eigentlich schade, denn die Steuerung könnte im Austausch gegen eine 
überholte Steuerung (bei genannter Firma) immerhin noch eine Gutschrift 
von 60€ einbringen und danach durchaus ein neues Leben erhalten. Für ein 
zerbasteltes Gerät dürfte es am Ende allerdings nichts mehr geben, das 
ist dann einfach nur noch Elektronikschrott.

: Bearbeitet durch User
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