Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 10-22nF ESD-Kondensator parallel zu mechanischem Kontakt schädlich?


von Oliver W. (oli2)


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Hi!

Oft wird empfohlen als ESD-Schutz einen 10-22nF Kondensator direkt an 
den
Eingang zu setzen. Andere argumentieren dann wiederum, dass dieser ohne
Strombegrenzungs-Reihen-Widerstand einen hohen Strom im Taster oder 
Reedkontakt verursacht und diesen zerstören würde. Jetzt frage ich mich, 
was so ein Kontakt denn normalerweise aushält:

Q=C*U
ESD-Model: 150pF*8kV=1,2µAs
1,2µAs/10nF=120V ->100-200V Typ
1,2µAs/22nF=54V -> 50-100V Typ

10nF*5V=50nAs
22nF*5V=110nAs

10nF*24V=240nAs
22nF*24V=528nAs

Sind Ladungen in dieser Größenordung für einen Reedkontakt o. Ä.
wirklich ein Problem? In den Datenblättern der Reedkontakte finde ich
dazu nicht wirklich brauchbare Informationen. Die scheinen noch nichtmal
zu wissen, ob er 50mA oder 500mA aushält:
https://www.voelkner.de/products/101687/ABUS-FU7350W-Magnetkontakt.html
https://asset.re-in.de/add/160267/c1/-/gl/000750754ML02/AN_ABUS-FU7350W-Magnetkontakt.pdf
https://www.abus.com/de/abusproductsheet.pdf/189870/ger-DE

Mich würde es freuen, wenn jemand seine Erfahrungswerte zu den
Kontaktmatierialien von Reed-Kontakten und Installationstastern teilen
könnte.

Sollte ich unbedingt einen Reihenwiderstand benötigen muss ich bei 
diesem wohl auf ESD-Festigkeit achten: 
https://www.youtube.com/watch?v=MoMJwRi7ZIU

Schöne Grüße
Oli

von H. H. (hhinz)


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Die im Kondensator gespeicherte Energie ist relevant.

von Lucky (luckycat)


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Für Reed Kontakt wird eine Schaltleistung angegeben, das ist die 
Spannung wenn der Reed Kontakt noch offen ist und der Strom sobald er 
geschlossen ist.

Ein Überschreitung verkürzt die Lebensdauer.

Ein Kondensator mit 22nF X7R von Kemet in 0805 erreicht bei 5V bei einem 
Reedkontakt mit 250mOhm der 500mA verträgt für 20ns >1A Peak 12.5A

Solche kurzen Überströme sollen schon schädlich sein,

Ich denke da 10 Ohm in Reihe zum C ist für die Lebensdauer hilfreich

von Oliver W. (oli2)


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H. H. schrieb:
> Die im Kondensator gespeicherte Energie ist relevant.

Ist schon klar, aber ab wann wird es schädlich?
10nF*5V=50nAs
50nAs*5V=0,25 mWs

22nF*5V=110nAs
110nAs*5V=0,55 mWs

10nF*24V=240nAs
240nAs*24V=5,76mWs

22nF*24V=528nAs
528nAs*24V=12,672mWs

Lucky schrieb:
> Für Reed Kontakt wird eine Schaltleistung angegeben, das ist die
> Spannung wenn der Reed Kontakt noch offen ist und der Strom sobald er
> geschlossen ist.
>
> Ein Überschreitung verkürzt die Lebensdauer.
Das ist prinzipiell schon klar.

> Ein Kondensator mit 22nF X7R von Kemet in 0805 erreicht bei 5V bei einem
> Reedkontakt mit 250mOhm der 500mA verträgt für 20ns >1A Peak 12.5A
Das musst du mir kurz erklären: I=U/R 5V/0,25Ohm=20A. Hast du noch den 
ESR vom Kerko mit rein gerechnet? Sind 20ns echt schon relevant? Ich 
hätte jetzt gedacht, dass <1ms bei einem mechanischen Kontakt zu 
vernachlässigen sind. Aber genau deswegen frage ich ja. Eine flinke 
Feinsicherung löst bei Überschreiten des 5-Fachen Nennstroms zwischen 
1ms und 100ms aus. Beim 10-fachen sind es noch 1-20ms. Aber gut, dass 
ein Kontakt das 1-2 mal überlebt heißt auch nicht dass er das regelmäßig 
aushält.

https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C400/DBFLINKESKA520XX.pdf

> Ich denke da 10 Ohm in Reihe zum C ist für die Lebensdauer hilfreich
Brauche ich als Widerstand dann so einen Foil-Widerstand wie im Video? 
Oder reicht dort ein normaler Thickfilm-SMD-Widerstand. Der ESD wird 
doch dann auch nicht komplett über dem Widerstand abgebaut, wie im Video 
demonstriert, sondern muss da nur durch und wird dann im Kondensator 
abgebaut. Richtig?

Oli

von Rainer W. (rawi)


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Oliver W. schrieb:
> Oft wird empfohlen als ESD-Schutz einen 10-22nF Kondensator direkt an
> den Eingang zu setzen. Andere argumentieren dann wiederum, dass dieser ohne
> Strombegrenzungs-Reihen-Widerstand einen hohen Strom im Taster oder
> Reedkontakt verursacht und diesen zerstören würde.

Warum beschaltest du dann nicht den Eingang mit einem Kondensator 
(wessen Eingang eigentlich) und schaltest einen Widerstand in Serie? Den 
Eingang ohne Schutzbeschaltung nach außen zu führen, öffnet ESD-Schäden 
Tür und Tor.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Ich habe an solchen Stellen (mit bis zu 100 nF) 20 Jahre lang keine 
Widerstände verwendet, weil ich das damals so gelernt hatte. Hat nie 
Probleme gemacht.

Aber ich verstehe inzwischen, dass man mit Widerstand auf der Sicheren 
Seite ist, deswegen mache ich das inzwischen mit Widerstand. Kostet ja 
fast nichts.

von H. H. (hhinz)


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Bei Reedkontakten empfehlen die Hersteller sogar bei längeren 
Zuleitungen einen Serienwiderstand nahe am Kontakt.

von Soul E. (soul_eye)


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Reedkontakte und vergoldete Kontakte sind gerade ein Beispiel dafür, wo 
auch kurzfristige Überströme ungünstig sind, weil sie die Oberfläche 
beschädigen können.

Bei verzinnten oder vernickelten Kontakten wird der Parallelkondesator 
sogar vom Hersteller empfohlen, um bei kleinen Strömen kurzzeitig einen 
ausreichend hohen wetting current fließen zu lassen. Z.B ein Lichttaster 
im Treppenhaus an einem 5 V System, das funktioniert nur mit 
Kondensator.

Kommt also auf die Anwendung an. Das Datenblatt des Kontaktes verrät den 
maximal zulässigen, aber auch den minimal erforderlichen Strom.

: Bearbeitet durch User
von Hardy F. (hflor)


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Sollte nicht bei Tastern extra so ein Kondensator parallel, damit die 
Kontakte nicht oxidieren? Bei Read-Relais ist es vermutlich mit R 
besser.

Hardy

von Harald W. (wilhelms)


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Hardy F. schrieb:

> Bei Read-Relais

Ooh, braucht man jetzt schon Relais zum Lesen? :-)

von Hardy F. (hflor)


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Wir sind aber heute wieder kleinlich ...
... ich kann ja jetzt behaupten, daß es die Autokorrektur gewesen ist.

von Oliver W. (oli2)


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Danke schonmal für eure zahlreichen Antworten!

Rainer W. schrieb:
> Warum beschaltest du dann nicht den Eingang mit einem Kondensator
> (wessen Eingang eigentlich) und schaltest einen Widerstand in Serie? Den
> Eingang ohne Schutzbeschaltung nach außen zu führen, öffnet ESD-Schäden
> Tür und Tor.

So wie ich das in dem Video verstanden habe, sind normale Widerstände 
auch ESD gefährdet. Deshalb die Frage. Oder verstehe ich dich falsch? 
Eine Schutzbeschaltung will ich in jedem Fall haben. Die Frage ist ja 
genau, ob direkt ein Kondensator am Eingang oder davor noch ein 
Widerstand. Es geht um einen Komparator/Schmitttrigerr/µC-Eingang. Mir 
geht es einfach darum, wie man das am besten macht. Sollte ich spezielle 
ESD-feste Widerstände benötigen, würde ich vermutlich eher eine 
TVS-Diode direkt an den Eingang setzen anstelle des 10nF Kondensators.

Monk schrieb:
> Ich habe an solchen Stellen (mit bis zu 100 nF) 20 Jahre lang
> keine
> Widerstände verwendet, weil ich das damals so gelernt hatte. Hat nie
> Probleme gemacht.

Welche Kontakte hast du denn eingesestzt? So wie ich es verstanden habe, 
sind ja gerade die hochwertigen, vergoldeten gefährdet.

H. H. schrieb:
> Bei Reedkontakten empfehlen die Hersteller sogar bei längeren
> Zuleitungen einen Serienwiderstand nahe am Kontakt.

Ab welcher Länge? Hast du ein Beispiel?


Soul E. schrieb:
> Reedkontakte und vergoldete Kontakte sind gerade ein Beispiel dafür, wo
> auch kurzfristige Überströme ungünstig sind, weil sie die Oberfläche
> beschädigen können.
>
> Bei verzinnten oder vernickelten Kontakten wird der Parallelkondesator
> sogar vom Hersteller empfohlen, um bei kleinen Strömen kurzzeitig einen
> ausreichend hohen wetting current fließen zu lassen. Z.B ein Lichttaster
> im Treppenhaus an einem 5 V System, das funktioniert nur mit
> Kondensator.
>
> Kommt also auf die Anwendung an. Das Datenblatt des Kontaktes verrät den
> maximal zulässigen, aber auch den minimal erforderlichen Strom.

Heißt das, dass eine Eingangsbeschaltung, die sowohl mit Reedkontakten, 
als auch mit Licht-/Installationstastern zuverlässig funktionieren soll 
unmöglich ist? Leider steht in dem Datenblatt des verlinkten 
Reedkontaktes so gut wie nichts drin, außer dem Maximalstrom. Bei den 
Gira-Tastern sieht es nicht anders aus. Das "Datenblatt" ist echt ein 
schlechter Witz: https://katalog.gira.de/de_DE/datenblatt.html?id=701647
https://katalog.gira.de/de_DE/download.html?artikelnr=015100

Gute Nacht
Oli

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Oliver W. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Bei Reedkontakten empfehlen die Hersteller sogar bei längeren
>> Zuleitungen einen Serienwiderstand nahe am Kontakt.
>
> Ab welcher Länge? Hast du ein Beispiel?

Siehe Anhang.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Hardy F. schrieb:
> Sollte nicht bei Tastern extra so ein Kondensator parallel, damit die
> Kontakte nicht oxidieren? Bei Read-Relais ist es vermutlich mit R
> besser.

Kommt drauf an, wie so oft. Die SDS-Relais RS sind recht robust, während 
deren DA2 bei Stromspitzen genau einmal schließen und nie wieder öffnen.

Hier liegen seit ewigen Jahren ein paar Relais für hohen Strom in der 
Schublade, Zettler AZ735 mit AgCdO-Kontakt. Multimeter dran, schaltet 
nicht, kaputt? Das nächste ebenfalls, kann nicht sein, ich lagere keinen 
Schrott ein. Dann habe ich das Labornetzteil an den Kontakt geklemmt, 
mehr Spannung und Strom, ei gucke da, schaltet einwandfrei!

Hatte ich bis dahin nie erlebt, die brauchen tatsächlich Dampf, um 
schalten zu können.

von Rainer W. (rawi)


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Oliver W. schrieb:
> Sollte ich spezielle
> ESD-feste Widerstände benötigen, würde ich vermutlich eher eine
> TVS-Diode direkt an den Eingang setzen anstelle des 10nF Kondensators.

Kondensator und TVS-Dioden sind für unterschiedliche Aufgaben zuständig.
Der Kondensator zusammen mit einem Serienwiderstand zieht einen ESD-Puls 
in die Länge, so dass die Spannung langsamer steigt und sich die 
Pulsamplitude verringert. Begrenzt wird die Spannung dann z.B. durch 
eine TVS-Diode. Bei einem "Komparator/Schmitttrigerr/µC-Eingang" kann es 
durchaus sein, dass dort in der Eingangsschaltung bereits Dioden 
vorhanden sind, die Spannungen außerhalb des Bereichs VSS-0.7V ... 
VDD+0.7V in die Versorgung der Schaltung ableiten. Was dort mit der 
Ladung passiert, hängt von der Schaltung ab. Mit einer geeignet 
ausgelegten TVS-Diode, insbesondere wenn zwischen TVS-Diode und 
"Komparator/Schmitttrigerr/µC-Eingang" ein weiterer Widerstand folgt, 
ist man auf der sichereren Seite.

von Soul E. (soul_eye)


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Oliver W. schrieb:
> Heißt das, dass eine Eingangsbeschaltung, die sowohl mit Reedkontakten,
> als auch mit Licht-/Installationstastern zuverlässig funktionieren soll
> unmöglich ist?

Zumindest ist es schwierig, eine passende Schnittmenge zu finden. Du 
musst sowohl den Mindeststrom des Gira-Tasters erreichen, als auch den 
Maximalstrom des Reedkontaktes einhalten. Das ist einfacher, wenn Du 
Dich auf den rein statischen Fall beschränkst, also Strom einstellen 
über den Pullup-Widerstand und den Kondensator eher klein (<1 nF) 
machen, damit dessen Effekt zu vernachlässigen ist.

Wenn das nicht hinhaut, leg das Ganze dynamisch auf den Gira-Taster aus 
(10 mA plus 470 nF) und sieh für die Reedkontakte eine externe 
Strombegrenzung vor. Das muss natürlich so ausgelegt sein, dass der 
Spannungsteiler aus Pullup und Strombegrenzung noch einen gültigen 
Low-Pegel liefert.


Im Auto wird für externe Tasten meist >5 mA gefordert. Zusätzlich müssen 
die funktionieren, wenn durch Verschmutzung ein parasitärer Widerstand 
von >5 kOhm zwischen Tastereingang und Masse oder zwischen Tastereingang 
und Batterie auftritt, und wenn ein Masseversatz von bis zu +/-1 V 
vorhanden ist. Da wird die Auslegung schnell aufwendig.

: Bearbeitet durch User
von Lucky (luckycat)


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Oliver W. schrieb:
> H. H. schrieb:

>> Ein Kondensator mit 22nF X7R von Kemet in 0805 erreicht bei 5V bei einem
>> Reedkontakt mit 250mOhm der 500mA verträgt für 20ns >1A Peak 12.5A
> Das musst du mir kurz erklären: I=U/R 5V/0,25Ohm=20A. Hast du noch den
> ESR vom Kerko mit rein gerechnet? Sind 20ns echt schon relevant? Ich
> hätte jetzt gedacht, dass <1ms bei einem mechanischen Kontakt zu
> vernachlässigen sind. Aber genau deswegen frage ich ja. Eine flinke
> Feinsicherung löst bei Überschreiten des 5-Fachen Nennstroms zwischen
> 1ms und 100ms aus. Beim 10-fachen sind es noch 1-20ms. Aber gut, dass
> ein Kontakt das 1-2 mal überlebt heißt auch nicht dass er das regelmäßig
> aushält.

Hallo, habe hier:
https://ksim3.kemet.com/capacitor-simulation

den 22nF X7R ausgewählt und das Spice modell in ltspice rechnen lassen

laut wiki über reed kontakt sind auch 50p bei 50V schon "kritisch", da 
liegst due mit dem Strom darüber

Ich denke der Punkt Schaltleistung trifft die zulässige Belastung, ich 
weiß jetzt nicht welchen Ansatz man hier wählen kann, ob eine 
Verdopplung der Ströme die Lebensdauer halbiert.
Aber wenn man soweit darüber liegt würde ich darüber nicht weiter 
nachdenken und einen normalen 10Ohm SMD Widerstand nehmen, da must man 
sich dann keinen Gedanken machen, weil der Strom ja dann reduziert ist 
und 10-fach Überlast für 20ns, das geht immer

von Rainer W. (rawi)


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Lucky schrieb:
> ... und 10-fach Überlast für 20ns, das geht immer

Den Schaltungsaufbau muss man erstmal so hin kriegen, dass so steile 
Strompuls überhaupt ihren Weg durch die parasitären Induktivitäten des 
Layouts und des Aufbaus finden ;-)

Ein Ferrit Bead würde diesen Peak natürlich besser klein halten und 
unabhängiger vom Layout machen.

: Bearbeitet durch User
von Bernhard D. (pc1401)


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H. H. schrieb:
> Oliver W. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Bei Reedkontakten empfehlen die Hersteller sogar bei längeren
>>> Zuleitungen einen Serienwiderstand nahe am Kontakt.
>>
>> Ab welcher Länge? Hast du ein Beispiel?
>
> Siehe Anhang.

Das kann ich bestätigen (Reedkontakte in Niederschlagmessern, Spannung 5 
V an 10 m Leitung. Anfangs immer wieder Ausfälle der Kontakte nach 
einiger Zeit. Mit einem Vorwiderstand direkt(!) am Kontakt gibt es auch 
nach Jahren keine Probleme mehr.

von Soul E. (soul_eye)


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Bernhard D. schrieb:
> Das kann ich bestätigen (Reedkontakte in Niederschlagmessern, Spannung 5
> V an 10 m Leitung. Anfangs immer wieder Ausfälle der Kontakte nach
> einiger Zeit. Mit einem Vorwiderstand direkt(!) am Kontakt gibt es auch
> nach Jahren keine Probleme mehr.

Gehen die beim Einschalten kaputt (durch die Leitungskapazität) oder 
beim Ausschalten (induktiver flyback)?

Letzteres habe ich tatsächlich mal beim einem Sensor erlebt. Mit zwei 
Meter Kabel dran ging der kaputt, wenn man den Bananenstecker aus dem 
Labornetzteil zog. 100 nF direkt an den Versorgungsanschlüssen des 
Sensors, und es lief problemlos.


Bei Simulationen nicht vergessen: Für einen Kabelbaum mit zwei Steckern 
kannst Du locker 0,5 Ohm rechnen, und dann noch einige 100 nH 
Leitungsinduktivität. Damit sehen die theoretisch möglichen 20 A / 1 ns 
- Pulse schon anders aus.

von Lucky (luckycat)


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Soul E. schrieb:

> Bei Simulationen nicht vergessen: Für einen Kabelbaum mit zwei Steckern
> kannst Du locker 0,5 Ohm rechnen, und dann noch einige 100 nH
> Leitungsinduktivität. Damit sehen die theoretisch möglichen 20 A / 1 ns
> - Pulse schon anders aus.

Absolut korrekt, ich hatte jetzt nur die direkt Anbindung betrachtet 
weil ich in meinen Anwendungen sehr kurze Zuleitung habe.

Für die Verwendung im Haus mit langen Zuleitungen sieht das anders aus 
und der Einfluss der Leitung ist größer als die des kondensators.
Ich habe die selber noch nie benutzt, aber ich würde sagen, das bei 
Sensoren mit fertig konvektionierter Zuleitung das doch aufeinander 
abgestimmt sein sollte. Weil wie bekommt man am Reed Kontakt 
nachträglich den Widerstand rein?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lucky schrieb:
> Ich denke da 10 Ohm in Reihe zum C ist für die Lebensdauer hilfreich

Nicht nur dafuer. Es sollte ein Opferwiderstand sein, genauer gesagt ein 
Sicherungswiderstand, wie dieser in fast allen LED-Birnen zu finden ist.
Das weiss man erst zu schaetzen, wenn einer der Kondensatoren 
durchbrach.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Angehängte Dateien:

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Übertreiben ist immer noch drin. Es ginge auch noch mehr zu verbauen.

von Bernhard D. (pc1401)


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Soul E. schrieb:
> Bernhard D. schrieb:
>> Das kann ich bestätigen (Reedkontakte in Niederschlagmessern, Spannung 5
>> V an 10 m Leitung. Anfangs immer wieder Ausfälle der Kontakte nach
>> einiger Zeit. Mit einem Vorwiderstand direkt(!) am Kontakt gibt es auch
>> nach Jahren keine Probleme mehr.
>
> Gehen die beim Einschalten kaputt (durch die Leitungskapazität) oder
> beim Ausschalten (induktiver flyback)?

Kann ich nicht sagen. In der Anwendung sind die Kontakte in Ruhe offen 
und schließen nur ca. 0,1 s während der Betätigung. Die Leitung stellt 
aber sicher ein mit 5 V geladenes Impulsformernetzwerk dar, ähnlich wie 
früher in Radarsendern verwendet.
Könnte man mal simulieren, ja.

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