Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Liebherr Tiefkühler


von Rudi D. (rulixa)


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Fehlermeldung im Display. TK schaltet nicht ab.
Elektronik mit ATmega bei 2,8V und Allstromnetzteil mit "Vorwiderstand" 
ein Kondensator mit 68 nF, ein  NTC Sensor und Infoleitung an 
Motoreinheit anbei. Das Liebherr noch Allstromnetzteile anwendet, ist ja 
kein Volksempfänger.

Da der ATmega8 direkt den Motor steuert muss davor noch ein Relais sein, 
das wahrscheinlich nicht mehr öffnet und deshalb die Fehlermeldung 
auftaucht.

Im Moment ist eine Schaltuhr mit on-off Tastverhältnis als Notlösung in 
Anwendung.

Hat dieses Problem schon jemand bearbeitet?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Rudi D. schrieb:
> Da der ATmega8 direkt den Motor steuert muss davor noch ein Relais sein,

Nö, ein Frequenzumrichter.


> das wahrscheinlich nicht mehr öffnet und deshalb die Fehlermeldung
> auftaucht.

Weil der FU kaputt ist.

von Rudi D. (rulixa)


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H. H. schrieb:
> Rudi D. schrieb:
>> Da der ATmega8 direkt den Motor steuert muss davor noch ein Relais sein,
>
> Nö, ein Frequenzumrichter.
>
>
>> das wahrscheinlich nicht mehr öffnet und deshalb die Fehlermeldung
>> auftaucht.
>
> Weil der FU kaputt ist.

Haben Sie ein Schaltbild vom FU und wo ist der?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Kommando zurück, es wird am Kondensatornetztzeil der Regelung liegen, 
dem 0,68µF X2 Kondensator.

von H. H. (hhinz)


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Rudi D. schrieb:
> Haben Sie ein Schaltbild vom FU

Nein.

> und wo ist der?

Neben dem Kompressor.

von Rudi D. (rulixa)


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H. H. schrieb:
> Kommando zurück, es wird am Kondensatornetztzeil der Regelung liegen,
> dem 0,68µF X2 Kondensator.

es ist ein 68 nF  der nachgemessen ist und 2,8V an den ATmega zur 
Verfügung stellt. Spannung ist natürlich weich. Merkt man wenn der 
Summerpiepst geht die Spannung etwas ein, bleibt aber > 2,5V

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Rudi D. schrieb:
> es ist ein 68 nF  der nachgemessen ist

Wenn er nur noch 68nF hat, dann ist es ja kein Wunder, dass die Regelung 
spinnt.

: Bearbeitet durch User
von Rudi D. (rulixa)


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Es steht 68 nF drauf, die auch nachgemessen sind und der ATmega8 ist ja 
mit den > 1,8 V ja voll zufrieden.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Es steht 0,68µF drauf, das ist Faktor 1000 mehr.

von Jens G. (jensig)


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Ben B. schrieb:
> Es steht 0,68µF drauf, das ist Faktor 1000 mehr.

Nein, Faktor 10 ...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Zwischen Nano und Micro Faktor 10? Also dann hat einer
von uns beiden in der Schule gepennt.

von Jens G. (jensig)


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Ben B. schrieb:
> Zwischen Nano und Micro Faktor 10? Also dann hat einer
> von uns beiden in der Schule gepennt.

Nein, zw. 0,68µ und 68n.

von H. H. (hhinz)


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Rudi D. schrieb:
> Es steht 68 nF drauf,

Ganz sicher nicht!

Und wenn du die Versorgungsspannung des µC mit einem Oszi messen würdest 
(Trenntrafo verwenden!), dann könntest du auch sehen, dass die nicht in 
Ordnung ist.

von Gerald B. (gerald_b)


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Rudi D. schrieb:
> Es steht 68 nF drauf, die auch nachgemessen sind und der ATmega8 ist ja
> mit den > 1,8 V ja voll zufrieden.

0,68µF entspricht 680 nF (1000n = 1µF)
Wenn der µC in einer 5V oder 3,3V Umgebung arbeitet, der Takt 
entsprechend hoch ist und die Brownout Fuse entsprechend gesetzt ist, 
dann eher weniger. Außerdem sagt mir meine Glaskugel, das du mit einem 
DVM und nicht mit dem Oszi misst ;-)

von H. H. (hhinz)


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Gerald B. schrieb:
> Wenn der µC in einer 5V

Genau das.

von Heinrich K. (minrich)


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Ben B. schrieb:
> Also dann hat einer
> von uns beiden in der Schule gepennt.

Anscheinend Du 😆😂

Foto von hhinz: Abzulesen sind 0,68uF, also 680nF

TO schreibt 68nF

Faktor 10.

Der TO möge die Zweifel durch ein Foto "seines" Kondensators beheben.

von Gerald B. (gerald_b)


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Heinrich K. schrieb:
> Faktor 10.

Wobei Faktor 10 schon auf ein recht robustes Design schließen lässt. Ich 
hatte schon Kondensatoren, wo die Ausfälle bei 20 bis 50% auftraten. 
275V Spannungsfestigkeit sind eigentlich auch nicht zu wenig. Es sei 
denn, der FU reiert da mit Spannungsspitzen rum.

von H. H. (hhinz)


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Gerald B. schrieb:
> Wobei Faktor 10 schon auf ein recht robustes Design schließen lässt.

Das stimmt.


Übrigens ist die Möhre von 2009. 15 Jahre sind auch ein ganz gutes Alter 
für ein Kondensatornetzteil, heutzutage...

@TE: Es handelt sich auch nicht um ein Allstromnetzteil, sondern um ein 
Kondensatornetzteil. Mit DC würde es nicht funktionieren.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Gerald B. schrieb:
> Wobei Faktor 10 schon auf ein recht robustes Design schließen lässt.

Sofern das mit den 68n wirklich so stimmt.

von Rudi D. (rulixa)


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Ben B. schrieb:
> Es steht 0,68µF drauf, das ist Faktor 1000 mehr.

Ich bedanke mich für die Hartnäckigkeit. Die Beschriftung ist so, dass 
ich den"." nicht sehen kann und das µ ist so geschrieben, dass ich es 
für ein n hielt.
Habe jetzt einen 0,47µF, der da war, eingebaut. Der ATmega8 läuft nun 
mit 5V.

Mein Freund wird sich freuen! Vielen Dank.
LG Rudi

von H. H. (hhinz)


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Rudi D. schrieb:
> Habe jetzt einen 0,47µF, der da war, eingebaut.

Hoffentlich einen X2.

von Rudi D. (rulixa)


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H. H. schrieb:
> Rudi D. schrieb:
>> Habe jetzt einen 0,47µF, der da war, eingebaut.
>
> Hoffentlich einen X2.

von Heinz R. (heijz)


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oh je, ein Liebherr Kühlschrank, der Mercedes unter den Kühlschränken...

Ich habe hier so ein Gastro-Teil mit Glastüre

Ich habe das Innenlicht umgebaut - so einen Murks habe ich selten 
gesehen
Es sind sogar ein Möbeleinbau-Netzteil mit Euro-Rasierer-Stecker verbaut

Von daher würde ich mich auch hier nicht gutgläubig auf irgendwas 
verlassen das eigentlich so üblich ist

von H. H. (hhinz)


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Heinz R. schrieb:
> oh je, ein Liebherr Kühlschrank, der Mercedes unter den Kühlschränken...

Liebherr hat nie im Elchtest versagt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Heinz R. schrieb:
> der Mercedes unter den Kühlschränken...

Soll das ein Witz sein? Ich habe bei meiner Liebherr TK mittlerweile 
schon 2 mal den X2 tauschen müssen. Gut, immerhin läuft sie dann wieder 
und laut ist sie auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Wendels B. (wendelsberg)


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Matthias S. schrieb:
> schon 2 mal den X2 tauschen müssen

Zumindest beim 2. Mal war aber nicht Liebherr schuld.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wendels B. schrieb:
> Zumindest beim 2. Mal war aber nicht Liebherr schuld.

Doch, klar. Immer so 5-6 Jahre hält der, obwohl schon einer mit 305V~ 
verbaut wurde. Die Entstörung des Kompressors wird vermutlich nicht die 
beste sein.

von Frank O. (frank_o)


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Matthias S. schrieb:
> Soll das ein Witz sein? Ich habe bei meiner Liebherr TK mittlerweile
> schon 2 mal den X2 tauschen müssen. Gut, immerhin läuft sie dann wieder
> und laut ist sie auch nicht.

Für solche Fälle habe ich irgendwann mal kleine Schaltnetzteile, zum 
Einbau, gekauft. Ich klemme den Mist vom Strom ab und das Schaltnetzteil 
an den Ausgang des Kondensatornetzteils.
Bisher haben die Schaltnetzteile alle gehalten (>10 Jahre).

Heute würde ich auch eher einen Liebherr kaufen. Hatte mal einen LG. 
Damals ganz neue "no Frost" Technik. Das Ding hat mehr als den 
dreifachen Energiebedarf gehabt, als angegeben.
Später hatte ich eine reine Kühltruhe von Liebherr, die hatte einen KWH 
weniger verbraucht, als angegeben. Tatsächlich war dieser LG mit der 
größte Stromverbraucher in meinem damaligen Haushalt.

von Rudi D. (rulixa)


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Wendels B. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> schon 2 mal den X2 tauschen müssen
>
> Zumindest beim 2. Mal war aber nicht Liebherr schuld.

Der Vorwiderstand zum .68µF ist nur 47 Ohm. Das ergibt max. etwa 7A 
Spitzenstrom, zwar kurz, aber die komplexe Impedanz des C verträgt das 
offenbar nicht so gut. Wenn es auch äußerst selten auftreten kann. Ob da 
Spannungsspitzen des Verdichtermotors, wie beschriebn, mitspielen kann?
100 Ohm entschärft das sicher. Die Impedanz des C ist ja +- 5 kOhm. der 
100 Ohm spielt also nur im Einschaltmoment eine Rolle, nicht im Betrieb.

Der Tk beim Freund läuft wieder. Der Tausch des C hat ihm einige 100 
Euro erspart. Übrigens ist mein Elektra-Bregenz 39 Jahre alt, hat 4 cm 
Styroporisolation wo es möglich ist. Die Temperaturanzeige zeigt dann 
Phantasiewerte. -10°C angezeigt ist Innen -24°C mit Thermometer 
gemessen.

Danke an das Forum für die Hilfe. War ja merkwürdig dass der .68 µF 
gerade 68 nF hatte, was mich fehlgeleitet hatte.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rudi D. schrieb:
> Die Temperaturanzeige zeigt dann
> Phantasiewerte. -10°C angezeigt ist Innen -24°C mit Thermometer
> gemessen.

So fing es übrigens bei meiner Liebherr an. Zuerst hat die LED Kette für 
die Temperatur völligen Blödsinn angezeigt, ein/zwei Tage später stieg 
die Elektronik ganz aus.

von Rudi D. (rulixa)


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Gerald B. schrieb:
> Rudi D. schrieb:
>> Es steht 68 nF drauf, die auch nachgemessen sind und der ATmega8 ist ja
>> mit den > 1,8 V ja voll zufrieden.
>
> 0,68µF entspricht 680 nF (1000n = 1µF)
> Wenn der µC in einer 5V oder 3,3V Umgebung arbeitet, der Takt
> entsprechend hoch ist und die Brownout Fuse entsprechend gesetzt ist,
> dann eher weniger. Außerdem sagt mir meine Glaskugel, das du mit einem
> DVM und nicht mit dem Oszi misst ;-)

Gerald, die Glaskugel ist wirklich o.k. Ich habe sogar noch ein passives 
analoges Multimeter mit 100 kOhm/V. Die Spannung mit dem zerfressenen 
68nF ist am 100 µf Elco nach der Gleichrichtung ohne Rippel, völlig 
glatt.
Aber das habe ich aus den Schaltungsdaten erwartet und nachträglich 
bestätigt mit Tek 2247A.
Jedenfalls arbeitet der Tk scheints noch mit ca. 100 nF -habs nicht 
überprüft- statt 680 nF. Aber da ich oft mit Atmel arbeite haben mich 
nur die 2,8V etwas gewundert, aber bei ATmega8 sind sie noch normal.

Der Trenntrafo bei der Reparatur ist ja schon im Thread genannt worden, 
man kann es nicht oft genug wiederholen: LEBENSGEFAHR!

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