Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frequenzüberwachung ( ohne controller )


von Joe (joeblack)


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Hallo, ich habe ein Rechtecksignal mit einer Frequenz zwischen 1kHz und 
10kHz. Die Frequenz entspricht einem Sensorsignal.
Ich möchte nun ein Relais schalten, wenn die Frequenz unter einer 
bestimmten Frequenz liegt. Diese "Sollfrequenz" soll über ein Poti 
einstellbar sein. z.B. zwischen 2kHz und 5kHz.
Da es sicherheitskritisch ist, möchte ich es nicht mit einem Controller 
machen, sondern Analog oder halt mit Logikgattern.

Würde mich über Lösungsvorschläge freuen, die ich dann weiter 
untersuchen kann.
VG, Joe

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Naja, halt irgendein unsaegliches Monoflop mit einstellbarer Flopzeit 
(0.5*1/2..5kHz) und danach noch gucken, "ob's wackelt". Wenns wackelt, 
ist Frequenz zu niedrig...
Aber um aus "sicherheitskritischen Gruenden" sowas analog aufzubauen, 
muss man schon arg arg schlecht programmieren koennen :-)

Gruss
WK

von Εrnst B. (ernst)


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Für so "Pi-mal-Daumen" reichen zwei Kondensatoren, ein paar Widerstände, 
Diode, Transistor.

Koppelkondensator so wählen, dass bei 1kHz noch genug Basis-Strom 
fließen kann, glätten, ...

Hatte ich so mal als Schutz für einen Treiber für LED-Multiplexing 
drinnen, da war aber mehr oder weniger nur wichtig ob überhaupt noch die 
Zeilen durchgeschaltet werden, nicht die exakte Frequenz... Transistor 
hat dann bei Ausfall den OE runtergezogen.

Einstellen per Poti ist so natürlich nur sehr begrenzt möglich, als 
zusätzlicher Basis-Widerstand für die untere Grenze oder so...

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Joe schrieb:
> Da es sicherheitskritisch ist, möchte ich es nicht mit einem Controller
> machen, sondern Analog oder halt mit Logikgattern.
Definiere "sicherheitskritisch".

Denn wenn es um funktionale Sicherheit im Sinne der Maschinenrichtlinie 
geht und du das diskret aufbaust, dann musst du selber nachweisen, dass 
deine Schaltung in der Funktion samt aller Bauteile und die nötige 
Performance erreicht. Und dass sie bei einem Eigenfehler in den sicheren 
Zustand wechselt.

von Thomas W. (goaty)


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Evtl als Anregung der Schaltung einen Chip wie TC9400 ansehen. Frequency 
to Voltage converter.

von Anselm 6. (anselm68)


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von Joe (joeblack)


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Lothar M. schrieb:
> Joe schrieb:
>> Da es sicherheitskritisch ist, möchte ich es nicht mit einem Controller
>> machen, sondern Analog oder halt mit Logikgattern.
> Definiere "sicherheitskritisch".
>
> Denn wenn es um funktionale Sicherheit im Sinne der Maschinenrichtlinie
> geht und du das diskret aufbaust, dann musst du selber nachweisen, dass
> deine Schaltung in der Funktion samt aller Bauteile und die nötige
> Performance erreicht. Und dass sie bei einem Eigenfehler in den sicheren
> Zustand wechselt.

Ja, genau darum geht's, funktionale Sicherheit 60335 usw. SIL3, da 
erscheint der Aufwand für den Nachweis ohne SW erheblich geringer.

von Anselm 6. (anselm68)


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Du willst SIL3 selbst machen?
Redundanzen & verschiedene Techniken zum Auswerten der Frequenz?
vielleicht sowas verwenden?
https://www.sps-magazin.de/sichere-automation/sil3-zertifiziertesicherheits-sps/

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Joe schrieb:
> da erscheint der Aufwand für den Nachweis ohne SW erheblich geringer.
Da kann man sich schnell täuschen.

Wir haben sowas mal für eine einfach Verriegelung mit ein paar Relais 
versucht. Und da ging es um ein "garantiertes verzögertes Abschalten 
eines Relais". Der Praktiker sagt dann: "Nimm einen Elko und fertig, nur 
2 Komponenten, sicherer gehts nicht!"
Und dann kommt auf, dass das Abschalten auch nicht zu lange dauern darf 
und trotz der vielen Unsicherheiten in einem bestimmten Zeitfenster sein 
muss. Letztlich wurde das Problem dann per µC und Software gelöst. 
Stellte sich als zuverlässiger und flexibler heraus...

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Wie will man erkennen, ob nicht jemand das Poti versehentlich verstellt 
hat oder der Schleifer kratzt usw. Potis nimmt man bei 
Sicherheitsschaltungen nur ungern.
Und eine Hysterese muß man auf jeden Fall definieren, sonst kann das 
Relais permanent klappern.
Insbesondere, wenn die Anforderungen noch derart schwammig sind, ist 
eine Softwarelösung erheblich sicherer. Man kann sie jederzeit an neue 
Kundenwünsche anpassen, ohne Leiterzüge durchkratzen zu müssen usw.

von Jörg K. (joergk)


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Woher kommt denn das Signal? Mit einer SIL3-Auswertung ist es ja nicht 
getan.
Es gibt fertige Drehzahlwächter, die das Problem mit redundanten 
Signalaufnehmern zertifiziert erledigen.

Geht es denn um ein Einzelstück oder eine Serie?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> irgendein unsaegliches Monoflop
Gibts den LM2907/LM2917 noch?
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm2907-n.pdf
sieht so aus. Vermutlich gibt es heute stromsparendere Möglichkeiten. 
Und mit 3,3V läuft der nicht, typisch sind eher 12V.

: Bearbeitet durch User
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Schau dir mal den CD4046 an, da schließt du einfach die Soll- und die 
Istfrequenz an Pin 3 und an Pin 14 an und aus Pin 13 kommt das fertige 
Schaltsignal raus.

Der Vergleichsoszillator ist bereits im CD4046 integriert, du brauchst 
nur noch ein RC-Glied und ein Poti anzuschließen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


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Enrico E. schrieb:
> Der Vergleichsoszillator ist bereits im CD4046 integriert, du brauchst
> nur noch ein RC-Glied und ein Poti anzuschließen.

Und wer schafft damit den Nachweis von SIL3?
Will ja nicht behaupten daß das nicht geht aber es bedeutet schon 
Aufwand. SIL3 habe ich zumindest nie ohne Zweikanalig und Quervergleich 
gesehen.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Enrico E. schrieb:
> Der Vergleichsoszillator ist bereits im CD4046 integriert, du brauchst
> nur noch ein RC-Glied und ein Poti anzuschließen.
So hätte ich es auch gemacht. Ist wirklich simpel.

Jörg K. schrieb:
> Und wer schafft damit den Nachweis von SIL3?
Im Eingangspost steht nix von SIL3.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Und dass wir mit dem Monoflop ein Thermometer gebaut haben, kommt noch 
obenauf. :-(
Ein ehemaliger Kollege sagte immer: „Wer Monoflops verbaut, frißt auch 
kleine Kinder!“ [sic, alte Rechtschreibung]

von Michael B. (laberkopp)


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Joe schrieb:
> Ich möchte nun ein Relais schalten, wenn die Frequenz unter einer
> bestimmten Frequenz liegt. Diese "Sollfrequenz" soll über ein Poti
> einstellbar sein. z.B. zwischen 2kHz und 5kHz.

LM567 liefer an Pin2 ein Signal aus dem man über/unter Mittenfrequenz 
erkennen kann.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael B. schrieb:
> LM567

Na endlich ... der uralt bekannte Tondecoder.

Ich weiß nicht, ob es eine bestimte Charge war, die Dinger haben uns vor 
knapp 30 Jahren mit heftiger Drift geärgert. Das war nicht die Umgebung, 
es waren die NE567 höchstselbst. Man sollte ihn nicht unnötig 
schmalbandig auslegen!

Es scheint so, dass der CMOS-Typ stabiler ist und für die benannte 
Anwendung eine sinnvolle Wahl wäre.

von Jörg K. (joergk)


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Jörg K. schrieb:
> Und wer schafft damit den Nachweis von SIL3?
Im Eingangspost steht nix von SIL3.
Joe schrieb:

> Ja, genau darum geht's, funktionale Sicherheit 60335 usw. SIL3, da
> erscheint der Aufwand für den Nachweis ohne SW erheblich geringer.

Stimmt, aber ein paar posts später schon.

von Lucky (Gast)


Angehängte Dateien:

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ich hatte sowas mal aufgebaut als redundanz zur Software Überwachung, 
allerdings Einzelstück und nicht SIL3, sondern für die UV Lampe der Pool 
Desinfektion wenn der Durchflussmesser zuwenig Wasserdurchfluss anzeigt.

Aber das Problem mit dem Monoflop ist, das man kein statsiches High Low 
bekommt wenn man über/unterhalb der Frequenz ist. Man hat bei unterhalb 
der Frequenz letztendlich Pulse und oberhalb einen statischen Pegel, das 
war aber für die Aufgabe nicht zielführend, auch eine Hysterese ist 
damit nicht gegeben, mein Lösung war eine Rückführung des Pegels eines 
zweiten Monoflops auf die Pulsdauer des ersten Monoflops, damit erreicht 
man stabile High oder Low Pegel, was für die Aufgabe sinnvoller ist.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Frequenz 
Spannungswandlers und dahinter ganz klassisch einen Komparator zu 
schalten.
Was in meinen Augen ein klein wenig robuster ist als flankengetriggerte 
Monoflops

Trotzdem, weil das Thema Monoflop erwähnt wurde, aber das in der Form 
nicht unbedingt zielführend ist hier im Anhang eine Lösung die gut 
funktioniert, die Dimensionierung ist aber im Bereich 10Hz bis 15Hz, das 
schneller zu machen ist ja kein Problem, interessant ist hier vielmehr 
die Rückführung mit R19 auf die Zeitkonstante des ersten Monoflops als 
Anregung

Die Frequenz wird eigentlich per µC überwacht und die Lampe ist an wenn 
sowohl der µC und auch die Hardware diese an schalten

Hintergrund warum, bei Langzeitanwwendungen steigt der Atmega gerne mal 
nach 4-5 Monaten aus, alle Timer Überläufe kann man bei der zeit 
ausschließen, aber Testen ist da auch nicht so einfach, deswegen hatte 
ich die Hardware Lösung mit eingebaut. Ja und bevor das jetzt jemand 
erwähnt, der Watchdog ist aktiv und löst bei Fehlern auch aus, aber die 
Software bleibt halt gerne mal stehen und ich habs bis heute nicht 
gefunden, teilweise laufen sogar Interrupt Routinen weiter und bevor ich 
jedesmal dann für 100€ eine neue Lampe einsetze ist das meine Lösung.

Und warum Atmega und ein ESP ist ja auch mit drin, alles so kompliziert, 
es gibt Paddel Schalter, aber die senden mir keine  Nachricht wenn das 
Sieb verstopft ist und der Filter gespült werden sollte, bevor die 
Fragen überhaupt aufkommen hoffe ich damit alles beantwortet zu haben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg K. schrieb:
> Im Eingangspost steht nix von SIL3.
Aber da steht "sicherheitskritisch". Und dann frage ich immer sofort 
nach, welche Art von Sicherheit da benötigt wird.

Hier im Thread haben wir den glücklichen Fall, dass der Joe selber schon 
weiß, auf welchem schmalen Grat er da unterwegs ist. Und dann den 
vermeintlich einfacheren Weg über die Hardwarelösung gehen will, weil in 
Köpfen verankert ist: "Software ist unsicher, aber Hardware ist sicher!"

Heute wird der Performancelevel PL "d" quasi nur noch von Software 
erreicht. Natürlich muss die Hardware dazu passen mit zweikanaliger 
Auswertung usw.

Anselm 6. schrieb:
> Redundanzen & verschiedene Techniken zum Auswerten der Frequenz?
Da könnte ich mir einen µC vorstellen, der die Frequenz auswertet und 
parallel eine einfache Hardwareschaltung. Dann die Ausgangssignale 
dynamisiert weitergeben und nur, wenn beide Kanäle mit deim 
Eingangssignal zufrieden sind, wird die Sicherheit freigegeben.

@Joe (joeblack): welche Stückzahl erwartest du? Für Stückzahlen im 
2k/a-Bereich lassen wir sowas extern nach unserer Spec entwickeln. Das 
ist billiger, als wenn wir es selber machen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Lucky (Gast)


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Lucky schrieb:
> ich hatte sowas mal aufgebaut als redundanz zur Software Überwachung,
> allerdings Einzelstück und nicht SIL3, sondern für die UV Lampe der Pool
> Desinfektion wenn der Durchflussmesser zuwenig Wasserdurchfluss anzeigt.

ich frage mich wer diesen Artikel als nicht lesenswert bewertet hat, die 
Fragestellung war nach einer Frequenzüberwachung in Hardware, es wurde 
später noch im weiteren Verlauf eine Hysterese empfohlen.
Es gab bisher dazu keine echte Hardwarelösungen aber zahlreiche 
Belehrungen.

Der Schaltplan mit Monoflops funktioniert und f-U Wandelr plus 
Komparator funktioniert auch.

Aber es gibt hier zu viele "Experten" mit großer Klappe und umso weniger 
Ahnung, kommt wahrscheinlich aus dieser Ecke

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lucky schrieb:
> Frequenzüberwachung in Hardware,

Weil MC hier bei den Meisten im Vordergrund steht.

Wenn es sicher sein soll, dann werden Massnahmen ergaenzt fuer den Fall 
der MC haengt sich mal auf. Wegen der Retention Time werden die MC 
Module bei sowas nach 10J ausgetauscht gegen neue.

Das ist bei einfachen Analogschaltungen einfacher zu loesen. 
Vorausgesetzt es muss nicht besonders exakt sein. Andernfalls braeuchte 
man Digitalbausteine. In dem Falle waeren dann 2xMC mit watch dog wieder 
weniger Bauteilaufwand.

von Harald W. (wilhelms)


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Anselm 6. schrieb:

> Nimm einen f/U Wandler IC
> 
https://de.rs-online.com/web/c/halbleiter/datenwandler/frequenz-spannungs-wandler/

Eigentlich ist ein einfaches, passend dimensioniertes RC-Glied bereits
ein Frequenz/Spannungswandler.

von Peter D. (peda)


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Lucky schrieb:
> Hintergrund warum, bei Langzeitanwwendungen steigt der Atmega gerne mal
> nach 4-5 Monaten aus, alle Timer Überläufe kann man bei der zeit
> ausschließen

Die Überläufe sind nicht das Problem, sondern daß sie exakt in einer 
Race-Condition auftreten. Man muß in der Mainloop die Zugriffe auf 
Interruptvariablen atomar kapseln.

Zusätzlich sollte man so programmieren, daß nichts hängen bleiben kann.
D.h. man wartet niemals auf eine Bedingung, sondern gibt die Ausführung 
solange zur Mainloop zurück, bis das Ereignis eintritt oder der 
Scheduler die Nase voll hat.
Die Protothreads sind eine recht einfache und elegante Lösung dafür. Man 
kann aber auch einen Scheduler aufsetzen, der alle Wartezeiten 
verwaltet.

Ich denke aber nicht, daß man für eine simple Frequenzüberwachung eine 
riesen Software benötigt, wo man selber nicht mehr durchsieht.
Das sollte sich komplett in wenigen Zeilen im Input Capture Interrupt 
abhandeln lassen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Lucky schrieb:
> Hintergrund warum, bei Langzeitanwwendungen steigt der Atmega gerne mal
> nach 4-5 Monaten aus, alle Timer Überläufe kann man bei der zeit
> ausschließen, aber Testen ist da auch nicht so einfach, deswegen hatte
> ich die Hardware Lösung

Um so ein "Aussteigen" zu vermeiden, sollte sich der Programmierer 
vielleicht vorher überlegen, wie sich seine Software bei einem 
Zählerüberlauf verhält. Dann treten da auch keine "sporadischen" und 
schwer testbaren Fehler auf.

Bei einem Zähler, der Millisekunden zählt, "hängt" das Programm bei 
falscher Auswertung des Zählers übrigens etwa nach 49,7 Tagen, nicht 
nach 4-5 Monaten ;-)

von Lucky (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Anselm 6. schrieb:
>
>> Nimm einen f/U Wandler IC
>>
> 
https://de.rs-online.com/web/c/halbleiter/datenwandler/frequenz-spannungs-wandler/
>
> Eigentlich ist ein einfaches, passend dimensioniertes RC-Glied bereits
> ein Frequenz/Spannungswandler.

wie das dann? Als Hoch oder Tiefpass, als TP zeigt es den arithmetischen 
Mittelwert, das hat wenig mit f-U zu tun und als HP, naja, dann können 
wir weiter f messen

Großer Blödsinn

von Lucky (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Lucky schrieb:
>> Hintergrund warum, bei Langzeitanwwendungen steigt der Atmega gerne mal
>> nach 4-5 Monaten aus, alle Timer Überläufe kann man bei der zeit
>> ausschließen
>
> Die Überläufe sind nicht das Problem, sondern daß sie exakt in einer
> Race-Condition auftreten. Man muß in der Mainloop die Zugriffe auf
> Interruptvariablen atomar kapseln.
>
> Zusätzlich sollte man so programmieren, daß nichts hängen bleiben kann.
> D.h. man wartet niemals auf eine Bedingung, sondern gibt die Ausführung
> solange zur Mainloop zurück, bis das Ereignis eintritt oder der
> Scheduler die Nase voll hat.
> Die Protothreads sind eine recht einfache und elegante Lösung dafür. Man
> kann aber auch einen Scheduler aufsetzen, der alle Wartezeiten
> verwaltet.
>
> Ich denke aber nicht, daß man für eine simple Frequenzüberwachung eine
> riesen Software benötigt, wo man selber nicht mehr durchsieht.
> Das sollte sich komplett in wenigen Zeilen im Input Capture Interrupt
> abhandeln lassen.

Ohje, wieder Hellseher am Werk, für eine simple Frequenzüberwachung eine 
Riesensoftware, ich habe mein Programm nicht hier geteilt, woher kommt 
das erstaunliche Wissen, achja, hier gilt Annahmen sind besser als 
Fakten.

Natürlich ist dies nur ein teil einer Gesamtsteuerung, es werden weitere 
Parameter überwacht und geregelt. Da steckt ein klein wenig mehr 
dahinter

von Lucky (Gast)


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Rainer W. schrieb:
> Lucky schrieb:
>> Hintergrund warum, bei Langzeitanwwendungen steigt der Atmega gerne mal
>> nach 4-5 Monaten aus, alle Timer Überläufe kann man bei der zeit
>> ausschließen, aber Testen ist da auch nicht so einfach, deswegen hatte
>> ich die Hardware Lösung
>
> Um so ein "Aussteigen" zu vermeiden, sollte sich der Programmierer
> vielleicht vorher überlegen, wie sich seine Software bei einem
> Zählerüberlauf verhält. Dann treten da auch keine "sporadischen" und
> schwer testbaren Fehler auf.
>
> Bei einem Zähler, der Millisekunden zählt, "hängt" das Programm bei
> falscher Auswertung des Zählers übrigens etwa nach 49,7 Tagen, nicht
> nach 4-5 Monaten ;-)

Wie gesagt, das ist gut überlegt und das ist nicht die Ursache, wie im 
anderen Post bemerkt eine Race Conbdition schließe ich mittlerweile auch 
aus, aber weil ich für die Steuerung eine Redundanz in Hardware als 
einfachste Lösung sehe habe ich das so gelöst.
Es wir nur ein Timer benutzt um die State Machine im Sekundentakt zu 
durchlaufen, der Überlauf ist für die Differenz unerheblich. Alle 
weitere Entscheidungen Fallen dort ohne Timer, die Integer Variablen mit 
32 bit machen keinen Überlauf, bzw. erst in 187 Jahren.
Die waren vorher 16 bit und alles so programmiert das der Überlauf keine 
Fehler generiert, der Überlauf war ja dann nahezu täglich. Die 
Häufigkeit der Ausfälle hat sich nicht verändert.

Es könnte aber auch eine fehlerhafte Library dabei sein die sich 
aufhängt.

Ich möchte aber den Fehler hier gar nicht besprechen, ich werde die 
Ursache schon finden.

von Lucky (Gast)


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Rainer W. schrieb:
> Lucky schrieb:
>> Hintergrund warum, bei Langzeitanwwendungen steigt der Atmega gerne mal
>> nach 4-5 Monaten aus, alle Timer Überläufe kann man bei der zeit
>> ausschließen, aber Testen ist da auch nicht so einfach, deswegen hatte
>> ich die Hardware Lösung

> Bei einem Zähler, der Millisekunden zählt, "hängt" das Programm bei
> falscher Auswertung des Zählers übrigens etwa nach 49,7 Tagen, nicht
> nach 4-5 Monaten ;-)

ich weiß - deswegen schließe ich es ja aus

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Harald W. schrieb:
> Eigentlich ist ein einfaches, passend dimensioniertes RC-Glied bereits
> ein Frequenz/Spannungswandler.

Stimmt, wenn das Tastverhältnis immer konstant bleibt, dann funktioniert 
das sogar.

Aber bei einem Frequenzunterschied von einer Dekade sinkt/steigt der 
Pegel dann um 20dB. Um am Ende die Verluste des Gleichrichters 
auszugleichen, muss man dann schon einen hohen Anfangspegel haben.

von Joe (joeblack)


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Es wird ein Serienprodukt mit >10k pcs/yr.

Danke schon mal für die ganzen Anregungen. Mir ging es um die Ideen für 
Schaltungsvorschläge, da nehme ich bisher mit:
- Monoflopauswertungen
- F/U Wandlung und dann Komparator hinten dran
- PLL
( oder klar, halt über Controller + SW )

Wie wir SIL3 erreichen und die Zulassung machen, war nicht meine Frage 
:-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Joe schrieb:
> ein Rechtecksignal mit einer Frequenz zwischen 1kHz und 10kHz.
Noch ein paar Fragen: Welche Pegel hast du? Wie ist das Tastverhältnis? 
Ist es konstant, evtl. sogar konstant 50%? Oder ist z.B. die High-Zeit 
oder die Low-Zeit konstant?

von Rainer W. (rawi)


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Lucky schrieb:
> Als Hoch oder Tiefpass, als TP zeigt es den arithmetischen Mittelwert,
> das hat wenig mit f-U zu tun ...
>
> Großer Blödsinn

Offensichtlich hast du das Prinzip einfach nicht verstanden.

Du erzeugst dazu bei jeder Flanke des Signals mit einem Monoflop einen 
Impuls einer bestimmten Länge. Wenn du diese Pulse auf einen Tiefpass 
gibst, ist der Mittelwert proportional zur Frequenz.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> bei jeder Flanke des Signals mit einem Monoflop einen Impuls einer
> bestimmten Länge. Wenn du diese Pulse auf einen Tiefpass gibst, ist der
> Mittelwert proportional zur Frequenz.
Das schon.

Es braucht aber eben tatsächlich genau dieses erwähnte Monoflop, um aus 
einer variabeln Frequenz ein variables Tastverhältnis zu machen. Der 
nachfolgende RC-Tiefpass erzeugt aus diesem variabeln Tastverhältnis 
dann eine entsprechende Gleichspannung.

Und so stimmt es eben nicht, was

Harald W. schrieb:
> Eigentlich ist ein einfaches, passend dimensioniertes RC-Glied bereits
> ein Frequenz/Spannungswandler.
Ein Rechtecksignal mit 50% TV wird unabhängig von der Frequenz hinter 
einem RC-Glied immer 50% der Signalspannung haben. Mit einem TV von 25% 
wird unabhängig ovn der Frequenz ein Viertel der Eingangsspannung 
herauskommen.

Das RC-Glied ist also kein "Frequenz-Spannungswandler" sondern ein 
"Tastverhältnis-Spannungswandler".

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Lucky schrieb:
> ich weiß - deswegen schließe ich es ja aus

Man kann einfach ordentlich programmieren und nicht irgend etwas 
zusammen pfuschen, 5 min testen und sich wundern, wenn einem das nach 50 
Tagen auf die Füße fällt.

von Joe J. (j_955)


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Lothar M. schrieb:
> @Joe (joeblack): welche Stückzahl erwartest du? Für Stückzahlen im
> 2k/a-Bereich lassen wir sowas extern nach unserer Spec entwickeln. Das
> ist billiger, als wenn wir es selber machen.

Heut will einfach keiner mehr was schaffeee...

Die Spec brauchst du und eine entsprechende Risikobewertung etc. auch. 
Die entsprechenden Listen für den Nachweis einer systematischen 
Vorgehensweise bei der Entwicklung musst je nach Norm du abhaken(HW+SW) 
und einem externen Prüfinstitut zusammen mit dem ganzen Papierkram 
vorlegen. Auslegung der Bauteile und Berechnung MTTF etc. machst du 
selbst. Du kannst das alles abgeben, sicherlich. Ein Konzept und 
entsprechend aufgebaute Fertigung mit Nachweis der Rückverfolgbarkeit 
brauchst du aber auch. Die Daten musst du ja dann schließlich 
entsprechend bereithalten, falls doch mal etwas passiert.

Gibt es denn überhaupt Entwicklungsbuden, die hier Turn-Key-Lösungen für 
Sicherheitsrelevanten Kram anbieten und entsprechend fertigen können?

Buden, die hingegen entsprechende Prozesse haben und 
Entwicklungsdienstleistung anbieten, kenne ich schon. Sich auf eine 
Zusammenarbeit einlassen um diese abzuschauen, ist sicherlich keine 
schlechte Idee.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Das RC-Glied ist also kein "Frequenz-Spannungswandler" sondern ein
> "Tastverhältnis-Spannungswandler".

... und das Tastverhältnis ist bekanntlich das Produkt aus On-Time und 
Wiederholfrequenz - passt also.

von Lucky (Gast)


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Rainer W. schrieb:
> Lucky schrieb:
>> ich weiß - deswegen schließe ich es ja aus
>
> Man kann einfach ordentlich programmieren und nicht irgend etwas
> zusammen pfuschen, 5 min testen und sich wundern, wenn einem das nach 50
> Tagen auf die Füße fällt.

Sonst gehts dir noch gut? Was soll deine Scheiße und wer gibt da noich 
pos Bewertung ab

von Lucky (Gast)


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Rainer W. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Das RC-Glied ist also kein "Frequenz-Spannungswandler" sondern ein
>> "Tastverhältnis-Spannungswandler".
>
> ... und das Tastverhältnis ist bekanntlich das Produkt aus On-Time und
> Wiederholfrequenz - passt also.

da sieht man wieviel Know How da ist, NIX, oder 0.0 wie man will, aber 
große Töne spucken, das habe ich so richtig gerne

Das Tastverhältnis ist bekanntlich das Verhältnis von An Zeit zu 
Periodendauer, das muss sich über die Frequenz nicht ändern, es gibt 
genügend Sensoren wo das Tastverhältnis über den gesamten 
Frequenzbereich 50% ist

Troll woanders

Da gibt der RC Tiefpass die ganze Zeit eine konstanten arithmetischen 
Mittelwert der Spannung raus, egal welche Frequenz

von Lucky (Gast)


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Rainer W. schrieb:
> Lucky schrieb:
>> Als Hoch oder Tiefpass, als TP zeigt es den arithmetischen Mittelwert,
>> das hat wenig mit f-U zu tun ...
>>
>> Großer Blödsinn
>
> Offensichtlich hast du das Prinzip einfach nicht verstanden.

doch sicher, aber wenn ich schreibe f-U Wandler und dahinter Komparator 
was glaubst du denn wie der funktioniert

> Du erzeugst dazu bei jeder Flanke des Signals mit einem Monoflop einen
> Impuls einer bestimmten Länge. Wenn du diese Pulse auf einen Tiefpass
> gibst, ist der Mittelwert proportional zur Frequenz.

muss mir keine erzählen, aber f-U Wandler erzeugen Pulse ohne das sie 
Flankengetriggert sind und sind somit robuster gegenüber Störungen

Aber es wurde ja behauptet ein einfaches RC Glied richtig dimensioniert 
sei ausreichend, als der Widerstand hat dann x Ohm plus Monoflop als 
Dimensionierung, ist schon klar

von Enrico E. (pussy_brauser)


Angehängte Dateien:

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Lucky schrieb:
> Da gibt der RC Tiefpass die ganze Zeit eine konstanten arithmetischen
> Mittelwert der Spannung raus, egal welche Frequenz

Nein.

Wenn du bei einem Tiefpass mit einer Grenzfrequenz von 3400Hz eine 
Frequenz zwischen 1kHz und 10kHz durchschleifst, dann wirst du sehen, 
dass die 1kHz fast ungedämpft durchgehen und die 10kHz höchstens nur 
noch die halbe Amplitude haben.

So funktioniert jeder Klangregler und so hat Harald W. das auch gemeint.

von Lucky (Gast)


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Enrico E. schrieb:
> Lucky schrieb:
>> Da gibt der RC Tiefpass die ganze Zeit eine konstanten arithmetischen
>> Mittelwert der Spannung raus, egal welche Frequenz
>
>
> So funktioniert jeder Klangregler und so hat Harald W. das auch gemeint.

der Fragesteller wollte aber mit dem Signal der Hardwareschaltung ein 
Relais schalten, da verstehe ich die Aufgabe ja eher so, das man ein 
An-Aus Signal generieren möchte.

Aber grundsätzlich ist die Idee gar nicht so schlecht ein AC Relais über 
einen Kondensator anzusteuern, vielleicht nicht ganz so präzise aber man 
hat eine Hysterese, wenn auch nicht wirklich einstellbar, aber wenn es 
zur Anwendnung passt keine schlechte Idee

Andernfalls muss man ja hier die Amplitude auswerten, wenn es Hardware 
sein soll also noch Präszisionsggleichrichter und Komparator dahinter, 
sonst sind wir wieder beim µC und bei 10 kHz sollte man da schon mit 
genügend hoher Frequenz abtasten, sicher mit Unterabtastung gehts auch, 
ist letztendlich eine Frage wie schnell man reagieren will.

Aber andere hier haben das als RC Tiefpass mit vorgeschaltetem Monoflop 
verstanden, was ja das Prinzip des f-U Wandlers ist

von Jens G. (jensig)


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Rainer W. schrieb:
> ... und das Tastverhältnis ist bekanntlich das Produkt aus On-Time und
> Wiederholfrequenz - passt also.

Nö, wieder falsch, wenn die nötigen Bedingungen bzw. Annahmen dazu nicht 
definiert werden.

von Joe (joeblack)


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Das Tastverhältnis ist 50%, es ändert sich nur die Frequenz

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