Forum: Haus & Smart Home Reparatur Elektronik Miele Geschirrspüler


von Andreas (andreas_b157)



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Hallo zusammen,

bei meinem Geschirrspüler ist ein Triac zur Ansteuerung eines kleinen 
Stellmotors der Wasserweiche durchgebrannt. Der Motor ist in Ordnung, 
habe den Triac ausgetauscht, die Maschine lief wieder. Nach etwa 10 
Minuten Programmbetrieb habe ich auf Pause gestellt. Nach ca 5 Minuten 
in Pause ist dann ein SMD Kondensator auf der FU-Platine für die 
Umwälzpumpe explodiert. In den Bildern im Anhang habe ich noch einige 
Infos und Pinbelegungen eingetragen.

- Wodurch kann es zu diesen Fehlern kommen? Ist es wahrscheinlich das 
nur die großen Glättungskondensatoren auf der Hauptplatine im 
"Zwischenkreis" schwach/defekt sind, und dadurch Spannungsspitzen 
entstehen, welche zuerst den Triac (welcher aber 230V schalten sollte) 
und dann den kleineren Kondensator auf der FU Platine zerstört haben?
- Wie gehe ich am besten vor um möglichst nicht auch noch irgendwann die 
Mikrocontroller zu zerstören? Ich hab ein Oszi, aber leider keinen 
Trenntrafo.


Was ich mir bisher zusammengesucht/gereimt habe (unter anderem mithilfe 
eines Verdrahtungsplanes den ich leider nicht posten darf):

- Die Hauptplatine macht scheinbar 340V DC, diese gehen, zusammen mit 
13V, 5V und 2 Datenleitungen, zur FU Platine.
- Es scheint als wären die Datenleitungen auf der Hauptplatine mit 
Optokopplern getrennt.
- Der geplatzte SMD Kondensator liegt zwischen +340V und GND. Die 2 
Dicken Kondensatoren auf der Hauptplatine haben 400V Nennspannung und 
47uF.
- Der Übertrager hat an der oberen Seite 2 mal je 2 Anschlüsse, an der 
unteren einmal 2 und nochmal 4 (wieso so viele?).


Falls jemand einen ähnlichen Fehler hat hier noch ein paar 
Hintergrundinfos:

Miele Geschirrspüler Model G6100 i (Baujahr ca. 2014)

Hauptplatine: ELPW5611-A

Umwälzpumpe: MPPW 01-31/4

Unter dem Betrieb plötzlich Fehler „F84“, laut Bedienungsanleitung 
„Fehler Wassereinlauf“.
Nach dem Starten eines Programm macht der Geschirrspüler normalerweise 
folgenden Prüflauf:
1.  Ansteuerung Ablaufpumpe
2.  Ansteuerung Relais Heizung (klackert ganz kurz, mit Multimeter kaum 
messbar)
3.   Ansteuerung Motor Wasserweiche: Kommt hierbei eine Zeit lang keine 
Rückmeldung vom Sensor Position Wasserweiche (normaler Digitaler Taster) 
bringt der Geschirrspüler den Fehler F84 (und sicher auch noch in 
anderen Fällen).
4.  Ansteuerung Umwälzpumpe: Wie genau die Maschine hier einen Fehler 
erkennt weiß ich nicht, klappt hier etwas nicht erscheint der Fehler 
„F79“ Problem Umwälzpumpe.
5.  Danach werden normal die Wasserzulaufventile angesteuert (Aquastopp 
und noch eins), ab hier kenne ich den genauen Prüflauf nicht mehr.

Der defekten Triac ist vom Typ ACS1026T. Dieser ist über Stecker ST10 
mit dem Motor der Wasserweiche verbunden. Der Motor der Wasserweiche hat 
einen Wicklungswiderstand von 7,6 Ohm, wird er über ein Prüfkabel mit 
230V verbunden dreht er sich ohne verdächtige Geräusche, die Mechanik 
ist und war leichtgängig. In der gesamten Maschine waren sehr wenig 
Verschmutzungen/Kalkablagerungen. Es war für mich somit kein Grund 
ersichtlich wieso dieser Triac zerstört wurde.


Vielen Dank,
Andreas

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Da war der Triac wohl nur ein Folgefehler...

Und der neue vermutlich eine Fälschung.

von H. H. (hhinz)


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Roland E. schrieb:
> Da war der Triac wohl nur ein Folgefehler...

Nö, die platzen gerne mal einfach so.


> Und der neue vermutlich eine Fälschung.

Kein Anlass.


Und dass der Kerko am Zwischenkreis fast zeitgleich explodiert ist, das 
ist einfach Zufall.

von Lu (oszi45)


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Der Triac  ACS1026T ist nur ein 600V-Typ. Es könnte auch ein 
Überspannungsproblem sein?

von H. H. (hhinz)


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Lu schrieb:
> Der Triac  ACS1026T ist nur ein 600V-Typ. Es könnte auch ein
> Überspannungsproblem sein?

Da ist der Schaltregler (ICE3...) sensibler.

von Peter K. (chips)


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mich irritiert das Bild von dem ST10, das sieht nach Kriechstrom durch 
Flüssigkeit aus...

von Andreas (andreas_b157)


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Danke für die schnellen Antworten!
Peter K. schrieb:
> mich irritiert das Bild von dem ST10, das sieht nach Kriechstrom durch
> Flüssigkeit aus...
Flüssigkeit würde ich an dieser Stelle ziemlich ausschließen (war nichts 
undicht, Platine sitzt oben in Tür).

Warum ist zwischen den beiden Leiterbahnkontaktflächen die vom Stecker 
genutzt werden nochmal eine kürzere "blinde" Kontaktfläche, die nirgends 
verbunden ist? Ist das nicht so eine Art "Überspannungsableiter"?

H. H. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Da war der Triac wohl nur ein Folgefehler...
>
> Nö, die platzen gerne mal einfach so.

Die Schmauchspuren an ST10 deuten ja auch auf eine Überspannung hin, die 
dann auch den Triac gekillt hat, oder? Nur: Der angeschlossene Motor und 
alle Kabel sind absolut in Ordnung, also woher kommt die Überspannung? 
Muss aus der Platine kommen.

H. H. schrieb:
> Und dass der Kerko am Zwischenkreis fast zeitgleich explodiert ist, das
> ist einfach Zufall.
Könnte beides sein oder? Meine Laienhafte vermutung wäre, das irgendwas 
auf der Platine Überspannung erzeugt, die dann einmal den Triac und 
später den Kondensator geschossen hat. Woher könnte so ein 
Überspannungsproblem kommen?


H. H. schrieb:
>> Und der neue vermutlich eine Fälschung.
>
> Kein Anlass.

Der neue Triac funktioniert noch. Wieso könnte er eine Fälschung sein? 
Könnte der ein Überspannungsproblem verursachen?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Andreas schrieb:
> Der neue Triac funktioniert noch. Wieso könnte er eine Fälschung sein?
> Könnte der ein Überspannungsproblem verursachen?

Glaub' einfach Hinz. Der kennt die Pappenheimer sehr gut und seine 
Kompetenz stellt er hier im Forum immer wieder unter Beweis.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Andreas schrieb:
> Ich hab [...] leider keinen Trenntrafo.

1. gut sortierte, alt eingesessene "Radio/Fernsehhändler" (so es die 
noch gibt) könnten sowas ind er Werkstatt haben

2. mal im Forum fragen, wer dir einen ausleiht. Meiner kann 1000VA und 
steht in Köln

von Andreas (andreas_b157)


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Rainer Z. schrieb:
> Glaub' einfach Hinz. Der kennt die Pappenheimer sehr gut und seine
> Kompetenz stellt er hier im Forum immer wieder unter Beweis.
Sehr gerne, es wäre mir nur zu schön um war zu sein.

Baugröße dürfte 1210 sein (evtl. auch 1411), Nennspannung mindestens 
340V (vermutlich dann 500V?). Aber welche Kapazität?

Hier gäbs 0,15uF mit 500V Nennspannung einzeln (aber mit hohem 
Versand...): 
https://www.mouser.de/ProductDetail/KEMET/C1210V154KCRACAUTO?qs=sGAEpiMZZMuMW9TJLBQkXpKFP1ZW1gP9cQiNPhe8wWw%3D

jemand einen besseren Tipp?

Wegstaben V. schrieb:
>...Trenntrafo...

Kenne leider niemand hier, Langfristig werd ich mir einen kaufen.
Hab ein billiges Oszi das aus einem 9V Block versorgt wird und einen 
100:1 Tastkopf, damit sollte ich ja auch messen können oder?

Das ich dann natürlich nicht hinfassen sollte und das gefährlicher ist 
ist mir bewusst. Alternativ könnte ich das Gerät an einer USV betreiben.

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