Hallo, unser 10 Jahre alter Siemens Herd HE73AU540/04 hat vor vier Wochen mit einem kleinen Blitz hinter der hinter der Frontblende beim Einschalten des Backofens die Sicherung gerissen und den Geist aufgegeben. Aufgemacht, etwas herumgesucht (ich bin technisch einigermaßen bewandert und auch ganz brauchbar ausgestattet), und als unmittelbares Problem eine durchgebrannte Sicherung auf der Hauptplatine entdeckt (links oben im Bild neben den beiden Platinensteckern, leicht angeschmaucht). Ofenlicht war auch kaputt. Birne getauscht, neue Platine 656659 bestellt und eingebaut, alles geht wieder, Familie glücklich. Vergangene Woche ähnliche Situation, ich stehe am Herd (alles aus, kurz vorher Backofen gelaufen), plötzlich eine kleiner Blitz sichtbar unter der Kochplatte, Display aus. Diesmal keine Sicherung im Zählerkasten gerissen, aber auf der Platine gleiches Fehlerbild. Offenbar also Symptom gelindert aber Problem nicht behoben. Also habe ich vor einem erneuten Tausch die Sache genauer angesehen, die fraglichen Leiterbahnen verfolgt und festgestellt, dass die Platinensicherung den Leiter vom ersten Relais oben auf den Stecker X9 ganz links oben (verbunden mit dem benachbarten, aber unbesteckten X10) schützt, an dem ein rosa Kabel hängt. Das führt an der Rückseite (zusammen mit einem gelb-grünen, angeschlossen an Schutzerde, und schwarz-weißen an Nullleiter) ins Innere des Ofens, ist dort - zumindest ohne ambitioniertes mechanisches Zerlegen - nicht weiter verfolgbar, kommt aber laut Durchgangsprüfer an der Backofenlampe an. Die war auch wieder hin. Also offensichtlich einfach der Anschluss der Ofenbirne. Damit wäre die Erklärung: Birne macht irgendwas, kriegt einen Kurzen, damit geht die Platinensicherung kaputt. Dafür ist sie ja da. Unklar ist mir nur, warum dann auch der Rest des Ofens tot ist. Und wieso eine kaputte Birne (brennt ja normalerweise einfach durch) überhaupt eine Sicherung auslöst. Oder hängt da eigentlich noch was anderes dran, und die kaputte Birne ist auch nur ein Sekundäreffekt? Kennt jemand die Innereien des Ofens genauer, eventuell gar mit Schaltplan, hatte schon mal ähnliche Probleme und/oder kann sonst eine originelle Idee in den Raum werfen? Ich würde nur ungern ansonsten eigentlich prima funktionsfähige Hardware wegen eines im Prinzip einfach zu behebenden banalen Problems auf den Schrott werfen. Hatte ja auch schon mal (fast) gut funktioniert. Vielen Dank für eure Unterstützung! Ciao, Manuel
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Du hast einfach nur eine Murksbirne erwischt. Beim Durchbrennen des Glühfadens entsteht ein Lichtbogen, und der kann den Strom nicht begrenzen, also löst die Sicherung aus. Und die Elektronik wird eben vom selben Stromkreis versorgt, also ist der Herd gleich ganz schachmatt.
Meinetwegen, dass die sterbende Birne die Sicherung auf der Platine tötet und (beim ersten Mal) auch die im Sicherungskasten wirft, bin ich sofort dabei. Aber wenn die Sicherung wieder drin ist, sollte der Rest (der an einer anderen Versorgungsleitung von Phase und Nullleiter hängt) doch eigentlich wieder tun, oder?
Bei der zweiten Platine hat es außer der Sicherung auch den 0-Ohm Widerstand direkt neben dem obersten Relais zerrissen, der in Reihe mit im Stromkreis zur Lampe hängt.
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H. H. schrieb: > Du hast einfach nur eine Murksbirne erwischt. Beim Durchbrennen > des > Glühfadens entsteht ein Lichtbogen, und der kann den Strom nicht > begrenzen, also löst die Sicherung aus. Und die Elektronik wird eben vom > selben Stromkreis versorgt, also ist der Herd gleich ganz schachmatt. Moin, Am Rande vermerkt, Den Lichtbogen Effekt beim Durchbrennen kannte ich in meinen jungen Jahren auch. Seitdem ich an einem 120VAC, 60Hz Netz (Kanada) hänge, habe ich den Effekt dort nie beobachten können. Es gibt beim Durchbrennen nie einen Lichtbogenblitz. Ich glaube, bei mir hat nur noch Mikrowelle und Kühlschrank Glühobst drinnen. Vielleicht schleife eine zusätzliche Feinsicherung für die Glühlampe ein. Auch ein entsprechender Vorwiderstand zur Lebensdauerverlängerung. Jede 5% Reduktion in Lampenspannung verdoppelt die Glühwendel Lebensdauer. Umgekehrt, jede Erhöhung von 5% halbiert sie. Seitdem bei Euch mit 230V betrieben wird, kann man höchstwahrscheinlich nur noch 25% Nominal Lebensdauer erwarten. Siehe Table II: https://pubs.aip.org/aip/adv/article/12/10/105116/2819829/Incandescent-lamp-design-and-lifetime Auch Figure 6
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Manuel K. schrieb: > Aber wenn die Sicherung wieder drin ist, sollte der Rest > (der an einer anderen Versorgungsleitung von Phase und Nullleiter hängt) > doch eigentlich wieder tun, oder? Wie denn? Die Elektronik hängt doch ebenfalls an eben jenem Stromkreis. > Bei der zweiten Platine hat es außer der Sicherung auch den 0-Ohm > Widerstand direkt neben dem obersten Relais zerrissen, der in Reihe mit > im Stromkreis zur Lampe hängt. Es handelt sich bei beiden Bauteilen um 0 Ohm Widerstände. Ob, und welchen der beiden es erwischt, ist dem Zufall überlassen.
Gerhard O. schrieb: > Seitdem bei > Euch mit 230V betrieben wird, kann man höchstwahrscheinlich nur noch 25% > Nominal Lebensdauer erwarten. Ach wo, es gab und gibt auch Murksglühlampen, mittlerweile eben auch unter bekannten Markennamen.
H. H. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Seitdem bei >> Euch mit 230V betrieben wird, kann man höchstwahrscheinlich nur noch 25% >> Nominal Lebensdauer erwarten. > > Ach wo, es gab und gibt auch Murksglühlampen, mittlerweile eben auch > unter bekannten Markennamen. Klar. Aber man sollte meinen, daß die erhöhte Netzspannung sie schneller beerdigt... Ich habe im Garten schon seit über 40J noch zwei sogenannte Langlebensdauer-Lampen. Sind deswegen deutlich gelber. Aber sie halten...
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Gerhard O. schrieb: > H. H. schrieb: >> Gerhard O. schrieb: >>> Seitdem bei >>> Euch mit 230V betrieben wird, kann man höchstwahrscheinlich nur noch 25% >>> Nominal Lebensdauer erwarten. >> >> Ach wo, es gab und gibt auch Murksglühlampen, mittlerweile eben auch >> unter bekannten Markennamen. > > Klar. Aber man sollte meinen, daß die erhöhte Netzspannung sie schneller > beerdigt... Die gibt es schon seit fast 40 Jahren... > Ich habe im Garten schon seit über 40J noch zwei sogenannte > Langlebensdauer-Lampen. Sind deswegen deutlich gelber. Aber sie > halten... Und sie haben schon ein mehrfaches des Kaufpreises an Strom vergeudet.
H. H. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> H. H. schrieb: >>> Gerhard O. schrieb: >>>> Seitdem bei >>>> Euch mit 230V betrieben wird, kann man höchstwahrscheinlich nur noch 25% >>>> Nominal Lebensdauer erwarten. >>> >>> Ach wo, es gab und gibt auch Murksglühlampen, mittlerweile eben auch >>> unter bekannten Markennamen. >> >> Klar. Aber man sollte meinen, daß die erhöhte Netzspannung sie schneller >> beerdigt... > > Die gibt es schon seit mehr als 40 Jahren... > >> Ich habe im Garten schon seit über 40J noch zwei sogenannte >> Langlebensdauer-Lampen. Sind deswegen deutlich gelber. Aber sie >> halten... > > Und sie haben schon ein mehrfaches des Kaufpreises an Strom vergeudet. Nicht wirklich, weil sie fast nie an sind:-) vor vierzig Jahren gab es Sparlanpen noch nicht. Bei dem seltenen Gebrauch lohnt sich das Auswechseln nicht. Abgesehen davon werden sie über PIR betätigt. ...
Gerhard O. schrieb: >>> Ich habe im Garten schon seit über 40J noch zwei sogenannte >>> Langlebensdauer-Lampen. Sind deswegen deutlich gelber. Aber sie >>> halten... >> >> Und sie haben schon ein mehrfaches des Kaufpreises an Strom vergeudet. > > Nicht wirklich, weil sie fast nie an sind:-) Dann wäre auch eine normale Glühlampe noch nicht durchgebrannt. > vor vierzig Jahren gab es Sparlanpen noch nicht. Doch, die gab schon, aber noch nicht elektronisch. Damals waren wir gerade dabei die EVGs zu entwickeln... > Bei dem seltenen Gebrauch lohnt sich das > Auswechseln nicht. Abgesehen davon werden sie über PIR betätigt. Dann lamentier doch nicht von der vorgeblich guten alten Zeit.
Gerhard O. schrieb: > Ich habe im Garten schon seit über 40J noch zwei sogenannte > Langlebensdauer-Lampen. Ofenlampen sind anders als die anderen, da sie für erhöhte Umgebungstemperatur gebaut sind (wenn das anständig gemacht ist). Beim Kaufen sollte man drauf achten. Sind auch nicht ohne weiteres durch LED zu ersetzen.
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Update und Lösung: Erst einmal vielen Dank an alle Hilfswilligen. Großartig zu sehen, wie hier mitgedacht und unterstützt wird. Zweitens muss ich mich in aller Form entschuldigen für falsche und auch irreführende Hinweise: Mein Sohn hat sich besser erinnert als ich und mich darauf aufmerksam gemacht, dass auch beim zweiten Mal die Schranksicherung geflogen ist und nach dem Reindrehen beide Male das Display wieder anging. In diesem Sinne - und auch nach den ersten Kommentaren hier - habe ich kurzerhand die durchgebrannte Platinensicherung auf dem ersten Controller (ohne durchgebrannten 0 Ohm Widerstand) ersetzt durch ein dünnes Drähtchen - und die Backofenlampe fürs Erste einfach weggelassen. Ergebnis der Operation: Der Ofen schnurrt wieder wie ein Kätzchen. Sobald ich dazukomme, werde ich eine Polyfuse o.ä. (gibts die auch für 230VAC?) organisieren und damit den Draht ersetzen, damit der Ofen auch innen wieder hell wird. Lessons learned: - Fehlerbild sorgfältig merken, und wenn man das nicht mehr hinbekommt, aufschreiben!!! - Fehler sorgfältig lokalisieren: Wenn nach dem Wiedereinschalten der Sicherung das Ofenlicht ausbleibt, trotzdem die Heizfunktion (+Lüfter+XXX) testen. - Klassische Glühbirnen (auch und besonderd?!? die hitzefesten für den Herd) können beim Durchbrennen hinreichend hohe Ströme verursachen, dass die Sicherung fliegt, auch wenn ich das bisher so noch nie beobachtet hatte. - Manchmal schlägt der Blitz doch zweimal ein, also (offenbar) gleicher Fehler mit durchbrennender Glühbirne und fliegender Sicherung innerhalb von vier Wochen. Statistik ist einfach großartig! Also nochmal herzlicher Dank an alle, und vielleicht hilft ja der Thread irgendjemandem in Zukunft noch, und sei es nur als Anschubser, weiter zu probieren. Ciao, Manuel
Nochmal: das sind beides keine Sicherungen, sondern Brücken. Die sind da nur wegen einer Bestückungsoption mit Triac, eben die unbenutzten Pads in der Umgebung der beiden 0 Ohm Widerstände. Die Leiterbahnen sind in dem Bereich ausreichend breit um den Kurzschlussstrom zu vertragen. Man kann da eigentlich richtige Drahtbrücken auflöten.
Ah, ok, vielen Dank nochmal für die Klarstellung. Bei dem expliziten 0 Ohm Widerstand war ich mir einigermaßen sicher, aber das andere Teil sah anders aus (auch bevor es abgeraucht ist). Dann kann ich mir die Polyfuse sparen und trotzdem ein gutes Gewissen mit meiner Drahtbrücke haben (und gleich die nächste Birne reindrehen).
Manuel K. schrieb: > Ah, ok, vielen Dank nochmal für die Klarstellung. Bei dem > expliziten 0 > Ohm Widerstand war ich mir einigermaßen sicher, aber das andere Teil sah > anders aus (auch bevor es abgeraucht ist). Dann kann ich mir die > Polyfuse sparen und trotzdem ein gutes Gewissen mit meiner Drahtbrücke > haben (und gleich die nächste Birne reindrehen). Dünnes Drähtchen ist eher kontraproduktiv. Das brennt dann doch wieder durch, und der Kupferdampf verteilt sich in der Umgebung. Dass bei der Produktion die billigen 0 Ohm Widerstände verwendet werden hat einfach Kostengründe. Und dass der arme Kunde dann neben der Lampe auch noch die Platine ersetzen muss, das passiert ja erst lange nach Ende der Garantiezeit...
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