Forum: Haus & Smart Home Antenne erden - eingetragener Installateur?


von Fritz G. (fritz65)


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Hallo,

nach Antennennorm DIN EN 60 728-11 müssen Antennen, die sich weniger als 
2m unterhalb der Dachkante befinden, geerdet werden:

https://wiki.bubiza.de/doku.php?id=elektrotechnik:erdung-antenne

Meine an der Hauswand angebrachten Sat-Antenne ist damit 
erdungspflichtig. Eine tiefere Montage ist wegen der geringen Traufhöhe 
meines Hauses leider unmöglich, da müsste ich sie schon im Erdboden 
eingraben ;-)

Ich will nun also eine 16mm^2 Kupferleitung vom Antennenhalter an der 
Hauswand entlag zum Keller legen und dort an der 
Potentialausgleichsschiene anschließen.

Hab nun mal meinen Betriebselektriker-Kollegen gefragt, der jedoch 
meinte, dass an die Potentialausgleichsschiene nur eingetragene 
Installateure randürfen.

Ich frage mich, wo das Revier der eingetragenen Installateure beginnt 
bzw. endet. Gehören Fundamenterder und Potentialausgleichschiene noch 
dazu oder nur die eigentliche gegen Erde spannungsführende 
Elektroinstallation?
Schließlich ist auch die Wasserleitung mit der Schiene verbunden, so 
dass ich zum Wechsel eines Wasserhahns dann auch einen eingetragenen 
Elektrikerbetrieb beauftragen müsste.

von Frank O. (frank_o)


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Der beste Ort für die Schüssel ist der Garten. Sodass du stehend dran 
kommst.
Dann kannst du auch im Winter den Schnee wieder runter bekommen.
Aktuell bin ich auch an meiner Schüssel dran (war schon hier) und ich 
komme so eben vom Balkon dran.

Aber zu deinem eigentlichen Problem. Wo kein Kläger, da wird auch kein 
Richter kommen. Wenn du dich schon um so was kümmerst, dann wirst du 
sicher auch die Verlegung richtig machen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Einfach machen!
Ich habe meine Schüssel eigenhändig an einen mindestens 3m langen 
Staberder  angeschlossen, den ich (schweiẞtreibend) mit dem Bello 
senkrecht in die Gartenerde getrieben habe. Mit einer Potentialschiene 
im Keller habe ich den nicht verbunden. Das dicke Kupferkabel und der 
Staberder waren teuer genug, aber wenn der Blitz einschlägt wirds 
teurer.
Vorher habe ich noch versucht, den Grundwasserspiegel im Internet 
herauszufinden, aber das ist geheime Staatssache. Nur im 
Nachbar-Bundesland ist es etwas weniger geheim.

> Sodass du stehend drankommst.
Ja das fällt mir auch gerade auf die Füße, ich muss ein kleines Gerüst 
aufstellen, damit ich an die Schüssel komme, die ich 2014 installiert 
habe. Bei dem nassen Wetter säuft mir regelmässig das Koaxkabel ab. Das 
muss ich mal ändern, wenn das Wetter endlich auch der Jahreszeit gerecht 
wird.

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Bei dem nassen Wetter säuft mir regelmässig das Koaxkabel ab.

Ist bei mir auch kaputt. Hätte ich erst gemessen, dann hätte ich mir den 
LNB gespart.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Neue LNBs will ich sowieso kaufen, die haben seit damals quarzstabile 
PLLs drin statt dieelektrischem Resonator. Auch gut für QO-100. Aber das 
Kabel ist vermutlich der Hauptgrund, auf Hotbird 13 Grad ist der 
Regenausfall geringer. Demnächst... Der Weg zur Hölle ist mit guten 
Vorsätzen gepflastert. Und die Abschaltung der SD-Kanäle rückt näher, 
die HD fallen als erste aus. Und die Multistreams auf 5 Grad West will 
ich auch empfangen, da gibt es die Franzosen noch unverschlüsselt.

: Bearbeitet durch User
von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Theoretisch darf auch nur der eingetragene Installateur eine Steckdose 
oder eine neue Deckenlampe anschließen. Trotzdem tun das viele selber.

Ich würde das auch selber machen. Vorher in die Theorie einlesen und 
nicht beim Material sparen, dann kannst du dir sicher sein, dass das 
mindestens so gut wie vom Profi wird.
Denn in der Praxis ist bei den Profis die Sachkenntnis auch nicht immer 
so gut, wie sie theoretisch sein müsste. Und wirtschaftliche Zwänge oder 
organisatorische Umstände im Alltag führen dort manchmal zu 
Kompromissen, die du als Selbermacher nicht eingehen musst.

von Lu (oszi45)


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Falls es ein Profi sein sollte, wird er auch eine Messung machen. Bei 
trockenem Sandboden kann der Weg bis zu einer ausreichenden Erdung nach 
unten recht weit sein. An die innere Erdungsschiene anschließen muß 
nicht die beste Idee sein, wenn man sich damit den Blitz ins Haus holt.

von Frank O. (frank_o)


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Lu schrieb:
> wenn man sich damit den Blitz ins Haus holt.

Da sagst du was.

von Thomas R. (thomasr)


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Eine Empfangsanlage die sich im Wirkbereich eines Blitzes befindet 
(Kugelmethode) muss nicht nur geerdet werden sondern auch 
blitzstromtragfähig mit der HPA verbunden werden!

Würde man das nicht machen, würde die Bitzenergie zwar abgeleitet aber 
durch den entstehenden Spannungstrichter das Hauspotential angehoben!

von Michael D. (michael86)


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Frank O. schrieb:
> Lu schrieb:
>> wenn man sich damit den Blitz ins Haus holt.
>
> Da sagst du was.

Je nach dem, wie weit der Staaberder vom Fundamenterder entfernt ist, 
hat man dann auch wieder eine gewisse Rueckspeisung. Klar nimmt die 
ueber die Entfernung ab, aber ganz ausschliessen kann man es auch nicht.

Ich wuerde die SAT Schuessel einfach and die vorhandene Poti-Schiene 
anschliessen, wenn es weniger Aufwand ist. Einfach zusammen mit den 
Antennenkabeln verlegen. Ja, ich weiss, muss eigentlich getrennt sein, 
aber wenn der Blitz in die Schuessel einschlaegt, hat man es eh auch auf 
den Antennenkabeln. Also was solls.
Staaberder hat man immer das Problem, dass man unter Umstaenden andere 
Leitungen/Rohre beschaedigen kann und man muss dann kein Erdungskabel am 
Haus entlangnageln.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Wir sind hier doch alle "Fachkräfte". Wer hat hier mal geschrieben, 
dabei müsse er an "Reinigungsfachkräfte" denken?

https://de.wikipedia.org/wiki/Grundwasserspiegel
Zum Grundwasserspiegel gibt es ein paar Karten im Web, z.B. hier:
https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2022/10/25/klimawandel-grundwasser-in-deutschland-sinkt/
https://gruvo.bgr.de/website/index.php

Mein Straßenniveau liegt irgendwo bei >90 m über Normalnull. Der Garten 
etwas tiefer, also sollte mein Erder das Wasser erreichen. Ich hoffe 
jedenfalls, dass ein Blitz damit einigermaßen abgeleitet wird.

von Helmut -. (dc3yc)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich hoffe
> jedenfalls, dass ein Blitz damit einigermaßen abgeleitet wird.

Die ganze Erdungsgeschichte ist ja dafür da, dass kein Brand bei einem 
Blitzschlag entsteht. Die Elektrogeräte sind bei einem Direkteinschlag 
sowieso alle hinüber. Aber das zahlt ja die Hausrat- oder 
Gebäudeversicherung. Siehe meinen Fall, der in einem der letzten cq-DLs 
beschrieben war.

von Lu (oszi45)


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Es gibt eigentlich 2 Gründe zu erden:
1. Blitzschutz
2. Die vielen Eurostecker an TV, Receiver, Soundbar usw. könnten auf 
verschiedenen Potenzialen liegen und Geräte sich verschieden aufladen. 
Wennn dann ein Gerät mal einen Fehler haben sollte, wird diese böse 
Spannung über die Signalkabel nach unbekannt verschleppt....

von Michael B. (laberkopp)


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Fritz G. schrieb:
> und dort an der Potentialausgleichsschiene anschließen.

Besser nicht.

Zwar macht man Potentialausgleich über die Potentialausgleichsschiene, 
dafur täten es aber 6mm2 (ungeschützte Leitung, sonst 4mm2), aber du 
willst Schutz bei Blitzeinschlag, und dem legt man keine Leitung ins 
Haus.

Daher werden die meisten Dinge, die ein Elektriker an den 
Potentialausgleich anschliessen will, wie den Edelstahlkamin oder das 
Schwimmbeckengeländer, GAR NICHT angeschlossen.

Bring mindestens 50cm über der Sat-Schüssel einen Blitzableiter an, der 
mit mindestens 50mm2 in den Etdboden, Fundamenterder oder so verbunden 
wird.

DANN kanst du deine Sat-Schüssel gegen vagabundietende Spannung a 
PExerden.

Ihne Blitzschutz würde ich das nicht tun.

von Lodda (Gast)


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Potentialausgleich und Erdung sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Potentialausgleich wird gebraucht um die Ableitströme der Empfänger 
abzuleiten. Der LNB mit seinen angeschlossenen Koaxkabeln hat meist 
keine elektr. Verbindung mit der Antenne (Schüssel) und ihrem Mast. 
Daher führt man die Schirme der Kabel über ein 4mm² zum PA.
Das macht man dort wo alle Kabel aus den unterschiedlichsten Ecken des 
Hauses zusammen kommen, meist am LNB.

Der Mast und die Antenne selbst, sollten mit mind. 16mm² zu einem 
eigenen Erder geführt werden.

Ein Beispiel: 
https://www.dehn.de/sites/default/files/media/files/erdung-antennenanlagen-sat-pl013-d.pdf

von Thomas R. (thomasr)


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In dem DEHN Beispiel wird aber auch ausdrücklich die Verbindung zur PAS 
gezeigt! Diese ist nach VDE gefordert. Wenn diese fehlt zahlt die 
Versicherung nicht; ein Blick vom Gutachter reicht 😎

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Wenn diese fehlt zahlt die Versicherung nich

Bei was ?

PA dient ausschliesslich zur Personensicherheit, nicht gegen Blitz.

Also verbreite kein FUD.

von Bruno V. (bruno_v)


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Fritz G. schrieb:
> Hab nun mal meinen Betriebselektriker-Kollegen gefragt, der jedoch
> meinte, dass an die Potentialausgleichsschiene nur eingetragene
> Installateure randürfen.

In manchen Regionen Deutschlands meint "Installateure" ausschließlich 
Sanitär-Handwerker. In diesem Kontext ist ein (Haus-)Elektriker-Betrieb 
gemeint.

Wenn es in 5 Jahren zum Schadensfall kommt und es ist korrekt 
angeschlossen, dann ist es egal, ob Du es selbst gemacht hast. Wenn es 
grob fahrlässig falsch ist und deshalb zum Schaden führte, dann ... 
sollte nicht der Eindruck entstehen, dass Du selbst irgendwas damit zu 
tun hattest.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Bei dem nassen Wetter säuft mir regelmässig das Koaxkabel ab.
Frank O. schrieb:
> Ist bei mir auch kaputt.

Vergessen die Hosen des LNB runterzulassen? IdR haben die LNBs eine 
Wetterschutzeinrichtung, die man komplett über die Anschlüsse schieben 
kann.
Siehe zB: 
https://cdn02.plentymarkets.com/b6endteiozbc/item/images/8236/full/logisat-quad-lnb.jpg

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Dann sind meine LNBs von 2014 eine Ausnahme von der Regel. Ich habe 
damals nur "Plastic-Fermit Dauerplastische Dichtungsmasse" um die 
F-Stecker gewickelt, das ist auch noch dran, aber wahrscheinlich nicht 
mehr dicht.
Das Zeug wird im Laufe der Jahre etwas spröde.

von Nevs (noname_user)


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Tilo R. schrieb:
> Theoretisch darf auch nur der eingetragene Installateur eine Steckdose
> oder eine neue Deckenlampe anschließen. Trotzdem tun das viele selber.

Laut NAV § 13 hat der VNB die Hoheit auch hinter dem Zähler, nur wollen 
die dann nicht tätig werden wenn ein Anlagenbetreiber als Hauseigentümer 
seinen Lakaien dran rumpfuschen lässt.
Erst heute den örtlichen VNB dazu wiederholt angerufen und dann 
schriftlich zum Handeln aufgefordert mit genügend Bildmaterial zu dem 
Pfusch. Da bin ich mal gespannt ob der Netz-Mstr. vorbeikommt, wie hier 
ja schon mal vor mehr als einem 1/2 Jahr behauptet wurde.

Wgn. Blitzschutz und Erdung vllt. mal das richtige Forum dazu aufsuchen, 
denn der Hr. Dipol als spez. Fachkraft dazu kennt sich da ganz gut aus. 
Er ist aber in anderen Foren dazu dort unterwegs, oder die Frage dort 
stellen.

von Frank O. (frank_o)


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Apropos Satellitenschüssel.
Mein Gott wie grausam, dass man alles wieder vergisst.
Ich habe heute erstmal (vor 8 Jahren den letzten LNB getauscht) wieder 
ein kompletten Sat-Lehrgang gemacht.
Da frage ich mich, ist es das Alter oder haben wir zu viel technischen 
Schnickschnack?
Vor ein paar Wochen konnte ich die Logo 8 nicht mehr aus der Ferne 
schalten.
Vor (gefühlt) 2 Jahren oder länger, hatte ich da ein TP-Link, quasi als 
Netzwerkkabel konfiguriert (ich weiß gerade nicht wie dieser Modus 
heißt), an der Logo. Was soll ich sagen, nach vier Stunden lief es 
wieder. Erst Wireguard auf Laptop und Handy neu eingerichtet, zuvor 
natürlich MyFritz.
Was man alles so macht. Irgendwie ging das Teil nicht mehr.
Naja, positiver Nebeneffekt: Der TP-Link hat ein Firmware Update. 
Wireguard ist jetzt auch schneller, nachdem ich das Update durchgeführt 
habe.
Läuft jetzt alles besser. Den TP-Link kann ich jetzt auch von der 
Fritzbox direkt ansprechen. Aber vier Stunden. Ich überlege, ob ich 
nicht doch wieder überall Schalter dran baue.

von Thomas R. (thomasr)


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Nevs schrieb:

> Wgn. Blitzschutz und Erdung vllt. mal das richtige Forum dazu aufsuchen,
> denn der Hr. Dipol als spez. Fachkraft dazu kennt sich da ganz gut aus.
> Er ist aber in anderen Foren dazu dort unterwegs, oder die Frage dort
> stellen.

In dem Forum bin ich auch unterwegs und habe daraus berichtet...

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