Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Komisches Verhalten von LM5642MTCX


von Alexander K. (alexanderk)


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Hallo,

Auf einer Platine ist ein LM5642MTCX verbaut und erzeugt 2.1V und 3.3V.

Defekte Platine:
Wenn VIN über 23V ist, startet es nicht. Beim starten gibt's paar 
Impulse am Gate von Mosfet, dann sofort aus.

Unter 23V startet es, aber die Schaltfrequenz ist bei 60kHz. Drossel 
fiept, je höher VIN desto lauter.

LM5642MTCX getauscht, jetzt startet es sogar bei 25V. Über 25V kein 
Start. Widerstände alle überprüft.

Wenn ich ein Ausgang abschalte SS1 oder SS2 auf Masse, startet es sogar 
mit VIN 28V.

Eine gute Platine:
VIN 22-28V IC startet mit 200kHz ohne Probleme.

Sync hat LOW Pegel.
Shunts überprüft.

Die Schaltung ist fast wie im Datenblatt.

Ich könnte mir vorstellen das IC wegen OVP für OUT abschaltet, weil ich 
was übersehen habe, aber die Schaltfrequenz passt trotzdem nicht.

Was kann das sein?

von H. H. (hhinz)


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Das Layout ist kritisch. Hast du dir das Eval-Board angesehen?

http://www.ti.com/lit/pdf/snva070

von Alexander K. (alexanderk)


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Eval-Board habe ich gesehen.

Die Platinen die ich auf dem Tisch habe, sind BJ2006 und viele von denen 
laufen ohne Probleme in Schaltschrank.

Stromaufnahme am Eingang war unauffällig, ca 200-220mA bei allen 
Platinen.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Alexander K. schrieb:
> Ich könnte mir vorstellen (...)

Sich etwas vorstellen ist schön, nur wird es einen in diesem Fall nicht 
real weiterbringen – man muss etwas tun, man muss mit entsprechenden 
Geräten (Multimeter, Kapazitätsmessgerät, Oszilloskop etc) den Fehler, 
die defekten Bauteile und die Ursache schon suchen. Ein großes 
theoretisches Wissen (jemand kennt viele Bauteile und weiß auch wie sie 
funktionieren) wird aber in der Regel in solchen Fällen auch nicht 
weiterhelfen, auch irgendwelche Fernanleitungen und Ferndiagonosen sind 
oft sinnlos, denn man muss eine gewisse Praxis bei der Fehlersuche eines 
Geräts haben, meistens oft auch eine ganz spezielle, differenzierte, die 
eine bestimmte Art von Geräten beinhaltet, und am Anfang muss es jemand 
(der Meister, Guru, Magier, Schamane oder wie auch immer man solche 
Leute manchmal nennt) einem vor Ort zeigen wie es geht – ohne diese 
anfänglichen, vielen Unterweisungen mit Zeigen wird man über eine 
gewisse Schwelle, wo man sich dann neue Erkenntnisse selbst (schon ohne 
diesen Meister) beibringen kann, leider nicht hinauskommen können. Wenn 
man diese Lehrphase durch den anleitenden Meister nicht genossen hat, 
ist man quasi blind wie ein Laie den Elementen ausgeliefert und verhält 
sich dann genauso bei der Fehlersuche. Man könnte aber auch versuchen, 
das durch Fleiß zu kompensieren oder zumindest den Versuch unternehmen, 
es damit zu schaffen, indem man alle Bauteile nach und nach überprüft, 
teilweise testweise tauscht und so ausschließt. Es sind nicht besonders 
viele Teile hier im Vergleich zu z.B. einem Fernsehgerät oder PC-Board – 
d.h. die Chancen stehen eigentlich nicht schlecht, dass man es findet, 
vorausgesetzt man weiß, wie die Teile überprüft werden müssen – manche 
kann man z.B. in der Schaltung messen, andere wiederum nicht, noch 
andere lassen sich gar nicht mit einem Multimeter überprüfen. Es gibt 
allerdings auch schwer auffindbare Fehler, wie beispielsweise einen 
Kupferbruch, manchmal auch in Innenlagen, wo dann auch der beste 
scheitern bzw. aufgeben muss. In so einem Fall bleibt dann nichts 
anderes übrig als – Zitat – „eine gute Platine” nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Alexander K. (alexanderk)


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Natürlich kann ich alle Teile rauslöten und nachmessen oder tauschen.

Ich habe nur gehofft das einer eine Idee hat was es sein kann.

Widerstände, shunts habe ich alle überprüft. Kondensatoren muss ich 
auslöten und nachmessen.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Alexander K. schrieb:
> Ich habe nur gehofft das einer eine Idee hat was es sein kann.

Indirekt habe ich Dir viele Tipps und somit auch Hilfe gegeben – man 
muss nur zwischen den Zeilen lesen.

____
> Widerstände, shunts habe ich alle überprüft. Kondensatoren muss ich
> auslöten und nachmessen.

Ohne Fleiß kein Preis bzw. keine Erkenntnis. Man sollte auch daran 
denken, dass Kondensatoren, insbesondere Elkos und sofern überhaupt 
solche vorhanden, nicht nur eine Kapazität haben, die überprüft werden 
möchte – das gilt und ist besonders bei solchen Schaltreglerschaltungen 
relevant. Man sollte aber auch nicht enttäuscht sein, wenn am Ende 
nichts dabei rauskommt – Misserfolg gehört dazu, denn auch dabei kann 
man etwas dazulernen, selbst wenn es nur darum geht, diesen ertragen zu 
müssen. Damit kann nämlich nicht jeder automatisch richtig umgehen.

von Alexander K. (alexanderk)


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Danke dir für die wertvolle Tipps.

von Alexander K. (alexanderk)


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ESR von den Elkos am Ausgang 330uF gemessen, viel zu hoch. Neue Elkos 
und es läuft.

Manchmal ist die Lösung einfacher als man denkt.

von H. H. (hhinz)


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Alexander K. schrieb:
> ESR von den Elkos am Ausgang 330uF gemessen, viel zu hoch. Neue
> Elkos
> und es läuft.

Was für welche kamen zum Einsatz?


> Manchmal ist die Lösung einfacher als man denkt.

Die Prügelstrafe ist abgeschafft.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Alexander K. schrieb:
> ESR von den Elkos am Ausgang 330uF gemessen, viel zu hoch. Neue Elkos
> und es läuft.

Danke für das Feedback.

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