Mein betagter (24 Jahre alt) aber immer noch sehr geschätzter und bislang täglich benutzter Denon AVR-3801 Verstärker zeigt plötzlich einen sehr seltsamen Defekt, bei dem ich mich frage, ob eine Reparatur noch realistisch ist: Stellt man den "Input" auf "DTS" ein, und speist man per optischem digital-Eingang ein stereo-PCM Signal oder ein stereo-DTS Signal ein, dann spielt der Verstärker ganz normal Sound über die Lautsprecherboxen ab. Speist man ein 5.1 DTS-Signal ein, dann geht zwar auch die "Signal DTS" LED an, aber kein Ton kommt aus dem Verstärker. Lässt man den "Input" (wie üblich) auf "Auto", und speist irgendwelche digital-Signale (egal ob PCM, AC-3, DTS) ein, dann blinkt nur die grüne "Signal Lock" LED, aber es kommt kein Ton raus. Verwendet man irgendeine analog-Quelle, einschliesslich des eingebauten Tuners, kommt kein Ton aus dem Verstärker. Auch der eingebaute Test-Rauschgenerator für die Boxenpegelanpassung liefert keinen Ton mehr. Kennt sich jemand mit solchen Verstärkern aus und kann einen Hinweis geben, was da kaputt gegangen sein könnte, oder was man mal nachmessen sollte? Ein Service-Manual gibt es unter https://www.manualslib.com/download/854758/Denon-Avr-3801.html zu sehen, eine Bedienungsanleitung unter https://assets.denon.com/documentmaster/us/avr3801_ownersmanual.pdf Nach Durchsicht des Service-Manual hätte ich (als nicht-Verstärker-Experte) eigentlich keine Idee außer einem Teildefekten ADSP-21065L, wie so eine Symptomatik zustande kommen könnte, oder? (Das wäre dann aber ein Totalschaden...)
Ein Totalschaden ist das Ding eh... Den Symtomen nach ist da die Quellenumschaltung defekt. Wo die drin steckt, und wie die funktioniert, sagt dir der Schaltplan. Oliver
Oliver S. schrieb: > Den Symtomen nach ist da die Quellenumschaltung defekt. Mir wäre aber unklar, wie die vor dem DSP an der Quellenumschaltung beteiligten ICs einen Unterschied zwischen z.B. DTS-stereo und DTS-5.1 machen können - das wird ja erst im DSP dekodiert, und da das eine funktioniert und das andere nicht...
Ich habe mir im letzten Jahr die Mühe gemacht, einen Yamaha AX-900 zu restaurieren (putzen, Elko-Kur, Netzteil-Elkos formieren, Potis "entkratzen"). Es war ein Bastel-Objekt und Liebhaberei. Auf kleinanzeigen.de gibt es das Gerät für 50,00 Euro. https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/yamaha-vollverstaerker-ax-900/2812144305-172-1838 Auch Deinen neueren und moderneren Denon gibt es ab 50,00 Euro. Ist u.U. eine Alternative für eine zeitraubende Reparatur. https://www.kleinanzeigen.de/s-denon-avr-3801/k0 Die HiFi-Geräte, die vor Jahrzehnten ein Schweinegeld kosteten, werden heute für einen schmalen Taler verschleudert.
Rainer Z. schrieb: > Auch Deinen neueren und moderneren Denon gibt es ab 50,00 Euro. Ist u.U. > eine Alternative für eine zeitraubende Reparatur. > https://www.kleinanzeigen.de/s-denon-avr-3801/k0 NaJa, die für 45-75 € haben auch alle eine Macke und sind Reparaturbedürftig.
Rainer Z. schrieb: > Die HiFi-Geräte, die vor Jahrzehnten ein Schweinegeld kosteten, werden > heute für einen schmalen Taler verschleudert. Vielleicht liegt das auch an den Stromkosten, weil ein Class D Verstärker hat einen viel besseren Wirkungsgrad. Vielleicht liegt das auch an den teuren Wohnflächen und kleiner werdenden Wohnungen, weil ein Class D Verstärker hat einen viel kleineren Platzverbrauch. Vielleicht liegt das auch an den zunehmenden Hitzewellen und zu warmen Wohnungen, weil ein Class D Verstärker hat weniger Verluste, also Abwärme und heizt daher die Wohnung im Sommer nicht unnötig noch mehr auf.
Ich würde auch einen Analogschalter dafür verantwortlich sehen. Wenn Du halbwegs fit in der Materie bist, könntest Du mit einem Signalgenerator den Audiopfad prüfen. Entweder "verkehrt" rum und Du lässt den Lautsprecher piepsen und prüfst wann er es nicht mehr piepst, oder umgekehrt, wann das eingespeiste Signal am Scope nicht mehr sichtbar ist.
Hallo, als mein harman-kardon keinen Ton mehr aus gab, waren es am Ende 2 defekte Tantalkondensatoren vom Netzteil in Nähe des Trafos. Die hatten einen Kurzschluss. Gegen Keramik mit höherer Spannungsklasse gewechselt, läuft heute noch. Die waren mit 50V knapp bemessen. Deshalb prüfe erstmal ob alle Versorgungsspannungen vorhanden sind. Mach sachte ohne Hektik.
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Michael G. schrieb: > NaJa, die für 45-75 € haben auch alle eine Macke und sind > Reparaturbedürftig. Das war auch mein Eindruck dieser billigen Angebote. Dieter D. schrieb: > Vielleicht liegt das auch an den Stromkosten, weil ein Class D > Verstärker hat einen viel besseren Wirkungsgrad. Die meisten Anbieter von HiFi Verstärkern setzen nach wie vor nicht auf Class D, und leider finde ich keine seriösen unabhängigen Tests, die aktuelle Class A/B gegen Class D Geräte (quantitativ, mit reproduzierbaren Messwerten) vergleichen. Nicht mal zu so banalen Fragen wie "hat das Gerät einen Lüfter, und ab welcher Leistungsabgabe dreht der sich?" findet man Antworten in den technischen Daten, wirklich traurig. > ein Class D Verstärker hat einen viel kleineren Platzverbrauch Die einzigen Class D AV-Receiver für's Wohnzimmer, die ich fand (von Pioneer), waren nicht erkennbar kleiner als die A/B Konkurrenz, und mich stört der typische Wohnzimmer-HiFi-Formfaktor auch nicht. Veit D. schrieb: > prüfe erstmal ob alle Versorgungsspannungen vorhanden sind. Klar, die Versorgungsspannungen habe ich geprüft, die sehen gut aus. Mobile schrieb: > Ich würde auch einen Analogschalter dafür verantwortlich sehen. Hinter dem AK5353 kommt noch ein digitales Nutzsignal raus, am Eingang der AD1854 sehe ich nur dann was ähnliches ankommen, wenn ich ein 2-kanaliges Signal im "DTS" input mode vorne anliefere. Auf der ausgebauten Platine mit dem DSP sind auch keine offensichtlich defekten Bauteile zu sehen. Ich befürchte, ich werde das gute alte Teil wohl doch eher komplett ersetzen müssen. Schad' drum, aber hat ja lange gehalten.
Lutz V. schrieb: > die Versorgungsspannungen habe ich geprüft, die sehen gut aus Kommen die auch alle inclusive Masseverbindung am DSP und dem vorgelagerten Umschalter an?
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