Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Platine von analoger Uhr wieder in Ordnung bringen


von Michi (michi99)



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Hallo zusammen,
vielleicht kann mir hier irgendjemand weiterhelfen. Ich habe dieses 
Uhrenelement in meinem Auto verbaut, die digitale Anzeige (Datum etc.) 
funktioniert einwandfrei, die analoge Uhr ist stehengeblieben. Ich habe 
das Teil heute zerlegt und mir die Uhr genauer angeschaut. An sich 
scheint sie ja keinen Schaden zu haben, lässt sich über den Stift 
händisch drehen. Die Platine hatte an den Lötstellen der Spule einiges 
an Korrosion, diese habe ich beseitigt. Nun dreht sie leider immer noch 
nicht :(. Bin kein Experte was Platinen angeht und hoffe hier vielleicht 
noch auf ein paar Tipps um die Uhr doch noch zum laufen zu bringen.
Grüße

von Jörg R. (solar77)


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Du solltest mal einen Kotflügel von dem Auto zeigen, vielleicht erkennt 
man dann mehr:-(

von H. H. (hhinz)


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Man kann die Platine gar nicht sehen.

von Jörg R. (solar77)


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H. H. schrieb:
> Man kann die Platine gar nicht sehen.

Dafür sieht man das eine Grundreinigung fällig ist.

von Marcel V. (mavin)


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Leg doch mal 12V an! Die 7-Segmentanzeige leuchtet ja gar nicht.

von Michi (michi99)


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Entschuldigt...
Da hats mir irgendwie die anderen Bilder beim hochladen gekillt😅

von H. H. (hhinz)


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Schon lange keinen TMS1000 mehr gesehen...

Und der wird auch den Lavet-Motor der Analoguhr steuern.

Hast du denn den Widerstand der Motorspulen gemesssen?

von Michael B. (laberkopp)


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Michi schrieb:
> Entschuldigt...

In den meisten Fällen des Ausfalls so alter Instrumente ist der 
hauchdünne Draht der Spulen vom Antrieb abgegammelt wegen den damals 
verwendeten korrosiven Flussmittel, und wie Murphy es will meist vom 
inneren Anfang der Spule so dass man nicht einfach aussen eine Windung 
abwickeln kann und neu anlöten kann.

Miss also den Widerstand der Antriebsspule ob er plausibel ist (meist 
hunderte von Ohm bis einige Kiloohm).

Bei Defekt wohl eine Uhr vom (eBay) Schrott holen.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> Bei Defekt wohl eine Uhr vom (eBay) Schrott holen.

Das Modell von 1982 wird rar sein...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.datamath.org/Chips/TMS1000.htm
Daten zum TMS1170 ist auch rar, hier steht, der hat Ausgangstreiber für 
VFD-Anzeigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fluoreszenzanzeige

Man sieht das Datum 8143, die 43.Woche von 1981.
Rechts daneben könnte ein CD4022BE von "223" also 23.Woche 1982 ? sein.
https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/26871/TI/CD4022BE.html

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Schrittspulenanschlüsse suchen und mit Oszi messen, ob Ansteuerung 
vorhanden ist.
-Wenn nein liegt der Fehler davor. Wenn keine Unterlagen zum IC 
verfügbar sind, Elkos auf Verdacht tauschen.
-Wenn ja und die Schrittspule noch Durchgang hat, bleibt nur die 
Mechanik. Vielleicht verharztes Öl. Selber reinigen oder Uhrmacher.

Frage an alle: welche Spannung, Pulsbreite und Frequenz kann man an der 
Schrittspule erwarten?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolf17 schrieb:
> Frage an alle: welche Spannung, Pulsbreite und Frequenz kann man an der
> Schrittspule erwarten?

3-8V, 100-200ms, 1Hz, Polarität bei jedem Puls wechselnd. Der Lavetmotor 
ist der mit dem gelben Zahnrad. Im Foto habe ich mal die vermutlichen 
Anschlüsse markiert, wobei es wahrscheinlich nicht drei, sondern nur 2 
sind.
Der alte TMS1000 ist vermutlich unschuldig, wenn das LED noch geht. Die 
hat Texas damals aus dem Vollen gefräst.

: Bearbeitet durch User
von Sommer (Gast)


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Mit 50 J. aufm Buckel darf es das. Haste geeignetes Werkzeug, check die 
Lötstellen, prüf den Quarzoszi usw., das hat höchstens 50 Bauteile, also 
machbar, Herr Nachbar...

von H. H. (hhinz)


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Matthias S. schrieb:
> Im Foto habe ich mal die vermutlichen
> Anschlüsse markiert, wobei es wahrscheinlich nicht drei, sondern nur 2
> sind.

Das sind bestimmt zwei Wicklungen, so war das zu der Zeit völlig üblich.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Michi schrieb:
> vielleicht kann mir hier irgendjemand weiterhelfen (...)
> Bin kein Experte was Platinen angeht und hoffe hier vielleicht

Deswegen wirst Du auch die kalten Lötstellen nicht sehen und erkennen – 
alles (sic!) erstmal schön nachlöten, wenn man die expliziten Stellen 
nicht sehen kann. Dieser Vorgang sollte aber auch von einer 
löterfahrenen Person durchgeführt werden, denn die Lötaugen können sich 
– aufgrund des Alters und falscher Heransgehensweise – sehr schnell in 
„Luft auflösen”. Erst danach könnte man sich an die einzelnen, eventuell 
verdächtigen Bauteile wagen.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Vielleicht verharztes Öl
Das wäre auch meine Vermutung. Der transparente Kunststoff ist leider 
schnell mit Lösungsmitteln zu zerstören. Schon Brennspiritus kann zuviel 
sein, schon gar kein Aceton.

Ein Tröpfchen dünnes Öl quasi mit einer Stecknadelspitze auf die 
Motorachse auftragen. Molybdändisulfid könnte passen, Handelsnamen Mo 
oder Caramba:
https://de.wikipedia.org/wiki/Molybd%C3%A4n(IV)-sulfid

Den Begriff Lavetmotor kannte ich nicht, aber die Achse mit dem kleinen 
gelben Zahnrad hätte ich auch als erstes zu drehen versucht. Dass die 
Zeiger sich noch verstellen lassen sagt nichts, wenn etwas klemmt ist es 
der Motor selbst.

von Michi (michi99)


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Also wenn ich an den Zeigern direkt drehe, dreht sich auch das gelbe 
Zahnrad problemlos noch mit

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ok dann ist die Fehlerursache schon mal ausgeschlossen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michi schrieb:
> Also wenn ich an den Zeigern direkt drehe, dreht sich auch das gelbe
> Zahnrad problemlos noch mit

Wenn du eine rote, grüne oder gelbe LED und einen 100Ohm - 1kOhm 
Vorwiderstand rumliegen hast, kannst du die mal an die Anschlüsse des 
Motors halten. Wenn der Taktgeber und die Endstufe in Ordnung sind, 
sollte das regelmässig blitzen.

Wenn nichts blitzt, LED mal umpolen. Blitzt es immer noch nicht, könnte 
der Treibertransistor putt sein. Wenns blitzt, ist es der Motor selber.

von Sommer (Gast)


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Michi schrieb:
> Also wenn ich an den Zeigern direkt drehe

Mechanik OK, Elektrik putt. Ein Kinderspiel für Elektronenschubser. Ich 
reparier sowas per Post wenn sichs lohnt. Für Dich eher Repaircafe.

von Jörg K. (joergk)


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Matthias S. schrieb:
> Wenn nichts blitzt, LED mal umpolen. Blitzt es immer noch nicht, könnte
> der Treibertransistor putt sein. Wenns blitzt, ist es der Motor selber.

Wenn blitzt aber sich nicht bewegt: Elkos der Ansteuerung prüfen. Wenn 
die müde werden und das Werk durch Alter schwergängig wird reicht der 
Puls nicht mehr um den Anker zu bewegen.
Hatte ich schon zweimal an VDO-Uhren

Jörg

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