Forum: /dev/null Ein Top-Software-Entwickler ersetzt dreißig Durschnittliche [Endet 23.7.]


von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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"Ein guter Softwerker ersetzt 30 Durschnittliche"

Dieses Zitat wird Saijad Khan, Ex-Softwarechef bei Mercedes-Benz und 
jetzt CTO bei Porsche zugeschrieben (irgendwo in dem langen Interview: 
https://www.youtube.com/watch?v=3iFCXlepUZc ) .

Wenn man die Leistung eines Softwareentwicklers in abgelieferten 
Code-Zeilen misst, würde das bedeuten, das der Top-Entwickler 
hauptsächlich von geklauten (nicht selbst geschriebenen) Code lebt, weil 
kein Entwickler 30-Mal schneller tippt als der Durschnitts-Profi.

Oder ist es der wegfallende Kommunikations-Wasserkopf, der einen 
einzelnen Programmierer effizienter macht als eine Gruppe aus dreißig? 
Die optimale Gruppengröße soll ja bei 5-7 liegen: 
https://www.qsm.com/team-size-can-be-key-successful-software-project
Der einzelne Top-Entwickler liefert, während die Hammelherde noch im 
Meeting steckt und debatiert, wie sie sich am Besten organisiert und die 
Arbeitspakete verteilt.

Oder hat der Top-Entwickler in seiner Zeit vor dem Top-Status all die 
Fehler bereits durch intensives Coding selbst durchgemacht und vermeidet 
diese, während die Durchschnichtstippser noch am Sammeln von Erfahrung 
sind, wie es eben nicht geht ?!

: Bearbeitet durch Moderator
von Gustl B. (gustl_b)


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Bradward B. schrieb:
> Wenn man die Leistung eines Softwareentwicklers in abgelieferten
> Code-Zeilen misst,

dann ist man sehr naiv.

Bradward B. schrieb:
> Oder hat der Top-Entwickler in seiner Zeit vor dem Top-Status all die
> Fehler bereits durch intensives Coding selbst durchgemacht und vermeidet
> diese

Ja, auch. Er kennt und nutzt die Werkzeuge besser, macht weniger Fehler 
und weiß wie man schneller und gründlicher Fehler findet. Hauptsächlich 
hat er aber wohl gelernt wie man Programme bauen muss damit man sie gut 
warten kann, wie man Komplexität gering hält, wie man die Testbarkeit 
maximiert, ...

von Monk (roehrmond)


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Bradward B. schrieb:
> Wenn man die Leistung eines Softwareentwicklers in abgelieferten
> Code-Zeilen misst

dann misst man Mißt

Bradward B. schrieb:
> Der einzelne Top-Entwickler liefert, während die Hammelherde noch im
> Meeting steckt und debatiert,

dann wäre er kein Team-Mitglied

Ein guter Entwickler vermeidet Fehler, indem er seine Erfahrung 
einsetzt. Er stellt die wichtigen Fragen, um sie zu klären, bevor man in 
eine Sackgasse läuft. Er ist schnell, weil er seine Code-Struktur nicht 
mehrmals verwerfen muss. Andererseits hat er aber auch keine Hemmungen, 
nützliche Restrukturierungen vorzunehmen, weil er die dazu nötigen Tests 
schon lange vorher automatisiert hat.

Wenn dich das Thema wirklich interessiert  kauf dir ein entsprechendes 
Buch. Einige erfahrene Programmierer haben ihre Ratschläge für den 
Nachwuchs aufgeschrieben.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> kein Entwickler 30-Mal schneller tippt als der Durschnitts-Profi.

Einen Zusammenhang zwischen Anschlägen pro Minute und 
Programmier-Produktivität war mir bisher neu. Interessant.

"Üblicherweise rechnet man mit einer Produktivität – inklusive aller 
Projekttätigkeiten – von 10 bis 50 Codezeilen je Mitarbeiter und Tag." 
(Wikipedia zu LOC).

So gesehen geht es. 30*30=900 Zeilen pro Tag sind zu schaffen. Wenn man 
den Projekt-Wasserkopf eindampft. :)

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Bradward B. schrieb:
> weil kein Entwickler 30-Mal schneller tippt als der Durschnitts-Profi.

Du musst einer von den 30 sein.

Ahnungslos, planlos.

Wie viele Chorknaben braucht es, um einen Freddy Mercury zu ersetzen ?

Einige Leute können es halt einfach, Talent, da kommen andere ihr Leben 
lang nicht hin.

von Monk (roehrmond)


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(prx) A. K. schrieb:
> von 10 bis 50 Codezeilen je Mitarbeiter und Tag

Bei der Entwicklung neuer Features kannst du da ein bis zwei Nullen dran 
hängen.

Anders sieht es beim Troubleshooting aus, da kann es unter ein einziges 
Zeichen pro Tag sein.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Bradward B. schrieb:
> "Ein guter Softwerker ersetzt 30 Durschnittliche"

Die Aussage war nicht gegendert. Vergeßt diese daher. Diese steht im 
Widerspruch zum aktuellen Mainstream. Der Link und dieser Satz zitiert 
wäre ein typisches Thema das genausogut von Falk hätte kommen können.

von Michael D. (nospam2000)


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Bradward B. schrieb:
 > [...]

alles zusammen und mehr.

 > Wenn man die Leistung eines Softwareentwicklers in abgelieferten
Code-Zeilen misst

Viele Code-Zeilen zu schreiben ist nicht das was Zeit kostet.
Wenn jemand solch eine Produktivitäts Metrik aufstellt, dann jage ihm 
zum Teufel. Solche Metriken haben einen negativen Einfluss auf die Code 
Qualität!

Im Gegenteil, weniger Code Teilen sind besser zu verstehen, zu testen 
und zu pflegen.
Es gilt die einfachste passende Lösung zu finden (KISS) unter Verwendung 
existierenden Codes.

Wir haben bei uns eine sehr zentrale Komponente die ca. 100 Zeilen Code 
hat. Der Code wurde nach 2 Jahren um ca. 30 Zeilen erweitert.
Das Design ist sehr einfach und dennoch robust. Ein Anfänger hätte das 
sehr viel komplizierter und größer gemacht.

 > von geklauten (nicht selbst geschriebenen) Code

Das nennt sich Recycling oder Wiederverwendung und sollte durch 
Referenzierung (verwenden von libraries) und möglichst nicht durch 
Kopieren geschehen.

  Michael

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Gustl B. schrieb:

> Er kennt und nutzt die Werkzeuge besser, macht weniger Fehler
> und weiß wie man schneller und gründlicher Fehler findet. Hauptsächlich
> hat er aber wohl gelernt wie man Programme bauen muss damit man sie gut
> warten kann, wie man Komplexität gering hält, wie man die Testbarkeit
> maximiert, ...

Also Tool-kenntniss und das Einmaleins des Software-Engineering wird 
doch auch bei einem Durchschnittsprogrammier (abgeschlossene 
programmierausbildung/-studium, ~4 Jahre Berufserfahrung) vorausgesetzt. 
Das sind jetzt IMHO keine Kennzeichen eines Top-Programmierers.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ist doch schon lange so, in vielen Berufen müssen die alten guten 
Mitarbeiter durch mindestens 3 neue ersetzt werden.

Irgendjemand hat einen Job 30 Jahre gemacht, der hat die Abteilung 
alleine gerockt. Es wurde niemand mehr gefunden der die Bereitschaft und 
das KnowHow hatte um das alleine zu machen.

Am Ende sind's 5 in der neuen Abteilung die Däumchen drehen, Zeit haben 
stundenlang Meetings abzuhalten und sich an der Freizeit erfreuen.

Ist ja auch gut, die arme Wirtschaft.

von Gustl B. (gustl_b)


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Bradward B. schrieb:
> Also Tool-kenntniss und das Einmaleins

Nun, wenn jemand das Einmaleins kann und Tools bedienen kann muss der 
noch lange nicht gut oder sehr gut sein.

Tool Kenntnisse sind nie vollständig. Auch nicht bei Top Leuten. Dafür 
gibt es zu viele Tools und jedes kann sehr komplex sein. Gute Leute 
kennen da aber mehr als das Mittelmaß.

Das fängt schon bei der Zielarchitektur an. Die kann sehr komplex sein. 
Dann der Kompiler den man natürlich kennen sollte aber auch den gut zu 
kennen kann sehr schwer sein. Dann die Sprache. Auch da gibt es hohe 
Komplexität. Dann die IDE mit Projektverwaltung, Debugger, 
Testautomatisierung, ...
Das ist einfach alles irre viel und es ist auch OK nicht alles zu 
wissen.
Vermutlich zeichnet es einen guten Entwickler aus, dass der schnell 
Lösungen finden kann. Er also gut im Suchen ist. Ja, richtig, in 
Datenblättern schnell die wichtigen Informationen finden oder auch 
schlicht schnell zu googeln und dann eine Lösung zu haben sind wichtige 
Fähigkeiten. Es ist nicht nötig Alles zu wissen.

Und dann gehören da persönliche Eigenschaften dazu. Sowas wie 
Gründlichkeit. Dass man sich eben nicht damit zufrieden gibt, dass etwas 
funktioniert, sondern dass man versucht das wirklich fehlerfreien, 
modularen und wartbaren Code zu schreiben. Eben damit man kein kompexes 
Monsterprojekt baut das dann irgendwann zusammenkracht und dann schlecht 
debuggbar ist. Module sollten klein sein, nach dem KISS Prinzip 
möglichst nur eine Sache machen und einzeln testbar sein. Dafür brauchen 
die klare Schnittstellen.
Und um sowas zu bauen braucht man eben Erfahrung und Weitsicht.

von Gustl B. (gustl_b)


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Wichtig finde ich auch:
Nimm eine einfache Lösung mit Code der leicht zu verstehen und zu testen 
ist.

Wenn du also die Wahl hast zwischen einer einfachen Lösung und einer 
vielleicht im Code kürzeren und eleganteren und akademisch wertvolleren 
Lösung mit Rekursion und so, dann nimm die einfachere Lösung.
Die kann auch in 5 Jahren dein Nachfolger verstehen der dein Projekt 
geerbt hat. Oder auch wenn du da in 5 Jahren nochmal ran musst. Außerdem 
ist bei der eleganteren Lösung die Wahrscheinlich größer, dass du da 
einen Fehler drinnen hast.

Dein Code ist für den Kompiler. Der gibt dir keinen Orden für akademisch 
hochtrabenden Code.

von Sebastian W. (wangnick)


Angehängte Dateien:

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von Franko S. (frank_s866)


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Bradward B. schrieb:
> "Ein guter Softwerker ersetzt 30 Durschnittliche"
> Dieses Zitat wird Saijad Khan, Ex-Softwarechef bei Mercedes-Benz und
> jetzt CTO bei Porsche zugeschrieben
Auf diese geistige Meisterleistung sind schon unzählige andere Leute 
schon vor 50 Jahren gekommen.

Willst du hier Schleichwerbung für diesen miesen Podcast machen?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Sebastian W. schrieb:
> https://page.mi.fu-berlin.de/prechelt/Biblio/jccpprtTR.pdf

Und bald steht dort eine halbe Stunde Aufwand, was erreicht werden soll, 
einer KI erklärt, die dann in 10min den geänderten Code oder die 
geänderten Skripte auswirft.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Und bald steht dort eine halbe Stunde Aufwand, was erreicht werden soll,
> einer KI erklärt, die dann in 10min den geänderten Code oder die
> geänderten Skripte auswirft.

Eine KI wirft nur dann was Brauchbares aus, wenn sie vorher eine 
identische Kopie in ihrer Internet-Datenbank gefunden hat. Innovationen 
kommen so nicht zustande. KI's schlussfolgern nicht, KI's "lernen 
auswendig":
https://www.heise.de/news/KI-Modelle-lernen-auswendig-und-schlussfolgern-nicht-9800916.html

Ich geh aber davon aus, das gerade Top-Entwickler gut in der 
Selbstreflexion und damit im - Schlüße aus der eigenen Erfahrung ziehen 
- sind, während Durchschnittsprogrammierer eher dazu neigen, immer nach 
"Schema F zu verfahren". Ein Frage des (fehlenden) "Mut zum Risiko" ?

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Huch, wann hat sich die Zahl denn verdreifacht? Denn die klassische 
Scheißhausparole seit den 60ern, 70ern lautet 10:1 nicht 30:1.

Wobei sich in den meisten seriösen Studien herausstellte dass das 
Verhältnis gar nicht an den Programmierern selber liegt, sondern an der 
Umgebung in der sie programmieren müssen. Setz die Leute in ein 
muffiges, lautes Großraumbüro mit einem Haufen Bürokratie und keinen 
Supportorganisationen und du hast 1/10 Leistung.

Das ist der Grund, warum man selten ein Verhältnis von 10:1 innerhalb 
einer Organisation findet. Organisationen stellen immer wieder ähnliche 
Personen ein und behandeln sie ähnlich.

Daher wird der Herr Manager mit seiner modifizierten 30:1 
Scheißhausparole eine Überraschung erleben, wenn er versucht nur "Top 
Talent" anzuwerben. Im Alltagsgeschäft werden die ganz schnell auf den 
Standard in der Firma eingenordet.

Obwohl, der Sajjad ist ja ein smarter Typ. Der weiß das sicher und blökt 
30:1 nur raus um Aufmerksamkeit zu generieren und als Macher, erfahrener 
Software-Manager und tiefsinniger Denker zu erscheinen.

: Bearbeitet durch User
von Ein T. (ein_typ)


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Bradward B. schrieb:
> Wenn man die Leistung eines Softwareentwicklers in abgelieferten
> Code-Zeilen misst,

...dann ist man maximal dumm und unfähig.

von Sebastian W. (wangnick)


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Dieter D. schrieb:
> Und bald steht dort eine halbe Stunde Aufwand, was erreicht werden soll,
> einer KI erklärt, die dann in 10min den geänderten Code oder die
> geänderten Skripte auswirft.

Probier doch mal das Phonecode-Beispiel. Aber ehrlich bleiben!

LG, Sebastian

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>  > von geklauten (nicht selbst geschriebenen) Code
>
> Das nennt sich Recycling oder Wiederverwendung und sollte durch
> Referenzierung (verwenden von libraries) und möglichst nicht durch
> Kopieren geschehen.

Interessanter Aspekt, fällt diese von den Durchnittsprogrammieren 
verwendete Bibliothek vom Himmel ?
Oder braucht es letzlich nicht einen Top-programmierer der diese library 
anpasst (oder auch erstellt) und pflegt, damit diese von 30 
Durchschnittsprogrammieren ohne größeren Aufwand genutzt werden kann?

Also ein Top-Programmiere wird dann (einige) andere Programmierer 
ersetzten, sobald er (zentralen) Code (zum Re-Use) bereitstellt, der von 
anderen Team-Mitgliedern zeitsparend eingesetzt werden kann.

Eben durch geschickte Konzentration zentraler Code-Bestandteile bei 
einem Top-Entwickler und darauf aufbauende Nutzung dieser durch 
möglichst viele Team-Mitglieder können partielle Einspar-Effekte 
erreicht werden.

Um mal bei dem Zahlenbeispiel zu bleiben, aus einer Firmenabteilung von 
60 Durchschnittern könnte man durch Aufnahme eines Top-Entwickler in die 
"Core-Gruppe" ein kleineres aber effizienteres Team von 31 Mitgliedern 
formen.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Bradward B. schrieb:
> Um mal bei dem Zahlenbeispiel zu bleiben, aus einer Firmenabteilung von
> 60 Durchschnittern könnte man durch Aufnahme eines Top-Entwickler in die
> "Core-Gruppe" ein kleineres aber effizienteres Team von 31 Mitgliedern
> formen.

Um dann gnadenlos zu scheitern. DeMarco und Lister haben das in 
Peopleware in den 80ern glaube ich das Chirurgen-Team genannt. Ein 
Top-Performer, der Chirurg, steht am wichtigen Code (dem Patienten) und 
alle anderen unterstützen ihn (machen die langweilige Arbeit wie wieder 
zunähen).

40 Jahre später gibt es keine glaubhaften Berichte darüber dass das 
irgendwo langfristig und zuverlässig in nicht-trivialen Bereichen 
funktioniert hätte. Einzelfälle sicherlich, aber mehr nicht.

Ein Grund, Top-Programmierer sind häufig Arschlöcher. Um es höflicher zu 
sagen, sind nicht teamfähig, können nicht kommunizieren, können sich 
nicht integrieren und können nicht mit anderen Leuten.

Daher nimmst du als Manager an der Front, nicht wie der Sajjad als 
Manager ganz oben in seinem Wolkenkuckucksheim, lieber einen 
Durchschnittsprogrammierer statt einen Hotshot.

Manche echte Chirurgen sollen auch ziemliche Arschlöcher sein. Aber in 
der Medizin kommt eine starke Hierarchie, der Glaube an die Sache und 
der moralische Aspekt (wir können den Patienten nicht sterben lassen nur 
weil der Chirurg ein Arschloch ist) hinzu, der das Ganze zusammenhält. 
Beim Programmieren hast du diese Verhältnisse nicht.

Ach, und noch was, wer wenig Code abliefert ist nicht notwendigerweise 
unproduktiv. Das mag durchaus eine Schlüsselperson sein, die die 
Problemdomäne wirklich verstanden hat. Die die meiste Zeit daran 
arbeitet dass das so beleibt, der Ansprechpartner im Team dafür ist und 
ihr Wissen verteilt. Ja und die gelegentlich ein paar Zeilen Code 
abliefert weil es sich gerade so ergibt.

von Michael B. (laberkopp)


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Hannes J. schrieb:
> 40 Jahre später gibt es keine glaubhaften Berichte darüber dass das
> irgendwo langfristig und zuverlässig in nicht-trivialen Bereichen
> funktioniert hätte.

?!?

Alle herausragende (innovative, ihr Genre definierende) Software ist von 
'Helden' erdacht worden und wenn nicht selbst entwickelt so die 
Entwicklung geleitet worden.

Das liegt einfach daran dass auch eine Horde von Durchschnittlichen eben 
nur durchschnittliches produzieren kann.

Nicht ohne Grund gibt es im Bauwesen den Architekten und die Maurer.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ein
> Top-Performer, der Chirurg, steht am wichtigen Code (dem Patienten) und
> alle anderen unterstützen ihn (machen die langweilige Arbeit wie wieder
> zunähen).
>
> 40 Jahre später gibt es keine glaubhaften Berichte darüber dass das
> irgendwo langfristig und zuverlässig in nicht-trivialen Bereichen
> funktioniert hätte. Einzelfälle sicherlich, aber mehr nicht.
>
> Ein Grund, Top-Programmierer sind häufig Arschlöcher. Um es höflicher zu
> sagen, sind nicht teamfähig, können nicht kommunizieren, können sich
> nicht integrieren und können nicht mit anderen Leuten.

Müssen sie auch nicht, zum Austausch zwischen Top-Programmer und 
"Durchschnitter" oder script-Kiddie gibt es die Software-Engineering 
collaborations-tools wie git, github, jira und Co..

Und die "Arschlochquote" bei Entwicklern ist auch nicht anders als 
anderswo: Linus Thorvals kann seinen Frust über die "Durchschnitter" 
auch nicht immer für sich behalten, trotzdem ist Linux prächtig 
gediehen. Andere wie Steve Wozniak gelten fast als Musterbeispiele für 
Top-Programmieren und verbindenden HAM-Spirit. OK, zu Zeiten des Apple 
gabs die Persönlichkeits-makel-firewall Internet (oder eben git, svn, 
etc.) noch nicht. Dunnemals musste man mit offenen Briefen etc. 
kommunizieren.
Und mancher war eben gefrustet, kein Geld für seine Arbeit zu sehen.

* https://en.wikipedia.org/wiki/An_Open_Letter_to_Hobbyists
* https://www.heinzawards.org/pages/steve-wozniak
* 
https://www.heise.de/news/Linus-Torvalds-wettert-gegen-Compiler-Collection-GCC-4-9-2268920.html

Libs und andere ReUse-Grundlagen für die breite Masse der 
"Durchschnitter" fallen hat nicht vom Himmel.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Bradward B. schrieb:
> HAM-Spirit

Danke, jetzt weiß ich Bescheid. Ich habe mich schon gewundert warum du 
so merkwürdig drauf bist.

von Rolf S. (audiorolf)


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Solche Dummy Aussagen von irgendeinem Inder, der selber schon lange 
nichts mehr programmiert, sind einfach nur Quark!

Wenn es um Qualität und die richtige Lösung geht, ist die Idee eines 
Einzelnen überhaupt nicht durch Menge zu ersetzen.

Wenn es um Quantität geht, ergeben sich Spannen um +/-30% - mehr nicht! 
5 Leute bringen immer mehr, als 3 und oftmals auch mehr als 4 - egal wie 
gut die jeweils anderen sind.

Was die Gruppen angeht:

Bradward B. schrieb:
> Die optimale Gruppengröße soll ja bei 5-7 liegen:
Hängt alles von der Aufgabe ab. Das Ziel muss immer sein, möglichs 
wenige zu befassen, weil sich ein jeder mit sich selber am Besten 
organisieren kann.

Ein Paket von 1000 Mannstunden, wird man aber nicht auf eine Person 
verteilen, weil die 6 Monate sitzt. Dann nimmt man eben die Abstimmung 
in Kauf, investiert 1200 Mannstunden, verteilt auf 4 und hat es in 2 
Monaten.

von Rolf S. (audiorolf)


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Michael D. schrieb:
> Das nennt sich Recycling oder Wiederverwendung und sollte durch
> Referenzierung (verwenden von libraries) und möglichst nicht durch
> Kopieren geschehen.

Wieder so eine pauschale Ausage!

Wenn eine LIB modifiziert wird, weil man dort was ändert, dann würden 
sich die Sourcen für alle anderen abhängigen Projekte ändern und müssten 
disbezüglich bei Erweiterungen an anderer Stelle auch hierfür 
durchgetestet werden.

Das ist Unsinn! Man macht Softreferenzen ohne tatsächliche Abhängigkeit. 
Dann hat jede SW eindeutige Sourcen. Ansonsten müssten die Sourcen im 
damaligen Stand in ein Archiv eingecheckt werden.

von Michael B. (laberkopp)


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Rolf S. schrieb:
> Wenn es um Quantität geht, ergeben sich Spannen um +/-30% - mehr nicht!
> 5 Leute bringen immer mehr, als 3 und oftmals auch mehr als 4 - egal wie
> gut die jeweils anderen sind.

So dachte man bei VW Cariad auch mal, als es gegründet wurde unter 
Diess.

Viel Geld, viele Leute, sollte ja was bringen, leider bekam man nur 
Durchschnittsleute weil die Cracks ja schon einen Vertrag woanders 
hatten, egal, dann eben mehr.

Unter Blume prakisch wieder aufgelöst, weil riesiges Geldgrab ohne 
Ergebnis.

Diess grosses Vorbild Musk machte es anders: den einen Helden, der es 
kann, und dem dann genug Workforce finanzieren. Klappt.

Jetzt werden die wenigen Cracks gesucht, weltweit, für Cariad.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Hannes J. schrieb:
> Bradward B. schrieb:
>> HAM-Spirit
>
> Danke, jetzt weiß ich Bescheid. Ich habe mich schon gewundert warum du
> so merkwürdig drauf bist.

??? Ich bin nicht Stephen Gary Wozniak !

> Solche Dummy Aussagen von irgendeinem Inder, der selber schon lange
> nichts mehr programmiert, sind einfach nur Quark!

Vorsicht Fettnapf, der Zitierte (Saijad Khan) ist nicht Inder sondern 
Pakistani (geb. 1973 in Karachi).

: Bearbeitet durch User
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