Forum: Platinen KICAD-Platine


von Basti (bastihateinefrage)


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Hallo,

Ich versuch eine Platine in KICAD zu erstellen. Dafür benötige ich 
Durchkontaktierungsvias. Wenn ich diese auf Eurocircuits bestellen 
möchte, kommt ein Fehler, dass der Außenlagenrestring 0mm beträgt, 
obwohl ich eine Mindestbreite von 0.125mm angegeben habe. Weiss jemand 
was der Fehler sein könnte.


Eine weitere Frage wäre, ob man vor allen ICs auf einer Leiterplatte 
unbedingt einen Kondensator benötigt oder ob das nur für die Perfektion 
ist.

Gruß und Danke im Voraus

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Basti schrieb:
> Dafür benötige ich
> Durchkontaktierungsvias. Wenn ich diese auf Eurocircuits bestellen
> möchte, kommt ein Fehler, dass der Außenlagenrestring 0mm beträgt,
> obwohl ich eine Mindestbreite von 0.125mm angegeben habe.

Zeig mal ein paar Screenshots.

Basti schrieb:
> Eine weitere Frage wäre, ob man vor allen ICs auf einer Leiterplatte
> unbedingt einen Kondensator benötigt oder ob das nur für die Perfektion
> ist.

Kommt drauf an.

von Basti (bastihateinefrage)


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> Zeig mal ein paar Screenshots.
> Sind angehägt

> Kommt drauf an.
auf was ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> obwohl ich eine Mindestbreite von 0.125mm angegeben habe

Diese interessiert nur den DRC. Hast du den denn überhaupt laufen 
lassen?

Da, wo du die zu verwendenden Vias definierst, musst du dich schon 
selbst kümmern, dass diese auch passen.

Btw., eine minimale Leiterbreite von 0 ist ganz sicher nicht sinnvoll.

von Basti (bastihateinefrage)


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> Diese interessiert nur den DRC. Hast du den denn überhaupt laufen
> lassen?
Ja, ich habe ihn laufen lassen. Dieser gibt aber keine Fehler an.
> Da, wo du die zu verwendenden Vias definierst, musst du dich schon
> selbst kümmern, dass diese auch passen.
Wir haben passsende Ringbreiten von 0,125mm angegeben, aber die 
Fehlermeldung kommt trotzdem.
> Btw., eine minimale Leiterbreite von 0 ist ganz sicher nicht sinnvoll.
Was ist dann eine sinnvolle mindestbreite? Unsere Leiterbahnbreite 
beträgt eigentlich 0,2mm.

von Christian E. (cerker)


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Sind das da 4 oder gar 6 Layer? Für eine Platine die problemlos in 
Duallayer ging, mit etwas wollen (und unnötigen und unangebrachten 
Masochismus) sogar einlagig.

Das man sich Quadlayer leistet was kaum teurer ist und dafür eine VCC 
und GND Plane (die dann aber auf Innenlagen sein sollten) sehe ich ja 
ein, mache ich auch selbst. Aber mehr?

von Johannes T. F. (jofe)


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Basti schrieb:
> Was ist dann eine sinnvolle mindestbreite?

Die, die dein Leiterplattenfertiger in seinen Design Rules bzw. 
Manufacturing Capabilities, oder wie auch immer er es nennt, angibt.

von Basti (bastihateinefrage)


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Christian E. schrieb:
> Sind das da 4 oder gar 6 Layer? Für eine Platine die problemlos in
> Duallayer ging, mit etwas wollen (und unnötigen und unangebrachten
> Masochismus) sogar einlagig.
>
> Das man sich Quadlayer leistet was kaum teurer ist und dafür eine VCC
> und GND Plane (die dann aber auf Innenlagen sein sollten) sehe ich ja
> ein, mache ich auch selbst. Aber mehr?
Aufgrund der Größe und Komplexität unserer Schaltung, haben wir 6 Layer 
benötigt.
Ground ist auf Ebene 5 ; VCC auf Back

von Hans (ths23)


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Basti schrieb:
> Was ist dann eine sinnvolle mindestbreite? Unsere Leiterbahnbreite
> beträgt eigentlich 0,2mm.
Das hängt vom Fertiger der PCB ab. Der gibt vor welche Größen 
einzuhalten sind. Hier 
https://www.eurocircuits.de/blog/kicad-design-regeln/ stehen die 
Designregeln für KiCAD. Bei KiCAD mußt Du das wohl alles manuell 
eingeben, da lt. Eurocircuits KiCAD keine Designfiles importieren kann.
Dein Restring dürfte wohl etwas zu klein sein. Lt. der verlinkten Seite 
ist der minimale Bohrungsdurchmesser 0,35mm und der der minimale 
Viadurchmesser 0,6mm, was dann ein ein Restring von 0,25mm wäre. Für die 
Innenlagen ist der minimale Viadurchmesser sogar 0,65mm, womit sich ein 
Restring von 0,3mm ergibt.

Ich lade mir immer die Designrules als File herunter und importiere 
diese in mein ECAD-System, da gab es dann auch noch nie Probleme. Wenn 
das nicht geht, dann muß man das halt per Hand machen, was naturgemäß 
fehlerträchtig ist.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Basti.

Basti schrieb:

> Ich versuch eine Platine in KICAD zu erstellen. Dafür benötige ich
> Durchkontaktierungsvias. Wenn ich diese auf Eurocircuits bestellen
> möchte, kommt ein Fehler, dass der Außenlagenrestring 0mm beträgt,
> obwohl ich eine Mindestbreite von 0.125mm angegeben habe. Weiss jemand
> was der Fehler sein könnte.

Siehe meine Vorschreiber.


> Eine weitere Frage wäre, ob man vor allen ICs auf einer Leiterplatte
> unbedingt einen Kondensator benötigt oder ob das nur für die Perfektion
> ist.

Nicht unbedingt. Aber bevor Du Probleme bekommst, weil einige ICs 
Einbrüche auf der Versorgungsspannung verursachen und Deine Schaltung 
darum stolpert, soltest Du sie trozdem setzten.
Und nicht vergessen: Damit die Kondensatoren wirken, müssen sie mit 
möglicht kurzen Leitungen an den Versorgungsspannungs Pins der ICs 
angeschlossen werden.

Die Kondensatoren schön aufgeräumt in eine Ecke des Boards zu stellen 
bringt nichts, sie müssen jeweils einzeln zu den ICs, und aus genau dem 
Grunde ist es nicht sinnvoll, die genaugenommen paralell geschalteten 
Kondensatoren durch einen großen zu ersetzten.

Hauptgrund: Du darfst in dem Falle die Leiterbahnen als nichtideale 
Widerstände nicht vergessen. Leiterbahnen haben Widerstand und 
induktivität und auch Kapazität gegen den Rest der Welt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.lo2.de

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans schrieb:
> Bei KiCAD mußt Du das wohl alles manuell eingeben, da lt. Eurocircuits
> KiCAD keine Designfiles importieren kann.

Mittlerweile kann man die Regeln aus einem vorhandenen Layout 
übernehmen. Man könnte sich also ein Template-Layout bauen, das nur 
dafür da ist, die Regeln vorzuhalten.

Basti schrieb:
>> Diese interessiert nur den DRC. Hast du den denn überhaupt laufen
>> lassen?
>
> Ja, ich habe ihn laufen lassen. Dieser gibt aber keine Fehler an.

Das wäre allerdings seltsam. Ist da irgendwas beim Export der 
Gerberdaten falsch gelaufen? Hast du dir denn die Gerberdaten mal 
angesehen?

: Bearbeitet durch Moderator
von Bauform B. (bauformb)


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Basti schrieb:
> Wenn ich diese auf Eurocircuits bestellen
> möchte, kommt ein Fehler, dass der Außenlagenrestring 0mm beträgt,
> obwohl ich eine Mindestbreite von 0.125mm angegeben habe.

Eurocircuits rechnet anders als KiCad: Außendurchmesser - Durchmesser 
des Bohrers, nicht: Außendurchmesser - Nenndurchmesser.

Unabhängig davon sind deine DRC-Einstellungen ziemlich extrem, gerade 
bei Vias. Mit realistischen Einstellungen kostet die Platine nur noch 
1/10. In deinem anderen Beitrag sieht es doch ganz normal aus:

Basti schrieb:
> Unsere Leiterbahnbreite beträgt eigentlich 0,2mm.

von Basti (bastihateinefrage)


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> Eurocircuits rechnet anders als KiCad: Außendurchmesser - Durchmesser
> des Bohrers, nicht: Außendurchmesser - Nenndurchmesser.
Hast du Empfehlungen für uns, wie wir die Größen für die Vias wählen.


> Unabhängig davon sind deine DRC-Einstellungen ziemlich extrem, gerade
> bei Vias. Mit realistischen Einstellungen kostet die Platine nur noch
> 1/10. In deinem anderen Beitrag sieht es doch ganz normal aus:
Was wären denn realistische Einstellungen ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Hast du Empfehlungen für uns, wie wir die Größen für die Vias wählen.

Du hast doch offenbar sowieso ein "Kuchenbrett", dessen Fläche im 
wesentlichen durch die THT-Bauteile dominiert wird, oder? Was spricht 
dagegen, Vias mit 0,4 mm Bohrung und 0,7 mm Außendurchmesser zu 
benutzen?

An die untere Grenze für Vias würde ich nur dann gehen, wenn ich eine 
kleine Platine designen möchte und die Vias einen dominanten Anteil am 
Flächenverbrauch bilden.

von Basti (bastihateinefrage)


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Jörg W. schrieb:
> Basti schrieb:
>> Hast du Empfehlungen für uns, wie wir die Größen für die Vias wählen.
>
> Du hast doch offenbar sowieso ein "Kuchenbrett", dessen Fläche im
> wesentlichen durch die THT-Bauteile dominiert wird, oder? Was spricht
> dagegen, Vias mit 0,4 mm Bohrung und 0,7 mm Außendurchmesser zu
> benutzen?
Für uns klingt das gut, wissen tun wir es aber nicht. Das Problem ist, 
dass es trotz ihrer Werte dieselbe Fehlermeldung bei Eurocircuits gibt.

> An die untere Grenze für Vias würde ich nur dann gehen, wenn ich eine
> kleine Platine designen möchte und die Vias einen dominanten Anteil am
> Flächenverbrauch bilden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Das Problem ist, dass es trotz ihrer Werte dieselbe Fehlermeldung bei
> Eurocircuits gibt.

Dann zeig bitte die Gerberdaten.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Aufgrund der Größe und Komplexität unserer Schaltung, haben wir 6 Layer
> benötigt.

Sofern nicht die andere Seite der Leiterplatte noch mit SMD-Bauteilen 
zugepflastert ist, sehe ich keine besondere Komplexität der Schaltung. 
Und gerade weil die Leiterplatte so groß ist, gibt es doch haufenweise 
Platz für Leiterbahnen. Vier Lagen sollten ohne große Mühe drin sein.

Allerdings sahen die sichtbaren Ausschnitte des Layouts einfach 
grauenhaft aus. Warum werden die Leiterbahnen ohne Not möglichst dicht 
an den Pinreihen entlanggeführt? Gerade bei bedrahteten Bauelemente und 
so geringen Abständen kommt es doch immer wieder vor, dass insbesondere 
bei Handlötung etwas Lot unter den Lötstopplack kriecht und nach einigen 
Tagen oder Wochen leitfähige Verbindungen bewirkt.

> Ground ist auf Ebene 5 ; VCC auf Back

Gibt es einen besonderen Grund, aus dem die Leiterplatte besonders stark 
gebogen sein soll? Viele Hersteller lehnen so etwas auch recht 
konsequent ab, insbesondere auch Euroicircuits.

von Basti (bastihateinefrage)


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Jörg W. schrieb:
> Basti schrieb:
>> Das Problem ist, dass es trotz ihrer Werte dieselbe Fehlermeldung bei
>> Eurocircuits gibt.
>
> Dann zeig bitte die Gerberdaten.
Ich habe die die ZIP-Datei angehänt.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Ich habe die die ZIP-Datei angehänt.

Ach Du Kacke, das sieht ja nach Autorouter von 1985 aus. :-(

Der einzige Tipp, den ich da geben kann, besteht darin, das Layout 
komplett wegzuschmeißen und neu zu machen.

von Basti (bastihateinefrage)


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Andreas S. schrieb:
> Basti schrieb:
>> Ich habe die die ZIP-Datei angehänt.
>
> Ach Du Kacke, das sieht ja nach Autorouter von 1985 aus. :-(
Danke :(
> Der einzige Tipp, den ich da geben kann, besteht darin, das Layout
> komplett wegzuschmeißen und neu zu machen.
Das ist keine Möglichkeit für uns.

von Johannes T. F. (jofe)


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Basti schrieb:
> Das ist keine Möglichkeit für uns.

Da du „uns“ schreibst, gehe ich mal davon aus, dass es sich um ein 
kommerzielles Projekt einer (vermutlich kleinen) Firma handelt. In 
diesem Falle würde ich stark dazu raten, z.B. einen Freiberufler mit dem 
Layouten zu beauftragen, der Erfahrung damit hat und das schon ein paar 
Mal erfolgreich gemacht hat.

Ich habe selbst noch nicht sehr viel Erfahrung damit (nur ein bißchen 
mit einseitigen Platinen und selbst-Ätzen), aber selbst als Anfänger, 
der zumindest schon ein paar Profi-Leiterplatten gesehen hat, kann ich 
beurteilen, dass euer bisheriger Entwurf eher für die Tonne ist. Sorry, 
aber so ist es nun mal. Da ist so ziemlich alles falsch, was man nur 
falsch machen kann. Nicht böse gemeint, daher mein Ratschlag, einen 
externen Experten mit dem Layout zu konsultieren.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Das ist keine Möglichkeit für uns.

Dann gebt Ihr Geld für eine Leiterplatte aus, die krumm und schief sein 
und haufenweise Kurzschlüsse aufweisen wird. Und sie wird entweder gar 
nicht oder nur äußerst instabil funktionieren, weil schon so sichtbar 
ist, dass sich keinerlei Abblockkondensatoren usw. darauf befinden. Oder 
ist die Leiterplatte ein Bestandteil einer technischen Abschlussarbeit, 
und Du/Ihr willst/wollt unbedingt durchfallen oder eine möglichst 
schlechte Note erzielen?

Mit nur etwas Mühe und Überblick entfallen locker 80% dieser völlig 
verkorksten Leiterbahnen. Vermutlich wird die Schaltung genauso scheiße 
sein wie das Layout. Gibt es wirklich keinen Betreuer, der sich das mal 
angeschaut hat?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite



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Andreas S. schrieb:
> Basti schrieb:
>> Ich habe die die ZIP-Datei angehänt.
>
> Ach Du Kacke, das sieht ja nach Autorouter von 1985 aus. :-(

Ja gut, muss ja jeder selbst wissen.

Wofür man allerdings bei stolzen 6 Lagen derartige "Umfahrungen" wie im 
Screenshot braucht, erschließt sich mir nicht.

Davon abgesehen aber: die Vias sind recht klar 0,6 mm / 0,3 mm. Wenn ich 
die Daten bei eurocircuits hochlade, wird auch kein einziger Fehler 
moniert.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Johannes T. F. schrieb:
> Nicht böse gemeint, daher mein Ratschlag, einen
> externen Experten mit dem Layout zu konsultieren.

Ein externer Experte würde in solch einem Fall aber auch großen Wert 
darauf legen, sich die Schaltung anzuschauen und ggf. überarbeiten. 
Ansonsten wäre die Gefahr viel zu groß, dass er auf seiner Rechnung 
sitzen bliebe, weil der Kunde behauptet, die Nichtfunktion der Baugruppe 
läge nur am Layout und nicht etwa an der Schaltung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sorry, gerbv hat mir die ganze Lage ausgegeben, hier nochmal der 
Screenshot, was ich meine.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Eine weitere Frage wäre, ob man vor allen ICs auf einer Leiterplatte
> unbedingt einen Kondensator benötigt

Nach dem, was wir inzwischen von dir gesehen haben: ja, benötigt man.

Wo man sie nicht benötigt, braucht man das nötige Wissen um zu 
entscheiden, warum sie an einer bestimmten Stelle überflüssig sind.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ja, die Kombination "Wir brauchen unbedingt sechs Lagen", lauter DIL-ICs 
und die Frage

> ob man vor allen ICs auf einer Leiterplatte
> unbedingt einen Kondensator benötigt

kommt mir ... merkwürdig vor. Der pluralis Majestatis macht das ganze 
noch merkwürdiger.

von Christian E. (cerker)


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Das Placement ist ja auch gruselig. Aufgereihte ICs und in der Mitte ist 
eines plötzlich 1.27mm versetzt. Raster genauso.. das macht funktional 
natürlich nichts, sieht aber halt aus wie hinges*****en.

Es zeigt aber auch, dass darauf keine besondere Sorgfalt verwendet 
wurde. Das ist ein großer Fehler. Das Bauteilplacement ist 80% der 
Arbeit beim Layouten und entscheidet ob man die Leiterbahnen entspannt 
verlegt oder ob man bis zum Wahnsinn flucht.

Mit etwas Überlegung geht das mit Sicherheit auf 4 Layern (mit VCC und 
GND innen). Vermutlich sogar auf 2, wobei da EMV anspruchsvoller sein 
kann, da Supplylayer zwangsweise zerstückelt werden und man sehr 
aufpassen muss, da keine Loopantennen zu basteln. Mit den heute geringen 
Kosten von 4 Layer würde ich das daher vorziehen.

Ansonsten sehe ich vollkommen unnötig geringe Abstände, sehr ungünstige 
Leiterbahnführung (bei THT mit 45° direkt vom Pad weg .. erstmal gerade 
wegfahren, dann passt mindestens eine Bahn problemlos zwischendurch bei 
großzügigen Abständen, mit heutiger Fertigung auch mehr, denke aber 
nicht dass das hier nötig ist). Wilde Mischung aus 90° und 45° Winkeln, 
unnötig dünne Leiterbahnen...

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Klingt nach Studienprojekt 1. Semster. Sollten sich etwas mehr mühe 
geben, die Studenten ;-)

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Basti schrieb:
> Ich versuch eine Platine in KICAD zu erstellen.

OMG... Also am besten erstmal auf 5x5cm mit nur zwei Lagen so etwas wie 
Leiterbahnführung, Via-Verwendung, Masse-, VCC-Führung und 
Gerberdatenerzeugung üben, bevor man so einen Klotz mit 27x19cm und 4-6 
Lagen planlos ohne jegliche Erfahrung erstellen will, wobei ich mir aber 
fast sicher bin, dass das hier alles mit nur zwei Lagen durchaus zu 
schaffen wäre, wenn man die Teile klug und günstig platzieren und 
verbinden würde. Man sollte erstmal kleine Brötchen backen, bevor man 
riesige Brote machen will.

___
> Dafür benötige ich Durchkontaktierungsvias.

Ist ein Pleonasmus – entweder das eine oder das andere, aber nicht 
beides, spielt bei diesem Design-Desaster aber wohl kaum mehr eine 
Rolle, bis auf den Umstand, dass es in gewisser Weise und vielleicht 
auch unbewusst den Zustand des Designers widerspiegeln könnte.

___
> Eine weitere Frage wäre, ob man vor allen ICs auf einer Leiterplatte
> unbedingt einen Kondensator benötigt oder ob das nur für die Perfektion
> ist.

Ja, auf jeden Fall mindestens 100nF, insbesondere dann, wenn es 
irgendwelche TTL-Dinger sind. Perfektion wäre zwei verschiedene 
Kondensatoren jedem IC zu spenden oder alle drei ICs einen zusätzlichen 
10µF zu setzen. Wäre das Design OK und nicht so katastrophal wie es 
momentan ist, könnte man auch etwas reduzieren, also z.B. jeweils zwei 
benachbarte ICs mit nur einem 100nF bespaßen.

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Jörg W. schrieb:
> Btw., eine minimale Leiterbreite von 0 ist ganz sicher nicht sinnvoll.

Die ist für den "Nullstrom".
SCNR🤣

von Jörg (lixtop)


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[Scherz]
Andreas S. schrieb:
> 1985

Glaube ich nicht, den damit wäre es besser gegangen. :)
[/Scherz]

von Hans (ths23)


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Jörg W. schrieb:
> Mittlerweile kann man die Regeln aus einem vorhandenen Layout
> übernehmen. Man könnte sich also ein Template-Layout bauen, das nur
> dafür da ist, die Regeln vorzuhalten.
Das mag ja sein, allerdings müssen die auch erst mal in das 
Templatelayout rein kommen.
Für so etwas wäre ein Import schon nicht schlecht. Kann doch nicht so 
schwer sein, Daten via File in ein Programm zu laden. Das war wieder mal 
so eine Sache die man schlichtweg übersehen hat.

von Hans (ths23)


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Andreas S. schrieb:
> Vier Lagen sollten ohne große Mühe drin sein.
Vermutlich werden sogar 2 Lagen reichen, wenn man sich Gedanken über die 
Anordnung der BE macht. Wenn ich mir dieses Bildle 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/641122/T1000_Versuch1-F_Cu.gbr.png 
anschaue, dann ist da doch massig Platz auf der Leiterplatte, um noch 
Leiterzüge unterzubringen.

von Klaus F. (klaus27f)


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Andreas S. schrieb:
> Basti schrieb:
>> Ich habe die die ZIP-Datei angehänt.
>
> Ach Du Kacke, das sieht ja nach Autorouter von 1985 aus. :-(
>
> Der einzige Tipp, den ich da geben kann, besteht darin, das Layout
> komplett wegzuschmeißen und neu zu machen.


Der Meinung stimme ich vollumfänglich zu.
Warum so ultradünne Leiterbahnen und mickrigen Abstände, ohne Not?
6 Lagen bei diesen paar groben Bauteilen, lächerlich. 4 reichen.

Dazu die Frage nach Stützkondensatoren, hmmmm.
Ich fürchte da fehlt ganz viel Ahnung.

Übrigends wird -- bei neuer Schaltung -- typisch erst die dritte Version 
"serienreif" sein. Wenn man sorgfältig arbeitet.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Mittlerweile kann man die Regeln aus einem vorhandenen Layout
>> übernehmen. Man könnte sich also ein Template-Layout bauen, das nur
>> dafür da ist, die Regeln vorzuhalten.
> Das mag ja sein, allerdings müssen die auch erst mal in das
> Templatelayout rein kommen.

Klar, irgendwann ist immer der Anfang. Der ist manuell, sofern man nicht 
gerade eine Regeldatei automatisiert schreiben lassen kann.

> Für so etwas wäre ein Import schon nicht schlecht.

Den hast du doch auf diese Weise: es wird ja dabei nicht das Layout 
übernommen, sondern es werden lediglich von einem anderen Layout Regeln 
importiert. Das eigentliche Layout selbst kann dabei auch gern leer 
sein, dann ist es eben wirklich nur ein Regel-Template.

Im Prinzip könnte auf diese Weise auch eurocircuits ein derartiges 
Template bereitstellen.

PS: Aisler liefert genau sowas bei sich, gestaffelt nach den einzelnen 
Platinen-Klassen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Basti schrieb:
> Aufgrund der Größe und Komplexität unserer Schaltung, haben wir 6 Layer
> benötigt.

Wer ist mit „wir” gemeint – Du und der Autorouter?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Gregor.

Gregor J. schrieb:

> Wer ist mit „wir” gemeint – Du und der Autorouter?

Eine KI, die auf einem Cluster läuft? ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Basti (bastihateinefrage)


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Gregor J. schrieb:
> Basti schrieb:
>> Aufgrund der Größe und Komplexität unserer Schaltung, haben wir 6 Layer
>> benötigt.
>
> Wer ist mit „wir” gemeint – Du und der Autorouter?
hahaha

von Thomas W. (goaty)


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Was soll das Grab aus TTL und 7-Segment denn werden ?
Ob das für T1000 reicht ?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> hahaha

Statt hier herumzulachen, solltest Du lieber mal die gestellten Fragen 
beantworten.

Ist es beabsichtigt, dass die Leiterplatten krumm wie eine Banane wird 
(, sofern der Hersteller sie überhaupt fertigt)?

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Andreas S. schrieb:
> Ach Du Kacke, das sieht ja nach Autorouter von 1985 aus. :-(
>
> Der einzige Tipp, den ich da geben kann, besteht darin, das Layout
> komplett wegzuschmeißen und neu zu machen.

Dem kann ich mich nur anschließen. Selten so einen Stuss gesehen.

Sieht fast wie ein Experiment aus was man dem Platinenfertiger (gegen 
saftigen Aufpreis) noch zumuten kann um zu schauen wieviele Fehler die 
fertige Platine am ende dann hat. Fußballfeld große Platine, noch dazu 
mit riesigen Steinzeitbriketts befüllt, und dann alles so dünn und dicht 
ran wie nur irgend möglich - *amkoptkratz!*

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Irgend W. schrieb:
> gegen saftigen Aufpreis

Von den (unnötigen) 6 Lagen abgesehen, wird das nicht weiter aufpreisig 
sein. Anders als vor 30 Jahren, als solche DIL-Kuchenbretter noch 
Standard waren, sind inzwischen 125 µm große Strukturen bei den meisten 
Fertigern Normalpreis.

Aber warum man im Jahr 2024 so ein Kuchenbrett bauen will und dann so 
dünn "besiedelt", erschließt sich wohl hier niemandem.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Basti schrieb:
> hahaha

Einfach mal ehrlich zu sich selbst und zu den anderen sein und gewisse 
Dinge zugeben – Du hast nämlich schon genug Zeit allen hier mit 
Rätselraten gestohlen.

von Hans (ths23)


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Jörg W. schrieb:
> Aber warum man im Jahr 2024 so ein Kuchenbrett bauen will und dann so
> dünn "besiedelt", erschließt sich wohl hier niemandem.
"Kuchenbretter kann man schon noch machen - zumindest für Privat, wenn 
man alte Bestände aufbrauchen möchte, es auf die Größe und den 
Stromverbrauch nicht ankommt. Man könnte auch sagen einfach mal aus Spaß 
an der Freude. Allerdings kann man sich auch dann Mühe geben und die 
graue Masse zwischen den Ohren einsetzen, um zu einem ordentlichen 
Ergebnis zu kommen.
Einfach mal über die Anordnung von den Bauelementen und Via's 
nachdenken, dann käme definitiv nicht so ein Schrott wie bei dem TO 
raus. Ich mache die Leiterplatten ganz bestimmt auch nicht immer optimal 
- ich mache es ausschließlich für's Hobby, aber so würde ich es 
definitiv nicht stehen lassen. Ich würde mich schämen so etwas in der 
Öffentlichkeit zu zeigen.
Im angehängten Bildle habe ich noch mal eine Stelle raus gezeichnet und 
im Ausschnitt mal 3 Stellen gekennzeichnet, die man in wenigen Minuten 
deutlich besser umsetzen könnte. Das sind ja nur 3 Beispiele. Man findet 
diesen Schwachsinn zu Hauf auf der Platine.
Ohne die Schaltung konkret zu kennen behaupte ich mal das man mit etwas 
dickeren Leiterzügen und 2 Lagen hinkommt. Man muß sich halt ein paar 
Gedanken machen und sich auch nicht scheuen mal ein paar Entwürfe zu 
verwerfen und man sollte auch genügend Zeit für so einen Entwurf 
einplanen - da kann man auch schell mal mehrere Tage oder auch Wochen zu 
bringen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Hans schrieb:
> "Kuchenbretter kann man schon noch machen - zumindest für Privat, wenn
> man alte Bestände aufbrauchen möchte, es auf die Größe und den
> Stromverbrauch nicht ankommt.

Aber ist es sinnvoll, gleich mehrere hundert Euro an Aufpreis für eine 
Leiterplatte zu bezahlen, um damit alte Bauelemente im Wert von 
vielleicht zehn Euro zu retten?

> Man könnte auch sagen einfach mal aus Spaß an der Freude.

Das ist durchaus legitim.

> Ich würde mich schämen so etwas in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Mir wäre es schon dem Fotobelichter und dem Ätzbad gegenüber peinlich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jungs, bitte hört doch mal auf, den TE hier niederzumachen.

Er ist offensichtlich ein Anfänger. Es ist sein gutes Recht, als 
Anfänger auch Dinge, sagen wir mal, sehr unoptimal zu machen. Wir haben 
alle mal angefangen.

Solange er aus den Hinweisen (von denen ja viele durchaus Erkenntnisse 
aus mehreren Jahrzehnten derartiger Tätigkeit enthalten) auch selbst was 
lernt, hat das Forum doch seinen Zweck erfüllt.

von Benjamin K. (bentschie)


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Hallo,

Wo es nicht passt haben jetzt genug Leute erzählt. Dashalb jetzt den 
Schritt nach vorn.

1. Alle Leitungen entfernen, komplett neu anfangen.
2. !jedem! IC einen 100nF spendieren
3. sinnvolle Anordnung wählen, so das die Airwires möglichst 
kurz/einfach werden
4. zuerst die Versorgung Layouten, z.B. 0,4 mm, Sternförmig oder als 
Fläche
5. Leitung neu ziehen, in 0,3 mm mit Vorzugsrichtungen. 
Vorzugsrichtungen bedeutet das Leitung in einer Lage nur in ein einzige 
Richtung verlegt werden. Beim Richtungswechsel kommt ein Via und geht 
auf einer anderen Lage weiter.
(Dabei könnte man dann auch Ausnahmen machen, aber nur mit genügend 
Erfahrung und erst gegen Ende des Layouts und schon gar nicht am Anfang. 
Für einen Anfänger sind allerdings keine Ausnahmen die bessere 
Variante.)
6. Dann kommst du Nochmal vorbei. Ja, der Ton ist etwas grob hier, wenn 
aber keiner mehr meckert kannst du mit 99% Wahrscheinlichkeit davon 
ausgehen, das das Layout funktionieren wird.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Benjamin K. schrieb:
> zuerst die Versorgung Layouten, z.B. 0,4 mm, Sternförmig oder als Fläche

Wenn er bei vier Lagen bleiben will (auch das ist eigentlich unnötig, 
wir haben ganze Computer auf zwei Lagen gebaut früher), dann hat er das 
Problem eigentlich nicht: eine Innenlage großflächig Vcc, eine 
großflächig GND. Die beiden Außenlagen routen dann die Signale.

von Hans (ths23)


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Andreas S. schrieb:
> Aber ist es sinnvoll, gleich mehrere hundert Euro an Aufpreis für eine
> Leiterplatte zu bezahlen, um damit alte Bauelemente im Wert von
> vielleicht zehn Euro zu retten?
Bei meinen Projekten konnte ich bisher keinen großen Unterschied beim 
PCB-Preis feststellen. Es war völlig egal ob ich alte THT oder moderne 
SMD Bauelemente verwurstet habe der Preis war eigenlich immer der 
Gleiche. Allerdings bin ich bisher auch immer mit 2 Layern ausgekommen, 
allerdings Gedanken mußte ich mir schon machen und da gab es auch 
Projekte wo ich über 2 Wochen dran gesessen habe und so einige Entwürfe 
auch wieder verworfen habe. Allerdings ist es bei mir Hobby und mir 
kommt es auch nicht auf die Zeit an.
Habe auch schon ein Design komplett vor die Wand gefahren, so daß ich 
die Leiterplatte noch einmal fertigen lassen mußte - ist halt Lehrgeld.

von Benjamin K. (bentschie)


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Hans schrieb:
> Es war völlig egal ob ich alte THT oder moderne
> SMD Bauelemente verwurstet habe der Preis war eigenlich immer der
> Gleiche.

Ja, der Preis pro Fläche ist identisch. Aber mit SMD braucht man eben 
deutlich weniger Fläche. Bei dichter zweiseitiger Bestückung, bestimmt 
weniger als ein Viertel. Irgendwann sind dann Befestigungslöcher und 
Stecker die dominierenden Bauelemente.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans schrieb:
> Es war völlig egal ob ich alte THT oder moderne SMD Bauelemente
> verwurstet habe der Preis war eigenlich immer der Gleiche.

Bei eurocircuits wäre der Unterschied schon drastisch. Also nicht wegen 
THT vs. SMD, sondern wegen des Flächenverbrauchs.

: Bearbeitet durch Moderator
von Hugo (vonderalbraa)


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Jörg W. schrieb:
> wir haben ganze Computer auf zwei Lagen gebaut früher

... und nicht zu vergessen: Das erhabene Gefühl beim Routen, die letzten
zwei Leitungen doch noch geschafft zu haben ;-)

Tja, da war die Welt noch in Ordnung :-)

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Wenn er bei vier Lagen bleiben will (auch das ist eigentlich unnötig,
> wir haben ganze Computer auf zwei Lagen gebaut früher),

Heutzutage würde ich mir das aber nur noch in Ausnahmefällen antun 
wollen, da die ganzen EMV-Eigenschaften durch dedizierte 
Versorgungslagen um Größenordnungen besser werden.

> dann hat er das
> Problem eigentlich nicht: eine Innenlage großflächig Vcc, eine
> großflächig GND. Die beiden Außenlagen routen dann die Signale.

Aber dann biegt sich doch die Leiterplatte nicht mehr wie eine Banane. 
Der TE verweigert ja beharrlich jegliche Auskunft darüber, warum das 
jedoch wichtig ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Wenn er bei vier Lagen bleiben will (auch das ist eigentlich unnötig,
>> wir haben ganze Computer auf zwei Lagen gebaut früher),
>
> Heutzutage würde ich mir das aber nur noch in Ausnahmefällen antun
> wollen, da die ganzen EMV-Eigenschaften durch dedizierte
> Versorgungslagen um Größenordnungen besser werden.

Da er selbst den Sinn der Stützkondensatoren in Frage stellt, habe ich 
nicht den Eindruck, dass EMV-Verhalten hier irgendeiner Betrachtung Wert 
ist. :)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Da er selbst den Sinn der Stützkondensatoren in Frage stellt, habe ich
> nicht den Eindruck, dass EMV-Verhalten hier irgendeiner Betrachtung Wert
> ist. :)

Dann ist es aber auch völlig egal, ob er eine, zwei, vier oder sechs 
Lagen verwendet. Genauso gut könnte er die Bauteile auch einfach 
unverdrahtet auf ein Stück Sperrholz kleben.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Hans schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Aber ist es sinnvoll, gleich mehrere hundert Euro an Aufpreis für eine
>> Leiterplatte zu bezahlen, um damit alte Bauelemente im Wert von
>> vielleicht zehn Euro zu retten?
> Bei meinen Projekten konnte ich bisher keinen großen Unterschied beim
> PCB-Preis feststellen. Es war völlig egal ob ich alte THT oder moderne
> SMD Bauelemente verwurstet habe der Preis war eigenlich immer der
> Gleiche.

Aber hast Du mal geschaut, was seine aktuelle Leiterplatte laut 
Kalkulator kosten soll? EUR 350,45 netto, EUR 417,02 brutto!

> Allerdings bin ich bisher auch immer mit 2 Layern ausgekommen,
> allerdings Gedanken mußte ich mir schon machen und da gab es auch
> Projekte wo ich über 2 Wochen dran gesessen habe und so einige Entwürfe
> auch wieder verworfen habe.

Noch früher(tm) musste ich nicht nur mit einer oder zwei Lagen 
auskommen, sondern mangels Durchkontaktierungen auch noch darauf achten, 
welche Bauelemente sich von der Bestückungsseite löten ließen, um das 
Gepfriemel mit Drahtstücken oder Nieten zu vermeiden.

von Benjamin K. (bentschie)


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Andreas S. schrieb:
> Aber hast Du mal geschaut, was seine aktuelle Leiterplatte laut
> Kalkulator kosten soll? EUR 350,45 netto, EUR 417,02 brutto!

Oh weh, das stimmt. Ich vermute aber, das wird wesentlich besser, wenn 
er mit dickeren Leitungen und mehr Restring arbeitet. Er ist mit seinen 
Wünschen ja doch recht weit an der Grenze des machbaren (125µm Restring) 
und macht es deswegen unnötig teuer. Und die 20% ungenutzte Fläche 
könnte er durch bessere Platzierung auch einsparen.

p.s. Sieht für mich ja auch wie der erste Versuch aus. Mit harter 
Kollision mit der Realität beim Bestellen. Schön ist das nicht, gehört 
aber leider dazu. Deswegen halte ich es ja auch für besser jetzt 
Empfehlungen zu geben, Kritik gab es ja genug.

p.s.s. an den TO:
Alle hier, waren mit ihrem erstem Layout auch nicht wirklich besser!
Oder aber sie hatten jemand mit viel Erfahrung der sie an die Hand 
genommen und Unterwegs bereits korrigiert hat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Benjamin K. schrieb:
> Ich vermute aber, das wird wesentlich besser, wenn er mit dickeren
> Leitungen und mehr Restring arbeitet.

Nö, soweit ich sehen kann, passt das alles noch in die nicht 
aufpreispflichtigen Standard-Regeln von eurocircuits. Es ist rein die 
riesige Fläche, die hier den Preis macht.

Bei preiswerten chinesischen Fertigern wäre das sicher anders, aber auch 
da kostet Fläche Geld – und man hat die verkorkste Platine dann auch 
gleich noch fünfmal …

von Johannes T. F. (jofe)


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Benjamin K. schrieb:
> p.s.s. an den TO:

Ich glaube, der hat sich schon längst aus dem Thread hier 
verabschiedet …

von Hans (ths23)


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Benjamin K. schrieb:
> Ja, der Preis pro Fläche ist identisch. Aber mit SMD braucht man eben
> deutlich weniger Fläche.

Ja das mag ja sein, allerdings verarme ich bei den heutigen Preisen für 
eine PCB auch nicht, wenn die einen Tacken größer ist. Hinzu kommt noch 
das eine größere PCB für michbesser handhabbarer ist - man wird halt 
nicht jünger und die Augen werden nicht besser.
Meine teuerste PCB bei JLC war ein Frontplatte von 300mmx130mm, da haben 
5 Stück 13,36€ gekostet. Da überlege ich wirklich nicht mehr ob ich die 
PCB kleiner oder größer mache. Alleine der Versand bei Mouser wäre 
teurer, wenn ich Bauelemente bei kaufen müßte an Stelle die alten zu 
verwursten. Die meisten meiner LP sind deutlichlich kleiner als 
Euroformat - egal ob THT oder SMD.

Andreas S. schrieb:
> Noch früher(tm) musste ich nicht nur mit einer oder zwei Lagen
> auskommen, sondern mangels Durchkontaktierungen auch noch darauf achten,
> welche Bauelemente sich von der Bestückungsseite löten ließen, um das
> Gepfriemel mit Drahtstücken oder Nieten zu vermeiden.
Ja das war früher und ich habe das auch gemacht. Ist aber heute Gott sei 
Dank nicht mehr nötig.

von Basti (bastihateinefrage)


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Benjamin K. schrieb:
> Hallo,
>
> Wo es nicht passt haben jetzt genug Leute erzählt. Dashalb jetzt den
> Schritt nach vorn.

Danke, das hat mir sehr geholfen.

von Basti (bastihateinefrage)


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Ich hätte noch eine letzte Frage:

Setzt man die Kondensatoren einfach neben die ICs und verbindet sie mit 
der VCC- und Masse-Schicht oder wie stellt man das an ?

Die Kondensatoren müssen dabei so nah wie möglich an dem VCC-Pin der ICs 
liegen oder ?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Basti schrieb:

> Setzt man die Kondensatoren einfach neben die ICs und verbindet sie mit
> der VCC- und Masse-Schicht oder wie stellt man das an ?
>

Man stellt sie neben die ICs, und verbindet sie direkt mit den 
entsprechenden IC Pins. Der Umweg über ein Versorgungslayer ist schon 
nicht so gut.
Im Zweifel gehst Du meist immer über ein Via, das das Layer anbindet, 
aber
direkt umgehst Du das zumindest bei SMD.

Hängt natürlich auch daran, wie das Pinning des ICs ist.

> Die Kondensatoren müssen dabei so nah wie möglich an dem VCC-Pin der ICs
> liegen oder ?

Richtig. Und GND genauso.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> Hängt natürlich auch daran, wie das Pinning des ICs ist.

Naja, bei Standard-Logik-ICs mit ihren diagonal gegenüberliegenden 
Versorgungsanschlüssen war das nicht so optimal.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg.

Jörg W. schrieb:

>> Hängt natürlich auch daran, wie das Pinning des ICs ist.
>
> Naja, bei Standard-Logik-ICs mit ihren diagonal gegenüberliegenden
> Versorgungsanschlüssen war das nicht so optimal.

Richtig. Darum gab es ja auch Sockel, wo diagonal ein 100nF keramischer 
Kondensator verbaut war.

Grundsätzlich gibt es natürlich Probleme, wenn man versucvht, alles in 
jeder Richtung zu optimieren. Ohne Kollisionen geht das nicht.

Als man mit den standard Logig Gattern angefangen hat, war das aber 
erstmal eine riesen Fortschritt und die Entstörung war noch nicht so 
eine riesen Nummer.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Basti schrieb:
> Ich hätte noch eine letzte Frage:
> Setzt man die Kondensatoren einfach neben die ICs und verbindet sie mit
> der VCC- und Masse-Schicht oder wie stellt man das an ?
> Die Kondensatoren müssen dabei so nah wie möglich an dem VCC-Pin der ICs
> liegen oder ?

Tja, auch so etwas wird der einfach so per Knopfdruck und ohne jegliche 
Parametereinstellungen losgelassene Autorouter leider nicht können. Wenn 
Du bei Deinen Logik-ICs unter 20MHz bleibst, kannst Du Dir das z.B. 
einfach anhand einer älteren Platine eines Homecomputers – wie Atari 
800XL oder C64 – an- und ggfs. abschauen (Beispiel im Anhang), mit 
Deiner TTL-Orgie bist Du hier vermutlich in der passenden Zeit zu Hause. 
Hier hat fast jeder IC einen eigenen Abblockkondensator – das sind oft 
diese grünblauen liegenden THT-Teile, was man gut an den DRAM-ICs 
erkennen kann (links im Bild, die rote Markierung verdeckt hier leider 
einige), und man muss sie nicht krampfhaft millimetergenau an die 
IC-Pins setzen. Wenn da 1-2cm Abstand manchmal ensteht, weil es nicht 
anders geht, passiert nichts, hauptsache der ist vorhanden. Viele dieser 
Computerleiterplatten hat man übrigens damals mit 2-Layer-Platinen 
geschafft. Es gibt auch ältere Frequenzzähler nur mit TTL-ICs und 
7-Segment-LED-Anzeigen aufgebaut (ca. 20-30 ICs) – das würde auch Deiner 
Leiterplatte ähneln und wäre somit vielleicht auch anschauungswert. Man 
kann möglicherweise alles deutlich vereinfachen und damit auch die 
Platinenabmessungen angenehm verkleinern, aber dazu müsste man den 
Schaltplan sehen und erfahren, was es sein soll, und das Wichtigste – 
sich damit auskennen. Stichworte hierzu: µC, CPLD oder FPGA.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
>> Naja, bei Standard-Logik-ICs mit ihren diagonal gegenüberliegenden
>> Versorgungsanschlüssen war das nicht so optimal.
>
> Richtig. Darum gab es ja auch Sockel, wo diagonal ein 100nF keramischer
> Kondensator verbaut war.

Könnte man natürlich heutzutage auch genauso gut mit einem auf der 
Unterseite montierten SMD-Keramikkondensator machen. Ist nicht besser 
und nicht schlechter. Würden selbst auf der Oberseite noch unter den 
DIL-Stein passen. :-)

von Klaus F. (klaus27f)


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