Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik die 75Ohm Teminiserung bei Composite Video


von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Hallo Leute,

ich brauche mal einen Erfahrungswert von den alten Hasen, die noch viel 
mit analogem Video gemacht haben:
Ich baue gerade fuer eine Veranstaltung 
(https://www.classic-computing.de/cc2024/) eine Videosignalverteilung 
auf, die Composite-Video ueber etwas laengere Strecken (10-20 m) senden 
soll. Als Kabel wollte ich RG59B verwenden. Eventuell aber auch noch 
vorhandenes 75-Ohm Antennenkabel. Die Signalquellen sind allesamt 
historische Rechner aus der Heimcomputerzeit (80er). Die Senken sind in 
meinem Fall ein moderner Beamer und ein Fernseher.

Bei den Heimcomputern ist die Ausgangsstufe oft nicht sehr viel mehr als 
ein Emitterfolger ohne saubere 75 Ohm Terminierung. Sprich die 
Quellimpedanz ist das, was der Transistor eben so hat und das duerfte 
deutlich kleiner als 75 Ohm sein. Das ganze wurde frueher ja in der 
Regel mit einfachen Cinch-Kabeln unbekannter Impedanz mit dem Fernseher 
verbunden. Bei den ueblichen Kabellaengen unter 2m hat das fuer 
einigermassen passable Bildqualitaet gereicht.

Ich frage mich nun, was denn eingentlich die typische Eingangsimpedanz 
ist, die ich bei einem modernen Fernseher/Beamer, aber auch bei einem 
historischen Fernseher zu erwarten habe. Dass Profi-Equipment hier eine 
75 Ohm Terminierung hat, ist mir bekannt. Aber wie ist das eigentlich 
bei Consumer-Elektronik? Sind die Video-Eingaenge da nicht eher 
hochohmig? Das wuerde zumindest besser zu dem Konzept niederohmiger 
Treiber am Cinch-Kabel passen. Hat hier irgend jemand 
Praxiserfahrungen/Erfahrungswerte hierzu und kann mir dabei helfen eine 
Arbeitshypothese aufzustellen, was ich am Kabelende eigentlich fuer eine 
Impedanz zu erwarten habe? Das waere fuer das weitere Design sehr 
hilfreich. Leider habe ich die in Frage kommenden Signalsenken (Beamer, 
Fernseher) aktuell nicht im Zugriff. Also kann ich dem Problem auch 
nicht messtechnisch beikommen.

Bevor Hintergrundfragen kommen: Mein Konzept sieht vor, dass ich das 
Videosignal direkt an der Quelle mit einer hochohmigen Verstaerkerstufe 
anzapfe und dann nach der Verstaerkung mit 75 Ohm terminiert auf das 
Kabel gebe. Auf der Empfaengerseite findet eine Phantomspeisung des 
Sendeverstaerkers statt und eine geeignete Terminierung, damit das 
Signal nicht ins Kabel zurueck reflektiert wird. Nur die Terminierung 
ist schwer zu entwickeln, wenn ich nicht weiss oder zumindest vermute, 
was "danach" kommt.

Andi

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Also ich wuerde auch bei nicht-profi-Videoequipment von 75 Ohm 
Eingangsimpedanz ausgehen.
Bei Emitterfolgern fuer Video kenne ich das auch eher so, dass dann 
zwischen Emitter und Ausgang noch ein 68 Ohm Widerstand haengt, der dann 
die Ausgangsimpedanz Richtung 75Ohm schiebt.
Wenn die 75 Ohm an irgendeiner Seite nicht eingehalten werden, kanns 
auch gut sein, dass der Pegel dann nicht mehr passt. Nur mit Glueck 
erkennt das irgendwer am Eingang und passt seine interne 
Weiterverarbeitung an...

20m sollten auch noch ohne irgendwelche Zwischenverstaerker laufen, wenn 
irgendein Koaxkabel und nicht 2 nasse Schnuersenkel verwendet wird.

Gruss
WK

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Andi M. schrieb:
> Ich baue gerade fuer eine Veranstaltung
> (https://www.classic-computing.de/cc2024/) eine Videosignalverteilung
> auf, die Composite-Video ueber etwas laengere Strecken (10-20 m) senden
> soll. Als Kabel wollte ich RG59B verwenden. Eventuell aber auch noch
> vorhandenes 75-Ohm Antennenkabel. Die Signalquellen sind allesamt
> historische Rechner aus der Heimcomputerzeit (80er).

Wirst Du vermutlich vorher real aufbauen, testen und ausprobieren 
müssen, was mit welchem alten Rechner geht – normalerweise würde man bei 
solchen Distanzen auch einen Verstärker, Verteiler oder eine Art Switch 
mit automatischer Anpassung dazwischenschalten. Das Grübeln und 
Theoretisieren wird Dich in diesem Fall nicht weiterbringen, nur der 
reale Testaufbau wird Dir relevante Erkenntnisse liefern, die sich dann 
in erster Linie auf Deine Geräte und Deine Installation beziehen werden 
– das sollte man mit ausreichend viel Zeitreserve VOR der eigentlichen 
Veranstaltung machen, also nicht 5 Stunden vorher oder so, wo man nicht 
einmal mehr Zeit hat, etwas zu kaufen, um damit zu experimentieren. Die 
Idee mit dem Antennenkabel kann man bei CVBS vermutlich vergessen, aber 
das wirst Du dann schon sehen.

: Bearbeitet durch User
von Mi N. (msx)


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Andi M. schrieb:
> die Composite-Video ueber etwas laengere Strecken (10-20 m) senden
> soll.

Du brauchst auf jeden Fall eine Terminierung. Andernfalls gibt es 
Geisterbilder. Antennenkabel sollte gehen.
Baue Dir kleine Cinch-Adapter mit 75 Ohm Widerstand, die Du bei Bedarf 
am Kabelende einfügen Kannst.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Auch die Konsumergeräte haben eine Eingangsimpedanz von 75 Ohm. IdR 
durch einen real existierenden fest eingelöteten 75 Ohm Widerstand 
realisiert.
Ich würde aus meiner Schublade einen Trennverstärker mit mehreren 
Ausgängen nehmen. Da geht es Dir wohl im Wesentlichen drum.

von Thomas R. (thomasr)


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Kenne ich von Profigeräten (Barco, Extron etc.) nur mit umschaltbarem 
Eingang: mit oder ohne Terminierung in 75Ohm. Bei Parallelschaltung 
erforderlich (nur ein Gerät darf dann die Terminierung haben).

von Axel R. (axlr)


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Für ne VideoDisco hatte ich drei Videorecorder und einen VÜB7000 dazu 
gebaut und damit 12 Grundig Mono Monitore und 6 Coloromat-Farb-TV(die 
"teuren" großen aus DDR-Zeiten)angesteuert. Dazwischen war noch ein 
Video-Aufhol-Verstärker (auch was von ELV, vegessen, was genau - leider) 
dort waren zwei Transistoren enthalten und am Emitter des zweiten dann 
mit 4x 68Ohm auf vier Koax-Kabel. Nicht zu vergessen, die KLemmschaltung 
mit dieser einen Diode, um die Grundhelligkeit herzustellen und woan ich 
mich noch erinnern kann, war ne krasse Höhenanhebung, um die 
Kabelkapazität(?) auszugleichen. Ich hatte derzeit, ausser meiner 
frischen AFU-Lizenz das, was ich so gelernt hatte und das, was mir durch 
meinem alten Herrn (Fred,Y23CND, Dl1RON) so von Kindesbeinen an 
mitgegeben wurde. Resultat waren Geisterbilder ohne Ende und mühsame 
Versuche, diese, mit nur mäßigem Erfolg, zu beseitigen.
Heute weis man das natürlich alles. Terminierung ist das stichwort. 
Koax-Kabel eben kein RG213, sondern was 75-ohmiges ;).
Für den VIDEO-Zweig kann man hier mal klauen (oben im Bild)
https://media.elv.com/file/1997_05_14_verstaerker.pdf
Oder hier (T7,T8,T9 und T10)
https://media.elv.com/file/1989_04_11_vueb7000.pdf
Dort wurde ne kleine AB-Endstufe, statt eines einfachen Emitterfolger 
aufgebaut.
Und ja - die TV-Geräte waren intern alle mit 75Ohm abgeschlossen.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Danke fuer die hilfreichen Kommentare. Erste Erkenntnis ist also, dass 
ich auch bei Konsumergeraeten eher mit 75 Ohm Eingangsimpedanz rechnen 
muss. Damit kann ich jetzt weitermachen.

Um noch ein paar Details zu streuen: Das Problem ist, dass die alten 
Rechner einen lokalen Bildschirm haben (meist ein Fernseher mit SCART) 
und dass ich dieses Signal anzapfen muss. Also brauche ich einen am 
Eingang hochohmigen Verstaerker, den ich an das Signal zw. Rechner und 
lokalem Fernseher parallel anschliesse. Der Verstaerker dient dann als 
Impedanzwandler auf meine 75 Ohm Videoleitung (bzw Antennenleitung). Um 
jetzt nicht direkt beim Rechner noch eine Stromversorgung zu benoetigen, 
soll das Ganze auch noch phantomgespeist sein. Daher brauche ich auf der 
Empfaengerseite des Kabels noch zwingend diese Phantomspeisung. Und die 
muss dann ebenso moeglichst 75 Ohm in Richtung der Leitung haben. Da ich 
das bis jetzt rein passiv geplant hatte, wird das ein bisschen 
schwierig, da ja der dort angeschlossene Beamer ebenfalls 75 Ohm auf die 
Leitung bringt. Kann also sein, dass ich da noch einen weiteren 
Trennverstaerker brauche und ggf die Pegel auch wieder anheben muss, da 
durch die beiderseitige korrekte Terminierung ja auch jedes mal 3dB 
verloren gehen.

Ich hatte am Wochenende schon mal ein bisschen simuliert. Ich denke, ich 
habe jetzt mal eine erste Idee, die ich in real aufbauen kann. Und ja 
klar, sowas wird nicht erst auf der Veranstaltung ausprobiert. Das habe 
ich vorab gut getestet. Vor Ort debuggen ist Mist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gregor J. schrieb:
> Die
> Idee mit dem Antennenkabel kann man bei CVBS vermutlich vergessen, aber
> das wirst Du dann schon sehen.

Nö, das ist genau das richtige, wenn man sich mit der störrischen 
Steifigkeit der Kabel zufrieden gibt. Wenns 75 Ohm Impedanz hat, spielt 
das wunderbar. Bei schwammigen Bildern wie beim C64 ist eine 
Höhenanhebung gar nicht so dumm - nur nicht übertreiben, sonst gibts 
Überschwinger.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Andi M. schrieb:
> Daher brauche ich auf der
> Empfaengerseite des Kabels noch zwingend diese Phantomspeisung. Und die
> muss dann ebenso moeglichst 75 Ohm in Richtung der Leitung haben.

In grauer Vorzeit, als Intersil noch Intersil hiess und nicht Renesas 
bin ich mir ziemlich sicher, dass die eine Appnote/Datenblatt/IC hatten, 
wo sie ueber ein Koaxkabel Power, Video und (langsames)Ethernet laufen 
liessen. Leider find ich nur noch Video+Ethernet: TW3801 und als dessen 
AppNote: AN1804.
Wenn du die Einspeisung ueber eine ordentlich dicke Drossel mit davor 
gebauter Konstantstromquelle machst (und eine Freilaufdiode fuer's 
Kabelabstoepseln nicht vergisst), kriegst du deine Einspeisung deutlich 
hochohmiger als 75 Ohm hin, sollte dann also nicht mehr so ins Gewicht 
fallen.

Gruss
WK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

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Ich weiß nicht, ob ich das richtig kapiert habe, aber ich füge mal eine 
Schaltung von Jörg Rehrmann an, der mir das sicher verzeiht. Da werden 
12V über die Leitung zum Input übertragen und FBAS Video. Ist eigentlich 
für eine Kamera gedacht, aber was solls. Und es ist ein GIF - was solls 
:-)

Übrigens findet sich hier im Ausgangsmodul auch die o.a. Klemmschaltung 
zur Rückgewinnung des Schwarzwertes.

: Bearbeitet durch User
von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Ich habe mal meine Schaltung angehängt, die ich aktuell simuliert habe. 
Ist dann doch etwas einfacher, als die bisher geposteten Schaltungen.
der linke Teil ist der Verstärker. Dort wo VM2 gemessen wird sollte das 
75 Ohm Kabel sein und der rechte Teil ist die Einspeisung. Das ganze 
wird mit 5V gespeist.
Der Ausgang liefert aufgrund der Terminierung nahezu exakt die halbe 
Eingangsspannung. Das ist also definitiv ein Problem. Ich denke ich 
komme nicht umhin (am besten auf der Empfängerseite) nochmal um den 
Faktor 2 zu verstärken.
Die Schaltung ist bei dieser Dimensionierung in der Lage ein Signal mit 
2Vpp am Eingang zu übertragen. Wenn es mehr wird, reicht der über den 
220 Ohm Widerstand eingeprägte Strom nicht und der Widerstand muss 
verkleinert werden. Allerdings verziehen die 220 Ohm bereits deutlich 
die korrekte Terminierung. Da will ich nicht noch kleinere Widerstände 
nehmen. Alternative ist eine höhere Versorgungsspannung, dann wird der 
Widerstand größer, aber auch die Verlustleistung.

Edit: Ich habe hier mal bei drei Fernsehern mit dem Multimeter in den 
Eingang rein gemessen. Ergebnis: 2x um die 75 Ohm, 1x aber 125 Ohm. Auch 
wenn die 125 Ohm ziemlich daneben scheinen, der Eingang ist bei allen 
drei Geräten definitiv nicht hochohmig.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Andi M. schrieb:
> Sprich die
> Quellimpedanz ist das, was der Transistor eben so hat und das duerfte
> deutlich kleiner als 75 Ohm sein.

Ist auch ok. Es reicht, wenn ein Ende der Leitung, -in diesem Fall der 
Empfänger-, korrekt abgeschlossen ist, damit keine Geister auftreten.

Mi N. schrieb:
> Antennenkabel sollte gehen.

Ja, aber.
Antennenkabel verwenden oft ein Dielektrikum aus PE-Schaum. Das bringt 
niedrigere Dämpfungswerte als massives PE wie im RG-59, aber solche 
Kabel sind nicht trittfest. Vllt nicht das Richtige für solch eine 
Veranstaltung.
Ausserdem haben Sat-Kabel oft eine Seele aus kupferummantelten 
Stahldraht "Staku". Bei der hohen Betriebsfrequenz von ca 1 bis 2 GHz 
sorgt der Skineffekt dafür, dass das Signal nichts von dem Stahldraht 
merkt, aber du hast Frequenzen bis herab zu 50Hz. Ich habe es noch nicht 
ausprobiert, aber es sollte mich nicht wundern, wenn dadurch 
Signalverzerrungen, Dispersion und frequenzabhängige Dämpfung, 
auftreten.
Zum Glück kannst du mit einem Magnet einfach prüfen, ob die Seele des 
Kabels aus Kupfer, evtl verzinnt oder versilbert, oder aus Staku besteht

: Bearbeitet durch User
von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Ich bin da pragmatisch: Da Antennenkabel reichlich vorhanden ist, werde 
ich das einfach mal testen. Sind ja nur max 20m die ich damit 
überbrücken will.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Wichtigster Punkt bei Bedenkentraegern: Antennenkabel sind meistens 
weiss, Videokabel meistens gruen. Daher wird das Bild bei Antennenkabeln 
sicherlich etwas blasser erscheinen ;-)

scnr,
WK

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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LOL! Dafuer produzieren Videokabel einen Gruenstich. Daher bevorzuge ich 
die schwarzen Videokabel... ;-)

PS: Wer kann mir eigentlich dabei helfen den Tippfehler im Threadtitel 
zu korrigieren? Ich darf es nicht mehr editieren.

von Mi N. (msx)


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Andi M. schrieb:
> Ich bin da pragmatisch: Da Antennenkabel reichlich vorhanden ist, werde
> ich das einfach mal testen.

Richtig so!
Seinerzeit (letztes Jahrtausend) hatte ich es mit einer ganzen Rolle 50 
oder 100 m getestet.

Hp M. schrieb:
> Bei der hohen Betriebsfrequenz von ca 1 bis 2 GHz
> sorgt der Skineffekt dafür, dass das Signal nichts von dem Stahldraht
> merkt, aber du hast Frequenzen bis herab zu 50Hz.

Ich hättte keine Bedenken, Antennenkabel auch für DC zu verwenden. Den 
größten Skineffekt gibt es derzeit bei Mücken- oder Bremsenstichen ;-)

von Dergute W. (derguteweka)


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Andi M. schrieb:
> LOL! Dafuer produzieren Videokabel einen Gruenstich. Daher bevorzuge ich
> die schwarzen Videokabel... ;-)

Was meinste wohl, warum bei der Matrizierung des Y Signals aus RGB 
dessen Gruenanteil am hoechsten ist (0.59 iirc). Da kommt das her ;-)

Gruss
WK

von Uwe B. (uwe_beis)


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Was ich nicht richtig verstanden habe ist, ob du viele Quellen mit je 
einem Monitor verbinden willst (was ich aus
> Auf der Empfaengerseite findet eine Phantomspeisung des
> Sendeverstaerkers statt
schließe)
oder willst du eine Quelle auf vielen Monitoren darstellen (was ich aus
> eine Videosignalverteilung
schließe)?

Im ersten Fall brauchst du höchstwahrscheinlich gar nichts zu tun. Nur 
Kabel. 10 - 20 m ergeben wenig Verlust. Und wenn Verlust, dann braucht 
man keine einfachen Verstärker, sondern Entzerrer-Verstärker, die 
hauptsächlich die frequenzabhängigen Verluste auf dem Kabel 
ausgleichen. Solche Verstärker habe ich früher intensiv entwickelt (bis 
1200m 0,6/3,7 bzw. RG59).

Wenn nur ein Ende korrekt abgeschlossen ist, reicht das in der Praxis. 
Das wurde schon erwähnt. Für professionelle Perfektion wird beidseitig 
abgeschlossen, und dafür muss ggf. dann tatsächlich noch einmal um den 
Faktor 2 verstärkt werden.

Im zweiten Fall würdest du einen oder mehrere Verteilerverstärker 
brauchen. So was habe ich noch, aber weil du schreibst "an jedem 
Computer", scheint mir doch dieser Fall nicht gemeint zu sein.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Das ganze sieht so aus:

es gibt N Quellen. Jede Quelle hat einen eigenen lokalen Bildschirm. 
PARALLEL zum lokalen Bildschirm wird ein Verstaerker angeschlossen, der 
ein laengeres Kabel treibt. Also es gibt N Kabel. Das jeweilige andere 
Ende der Kabel Bekommt die Einspeisung fuer die Phantomversorgung des 
Verstaerkers. Und das ausgekoppelte Videosignal geht auf einen 
dedizierten Eingang eines Geraets mit N Eingaengen. Streng genommen gibt 
es also auch N Senken.

Die Aufgabe kann man also auf den Grenzfall N=1 runterbrechen:

Quelle -+- lokaler Bildschirm
        !
        `---- Verstaerker ===Koaxkabel=== Phantomeinspeisung --- Senke

Klar geworden?

von Uwe B. (uwe_beis)


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Andi M. schrieb:
> Klar geworden?
Jau.
Nun lautet meine Antwort: Eventuell brauchst du keinen Verstärker. 
Wenn die Quelle tatsächlich eine ausreichend niedrige Impedanz (und 
Leistung) hat, kannst du einfach beide mit 75 Ohm abgeschlossenen 
Monitore, eins über das lange Kabel, anschließen. Die Verluste wären 
klein, wahrscheinlich vernachlässigbar.
Wenn die Quelle tatsächlich eine Ausgangsimpedanz von 75 Ohm hat, hört 
der Spaß auf. Es sei denn, dass du das Signal am lokalen Monitor mit 
abgeschalteter Impedanz durchschleifen kannst, aber das halte ich in 
deinem Fall für sehr unwahrscheinlich. (Bei unseren Monitoren war das 
Standard.) Also kommt jetzt tatsächlich ein bzw. N Verteilerverstärker 
in Frage.

Es wird einen guten Grund geben, warum du nicht an der Quelle speisen 
willst. Das macht die Sache echt kompliziert. Einfach wäre:

Ich müsste noch eine paar kleiner Verteilerverstärker-Module gaben, 
jedes mit 2 Verstärkern mit einem Eingang und 3 Ausgängen in einem 
Gehäuse (= 8 BNC-Buchsen), 12V-Versorgung. Ich bin aber nicht sicher, 
müsste forschen! Wie groß könnte N werden?

Wenn man nichts fertig kaufen kann, müsstest du alles andere selber 
entwickeln und fertigen. Eine richtige Fernspeisung ist gar nicht 
trivial. Allerdings sollte es reichen, das Videosignal als Konstantstrom 
(1 Transistor) in das Kabel einzuspeisen, das empfängerseitig mit einem 
75 Ohm-Widerstand an Betriebsspannung abgeschlossen ist. Ein bisschen 
mehr Aufwand ist es schon, aber nicht viel. Noch einfacher als 
Konstantspannung mit einem PNP-Transistor (+ vielleicht ein oder 2 
Dioden für den Arbeitspunkt) als Sender.

von Soul E. (soul_eye)


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Andi M. schrieb:
> Um noch ein paar Details zu streuen: Das Problem ist, dass die alten
> Rechner einen lokalen Bildschirm haben (meist ein Fernseher mit SCART)
> und dass ich dieses Signal anzapfen muss. Also brauche ich einen am
> Eingang hochohmigen Verstaerker, den ich an das Signal zw. Rechner und
> lokalem Fernseher parallel anschliesse.

Die Stichleitung zum Verstärker produziert Reflexionen ("Geister") und 
sollte daher möglichst kurz sein. Je kürzer, desto näher ist das Echo am 
Originalsignal, und irgendwann sieht man es nicht mehr. Idealerweise 
gehst Du vom Heimcomputer in den Verstärker und von da aus zum 
Bildschirm. T-Stück oder CVBS-in und CVBS-through - Buchsen.

> Der Verstaerker dient dann als
> Impedanzwandler auf meine 75 Ohm Videoleitung (bzw Antennenleitung).

Das ist dann völlig unproblematisch, denn auf der langen Leitung stimmt 
ja alles.

: Bearbeitet durch User
von Mi N. (msx)


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Uwe B. schrieb:
> Es wird einen guten Grund geben, warum du nicht an der Quelle speisen
> willst. Das macht die Sache echt kompliziert. Einfach wäre:

Das habe ich auch nicht richtig verstanden. Je nach Häufigkeit und 
Nutzungsdauer würde ich eher eine Batterie, einen Akku oder eine 
Powerbank zur Stromversorgung verwenden.
Dann könnte auch (zumindest theoretisch) das Kabel durch eine 
Funkverbindung ersetzt werden. Nur als spontane Überlegung, nicht um 
alles kompliziert zu machen. Man spart immerhin einen 75 Ohm Widerstand 
;-)

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Warum Phantomspeisung: Das vermeidet, dass ich an den Rechnern noch mehr 
Kabel und Elektronikgeraffel stehen habe also es sowieso schon ist. Die 
Rechner werden Minderjaehrigen zur intensiven Benutzung hingestellt und 
da soll so wenig wie moglich Kram auf dem Tisch stehen. Eine kleine 
Platine hinter dem lokalen Bildschirm mit einem Kabel, das davon weg 
fuehrt scheint mir akzeptabel.
Alternative waere jetzt ein Klingeldraht, den ich mit Tape parallel am 
Koaxkabel entlag fuehre und der die Versorgungsspannung fuer den 
Verstaerker fuehrt. Das waere auch akzeptabel fuer mich, ist aber mehr 
Aufwand beim Verkabeln.
Batterie scheidet aus, weil das ganze 3 Tage Laufen muss und zumindest 
meine jetzige Versaerkerschaltung braucht so 25-30 mA bei 5V. Akkus 
gehen bei hoeheren N (in meinem Fall gilt N=5) zu sehr ins Geld.
Die Kosten sind ein Faktor: Das ist mehr so eine Bastelei, die ich 
ausprobieren moechte und die ich aus eigener Tasche bezahle. Daher ist 
auch eher nicht geplant (Profi-)Equipment anzuschaffen, welches ich nur 
fuer diese eine Veranstaltung brauche.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Na, dann schreit dein Problem ja foermlich nach der "Schaltung von Joerg 
Rehrmann 2010". Die Teile dafuer sollten auch in jeder Bastelkiste 
rumfliegen und auf Lochraster getackert werden koennen.

Gruss
WK

von Uwe B. (uwe_beis)


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Andi M. schrieb:
> Warum Phantomspeisung
Nur nebenbei: Phantomspeisung ist etwas Anderes. In der Audiotechnik 
würde es Tonaderspeisung heißen, wie man es früher in der Videotechnik 
genannt hat, fällt mir jetzt auch nicht ein.

Aber nochmal zur Simpel-Lösung:

Am Ausgang der Quelle wird, parallel zum angeschlossenen Monitor, ein 
PNP-Transistor in Kollektorschaltung (Emitterfolger) angeschlossen, der 
mit hoher Eingangsimpedanz arbeitet und eine niedrige Ausgangsimpedanz 
zum Treiben des Kabels und der Senke zur Verfügung stellt. Der 
notwendige Emitterwiderstand ist aber nicht bei der Quelle, sondern bei 
der Senke an Betriebsspannung angeschlossen. Also wird keine 
Betriebsspannung an der Quelle benötigt.

Wenn das Video-Signal DC-frei ist, kann es negative Werte annehmen. Im 
Worst Case, auch (unmodern) schlimmsten Fall genannt, kann es kleiner 
als -0,6V werden, wodurch, wenn das Signal direkt an die Basis 
angeschlossen wäre, der PNP in die Sättigung getrieben würde. Daher 
schlage ich vor, eine Diode in Reihe zur Basis zu schalten, sodass keine 
Sättigung auftritt, auch wenn das Signal unter -1,0V geht.

Der Emitterwiderstand an der Senke sollte allerdings recht hochohmig 
sein, weil die Senke selbst schon für den 75 Ohm-Abschluss sorgt. 
Andererseits sollte der Arbeitsstrom nicht viel kleiner als 1 V / 75 Ohm 
= 12 mA sein. Ideal wäre hier eine Konstantstromquelle. Evtl. wird noch 
ein Elko zum Auskoppeln gebraucht.

Insgesamt 4 Bauteile, für Sender und Empfänger. Weitere ca. 5 Bauteile 
für eine Konstantstromquelle.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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was Du beschreibst ist eigentlich doch genau das, was ich hier gepostet 
habe, oder? Beitrag "Re: die 75Ohm Teminiserung bei Composite Video"
Ich gebe aber dem Transistor noch einen Arbeitspunkt ueber die beiden 
10k Widerstaende. Damit ist meines Erachtens das Risiko, dass er zu viel 
negative Spannung an der Basis sieht wohl erst mal gebannt. 
Dimensioniert habe ich das auf einen 2Vpp Pegel (in der Simulation ein 
Sinus), echtes Video hat ja wohl eher 1Vpp. Aber zugegebnermassen ist 
die Verteilung von Positiv zu negativ bei AC gekoppeltem Video eher 
Richtung negativ, da viel Bild im positiven Bereich sehr wenig Sync 
Pulsen im negativen gegenuebersteht. Das schaue ich mir noch mal an.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwe_beis)


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Andi M. schrieb:
> was Du beschreibst ist eigentlich doch genau das, was ich hier gepostet
> habe, oder?
Ja, allerdings. Ich muss zugeben, dass ich etwas sorgfältiger hätte 
lesen sollen. Nein, nicht nur etwas... Du warst nahe an meiner Lösung 
dran.

Kleine, aber wesentliche Unterschiede:

Wenn deine Quelle im Leerlauf 2 Vss mit 75 Ohm Impedanz hat, würde das 
schon weitgehend klappen. Die 2 Vss kämen an der Basis an, sie würden 
durch R6 an der Quelle und R3 im Monitor um 6 dB auf die erforderlichen 
1 Vss geteilt. Nur der R2 wird weitere ca. 1,5 dB kosten.

Wenn aber deine Quelle 1 Vss, ~0 Ohm hat, geht das so nicht. Dann wäre 
es sinnvoll, auf R6 zu verzichten.

Doppelter Abschluss: Wenn man auf hohe Qualität achtet, wird sowohl die 
Quelle als auch die Senke eine zum Kabel passende Ausgangsimpedanz 
haben, damit Reste von Reflektionen an der Senke nicht noch einmal zu 
fast 100% an der Quelle reflektiert ein zweites Mal an der Senke 
ankommen. Dabei wird das Signal um den Faktor 2 = 6 dB reduziert und ein 
"Sendeverstärker" müsste eben diese Verstärkung von 2 haben. Bei kurzen 
Kabeln spielt das natürlich eine herzlich geringe Rolle.

Terminiert man nur einmal, reicht die Verstärkung von 1 (Emitterfolger). 
Nebenbei: Diese einfache Terminierung kann sowohl an der Senke als auch 
an der Quelle stattfinden.

Bei dir würde der Arbeitswiderstand R2 im Emitter natürlich die 
Eingangsimpedanz an der Senke verfälschen, sodass Reflektionen 
entstehen, die an der Quelle mit Emitterfolger nicht abgebaut würden. 
Deswegen meine Empfehlung Konstantstromquelle statt R2. 1 kOhm an +12 V, 
also  ca. 10 V über R2, ergibt 10 mA, ausreichend Emitterstrom und 1 
kOhm verfälschen nicht sehr stark. 2k2 an 24 V wären natürlich besser...

Allerdings: Wenn die Quelle aber schon 0 Ohm mit 1 Vss hat, dann kannst 
du auch ohne weitere Maßnahmen den lokalen und den entfernten Monitor 
direkt am Ausgang anschließen. Vorausgesetzt, dass die Quelle auch den 
doppelten Spitzenstrom liefert.

Größere Koppel-Elkos würde ich vorsehen.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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> Ja, allerdings. [...] Du warst nahe an meiner Lösung dran.
Great minds think alike! ;-)

Nach der Simulation war ich der Meinung, dass 10mA ein bisschen knapp 
sind und habe das auf >20mA dimensioniert. Ich wollte ein bisschen 
headroom haben. bei 10mA geht gerade so 1V pp bevor das Signal an den 
Anschlag geht.
Zu dem Zeitpunkt war ich noch der Meinung, dass die Senke keine 75Ohm 
Terminierung hat und ich R3 frei wählen kann, so dass sich zusammen mit 
dem parallelen R2 genau 75 Ohm ergeben. Aber dem ist ja nicht so. R3 hat 
also fest 75Ohm.

Ich denke ich werde es erst mal wie folgt probieren:
Suply 24V (kommt ohnehin aus einem Labornetzteil, da bin ich also frei). 
R2=1k, R6=0Ohm, Spannungsteiler aus R1 und R4 so dimensionieren, dass 
die Basis etwa bei 2V hängt. Sonst wird die durch den Arbeitspunkt 
vorgegebene Verlustleistung im Transistor zu hoch. Also R1 z.b. 100k.

Ausserdem: Simulation mit einem "echten" FBAS Signal statt mit einem 
sinus.
Koppelkondensatoren: Mit 100uF an 75Ohm ergibt sich durch f=1/(2*pi*R*C) 
eine  untere Grenzfrequenz von ca 20 Hz. Kann man also auch 470uF 
nehmen, dann ist man da auf der sicheren Seite. C1 ist unkritisch, da es 
dort hochohmig weiter geht.

Ich habe mal Platinen für diese Schaltung entworfen und bestellt. Kommen 
dann bald... ich werde berichten.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Ich glaube an den Erfolg. Ob die Quelle einen 75 Ω-Ausgang mit 2 Vss im 
Leerlauf oder ~0 Ω mit 1 Vss hat, wirst du im Auge haben.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Uwe B. schrieb:
> Ich glaube an den Erfolg. Ob die Quelle einen 75 Ω-Ausgang mit 2 Vss im
> Leerlauf oder ~0 Ω mit 1 Vss hat, wirst du im Auge haben.

Ist doch eigentlich egal: in beiden Fällen sehe ich 1Vpp am Transistor.
Oder übersehe ich was?

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwe_beis)


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Andi M. schrieb:
> in beiden Fällen ...
... wenn auch eine Senke (lokaler Monitor) mit 75 Ω-Eingang am Ausgang 
der Quelle angeschlossen ist. Aber das setzt du sicherlich sowieso 
voraus.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Genau so ist es.

Leider habe ich mit einer Ausnahme die Quellen erst am Tag der 
Veranstaltung im Zugriff. Bis dahin muss ich mit "aehnlichen" Quellen 
arbeiten. Und da habe ich schon beides gefunden: Einmal 75 Ohm 
Quellimpedanz mit 2Vpp und einmal 0 Ohm Quellimpedanz mit 1Vpp. Ich muss 
also tatsaechlich mit beiden Varianten klar kommen. In jedem Fall wird 
ein lokaler Bildschirm parallel dran haengen.

Ich habe die Terminierung mit R6 und R3 jetzt einfach per Jumper 
abschaltbar gemacht. Dann kann ich zur Not vor Ort noch experimentieren.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Du kommst automatisch mit beiden Quellen klar, wenn an deren Ausgang 
eine 75 Ω-Last ist. Du schreibst, dass das immer garantiert ist. Also 
hast du immer 1 Vss und R6 kann immer = 0 sein. (Oder habe ich doch noch 
etwas missverstanden?)

von Andi B. (andi_b2)


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Also Ausgang 0 Ohm, wo hast du das her? Welcher Strom würde da dann bei 
einem Kurzschluss fließen?

Ca. 75R Quellimpedanz kann man schon annehmen. Zumindest bei namhaften 
Herstellern. Steht so ja auch in der Scart Spec. Auch 1Vpp bei 75R 
Belastung zwischen Weiß und Syncboden (+- 3dB). Aber mit einem DC-Offset 
von 0- +2V muss auch gerechnet werden. Die obige Schaltung funktioniert 
nur mit einem Offset von mehr als ca. 0,7V.

NJM2244 (Philips VCR VR813 Service Manual) oder TEA5114 Datenblätter 
könnten interessant sein für richtige 
Videoausgangstreiber/-verteilverstärker.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Ich habe hier 2 Beispiele:
1. Ein Commodore 64: laut Schaltplan 75 Ohm am Ausgang. Alles nach Spec.
2. Pong-Konsole: nachgerüsteter Videoausgang mit Emitterfolger mit 
Koppelkondensator aber ohne 75 Ohm Serienwiderstand. Ist 
zugegebenermaßen eine Bastellösung, aber sowas ist eben auch oft 
anzutreffen.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Andi B. schrieb:
> Also Ausgang 0 Ohm, wo hast du das her? Welcher Strom würde da dann bei
> einem Kurzschluss fließen?
Von deiner Aussage:

Andi M. schrieb:
> Bei den Heimcomputern ist die Ausgangsstufe oft nicht sehr viel mehr als
> ein Emitterfolger ohne saubere 75 Ohm Terminierung. Sprich die
> Quellimpedanz ist das, was der Transistor eben so hat und das duerfte
> deutlich kleiner als 75 Ohm sein.

Natürlich sind das nicht exakt 0,000 Ω. Und natürlich ist der 
Kurzschlussstrom nicht unendlich, sondern nur so hoch, wie der Treiber 
z. B. der Emitterfolger) hergibt. Erfahrungsgemäß ist die 
Ausgangsimpedanz eines Emitterfolgers in so einer Schaltung ungefähr 5 
bis 10 Ω, was von der Auswirkung her sich kaum von 0 Ω unterscheidet, 
weil das Reflektionsverhalten fast(!) gleich ist und nur etwas(!) mehr 
als 1 Vss im Leerlauf für 1 Vss an 75 Ω Last erforderlich ist.

Bei deiner zweiten Antwort bestätigst du das ja auch. Aber vielleicht 
hat dich nur die 0 statt "annähernd 0", wie es gemeint war, gestört.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Uwe B hat vollkommen recht. Natuerlich sind es nicht exakt 0 Ohm.

Ich habe ein unscharfes Foto der entsprechenden Schaltung:
https://forum.classic-computing.de/index.php?attachment/200976-img-20240620-210255-jpg/
Disclaimer: Bitte hackt nicht auf mir rum wegen dieses frei fliegenden 
Kunstwerks. Das war eigentlich nur als schneller Hack gedacht, weil es 
ueber Antenne nicht funktionierte. Wie so oft ging das jetzt in den 
Produktivbetrieb ueber.

Was man da sieht ist ein PNP-Transistor in Kollektorschaltung. 1k 
Emitterwiderstand auf eine unbekannte Supply (vermutlich so 9-12V), 1k 
vor der Basis und eine kleiner Elko (100u?) als Entkopplung direkt am 
Emitter. Nirgendwo 75 Ohm. Ich glaube das Problem war, dass damit der 
Pegel zu niedrig war, also wurde der weg gelassen.
Die 1k am Emitter sind nach meinen aktuellen Erkenntnissen ein bisschen 
knaepplich (also zu gross). Aber das Geraet haengt auch an dem 
Fernseher, der 120 Ohm Eingangsimpedanz hat. Evtl reicht es da dann doch 
noch gerade so...

von Andi B. (andi_b2)


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Ich dachte oben ging es aber eher um richtige Geräte, also fertige 
Consumergeräte (Fernseher/Beamer waren gefragt) und nicht um 
irgendwelche Bastellösungen von in diesem Bereich eher unbedarften 
Bastlern. Und wenn selbst ein ca. 40 Jahre alter C64 die 75R drinnen 
hat, wie kommst du darauf, dass nun in einem Fernseher/Beamer genau 
solche Pfuscher am Werk gewesen sein sollten, wie bei deinem 
Emitterfolgerausgang, welcher so wohl kaum serienmäßig irgendwo verbaut 
gewesen sein wird?

@Uwe B. - die Abkürzungen der Nachnamen beachten!

Andi M. schrieb:
> Ich glaube das Problem war, dass damit der
> Pegel zu niedrig war, also wurde der weg gelassen.

Typischer Anfängerfehler.

> Aber das Geraet haengt auch an dem
> Fernseher, der 120 Ohm Eingangsimpedanz hat.

Welches TV hat Abschlußimpedanz von 120R an welchem Eingang? Also 
wirklich nachgemessen im Betrieb meine ich.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gerade nochmal gesucht - es gibt den NE592 immer noch, der jegliche 
Pegelprobleme mit Sicherheit löst. Das ist ein universeller 
Videoverstärker, der höchstens noch einen Buffer am Ausgang braucht.

https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=446&LA=0&nbc=1&q=ne592

Kost' fast gar nix.

von Dergute W. (derguteweka)


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Matthias S. schrieb:
> Kost' fast gar nix.

Von dem halt' ich aber aehnlich viel fuer die Anwendung hier: fast nix.

Da gibts so ne olle Schaltung mit nem NPN und PNP Transistor, wo es eine 
starke Gegenkopplung vom Collector des PNP (Der auch der sehr 
niederohmiger Ausgang ist) auf den Emitter des NPNs via einen die 
Verstaerkung einstellenden Spannungsteiler gibt - weiss nicht wie die 
Schaltung heisst, aber das ist so die klassische Simpelschaltung, wenn 
man einen Videoverstaerker mit hochohmigem Eingang und 75 Ohm Ausgang 
und Verstaerkung 6dB oder bissl mehr braucht.
Nicht so'n komischen IC, nur weil der sich Videoverstaerker schimpft.

scnr,
WK

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Andi B. schrieb:
> Ich dachte oben ging es aber eher um richtige Geräte, also fertige
> Consumergeräte (Fernseher/Beamer waren gefragt) und nicht um

Genau. Das war die Ausgangsfrage. Und zwar bezog sich diese auf die 
typische Eingangsimpedanz von Consumergeräten (nicht auf die hier 
strittige Ausgansgsimpedanz). Mittlerweile hat sich die Diskussion 
allerdings eher in Richtung "wie lege ich eine Verstärkerschaltung aus, 
die mit den gegebenen Umständen klar kommt?" weiter entwickelt. War auch 
bislang recht furchtbar diese Diskussion, finde ich.

Andi B. schrieb:
> irgendwelche Bastellösungen von in diesem Bereich eher unbedarften
> Bastlern.
Danke für das Lob :-/

> solche Pfuscher am Werk gewesen sein sollten, wie bei deinem
Danke nochmals für die zweite Verunglimpfung. Ich denke ich habe das im 
entsprechenden Post ausreichend dargestellt. Daher habe ich ja auch den 
Disclaimer hinzugefügt in dem ich mir wünsche, dass Kommentare hierzu zu 
unterlassen sind.

Andi B. schrieb:
> Emitterfolgerausgang, welcher so wohl kaum serienmäßig irgendwo verbaut
> gewesen sein wird?
Genau. Auch das wurde in meinem Post erwähnt.

Andi B. schrieb:
> Typischer Anfängerfehler.
Dipl Ing Elektrotechnik mit bald 30 Jahren Berufserfahrung und immer 
noch Anfänger... tss tss tss.

Andi B. schrieb:
> Welches TV hat Abschlußimpedanz von 120R an welchem Eingang? Also
> wirklich nachgemessen im Betrieb meine ich.

Andi M. schrieb:
> Edit: Ich habe hier mal bei drei Fernsehern mit dem Multimeter in den
> Eingang rein gemessen. Ergebnis: 2x um die 75 Ohm, 1x aber 125 Ohm. Auch
> wenn die 125 Ohm ziemlich daneben scheinen, der Eingang ist bei allen
> drei Geräten definitiv nicht hochohmig.

OK, mein Fehler. Es waren bei der Messung 125 Ohm und nicht 120. Und ja, 
diese Art der Impedanzmessung ist nicht korrekt. Meine Messung kann also 
allerhöchstens einen klitzekleinen Hinweis darauf geben, dass hier 
eventuell eine Terminierung mit 125 Ohm vorhanden ist, statt 
richtigerweise mit 75 Ohm. Aber um Deine Frage zu beantowrten: "PROFI 
Hi-Line M37 Monitor - made in Korea" 
(https://www.radiomuseum.org/r/unknown_profi_hi_line_m37_monitor.html)

@Matthias S.: ein fertiges IC kann man natürlich auch nehmen. Ich 
empfinde das aber als Overkill. Ich mag einfache Lösungen, solange sie 
funktionieren. Kompliziert wird es dann von ganz alleine (wenn was nicht 
funktioniert).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dergute W. schrieb:
> Da gibts so ne olle Schaltung mit nem NPN und PNP Transistor, wo es eine
> starke Gegenkopplung vom Collector des PNP (Der auch der sehr
> niederohmiger Ausgang ist) auf den Emitter des NPNs via einen die
> Verstaerkung einstellenden Spannungsteiler gibt

Toll, aber wieso zeigst du die Schaltung nicht? Stattdessen schimpfst du 
über den konstruktiven Vorschlag mit dem NE592, von dem du anscheinend 
keine Ahnung hast. Ich jedenfalls habe früher viel damit gemacht und 
weiß, das der Baustein einfach und zuverlässig ist.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Matthias S. schrieb:
> Toll, aber wieso zeigst du die Schaltung nicht?

Weil ich sie erstmal im grossen Muellhaufen suchen musste.
https://www.next.gr/uploads/113/Simple-video-amplifier-circuit-diagram.png

Achtung, mit der Dimensionierung von R7/R8 macht die ca. 3fache 
Verstaerkung.
der R3 am Eingang sollte entfallen, wenn man hochohmig sein moechte, 
dafuer am Ausgang noch einmal ca. 75 Ohm in Reihe.

Gruss
WK

: Bearbeitet durch User
von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Schade, bis heute eine Minute vor 6 war es hier wirklich produktiv. Es 
geht wohl auf den Freitag zu... Also mäßigt euch bitte.

Die olle Schaltung, die Dergute W. meint, findet sich eventuell in dem 
ziemlich zu Anfang verlinkten Video Überspielverstärker von ELV. 
(Beitrag "Re: die 75Ohm Teminiserung bei Composite Video"). Da sind es dann 
allerdings drei Transistoren. Es kommt am Ausgang noch einer zur 
Impedanzwandlung dazu. Ich glaube bei nur einer angeschlossenen Senke 
braucht man den dritten Transistor nicht, da die Stufe mit dem PNP 
Transistor evtl schon ca 75 Ohm Ausgangsimpedanz hat.
Ich hänge den Ausschnitt hier mal an.

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Nee, die von mir gemeinte und verlinkte Schaltung ist anders als die 3 
stufige aus dem ELV-Videoueberspielverstaerker.
Der Trick bei "meiner" Schaltung ist die Gegenkopplung via dem 
Spannungsteiler aus R7 und R8. Dadurch wird der Ausgang sehr 
niederohmig, obwohl T2 ja eigentlich in einer Emitterschaltung arbeitet.
Die 3-Stufige Schaltung hat diese Gegenkopplung nicht.

Ich hatte da schonmal was aufgebaut, leider auch ohne Schaltbild, ist 
alles zu lange her:
Beitrag "Re: 3-fach Videoquellen Umschalter (FBAS) mit Signalerkennung"
Gruss
WK

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwe_beis)


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Andi M. schrieb:
> Schade, bis heute eine Minute vor 6 war...
Ja, das sehe ich auch so. Bei allen folgenden Antworten und 
Lösungsvorschlägen wurde ignoriert, dass irgendeine Fernspeisung 
gebraucht würde, die aus gutem Grund vermieden werden soll. Sie würde 
zusätzlich einen nicht unerheblichen Schaltungsaufwand erfordern, 
wohingegen die 1-Transistorschaltung mit dem PNP Emitterfolger alle 
Bedingungen zwar nicht mit höchstmöglicher Signaltreue, aber zweifellos 
mit völlig ausreichender Qualität und mit wirklich minimalem Aufwand 
erfüllt.

Also bleib dabei. Du wirst nicht unglücklich damit.

von Mi N. (msx)


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Matthias S. schrieb:
> Gerade nochmal gesucht - es gibt den NE592 immer noch, der jegliche
> Pegelprobleme mit Sicherheit löst.

Ich wollte ursprünglich den LM733 empfehlen; wohl ein 1:1 Ersatz zum 
NE592.
Die einfache Spannungsversorgung der diskreten Schaltung kommt dem TO 
wahrscheinlich eher gelegen.

Andi M. schrieb:
> Batterie scheidet aus, weil das ganze 3 Tage Laufen muss und zumindest
> meine jetzige Versaerkerschaltung braucht so 25-30 mA bei 5V.

Das sind ca. 11 Wh. Eine Powerbank mit 37 Wh (10 Ah) schafft das locker. 
Diese ist gut+günstig+wiederverwertbar und bleibt auch mit 20 mA noch 
wach: 
https://www.hornbach.de/p/varta-power-bank-10000-mah-mit-ladekabel/10424283/

von Andi B. (andi_b2)


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Andi M. schrieb:
> Andi B. schrieb:
>> irgendwelche Bastellösungen von in diesem Bereich eher unbedarften
>> Bastlern.
> Danke für das Lob :-/

War eigentlich nicht als Lob gemeint, sondern als Kritik an der 
Schaltung.

>
>> solche Pfuscher am Werk gewesen sein sollten, wie bei deinem
> Danke nochmals für die zweite Verunglimpfung. Ich denke ich habe das im
> entsprechenden Post ausreichend dargestellt. Daher habe ich ja auch den
> Disclaimer hinzugefügt in dem ich mir wünsche, dass Kommentare hierzu zu
> unterlassen sind.

Musst dich ja nicht gleich auf den Schlips getreten fühlen. Das die 
gezeigte Lösung keine Profilösung, sondern Pfusch ist, da sind wir uns 
hoffentlich einig. Oder gefällt dir nur der Ausdruck Pfusch nicht und 
würdest lieber "schlechte Bastellösung" lesen? Egal, bei der Textmenge 
in diesem Thread hab ich wohl den Überblick verloren wer was gemessen 
und wer was "gebaut" hat.

Nur um klarzustellen, Videoleitungen/-kabeln gehören mit 75R 
Ausgangsimpedanz getrieben und mit 75R abgeschlossen. Alles andere ist 
...

> Andi B. schrieb:
>> Typischer Anfängerfehler.
> Dipl Ing Elektrotechnik mit bald 30 Jahren Berufserfahrung und immer
> noch Anfänger... tss tss tss.

In punkto Video ganz offensichtlich Anfänger. Und das ist ja nichts 
verwerfliches. Soviel Selbsterkenntnis sollte man schon von jedem 
Erwachsenen erwarten können, dass er weiß, er kann nicht alles wissen. 
Schon gar nicht in allen Bereichen, und auch nicht in allen Bereichen 
der Elektronik. Ich bin jedenfalls Anfänger in vielen Bereichen, auch 
wenn ich schon mehr Berufserfahrung habe als du. Genug erklärt, um nun 
keine Beleidigungen mehr reinzuinterpretieren wo gar keine gemeint 
waren?

Noch ein Tip zur Messung der Abschlußimpedanz - DC Multimeter ist 
natürlich ungeeignet für diese Messung. Kann stimmen, muß aber nicht. 
Warum nicht einfach eine richtige Videoquelle mit 75R abschließen, mit 
Oszi Sync messen (sind dann 0,3V), dann statt am 75R an deinen 
unbekannten Eingang anschließen und messen ob es wieder die 0,3V sind. 
Wenn man den Ausgangs-R nicht genau kennt, kann man ja auch noch einen 
Serien-R dazubauen. Dann kannst du ja durch den Messwert den wirklichen, 
exakten Eingangs-R ausrechnen. Bei deiner Ausbildung kannst du das. 
Hättest es nicht erwähnt, hätte ich den Rechengang auch noch dargelegt.

Bei jedem namhaften Hersteller (darum habe ich gefragt) hätte ich 
gesagt, der ist sicher nicht 125R sondern ca. 75R. Bei deinem Modell ist 
das was anderes, auch wenn <> 75R sehr außergewöhnlich wären. Wird dir 
jeder mit ein bißchen Erfahrung in diesem Bereich bestätigen. HTH

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwe_beis)


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Andi B. schrieb:
> Nur um klarzustellen, Videoleitungen/-kabeln gehören mit 75R
> Ausgangsimpedanz getrieben und mit 75R abgeschlossen. Alles andere ist
> ...
Den Satz würde ich beenden mit
... unter Umständen durchaus auch akzeptabel, z. B. wenn die Leitung 
kurz ist oder wenn der Abschluss an einer Seite schon perfekt ist oder 
wenn die Qualitätsansprüche nicht so hoch wie das Studio-Niveau sind.

Andi B. schrieb:
> Noch ein Tip zur Messung der Abschlußimpedanz - DC Multimeter ist
> natürlich ungeeignet für diese Messung. Kann stimmen, muß aber nicht
Dem stimme ich zu. Zumal 125 Ω total unüblich sind, das ist verdächtig. 
Vielleicht liegt hinter einem Elko noch ein weiterer Widerstand von ca. 
187 Ohm.

Sagt einer, der ca. 40 Jahre lang zu einem großen Teil Entwicklung von 
analogen Videoschaltungen (FBAS) gemacht und dabei ein wenig Erfahrung 
gesammelt hat. (Und trotzdem nicht restlos alles weiß.)

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Hui, ich finde es toll, wie gut Andi B. mich kennt! :-)

>> Danke für das Lob :-/
> War eigentlich nicht als Lob gemeint, sondern als Kritik an der
> Schaltung.
Der Dank war auch nicht so gemeint. Ganz im Gegenteil.

> Musst dich ja nicht gleich auf den Schlips getreten fühlen. Das die
Tu ich aber! Und das obwohl ich keine Krawatten trage.

> in diesem Thread hab ich wohl den Überblick verloren wer was gemessen
> und wer was "gebaut" hat.
Du hast dafür aber eine sehr feste Meinung über denjenigen von dem Du 
nicht mehr weisst, wer es war.

> Nur um klarzustellen, Videoleitungen/-kabeln gehören mit 75R
> Ausgangsimpedanz getrieben und mit 75R abgeschlossen. Alles andere ist
Ich sehe, du hast Dein Schulwissen gut parat. Toll!

>> Andi B. schrieb:
>>> Typischer Anfängerfehler.
>> Dipl Ing Elektrotechnik mit bald 30 Jahren Berufserfahrung und immer
>> noch Anfänger... tss tss tss.
> In punkto Video ganz offensichtlich Anfänger. Und das ist ja nichts
OK, dann also mein Lebenslauf in Kürze: 4 Jahre Rundfunk, 7 Jahre 
Unterhaltungselektronik in der Fernsehentwicklung, 8 Jahre 
Halbleiterentwicklung (Tunerchips für TV und Mobilfunk). 10 Jahre bei 
einem Hersteller für Messgeräte in der RF-/Mixed Signal 
Hardwareentwicklung. Frequenzbereiche bis 100 GHz. Ich weiss also, was 
ich tue.

Video hat am liebsten 75 Ohm an beiden Seiten. Aber ich weiss auch sehr 
genau, was passiert, wenn das nicht der Fall ist. Ich verstehe die 
Folgen dessen und kann durch geeignete Massnahmen sicherstellen, das 
Funktion und Performance erhalten bleiben. Durch Aufgabe starrer und im 
Detail unverstandener Faustregeln (wie z.B. "da gehört 75 Ohm hin") 
gewinnt ein Entwicklungsprozess neue Freiheitsgrade und eine Aufgabe 
kann oft mit weniger Resourcen besser erledigt werden. In den 
Frequenzbereichen, die mein tägliches Brot sind ist NICHTS wirklich 
richtig terminiert. Man geht mit Mismatching um und kalkuliert das mit 
ein. Und sorry, Video ist im Vergleich dazu Pipikram. Eigentlich mehr 
oder weniger Gleichspannung.

> verwerfliches. Soviel Selbsterkenntnis sollte man schon von jedem
> Erwachsenen erwarten können, dass er weiß, er kann nicht alles wissen.
Das gilt folglich auch für dich. Recherchiere mal zum Thema "mount 
stupid" - evtl führt das zu neuer Selbsterkenntnis.

> Noch ein Tip zur Messung der Abschlußimpedanz - DC Multimeter ist
> natürlich ungeeignet für diese Messung. Kann stimmen, muß aber nicht.
> Warum nicht einfach eine richtige Videoquelle mit 75R abschließen, mit
[...]
> exakten Eingangs-R ausrechnen. Bei deiner Ausbildung kannst du das.
> Hättest es nicht erwähnt, hätte ich den Rechengang auch noch dargelegt.
Multimetermessung braucht 2 Minuten. Eine richtige Messung locker mal ne 
Stunde. Wichtig ist nur, dass man weiss, dass die Multimetermessung nur 
einen Anhaltspunkt gibt und mitnichten die tatsächliche Impedanz.

> Bei jedem namhaften Hersteller (darum habe ich gefragt) hätte ich
> gesagt, der ist sicher nicht 125R sondern ca. 75R. Bei deinem Modell ist
> das was anderes, auch wenn <> 75R sehr außergewöhnlich wären. Wird dir
> jeder mit ein bißchen Erfahrung in diesem Bereich bestätigen. HTH
Ich habe das mit einem Multimeter gemessen. Das einzige, was ich jetzt 
weiss ist, dass der Eingang nicht hochohmig ist. Und genau das war meine 
ursprüngliche Frage bei Themeneröffnung. Ich war interessiert daran 
Erfahrungswerte zu erhalten, ob alle Hersteller auf die korrekten 
Impedanzen achten (so wie wir das damals in der Fernsehentwicklung getan 
hatten), oder ob es da andere Hersteller gibt, die andere Konzepte 
fahren. Was ich jetzt aus meiner Anfrage gelernt habe ist, dass ich doch 
davon ausgehen kann, dass die allermeisten Senken einigermassen 
terminiert sind. Und ausserdem habe ich erfahren, dass ich Anfänger in 
der Videotechnik bin und das das aber gar nicht schlimm ist.
Zum Glück glaube ich nicht alles, was ich im Internet lese.

: Bearbeitet durch User
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