Forum: Platinen Platinenmaterial Ätzen/Fräsen


von Martin E. (formalin)


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Ich frage mich, ob es Platinenmaterial speziell zum Fräsen gibt.
Es geht mir nicht so sehr um die Glasfaser, oder was auch immer
da verwendet wird, sondern um das Kupfer.
Reinkupfer ist ja sehr weich und dann ist darunter das ziemlich
harte Trägermaterial.
Gibt es also Kupferlegierungen, die als Beschichtung verwendet werden,
die besser zum Fräsen geeignet sind. Und wenn ja, wie und wo
findet man diese Art von Platinen zum Kaufen?

von H. H. (hhinz)


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Martin E. schrieb:
> Reinkupfer ist ja sehr weich

Stimmt so pauschal nicht. Durch Kaltverformung wird es erheblich härter. 
Und gerade die Kupferfolie auf den Leerplatinen ist ja stark ausgewalzt.

von Martin E. (formalin)


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Danke für die Korrektur. Das wusste ich allerdings schon.
Was ich allerdings durch deine Antwort noch nicht weiß,
ist die Antwort auf meine eigentliche Frage.

von Michael B. (laberkopp)


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Martin E. schrieb:
> Ich frage mich, ob es Platinenmaterial speziell zum Fräsen gibt

Nein.

Überlege dir den prozentualen Markt.

0.0001% ?

von Jochen (hermann_kokoschka)


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Um die Frage zu verstehen:
WAS GENAU bemängelst Du denn an der Fräsbarkeit des "üblichen" 
Platinenmaterials?
Falls es um Fräser-Verschleiß geht: Da ist die Belastung durch den 
GFK-Träger (in die der Fräser ja eintauchen muss) erheblich höher als 
die üblichen 35µm Kupfer.

von Martin E. (formalin)


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Es geht mir mehr um das Kupfer.
Ich habe den Eindruck, dass das Kupfer eher abgerissen, statt 
geschnitten wird, wenn das Kupfer zu weich ist.
Ich denke, es gibt bestimmt mehrere Herstellungsverfahren. Beim Walzen, 
so wie hier schon erwähnt, wird das Kupfer härter, wenn es nur 
elektrolytisch abgeschieden wird, wird es eher weicher sein. (Wobei ich 
vermute, dass es auch dann noch gewalzt wird)
Weiterhin wird es auf die Zwischenschicht zwischen Kupfer und 
Basismaterial ankommen. Manchmal kann man das Kupfer richtig abpellen. 
Bei einer Ätzung wird sich das alles natürlich nicht so bemerkbar 
machen, denn dafür sind die Platinen natürlich optimiert. Und ja, ich 
könnte mir heutzutage auch Platinen fertigen lassen. Jetzt will ich aber 
halt selbst probieren, und recherchieren welche Möglichkeiten ich mit 
meiner Fräse hätte.

Also, gibt es überhaupt Unterscheidungsmöglichkeiten, auf welche Art 
eine Platine hergestellt wurde? Ob es unterschiedliche Legierungen sind, 
könnte ich bei uns im Labor feststellen. Wobei ich bei elektrolytischem 
Kupfer eher auf reinst Kupfer tippe (also grundsätzlich weicher) während 
Walzkupfer bestimmt noch andere ELemente enthält. Natürlich möchte ich 
aber vor einem Kauf wissen, was ich bekomme, und nicht erst Analysen 
durchführen müssen.

von H. H. (hhinz)


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Martin E. schrieb:
> während
> Walzkupfer bestimmt noch andere ELemente enthält

Nein.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also GFK fräsen würde ich nur mit Hartmetallfräsern überhaupt probieren. 
Wie lange die halten keine Ahnung. Normale HSS-Fräser sind bei GFK 
jedenfalls sofort hin.

Selbst wenn man GFK-Platinen schneiden will... ich habe bislang nur ein 
einziges Gerät gefunden, was nicht innerhalb der ersten Zentimeter 
stumpf ist - und das ist die gute alte Flex mit 'ner Millimeterscheibe, 
die geht da sauber durch.

von Helmut -. (dc3yc)


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Ben B. schrieb:
> ich habe bislang nur ein
> einziges Gerät gefunden, was nicht innerhalb der ersten Zentimeter
> stumpf ist - und das ist die gute alte Flex mit 'ner Millimeterscheibe,
> die geht da sauber durch.

Dann musst du weiter suchen! Ich verwende 0.5mm Diamantscheiben. Mit 
'ner Säge mit Anschlag!

von Chris S. (schris)


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Ich kann fr3 als Alternative zu Fr4 für das Käse-fräsen empfehlen.

von Jochen (hermann_kokoschka)


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Chris S. schrieb:
> für das Käse-fräsen

Mal nebenbei:
Kann mir eigentlich mal irgendwer diesen SCHEIß mit dem Begriff
"Käse + Fräse" erläutern, es wird langsam stereotyp und NUR-NOCH albern!
Jedes Mal, wirklich JEDES MAL wenn es um das Thema geht erscheint 
spätestens im 3. Post der dümmliche Begriff.
Was hat es damit auf sich...?

Für den TO:
Ich fräse reichlich FR4 und abreißen, hochpellen des Kupfers erlebe ich 
NUR bei stumpfen oder konstruktiv ungeeigneten Fräsern oder 
Graviersticheln.
VHM ist da praktisch "Pflicht", schon wegen des GFK.
Mein Fräsprog. errechnet die Länge der Strecken, daher kann ich sagen 
daß ich mit 1mm VHM-Fräser, (diamantverzahnt) ca. 6 Meter schaffe bevor 
es schlechter wird. Der bricht dann am Lebensende von selbst ab,
als Indikator. ;-)

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Jochen schrieb:
> Chris S. schrieb:
>> für das Käse-fräsen
>
> Mal nebenbei:
> Kann mir eigentlich mal irgendwer diesen SCHEIß mit dem Begriff
> "Käse + Fräse" erläutern, es wird langsam stereotyp und NUR-NOCH albern!
> Jedes Mal, wirklich JEDES MAL wenn es um das Thema geht erscheint
> spätestens im 3. Post der dümmliche Begriff.
> Was hat es damit auf sich...?

https://kaesefraese.info/german/wasist.html

von Roland E. (roland0815)


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Martin E. schrieb:
> Es geht mir mehr um das Kupfer.
> Ich habe den Eindruck, dass das Kupfer eher abgerissen, statt
> geschnitten wird,...

Dann ist dein Fräser (schon) stumpf...

von Jochen (hermann_kokoschka)


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Roland E. schrieb:
> Dann ist dein Fräser (schon) stumpf...

Ja. Wie bereits geschrieben...

von Crazy Harry (crazy_h)


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Ben B. schrieb:
> ich habe bislang nur ein
> einziges Gerät gefunden

Bei Proxxon gibts 2 Mini-Tischkreissägen und für die ein VHM-Sägeblatt 
d50x0.5mm. Wenn das kaputt geht, dann nur durch verkanten und splittern 
(nicht schön wenn es einem um die Ohren fliegt!!!). So ein Blatt bekommt 
man durch normales sägen von Platinen fast nicht kaputt/stumpf. Kostet 
aber auch um die 30€

von Michael B. (laberkopp)


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Crazy Harry schrieb:
> Bei Proxxon gibts 2 Mini-Tischkreissägen und für die ein VHM-Sägeblatt
> d50x0.5mm. Wenn das kaputt geht, dann nur durch verkanten und splittern
> (nicht schön wenn es einem um die Ohren fliegt!!!). So ein Blatt bekommt
> man durch normales sägen von Platinen fast nicht kaputt/stumpf. Kostet
> aber auch um die 30€

Bei mir verklemmt es immer, weil es keinen Freischnitt hat, fehlende 
Gehrung.

von Dirk W. (gnulf)


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Michael B. schrieb:
> Bei mir verklemmt es immer, weil es keinen Freischnitt hat, fehlende
> Gehrung.

Das kann ich bestätigen. Ich habe mir deswegen das 
Diamant-Kreissägeblatt (Proxxon 28012) gekauft, das klemmt nicht. Dafür 
erzeugt es beim Schneiden ziemlich feinen Glasfaser-Staub, man sollte 
dabei also eine Schutzmaske tragen (FFP2 sind seit Corona ja überall 
billig zu haben).

von Martin E. (formalin)


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Aus den Antworten ergibt sich dann natürlich die Frage,
ob es so feine Diamant-Fräser gibt, die zum Platinenfräsen geeignet
wären. Die Diamantfräser, die ich habe, wären jedenfalls nicht geeignet.

von Michael B. (laberkopp)


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Martin E. schrieb:
> Aus den Antworten ergibt sich dann natürlich die Frage,
> ob es so feine Diamant-Fräser gibt, die zum Platinenfräsen geeignet
> wären. Die Diamantfräser, die ich habe, wären jedenfalls nicht geeignet.

Da du kaum doppelseitige Platinen isolationsfräsen wirst, reicht doch 
FR2 Platinenmaterial und der Frässtichel hat weder mit dem noch dem 
Kupfer Probleme.

von Martin E. (formalin)


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"ob es so feine Diamant-Fräser gibt, die zum Platinenfräsen geeignet
wären?"

von Gerhard O. (gerhard_)


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Martin E. schrieb:
> "ob es so feine Diamant-Fräser gibt, die zum Platinenfräsen
> geeignet
> wären?"

Moin,

Zum LP Routen werden spezielle sogenannte "Fish Tail" Hartmetall 
(Carbide/Tungsten) Fräser verwendet. Die halten auch recht lange. Z.B.:

https://drillbitsunlimited.com/products/050-x-250-loc-diamond-flute-carbide-router-fishtail-tip-r122a

https://www.bungard.de/en/consumables/consumables/drills-and-routers

Da kauft man sich besten Ware von professionellen Häusern wie LPKF oder 
Bungard u. vergleichbar. Aus zweifelhaften Quellen bezahlt man meist 
Lehrgeld.

Ich versuchte mal die populären Stichel Gravierer aus der Bucht zum 
Isolationsfräsen. Die hielten nicht einmal eine einzige LP vor dem 
Stumpf werden aus. Die Spade Gravierer von LPKF und ähnlich halten eine 
lange Zeit und lassen sich nachschleifen.

Hände weg, ist mein Rat, vor Produkten ohne Stammbaum. Bei Bungard z.B. 
kann man sich verlassen, hochwertige Ware zu bekommen. Das macht den 
höheren Anschaffungspreis bezahlt.

Eine einzige Ausnahme wären korrekt nachgeschliffene Router aus 
professioneller Herkunft.

Ich arbeite schon fast 30 Jahre mit Gravur und LP Fräsen und machte 
meine Erfahrungen.

von Martin E. (formalin)


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Danke für die Info.

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