Forum: Offtopic Paypal privat


von Peter N. (alv)


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Hi

Welche Gründe könnte ein Verkäufer haben, bei Privatverkauf Paypal Waren 
und Dienstleistungen abzulehnen?

Ich wollte bei Kleinanzeigen etwas kaufen, habe mit Paypal Waren und 
Dienstleistungen bezahlt (+ der Paypalgebühr).

Der Verkäufer hat das Geld zurücküberwiesen und besteht auf Paypal 
Freunde oder Banküberweisung. Er begründet das aber nicht.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Mal abgesehen von der offensichtlichen Begründung, dass es sich beim 
Verkäufer um einen Betrüger handelt, kann sich der Käufer damit auch vor 
Betrug schützen.

Denn auch der Käufer kann betrügerische Absichten haben. Er kauft etwas, 
bezahlt mit Käuferschutz, erhält die Ware, eröffnet dann aber einen Fall 
bei Paypal und gibt an, er habe die Ware nicht erhalten oder sie sei 
defekt gewesen.

PayPal entscheidet in (gefühlten) 90% der Fälle für den Käufer und 
erstattet das Geld. Damit hat der Käufer die Ware kostenlos bekommen und 
der Verkäufer steht nun ohne Geld und ohne Ware da.

Das war zumindest vor ein paar Jahren mal eine beliebte Masche - 
Eventuell hat der Verkäufer schlechte Erfahrungen gemacht.

Beim Kauf von einer Privatperson ist "Paypal Freunde" eigentlich eine 
ungeschriebene Regel.

Ich handhabe es so: Als Käufer bis zu einer bestimmten Summe zahle ich 
per "Paypal Freunde", bin ich mir beim Verkäufer unsicher, frage ich 
nach Käuferschutz, biete aber an, die Gebühren dafür zu erstatten. Lehnt 
der Verkäufer ab, akzeptiere ich dies und suche weiter.
Als Verkäufer hoffe ich auf "Paypal für Freunde", akzeptiere aber 
wortlos, wenn jemand die Option mit Käuferschutz auswählt (passiert auch 
hier im Markt, ist üfr mich vollkommen okay).

von Peter N. (alv)


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Es gibt ja keine Möglichkeit, die beide Seiten gleichermaßen absichert.

Mit Paypal Freunde und Banküberweisung trage ich das volle Risiko (dazu 
ist mir die Summe zu hoch).

Mit Paypal Waren trägt der Verkäufer ein mögliches Risiko.

Damit wäre Geschäfte praktisch ausgeschlossen.

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Peter N. schrieb:
> Damit wäre Geschäfte praktisch ausgeschlossen

Stell dir vor, es hat sogar vor Paypal auch Geschäfte über Ebay gegeben! 
Ganz normal mit Überweisung!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian R. schrieb:
> Beim Kauf von einer Privatperson ist "Paypal Freunde" eigentlich eine
> ungeschriebene Regel.

… die allerdings ganz klar gegen Paypals Geschäftsbedingungen verstößt.

Peter N. schrieb:
> Damit wäre Geschäfte praktisch ausgeschlossen.

Hinfahren. ;-)

Ansonsten, wie schon geschrieben wurde: Vorkasse ist halt auch bei ebay 
schon immer gang und gäbe gewesen, auch schon lange vor Paypal. 
Gegenseitiges grenzenloses Misstrauen ist halt keine Geschäftsgrundlage.

von Dirk L. (garagenwirt)


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Kommt auch drauf an was man kauft.
Wenn es das super Handy sein soll das plötzlich zu einem Dumpingpreis 
angeboten wird... Finger weg.

von Peter N. (alv)


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Stefan S. schrieb:
> Stell dir vor, es hat sogar vor Paypal auch Geschäfte über Ebay gegeben!
> Ganz normal mit Überweisung!

Ins Ausland auch mit Bargeld per Post (da mußte man sich noch US$-Noten 
von der Bank holen)).
Aber das waren immer nur kleine Beträge, die man verschmerzen konnte.

Jörg W. schrieb:
> Hinfahren. ;-)

Bayern ist von hier etwas weit... :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Du kannst auch ganz formal mit dem Geschäftspartner einen schriftlichen 
Vertrag auskaspern, der festlegt, wer wann welche Leistung zu erbringen 
hat. Dann haben beide Seiten die Adressen des jeweils anderen und damit 
eine Basis, das ggf. zivilrechtlich zu klären, wenn etwas schief geht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Peter N. schrieb:
> Welche Gründe könnte ein Verkäufer haben, bei Privatverkauf Paypal Waren
> und Dienstleistungen abzulehnen?

Weil diese Variante von Käufern zum Betrug genutzt wird.

Da wird dann behauptet, eine Sendung wäre nicht angekommen:
Wenn man nicht beim Auslieferfahrer auf seinem Scanner "unterzeichnet" 
hat.
Das sparen die sich hier mittlerweile ziemlich oft.

Oder es treten "Defekte" auf.
In beiden Fällen wird dann beim Bezahldienst rumgejammert,
was zur sofortigen Einziehung des Geldes führt.

Beim Verkauf sollten also immer Seriennummern von Geräten notiert 
werden,
am besten auch gleich im Angebot erwähnt werden.

von Dirk L. (garagenwirt)


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Jörg W. schrieb:
> Du kannst auch ganz formal mit dem Geschäftspartner einen schriftlichen
> Vertrag auskaspern, der festlegt, wer wann welche Leistung zu erbringen
> hat. Dann haben beide Seiten die Adressen des jeweils anderen und damit
> eine Basis, das ggf. zivilrechtlich zu klären, wenn etwas schief geht.

Am besten einen Notariellen Vertrag über den Kauf eines Rücklichtes für 
25,-- Euro inklusive Versand...
Etwas gesunden Menschenverstand, gesundes Misstrauen und Beträge die 
einen nicht umhauen falls es in die Hose geht, dann klappt das auch.
Sind schließlich nicht nur Spitzbuben unterwegs
Und sonst muss man sich halt mal die Mühe machen dorthin zu fahren.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Peter N. schrieb:
> Welche Gründe könnte ein Verkäufer haben, bei Privatverkauf Paypal Waren
> und Dienstleistungen abzulehnen?

Der Käufer kann bis 180 Tage das Geld zurückfordern, mit dann schwer 
widerlegbaren Behauptungen

'nicht erhalten', 'ging nicht', 'war Ziegelstein drin'

Du brauchst also ein Video wie du das funktionierente Teil in den Karton 
legst, verschliesst und versendest. Hast du nicht, du hast sogar den 
versicherten Versand Beleg nach so langer Zeit weggeschmissen.

ABER: PayPal Freunde an Unbekannte ist noch viel unsicherer, da muss der 
Unbekannte einfach nichts tun sondern sich über die Geldzuwendung 
freuen.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Dirk L. schrieb:
> Etwas gesunden Menschenverstand, gesundes Misstrauen und Beträge die
> einen nicht umhauen falls es in die Hose geht, dann klappt das auch.

Genau. Ich hab auch schon mal 400€ in den Sand gesetzt, weil ich 
unvorsichtig war.

Seitdem hab ich mir ein paar Tricks angeeignet:
- Nach Bildern von bestimmten, ungewöhnlichen Stellen fragen und dafür 
eine Begründung parat haben (Gab mal einen Rückruf, Zustand von einem 
Verschleißteil,...)
- Nach der Seriennummer fragen (wegen Baujahr, Garantie, Optionen, 
vermeintlichen Serienfehlern,...)

Damit kann man schon einmal sicherstellen, dass der Verkäufer das 
Produkt auch wirklich hat und nicht nur Fotos aus dem Internet verwendet

Und bei angegebenem Artikelstandort kann man fragen, ob Besichtigung 
oder Abholung möglich wäre, da man eh in der Nähe sei. Die Reaktion 
darauf liefert auch oftmals Indizien, wie ernst der Verkäufer es meint

Ansonsten Bilder-Rückwärtssuche bei Google kann auch zu vergangenen 
Angeboten führen, deren Bilder nun für Betrug verwendet werden.

von Christian B. (Firma: privat) (cebra)


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Ich kaufe grundsätzlich bei Kleinanzeigen nur noch in der Nähe wo ich 
das Zeug abholen kann und bezahle dann bar.
Habe keine Lust mehr mich bescheißen zu lassen und wer schon im Voraus 
kund tut das er nur Paypal für Freunde akzeptiert hat verloren. Ich habe 
die Erfahrung gemacht das auf diese Weise immer wieder versucht wird zu 
betrügen, bekommt man schnell mit ein paar Fangfragen heraus. Die 
richtige Frage gestellt und plötzlich hört man nix mehr von denen. Habe 
schon oft genug solche Anzeigen gemeldet und die wurden dann gesperrt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Jörg W. schrieb:
> Sebastian R. schrieb:
>> Beim Kauf von einer Privatperson ist "Paypal Freunde" eigentlich eine
>> ungeschriebene Regel.
>
> … die allerdings ganz klar gegen Paypals Geschäftsbedingungen verstößt.

... und zur Sperrung des PayPal-Kontos führen kann. Das Netz ist voll 
mit Beiträgen heulender (Ex-)PayPal-Nutzer. Es ist offenbar schwierig 
bis unmöglich, eine solche Sperre aufheben zu lassen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk L. schrieb:
> Kauf eines Rücklichtes für 25,-- Euro

Es ging ja offenbar um mehr.

von Peter N. (alv)


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Rainer Z. schrieb:
> ... und zur Sperrung des PayPal-Kontos führen kann. Das Netz ist voll
> mit Beiträgen heulender (Ex-)PayPal-Nutzer. Es ist offenbar schwierig
> bis unmöglich, eine solche Sperre aufheben zu lassen.

Was spricht dagegen, ein neues Konto aufzumachen?
Ich habe auch noch ein Paypal-Konto, das mit 0,00DM Restguthaben 
dauerhaft gesperrt ist.
Damals behauptete Paypal, mit meinem Konto stimmt was nicht, ohne das 
näher zu beschreiben, und ich solle mich identifizieren. Das 
konnte/wollte ich nicht.
Also habe ich einfach ein neues Konto aufgemacht und gut is.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Peter N. schrieb:
> Also habe ich einfach ein neues Konto aufgemacht und gut is.

Interessant, dass es geklappt hat. Aber sicher nicht in Verbindung mit 
dem gleichen Bankkonto und der Mailanschrift?

von Alexander (alecxs)


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Peter N. schrieb:
> Der Verkäufer hat das Geld zurücküberwiesen und besteht auf Paypal
> Freunde oder Banküberweisung. Er begründet das aber nicht.

Wenn's jemand hier im Forum war - Borniertheit.

Jörg W. schrieb:
> Du kannst auch ganz formal mit dem Geschäftspartner einen schriftlichen
> Vertrag auskaspern, der festlegt, wer wann welche Leistung zu erbringen
> hat.

Auf Kleinanzeigen.de wäre hierzu erst einmal eine Identitätsprüfung 
erforderlich um überhaupt einen Vertragspartner zu haben. Also muss der 
Verkäufer erstmal eine Ausweiskopie senden, und der Käufer einen Brief 
an die Ausweisanschrift als Postident-Ersatz.

Kurzum - wenn der Verkäufer keine sichere Bezahlmethode anbietet und man 
selbst kein Vertrauen hat das Risiko auf sich zu nehmen - woanders 
kaufen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander schrieb:
> woanders kaufen

Ist halt die Frage, wie wichtig einem das ist, was da gerade verkauft 
wird.

von Alexander (alecxs)


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dann zum Hörer greifen und das in einem Telefonat klären

von Dirk L. (garagenwirt)


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Als Käufer kann man auf Selbstabholung bestehen um Schmu aus dem Weg zu 
gehen.
Wenn ich als Verkäufer anbiete dem vermeintlichen Käufer bei 300km 
Distanz 100km entgegen zu kommen (Warenwert 500 Euro) und er sich 
weigert diesen Aufwand zu betreiben und auf Versand mit PayPal 
Käuferschutz besteht, bekomme ich Magendrücken und verzichte auf das 
Geschäft

von Monk (roehrmond)


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Soweit ich weiß kostet "Paypal Waren und Dienstleistungen" eine Gebühr, 
die der Vverkäufer zu zahlen hat. Bei "Paypal Freunde" fallen keine 
Gebühren an. Bei "Banküberweisung" hat der Verkäufer auch keine extra 
Kosten für die Transaktion.

von Alexander (alecxs)


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Die Gebühren schlägt man als Käufer vorher drauf, so wie Peter N. (alv) 
das getan hat, so dass der Verkäufer nach Abzug denselben Betrag erhält 
wie ohne Käuferschutz.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Alexander schrieb:
> Peter N. schrieb:
>> Der Verkäufer hat das Geld zurücküberwiesen und besteht auf Paypal
>> Freunde oder Banküberweisung. Er begründet das aber nicht.
>
> Wenn's jemand hier im Forum war - Borniertheit.

Wenn ein VK bei Versand auf eine für ihn gleichsichere Bezahlung wie bei 
Barzahlung vor Ort besteht, ist daran nichts auszusetzten.
Völlig wurscht, ob und wo er angemeldet ist oder nicht.

Genausowenig ist etwas daran auszusetzen, wenn das dem K zu unsicher ist 
und er aus dem Grund auf den Handel verzichtet.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf X. schrieb:
> gleichsichere Bezahlung wie bei Barzahlung vor Ort

Gleich sicher ist halt nur die Bezahlung, aber nicht die Warenübergabe. 
Das ist doch der Punkt dabei.

Ohne irgendeine Form von Vertrauen geht das alles folglich nicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Alexander schrieb:
> Wenn's jemand hier im Forum war - Borniertheit.

Das gab es hier schon. Wobei man auch hier das absprechen kann.

von Peter N. (alv)


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Rainer Z. schrieb:
> Interessant, dass es geklappt hat. Aber sicher nicht in Verbindung mit
> dem gleichen Bankkonto und der Mailanschrift?

Das Einzige, das anders war, war meine E-Mail-Adresse.

von Darius (dariusd)


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Hallo

Peter N. schrieb:
> Was spricht dagegen, ein neues Konto aufzumachen?
> Ich habe auch noch ein Paypal-Konto, das mit 0,00DM Restguthaben
> dauerhaft gesperrt ist.

Es ist zwar etwas länger her aber ich meine mich zu erinnern das zur 
Paypal Aktivierung eine echte (langsame) Überweisung in Höhe von 1ct 
durch Konzern Paypal auf mein Girokonto (das nun mal eine einzigartige 
Kontonummer im Bezug zur BLZ hat nun mal einen -meinen- Realnamen und 
letztendlich wenn es hart auf hart kommt auch gemeldeten Wohnadresse 
zugeordnet werden kann).
Diese Kontonummer im Zusammenhang wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit 
(wie  wohl auch der Realname) "auf ewig" in den internen Datenbanken von 
PayPal Konzern gespeichert bleiben.

Wenn der Grund einer Kontosperrung irgendeine "kleine" Uneindeutigkeit 
ist - ja dann wird gerade PayPal (die wollen ja  auch an "dir" 
verdienen) auch kein Problem mit einen neuen PaPal Konto haben - 
wahrscheinlich macht man es mit einen neuen Konto den Mitarbeitern "an 
der Kundenfront"  auch einfacher.

Aber wehe es ist irgendwas nachteiliges für PayPal in irgendeiner Form 
entstanden, dann ist man erst mal raus aus den Spiel und kommt auch kaum 
wieder rein.
Was meiner Meinung ein generelles sehr schwerwiegendes Problem der 
Bezahlsysteme allgemein und des ach so einfachen Onlinehandels und den 
der teilhabe an diesen ist, was leider kaum in der breiten 
Öffentlichkeit und Politik behandelt wird.
In vielen Bereichen geht es ohne PayPal, Kreditkarten oder ähnlichen 
Bezahlsystemen  nicht oder nur sehr schwer und umständlich...

Sebastian R. schrieb:
> Seitdem hab ich mir ein paar Tricks angeeignet:
> - Nach Bildern von bestimmten, ungewöhnlichen Stellen fragen und dafür
> eine Begründung parat haben (Gab mal einen Rückruf, Zustand von einem
> Verschleißteil,...)
> - Nach der Seriennummer fragen (wegen Baujahr, Garantie, Optionen,
> vermeintlichen Serienfehlern,...)

Na das sind doch mal gute Empfehlungen, wobei je nach Gegenstand und den 
Preis der Verkäufer auch bei einwandfreier Ware einen schnell auf 
irgendeiner Art nur noch den "Mittelfinger" zeigen wird.
"Was für eine Korinthenkacker" ist das den der für ein gebrauchten 
Pumpenmotor der Waschmaschine zu 15 Euro so ein Aufwand von mir will? - 
Kommt vom Prinzip her ganz schnell im Kopf eines Verkäufers...

Christian B. schrieb:
> Ich kaufe grundsätzlich bei Kleinanzeigen nur noch in der Nähe wo ich
> das Zeug abholen kann und bezahle dann bar

Na ja - man verkleinert damit natürlich auch das Angebot auf das man 
zugreifen kann...
Wenn es z.B. um ein Alltagsfahrrad geht sicherlich kein Problem.
Aber es gibt ja auch andere Dinge (Selten oder spezielle Ersatzteile, 
Sammlerstücke,...) die man halt nicht in sinnvoller Nähe findet.
Ein schwieriges Thema...

Oder man geht halt den sicheren weg und macht Geschäfte nur mit echten 
Händlern - die allerdings eben höhere Margen haben müssen und das Teil 
was man kauft dann natürlich (deutlich) teurer ist.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Peter N. schrieb:
> Ich wollte bei Kleinanzeigen etwas kaufen

Kleinanzeigen sind Nachfolger von Inseraten in Wochenblättern und 
Stadtanzeigern. Es gilt: Kontakt herstellen, Besichtigung vereinbaren, 
bar bezahlen und den Artikel mitnehmen. Wieso nun eine Menge Leute 
meinen, sie seien bei Ebay mit Käuferschutz unterwegs, ist mir ein 
Rätsel.

Beim Onlinekauf kann jederzeit der Verkäufer den Käufer bescheißen, oder 
es bescheißt der Käufer den Verkäufer. Bei Streitigkeiten tritt dann der 
Bezahldienstleister als Richter auf, was eigentlich gar nicht geht.

Egal, welche Regeln man einzieht, eine Seite wird immer die Arschkarte 
haben. Lustigerweise will keine Seite die Arschkarte haben. Jede Seite 
gestaltet und favorisiert dann Regeln, wo die jeweils andere Seite die 
Arschkarte haben soll.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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eBay ist wie Amazon oder AliExpress

von Michael B. (laberkopp)


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Peter N. schrieb:
> ich solle mich identifizieren. Das konnte/wollte ich nicht.
> Also habe ich einfach ein neues Konto aufgemacht ...


...für das du dich nach den dann geltenden Regeln identifizieren 
musstest.

Genial.

Ich mach finanzielle Transaktionen auch lieber mit Leuten deren Namen 
nan kennt als mit Anonymen aus Nigeria.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Darius schrieb:
> Diese Kontonummer im Zusammenhang wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
> (wie  wohl auch der Realname) "auf ewig" in den internen Datenbanken von
> PayPal Konzern gespeichert bleiben.

Bei Kapitalverbrechen wird erstaunlich viel miteinander verknüpft.

Aber wenn Du mal amtsübergreifend was erledigen willst,
musst Du von Pontius zu Pilatus rennen.

von Peter N. (alv)


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Michael B. schrieb:
> ...für das du dich nach den dann geltenden Regeln identifizieren
> musstest.

Ja, normal mit Namen, Adresse usw.

Aber da wollten sie als Identifikation irgendeine Rechnung o.ä. die ich 
dann hinfaxen sollte. Mein Gerätepark ist zwar nicht der neueste, aber 
ein Faxgerät habe ich noch nie besessen!

von Alexander (alecxs)


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PayPal hat ein Limit welches sich nur durch Verifizierung des Bankkontos 
aufheben lässt. Allerdings kann das ein beliebiges Konto sein.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Ich habe vor kurzem erst einen Betrugfall über Kleinanzeigen und Paypal 
gehabt. Ich wollte eine gebrauchte FritzBox für meine Eltern besorgen, 
der Account vom Anbieter war unauffällig, die Kommunikation auch. Der 
vereinbarte Preis lag vielleicht 10€ unter vergleichbaren Angeboten. Ich 
habe dann per Paypal Freunde bezahlt um die Gebühren zu sparen, was im 
Nachhinein betrachtet ein Fehler war. Kurz danach kam eine Betrugwarnung 
von Kleinanzeigen, obwohl über den Account nur wenige Artikel angeboten 
wurden.

Ich hätte eigentlich gedacht, dass man nur der Spur des Geldes folgen 
muss. Offenbar war aber auch der PP-Account gehackt worden, das Geld 
ging auf ein Konto in Singapur. Heute kam das Schreiben der 
Staatsanwaltschaft, Verfahren wurde eingestellt. 75€ Lehrgeld, in 
Zukunft werde ich noch vorsichtiger sein.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Alexander (alecxs)


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Thorsten O. schrieb:
> Ich habe dann per Paypal Freunde bezahlt um die Gebühren zu sparen

immerhin 2,27 EUR gespart

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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dass man sich für 75 EUR die Mühe von Betrügereien macht...
OK, wenn das jetzt ein Account mit dutzenden Artikeln ist, läppert sich 
das
aber die Zeit das Einzustellen kostet ja auch.

Viel interessanter sind doch eher Ferienwohnungen, für >2k die Woche,
die im Ausland liegen, für Mieter wie für den Anbieter.
Wohnungen, die angeboten werden, während der Bewohner noch regulär drin 
wohnt.

von Nevs (noname_user)


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Thorsten O. schrieb:
> Ich habe dann per Paypal Freunde bezahlt um die Gebühren zu sparen, was
> im Nachhinein betrachtet ein Fehler war.

Du willst uns doch wohl veräppeln? Die 2,5 % + 0,39 € hattest du wohl 
nicht mehr, soll ich es dir ausrechnen was du an Sicherheit bei 75 Euro 
Kaufpreis aufs Spiel gesetzt hast? Wegen ganzen ca. 2,30 Euro! Und die 
PP-ID war welche email-Addy, na klingelt es vllt. nun? Und von einem 
gewerbl. Verkäufer gab es die FB wohl nicht, hat der Geiz dich wieder 
mal besiegt?

Thorsten O. schrieb:
> Ich hätte eigentlich gedacht, dass man nur der Spur des Geldes folgen
> muss. Offenbar war aber auch der PP-Account gehackt worden, das Geld
> ging auf ein Konto in Singapur.

Ach, das Märchen geht weiter, woher weisst du denn nun wo das Gedd 
hinging?
Von der STA ganz sicher nicht, also von PP, u. die erzählen an der 
Kd-Hotline mal so u. mal so.

Thorsten O. schrieb:
> 75€ Lehrgeld, in Zukunft werde ich noch vorsichtiger sein.
Wie denn das, willst du vom Verkäufer noch den Perso als Kopie vorher? 
Ganz einfach, keine Käufe über PP-Friends, fertig.

Um was geht es eigentlich beim TO, weil hier ja nun schon eine 
Wissenschaft draus gemacht wird. Wer über PP per ohne KS bezahlt werden 
will, ist doch schon ein sw Schaf. Auf Dummenfang gegen die Regeln bei 
PP klappt auch manchmal, wenn der VK es sich bequem machen will. Lässt 
sich die Adresse nicht verifizieren vom Verkäufer? Schick ihm doch mal 
eien email u. warte auf Antwort u. schau dir vllt. seine IP-Adresse an, 
das klappt auch meistens.

von Alexander (alecxs)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> OK, wenn das jetzt ein Account mit dutzenden Artikeln ist, läppert sich
> das

zehn Artikel im Monat reichen für die Miete. Korrektur zehn Verkäufe, 
kann ja auch derselbe Artikel sein.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Sebastian R. schrieb:
> PayPal entscheidet in (gefühlten) 90% der Fälle für den Käufer und
> erstattet das Geld. Damit hat der Käufer die Ware kostenlos bekommen und
> der Verkäufer steht nun ohne Geld und ohne Ware da.
>
> Das war zumindest vor ein paar Jahren mal eine beliebte Masche -
> Eventuell hat der Verkäufer schlechte Erfahrungen gemacht.
Das ist kein Grund gegen die Paypal Geschäftsbedingungen zu verstoßen. 
Wer sich betrogen fühlt ohne das Paypal ihm hilft kann immer noch 
Anzeige erstatten. Zudem weiss der Verkäufer immer sehr genau wohin er 
seine Post geschickt hat. Als Käufer weiss man hingegen nicht ob der 
angegebene Absender (sofern überhaupt angegeen) stimmt.

Sebastian R. schrieb:
> Beim Kauf von einer Privatperson ist "Paypal Freunde" eigentlich eine
> ungeschriebene Regel.
Das ist ein eindeutiger Verstoß gegen die PP Geschäftsbedingungen. Wer 
keinen Rauswurf bei PP riskieren möchte, der verzichtet auf solchen 
Mist.

von Oliver S. (oliverso)


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Darius schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> Ich kaufe grundsätzlich bei Kleinanzeigen nur noch in der Nähe wo ich
>> das Zeug abholen kann und bezahle dann bar
>
> Na ja - man verkleinert damit natürlich auch das Angebot auf das man
> zugreifen kann...

Ja, das ist dann so. Mit realistischem Misstrauen ist es schwierig, dort 
etwas per Versand von privat zu kaufen.

Das hat aber kleinanzeigen.de auch schon erkannt, und ein eigenes 
sicheres Bezahlverfahren erdacht. Nur kostet das den Käufer richtig 
Geld.

Oliver

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer D. schrieb:
> Wer sich betrogen fühlt ohne das Paypal ihm hilft kann immer noch
> Anzeige erstatten.

Naja, bevor ein Staatsanwalt da hinsichtlich Betrug aktiv wird, müssten 
sich vermutlich schon ein paar Anzeigen auf eine Person häufen. Betrug 
setzt eine betrügerische Absicht voraus, also jemanden anders explizit 
übers Ohr zu hauen.

In aller Regel ist das erstmal eine zivilrechtliche Angelegenheit, wenn 
eine Seite den Vertrag nicht korrekt erfüllt.

von W.P. K. (elektronik24)


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Oliver S. schrieb:
> Das hat aber kleinanzeigen.de auch schon erkannt, und ein eigenes
> sicheres Bezahlverfahren erdacht. Nur kostet das den Käufer richtig
> Geld.
>
> Oliver

Es kostet halt den Geld, der den Schutz haben will. Ist eigentlich 
völlig fair: wer die Versicherung will, soll dafür zahlen. Wobei da +1% 
locker ausreichen würde um alle Versicherungsschäden abzudecken - den 
Rest stecken sich Paypal&Co in die Tasche

von Darius (dariusd)


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Hallo

W.P. K. schrieb:
> Wobei da +1%
> locker ausreichen würde um alle Versicherungsschäden abzudecken - den
> Rest stecken sich Paypal&Co in die Tasche

Das ist nun mal ein (der Hauptteil?) der Geschäftspolitik der "Fa. 
Paypal" - und wo ist Paypal letztendlich beheimatet?
USA, wer ausgerechnet  da von einen der Marktführer im entsprechenden 
Umfeld Zurückhaltung und als Ziel nur eine schwarze Null erwartet ist 
sehr naiv.

Überleg nur einmal was Werbung im TV (auch wenn immer wenig vom Belang) 
und im Netz kostet und wie aufwendig (teuer) die Produktion der 
unglaublich kitschigen und (nicht nur für mich) brechreiz erzeugenden 
Rührseligen Werbespots kosten wird .
Das alles muss man als Kunde auch gegen finanziert.

P.S. und OT:

Weil "moderne" TV und Videowerbung von der immer mit erzählten 
Kurzgeschichte so ist wie sie ist der Hauptgrund warum ich so gut wie 
kein klassisches lineares TV mehr direkt schaue -sondern wenn überhaupt 
nur noch über Aufzeichnungen welche ich schneide bzw. generell im Netz 
und speziell auf Youtube Werbeblockerz einsetzte - es sind weniger die 
störenden Unterbrechungen sondern die Einstellung, der Emotionale Kitsch 
und der Lebensstiel der dort vorgeführt wird der mich extrem nervt 
welche leider auch  teilweise im realen Großstadtleben der "Hippen" 
Großstadtbevölkerung  der Generation unter Mitte 40 real  angekommen 
ist, bzw umgekehrt von jener stammt und leider eben auch das ganz reale 
Leben von uns "nicht hippen" beeinflusst und erschwert...

: Bearbeitet durch User
von Tim 🔆 (solarlicht)


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Ich würde die Nutzung der Freunde-Funktion bei Privatkäufen eher als 
Grauzone einstufen. Moralisch verwerflich finde ich das schon gar nicht. 
Und Paypal ist auch nicht blöd, ich gehe davon aus, dass die das dulden. 
Sonst wäre längst jeder zweite Account gesperrt.

Denn so viele Freunde denen man einfach Geld schenkt hat niemand. Dass 
man einem Freund Geld schickt, nur weil man ihn so sehr mag, kommt ja 
wohl nicht so oft vor. Der wird einem dann eher sein Handy oder sein 
Moped verkauft haben. Das ist im Grunde nichts anderes als von Privat 
über Kleinanzeigen oder über dieses Forum etwas zu kaufen.

So lange die Transaktionen von Privatkäufen über Kleinanzeigen im Rahmen 
bleiben und der Account nicht nur dafür genutzt wird, sondern auch für 
offizielle Käufe bei gewerblichen Anbietern und somit Geld zu Paypal 
fließt, schätze ich die Gefahr von Konsequenzen sehr gering ein. Paypal 
wird sich sicher nicht seiner eigenen Einnahmen berauben. Was in den AGB 
steht und letztendlich juristisch relevant ist, steht auf einem anderen 
Blatt.

von Volker (volmur)


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Thorsten O. schrieb:
> Ich hätte eigentlich gedacht, dass man nur der Spur des Geldes folgen
> muss. Offenbar war aber auch der PP-Account gehackt worden, das Geld
> ging auf ein Konto in Singapur. Heute kam das Schreiben der
> Staatsanwaltschaft, Verfahren wurde eingestellt. 75€ Lehrgeld, in
> Zukunft werde ich noch vorsichtiger sein.

Moin,

ich habe im Mai auf kleinanzeige.de ein hochwertiges Gerät für 400,- EUR 
erworben, Kommunikation unauffällig, der Name des Käufers bei Facebook, 
Bilder und Forenbeiträge plausibel.

Aber wie es kommen musste: die Ware kam nicht, der Verkäufer hat sich in 
Ausflüchte verstrickt und nun komplett die Kommunikation via 
Kleinanzeigen-Cht aufgegeben.

Allerdings habe ich das Geld auf ein deutsches Bankkonto überwiesen 
statt PayPal-"Freunde" zu benutzen, weil ich mir dachte dass dann 
zumindestens die Möglichekit besteht den Kontoinhaber dingfest zu 
machen. Zwar nicht für mich als Privatmann, aber zumindestens für die 
Strafverfolgungsbehörden und/oder einen Anwalt.

Nun läuft also eine Strafanzeige, der Fall ist inzw. bei der 
Staatsanwaltschaft, der Kontoinhaber glücklichereise auch der Verkäufer 
und kein Strohmann. Ich bin nicht hoffnungslos.

Hätte der Verkäufer die Zahlung über Bankkonto abgelehnt hätte ich nicht 
gekauft.

Volmur

: Bearbeitet durch User
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